Sechstes Kapitel -
https://bodhie.eu/tonSich um Gunst bemühen (0,8)
„Gunst: Wohlwollen, freundliche, gnädige Gesinnung, Gönnerschaft; Zeichen
des Wohlwollens,
Gunstbezeigung, Gnade, Bevorzugung; Vorteil, Erlaubnis, Genehmigung.
Sich um Gunst bemühen: bewerben.“ Wahrig: Deutsches Wörterbuch
Vor einigen Jahren lud mich eine ältere Freundin nach meiner Arbeit häufig
zum Abendessen ein. Sie war zuvorkommend, großzügig und obendrein eine hervorragende
Köchin. Ich wunderte mich, weshalb ich mich nach diesen Besuchen immer
so deprimiert fühlte. Als ich wieder einmal zum Essen kam, bot ich ihr an, in der Küche
zu helfen. „Oh, das würde ich nie zulassen“, wehrte sie ab, „Du siehst müde aus.
Warum legst du dich nicht auf die Couch und ruhst dich ein wenig aus?“ Im Allgemeinen
widerstand ich ihrer besorgten Aufmerksamkeit. An diesem Abend jedoch
beschloss ich, ihren Vorschlag anzunehmen und legte mich also brav auf die Couch.
Bald erschien sie mit einer Decke. Kurz darauf brachte sie mir ein Kopfkissen. Sie
flatterte nur so um mich herum, erkundigte sich besorgt nach meinem Befinden, und
schließlich wollte sie mir gar das Essen auf einem Tablett servieren, damit ich nur ja
nicht aufzustehen brauchte. Jetzt begriff ich plötzlich: Wenn ich noch länger bei dieser
Frau bliebe, würde ich mich tatsächlich krank fühlen. Und dabei war ich bei meinem
Eintritt ins Haus ein recht glücklicher und gesunder Mensch von dreiundzwanzig
Jahren gewesen...
Nun, durch Freundlichkeiten bringt man zwar niemanden um, ein sich immerzu
um Gunst bemühender Mensch scheint Ähnliches jedoch im Sinn zu haben. Und
dabei tut er noch so, als handle er selbstlos, indem er uns einfach alles anbietet: sich
selbst, seine Dienstfertigkeit, seine Talente, seine Zeit, seine eigene Habe.
Was ist daran so schlimm? Ist dies nicht jener Typ Mensch, den wir immer gesucht
haben? Sind diese großzügigen Leute nicht letzten Endes die besten Kameraden?
Die verborgene Absicht Personen dieser Art wirken auf den ersten Blick bewundernswert.
Am oberen Ende der Skala finden wir oft Menschen, die mehr geben
als nehmen: Sie brauchen weniger. Hilfe und Großzügigkeit auf hohem Emotionsniveau
entspringen dem echten Wunsch, die Verhältnisse zu bessern. Es gibt hier jedoch
einen Unterschied, und der liegt in der Absicht.
Das zwanghafte „sich um Gunst Bemühen“ der Stufe 0,8 wird von der Absicht
motiviert, den andern zu „dämpfen“. Wir kennen die liebenswürdige Nachbarin, die
selbstgemachte Marmelade oder Kuchen bringt, ohne je ein Gegengeschenk anzunehmen.
Wir kennen die allzu nachsichtigen Eltern, die zu viel für ihr Kind tun und
dadurch mit Sicherheit ein Muttersöhnchen großziehen. Wir kennen den spendablen
Gastgeber, der uns nötigt, doch noch einmal richtig zuzulangen. Und wir kennen die
sich selbst aufopfernden Wohltäter. Allesamt befinden sie sich auf niedrigem Emotionsniveau.
Das „sich um Gunst Bemühen“ ist eigentlich ein Teil des „Furcht“-Bereichs
(der auf der Skala zwischen 0,8 und 1,2 verläuft). Der Mensch auf diesem Niveau ist
sich seiner Furcht allerdings nicht bewusst. Er kann seine Erinnerungen an traurige
Erlebnisse nicht vergessen und strebt durch sein ganzes Verhalten danach, die
Gunst anderer zu erkaufen, um nicht immer wieder von neuem Gramvolles durchmachen
zu müssen. Instinktiv scheut er vor jedem Einfluss zurück.
