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Vitamin A
- sorgt für gesunde, feuchte Schleimhäute im Atmungsbereich,
Verdauungsbereich und Vaginalbereich
- gibt uns Energie über die Produktion von männlichen Hormonen
(Testosteron)
- wichtig fürs Sehen
- hält Haut, Bronchien und Blase gesund
Vitamin A wird im wesentlichen vom Körper selbst aus dem pflanzlichen
Beta-Carotin gebildet. Wichtig: es muss genug Vitamin E, Zink und Eisen
vorhanden sein und die Schilddrüse muss normal funktionieren!
Vorkommen von Vitamin A:
- als Vorstufe Betacarotin vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln
- Vitamin A kommt in unseren üblichen Lebensmitteln kaum vor
Täglicher Bedarf an Vitamin A:
1 mg (ein Milligramm) = 3.333 I. E. (Internationale Einheiten)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
0,6 - 0,8 mg
(ca. 2.000 - 2.700 I.E.) |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
0,9 - 1,1 mg
(ca. 3.000 - 3.700 I.E.) |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
0,8 - 1,1 mg
(ca. 2.700 - 3.700 I.E.) |
0,8 mg
(ca. 2.700 mg) |
Schwangerschaft |
1,1 mg |
--- |
Stillzeit |
1,5 mg |
--- |
Tagesbedarf (0,8 mg) an Vitamin A enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
10 g Leber !!!
150 g Butter
200 g Camembert
300 g Emmentaler, Mozzarella
3 l Milch
300 g Schweinefleisch
2 kg Fisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
Nicht enthalten: nur als die Vorstufe Provitamin A (siehe unter
Pflanzenstoffe Beta-Carotin)
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin A:
- trockene Binde- und Hornhaut, trockene Vaginalschleimhaut
- erhöhte Infektanfälligkeit im Nasen-Rachen-Raum: die Schleimhäute, die
den gesamten Atmungstrakt auskleiden haben die wichtige Funktion,
Krankheitserreger wie Bakterien und Viren abzuwehren. Die Gesundheit der
Schleimhäute ist deshalb besonders wichtig.
- akneartige, schuppige Hautveränderungen
- Hoden und Eierstöcke bilden sich zurück; Störung der Fortpflanzung
- Nachtblindheit
- Steigerung des Risikos für Krebserkrankungen, weil die Regulierung des
Zellwachstum (und Differenzierung) gestört werden kann, das heißt, die
Tumor-Induktionsschwelle sinkt.
Vitamin A-Mangel ist weltweit der am häufigsten vorkommende Vitaminmangel.
Vitamin A-Zufuhr zu gering bei jungen Frauen und älteren Männern!
Vorsicht: bei Einnahme von Fett-Resorptions-Hemmern: Hier besteht die Gefahr
eines Vitamin A - und Beta-Carotin Defizits!
Anzeichen einer überdosierung:
Historisches:
Die ersten Forscher in der Arktis holten sich eine Lebervergiftung durch den
Verzehr von Eisbärenleber, welche von den Eskimos nicht verspeist wurde!
Vergleichbares gilt für Seehund- und Fischleber. Bereits ein bis zwei Gramm
Eisbärenleber enthalten den Tagesbedarf an Vitamin A. Wurde Eisbärenleber
verzehrt, traten etwa fünf Stunden danach schwere Kopfschmerzen auf mit
Benommenheit, Schwindel und Erbrechen. Bei weiterem Verzehr von hohen Vitamin
A-Mengen kam es zu Haarausfall und einer Leberentzündung.
Chronisch zu hohe Aufnahme von Vitamin A:
In der Regel treten überdosierungen dann auf, wenn hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel
ohne therapeutische Kontrolle über längere Zeit eingenommen werden. Bei
Erwachsenen sind die Symptome weniger deutlich als bei Kindern.
Bei diesen können folgende Symptome Hinweise auf zu viel Vitamin A sein:
- Austrocknung der Haut, Mundwinkeleinrisse (Rhagaden)
- überschießendes Knochenwachstum
- Wachstumsverzögerung, Vergrößerung der Leber, Störung des Wachstum des
Embryos (Vorsicht in der Schwangerschaft!)
Partner von Vitamin A:
Vitamin E: Vitamin E schützt das Vitamin A vor der zerstörenden
Oxidation. Bei Vitamin E-Mangel werden die Speicher für Vitamin A in der Leber
rascher entleert, weil mehr Vitamin A verbraucht (oxidiert) wird.