Ich hatte einmal eine Nachbarin, die zwar häufig meine Kinder beaufsichtigte,
es jedoch stets ablehnte, eine Dienstleistung von mir oder gar Geld anzunehmen.
Eines Tages klagte sie über die hohen Preise des Friseurs. Sofort erbot ich mich,
ihren drei Jungen die Haare zu schneiden. Hier war nun endlich einmal eine Gelegenheit,
mich zu revanchieren. Ich freute mich, dass sie meine Offerte nicht wiederum
abschlug. Einige Tage danach überreichte sie mir freilich ein Geschenk, das
mindestens das Doppelte gekostet hatte als „dreimal Haarschnitt“ beim Friseur. Ich
beschloss, mit der Friseurspielerei aufzuhören, damit sie nicht pleite ging.
„Dämpfen“ oder „Stoppen“
Wenn man jemandem Sachen gibt, die er zwar nicht verdient hat, sich jedoch
wünscht, vermag man ihn zu „dämpfen“ oder zu „stoppen“. Das heißt: Je mehr man
ihm schenkt, umso unglücklicher wird er. Wieso das? Weil er seine eigenen Fähigkeiten
verkümmern lässt, dank derer er sich diese Sachen selber verdienen könnte.
Hat man ihm genug gegeben, läuft er entweder davon (falls er noch genug Eigeninitiative
aufbringen kann), oder er versinkt in Apathie, weil er sich seiner Gabe, selber
zu schaffen, nicht mehr sicher ist.
Die Ehefrau auf der Ebene 0,8 wird sich bemühen, ihren Mann zu „stoppen“:
Er soll sie nicht verlassen, er soll sie nicht bekritteln, er soll sie immer lieben. Diesen
Wunsch drückt sie dadurch aus, dass sie seine Schuhe auf Hochglanz bringt, sein
Leib- und Magengericht auf den Tisch l stellt und ihm untertänig dient. Dies führt dazu,
dass er selbst in seinen mürrischsten Stunden zugeben muss, er habe halt doch
eine "Perle“ geheiratet. Der sich um Gunst bemühende Ehemann geht auf ähnliche
Weise vor: Just in dem Augenblick, da sie sich zu dem Entschluss durchgerungen
hat, ihn zu verlassen, beglückt er sie mit einem Nerz.
Das Verhalten der Eltern
Allzu wohlwollende Eltern ziehen unbewusst ein schwächliches Kind heran.
Der Junior will von zu Hause weglaufen. Vielleicht phantasiert er gar von einer Weltreise.
Der Herr Papa erklärt: „Eigentlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, dir ein
Auto zu schenken. Welche Marke möchtest du denn gern?“ Wenn der Sohn schwach
genug ist, des Chromglanzes wegen seine Absicht aufzugeben, geht el\ in die Falle.
Später wird der Vater fragen: „Willst du eigentlich nicht in mein Geschäft einsteigen?
Denk mal darüber nach. Es gibt! Schlechteres auf dieser Welt. Wenn du mein Werk
fortführst, wird es dir nie an etwas fehlen.“
Gibt der Sohn nach, weil ihm ja etwas sozusagen auf dem Servierteller präsentiert
wird, um das er sich gar nicht erst zu bemühen braucht, dann wird er in seinem
Ehrgeiz gestoppt. Und bald landet er apathisch am Fuß der Skala.
Ich habe miterlebt, wie dergleichen einem jungen lebenslustigen Mädchen widerfuhr.
Die Eltern schenkten ihr nach dem Abgang von der Schule einen kleinen
Laden, der florierte. Dieses Geschenk gaben sie jedoch nicht „aus der Hand“: Immerzu
umschwirrten sie das liebe Töchterlein, denn sie wollten ja „helfen“. Immerzu
erinnerten sie das Mädchen an die Hausarbeiten, die zu kurz kamen. Wenn diese
freundlichen Ermahnungen ihr zuviel wurden, antwortete sie eigensinnig: „Ich habe
euch ja schließlich nicht um das Geschäft gebeten.“ Jetzt hat das Mädchen alle Lebenslust
eingebüßt. Die meiste Zeit schleicht sie apathisch durchs Haus und hat beinahe
schon vergessen, was sie mit ihrem Leben ursprünglich hatte anfangen wollen.
Wenn ein Vater Überstunden macht, weil ihm dies Spaß bereitet, dann sollte
man dagegen nichts einzuwenden haben. Wenn er jedoch wie ein Galeerensklave
schuftet, damit es seinen Kindern ja niemals an etwas fehle, dann muss von unangebrachtem
Eifer gesprochen werden. Das Kind allzu nachsichtiger Eltern wird träge.
Es faulenzt und meint, die Welt sei ihm alle Genüsse schuldig. Seine Versuche,
selbst etwas „beizutragen“, werden abgewürgt. Weshalb denn arbeiten? Der Sprössling
bastelt sich eine bequeme Lebensanschauung zurecht: „Lass den Alten sich um
Gunst bemühen doch abrackern. Wenn er mir partout Geld geben will, kann's mir nur
recht sein. Anscheinend fühlt er sich dabei recht wohl in seiner Haut.“ Steht dieser
Sprössling jedoch auf einem höheren Emotionsniveau, dann wird er eines Tages die
Klinke putzen und weitere Hilfe ablehnen. Wenn das geschieht, versinken die Eltern
freilich in tiefem Gram. "Wie kann man bloß so undankbar sein! Wir haben doch wirklich
alles für ihn getan!“
Eltern auf höherer Stimmungsebene indessen lassen ihre Kinder arbeiten und
lernen, damit sie für ihre eigenen Bedürfnisse sorgen können. Nur so fühlt sich ein
junger Mensch wohl: Er spürt, dass er etwas wert ist.
Der Weg zum GlückDie Stufe 0,8 ist durchaus in Ordnung, falls man sie als vorübergehendes Stadium
ansieht. Wer über etwas Verlorenes klagt, sich nach einiger Zeit aber wieder
fängt und von neuem Interesse für seine Mitmenschen aufbringt, ist auf dem Weg
nach oben. Und wenn er Ihnen auch nur eine Tasse Kaffee anbietet oder sich nach
Ihrem Befinden erkundigt – auf alle Fälle zeigt dies, dass er gesonnen ist, weiterzumachen.
Ich las einmal einen Artikel, in dem das Geheimnis des „Glücklichseins“ verheißen
wurde. Der Autor schrieb über Witwen, die sich grämten, dann aber doch ihr
Glück fanden, weil sie sich für Leute interessierten, die noch schlimmer dran waren.
Sie machten sich in Krankenhäusern nützlich, unterrichteten zurückgebliebene Kinder
oder wirkten in Wohltätigkeitsvereinen. Fazit des Berichts: Der Leser sollte sich
mehr für andere als für sich selber interessieren. Zweifellos ein guter Ratschlag für
vergrämte Leute. Wer allerdings im Zustand des „sich um Gunst Bemühens“ stehen
bleibt und nicht weiter auf der Skala hoch klettert, wird nie das versprochene Glück
finden
.
Geben und NehmenEin Mensch auf hoher Empfindungsstufe wird vor allem deshalb „gedämpft“
und „gedrückt“, weil die Strömung der Gunstbemühung nur in einer Richtung fließt.
Am gesündesten und glücklichsten fühlen wir uns, wenn wir die ausgewogene Balance
zwischen Geben und Nehmen erreichen.
Oft besuchte ich eine Freundin, die mich immer „füttern“ wollte. Wenn ich bereits
gegessen hatte, lehnte ich ab. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, dennoch zu
kochen. Und wenn ich nichts aß, war sie sehr betrübt. Auch das ist eine Art, den
Menschen zu „stoppen“: Man mästet ihn so, dass er sich kaum noch rühren kann.
Im Geschäftsleben
Wer seine Mitmenschen immer besänftigen will, scheint ein idealer Angestellter
zu sein. Er arbeitet offenbar aus reiner Freude und gibt sein Bestes. Aber dem ist
nicht so. Obwohl er ein ausgeprägtes Pflichtgefühl zur Schau trägt, ist er für seine
Arbeit in den meisten Fällen untauglich. Er macht Fehler, ist Krisen nicht gewachsen
und kann – unter Umständen – den ganzen Laden an den Rand des Ruins bringen.
Die meisten Menschen auf niedrigem Emotionsniveau neigen zur Verschwendung.
Die „sich um Gunst Bemühenden“ aber müssen geradezu so sein, denn dieses
Verhalten ist sozusagen ihr Leitmotiv. Ein derartiger Mensch wird Werbematerial
entwerfen, das keinen Groschen wert ist, und es tonnenweise unter die Leute bringen.
Er wird teure Annoncen aufgeben und dabei den Namen oder die Adresse der
Firma vergessen. (Ich kenne eine Frau aus Detroit, die in einem einzigen Jahr mit
drei Läden „baden ging“, was sie nicht davon abhielt, kürzlich einen vierten zu eröffnen.
Sie ließ riesige Anzeigen in den Zeitungen placieren, die ihre Waren in den
höchsten Tönen anpriesen. Die genauen Geschäftszeiten waren vermerkt. Allerdings
kam sie nicht auf den Gedanken, ihren Namen und die Adresse des Ladens anzugeben.)
Eine Person, die „sich um Gunst bemüht“, verteilt Gratisgaben, ehe der Verkauf
getätigt ist. Just dann, wenn Sie es sich nicht leisten können. verschenkt sie ihre
Dienstleistungen als „Service“. Sie verschickt Angebote, die aber erst zwei Tage
nach Verkaufsschluss bei dem eventuellen Kunden eintreffen. Sie unterbreitet hervorragend
ausgearbeitete Vorschläge, um Profite einzustreichen. Diese Empfehlungen
kosten Sie jedoch ein Vermögen (wenn es ganz schlimm wird). Ein solcher
Mensch muss eben alles von sich „wegströmen“ lassen. Er verschenkt Ihr Geld so,
wie er sich selber verschenkt.
GunstbemühungViele Menschen sind in diesem Gefühlsbereich angesiedelt, vor allem Mitglieder
von Wohltätigkeitsvereinen und staatlichen Einrichtungen, deren Aufgabe es ist,
sich um Gestrauchelte zu kümmern. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn sie dem
Unglücklichen wirklich helfen, wieder auf die Beine zu kommen und sein Selbstvertrauen
zurückzugewinnen. Wohltätigkeitsvereine jedoch, die nur geben, ohne an Rehabilitation
zu denken, tragen lediglich dazu bei, dass die Verlierer auch weiterhin
Verlierer bleiben. Also gibt es zwei Parteien: jene, die geben müssen, und jene, die
auf Gram und Apathie gewissermaßen eingeschworen sind: die immerfort jammern,
sie fänden keine Arbeit, sie bekämen nie eine Chance und sie kennten keinen Menschen,
der sich ihrer annähme. Es scheint, als könnten sich diese beiden Parteien
recht gut gegenseitig zufrieden stellen. Bis zu einem bestimmten Grund tun sie das
auch tatsächlich, aber sie verschwenden dabei zuviel Zeit: Sie beschämen nämlich
Leute mit höherem Emotionsniveau, die vielfach der Meinung sind, es bleibe ihnen
gar nichts anderes übrig, als solchen „weniger gesegneten“ Zeitgenossen unter die
Arme zu greifen. überdies tragen die weiter auf der Skala Gestiegenen das Ihre dazu
bei, Steuergelder und mildtätige Gaben in „Hilfsaktionen“, für Menschen zu verpulvern,
die sie von Rechts wegen nicht verdienen.
Je mehr wir Programme nach dem Gießkannenprinzip unterstützen, umso
mehr schwindet das Selbstvertrauen des Einzelnen, und mit der Gesellschaft geht es
bergab. Das heißt natürlich nicht, dass wir dem Gestrauchelten noch zusätzlich einen
Tritt versetzen sollen. Andererseits jedoch dürfen wir ihn auch nicht in eine warme
Decke hüllen, damit ihm ja kein Wehwehchen widerfährt. Wir müssen ihn vielmehr
auf seine eigenen Füße stellen.
Barmherzigkeit, die für körperliche Bedürfnisse sorgt, es indessen unterlässt,
Unabhängigkeit und Selbstachtung des Einzelnen wieder herzustellen, ist die grausamste
Form menschlicher Anteilnahme überhaupt. Sie hält den Betroffenen am Boden
der Skala fest, wo er weiter nach Almosen begehrt. Deshalb ist den meisten
Wohlfahrtsaktionen gegen Armut und Arbeitslosigkeit auch kein Erfolg beschieden. In
Wirklichkeit fördern sie ungewollt diese beklagenswerten Verhältnisse. Eine Gesellschaft,
die lediglich an leiblichen Hunger denkt, muss allmählich verfallen. Der
Mensch bedarf auch der Würde: Er muss das Gefühl haben, „jemand zu sein“.
Das Beschwichtigen0,8 – eigentlich eine Stufe der Beschwichtigung, ein Emotionsniveau, das zum
„Stoppen“ benutzt wird – ist die am häufigsten anzutreffende Ebene, um Zorn und
Trauer zu mindern (sogar von Menschen auf höherem Niveau). „Wenn ich nett zu
ihm bin, schlägt er mich vielleicht nicht.“ Oder: „Na, komm schon. Hör doch auf zu
weinen. Ich geb dir auch was zum Naschen.“
In diesen Bereich gehört der Verkäufer, der den lauten und aufgebrachten
Kunden als ersten bedient. Das Verhalten von Universitätsprofessoren, die sich den
Forderungen einer aufsässigen Studenten-Minderheit unterwerfen, um ihre Ruhe zu
haben, ist hier einzuordnen. Aber auch der Manager, der gewalttätigen Drohungen
von Gewerkschaften nachgibt, zählt zu dieser Kategorie. Nicht anders ist es um eine
Regierung bestellt, welche vor jenen kapituliert, die am schrillsten jammern, auf der
andern Seite aber ruhige und anständige Bürger schröpft. Wer in einem fort Leute
beschwichtigt, die lautstark auf ihre eigenen Nöte hinweisen, fixiert beide Parteien
auf ein niedriges Emotionsniveau.
ZusammenfassungIn banger Sorge ist ein Mensch der Klasse 0,8 mit Worten der Entschuldigung
und mit Geschenken rasch bei der Hand. Es sieht beinahe so aus, als bäte er die
andern um die Erlaubnis, überhaupt weiterleben zu dürfen. Sein Grundmotiv bei allem
ist jedoch sein Bestreben, die Mitmenschen zu „stoppen“. Lassen Sie sich nicht
durch seine scheinbare Güte täuschen. Er tut andern Leuten lediglich dann einen
Gefallen, wenn er von seiner eigenen Haut Gefährdungen abwehren will. Er hastet
durchs Leben und gibt sich dem sanftmütigen Glauben hin, ihm werde schon nichts
passieren, wenn er einmal andern etwas „Gutes“ tue. Er wird Sie in Ihrem Eifer, ein
höheres Emotionsniveau zu erreichen, allemal behindern. Er möchte ja nichts anderes,
als Sie bei sich ganz unten auf der Skala zu sehen, wo Sie ihm nichts mehr anhaben
können. Und eben dies ist das übel bei den ewig nach Gunst strebenden
Menschen: Immerzu suchen sie Leute, die noch unter ihnen selber stehen und die
sie umsorgen können.
Gehen wir ihnen nicht in die Falle.
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