Eisen: Bei zu wenig Vitamin A nimmt der Gehalt an Eisen in den roten Blutkörperchen
ab. Dieses Eisendefizit kann nicht durch die Einnahme von Eisenpräparaten
behoben werden, sondern nur durch die Gabe von Vitamin A.
Zink: Liegt ein Mangel an Zink vor, dann sinken die Vitamin A-Spiegel im Blut
ab, weil die Ausschleusung von Vitamin A aus dem Leberspeicher von Zink abhängig
ist.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin A:
Retinol, Retinylester
|
Vitamin B1
- für einen gesunden Herzrhythmus und eine normale Muskelfunktion
- für die Konzentrationsfähigkeit und die Ausdauer bei körperlicher
Leistung
Vorkommen von Vitamin B1
- vor allem in Vollkorngetreide
Hinweis: Wer eine kohlenhydrat-reduzierte Diät längerfristig einhält, muß
auf seinen Vitamin B1 –Status achten, weil bei dieser Diät vor allem
Getreideprodukte vermieden werden.
Täglicher Bedarf an Vitamin B1:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
0,6 - 1,0 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
1,0 - 1,4 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
1,0 - 1,3 mg |
1,4 mg |
Schwangerschaft |
1,5 mg |
--- |
Stillzeit |
1,7 mg |
--- |
Tagesbedarf an Vitamin B1 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
120 g Schweinefleisch
360 g Leber
600 g Zander, Lachs
- pflanzlichen Lebensmitteln
Cerealien
200 g Haferflocken
240 g Vollkornmehl
300 g Reis
Obst und Gemüse
400 g Erbsen
1.200 g Brokkolie
1.200 g Möhren
2.400 g Obst
Das wichtigste Lebensmittel für die ausreichende Versorgung mit Vitamin B1
ist Vollkorngetreide. Weil es in den Randschichten enthalten ist, geht
es bei der Ausmahlung weitgehend verloren. Weißmehlprodukte sind
deshalb arm an Vitamin B1. In tierischen Lebensmitteln findet es sich
ausser im Schweinefleisch wenig. Dies gilt auch für Obst und Gemüse.
Wichtige Information
Je mehr Süßigkeiten verzehrt werden, umso höher ist der Bedarf an Vitamin B1!
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B1:
- Störungen der Nervenimpuls-Weiterleitung, die sich äussern können in
- Sensibilitätsstörungen,
- Fußbrennen
- Muskelschwäche
- Muskelschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Muskellähmungen
- Störungen des Herzrhythmuses
- Beklemmungsgefühl
- Schmerzen vor dem Brustbein
- Wassereinlagerungen
- Störungen im Stoffwechsel der Kohlenhydrate (Zucker, Stärke) können
sich vor allem in Verbindung mit der verzögerten Weiterleitung des
Nervenimpulses bemerkbar machen durch
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Reizbarkeit
- Depressive Verstimmungen
Unterversorgungen kommen in allen Altersgruppen vor.
Vitamin B1 gehört neben dem Vitamin B9 (Folsäure) zu den Vitaminen, deren
Bedarf in Deutschland in allen Altersgruppen häufig unzureichend gedeckt ist.
(Ernährungsbericht 1988, NVS 1991). Als Ursache wird ein zu hoher Alkoholkonsum
sowie eine unausgewogene Ernährung mit sehr viel Süßem angesehen. Alkohol stört
die Aufnahme und die Wirkung von Vitamin B1.
überdosierung von Vitamin B1:
Zu hohe Mengen können im Körper nur erreicht werden, wenn Vitamin B1
gespritzt wird. übermengen können vom Darm nicht aufgenommen werden. Selbst
bei einer 100fachen Tagesverzehrmenge gibt es normalerweise keine Auffälligkeiten,
die dem Vitamin B1 eindeutig zugeschrieben werden können.
Historisches:
Die bereits 1926 entdeckte Substanz wurde als „Anti-Beri-Beri-Faktor
bezeichnet, weil Sie die vor allem bei asiatischen Seefahrern gefürchtete
Krankheit Beri-Beri verhindern konnte. Sie geht einher mit Wassereinlagerungen (ödemen)
und einer Erkrankung der Nerven, die schließlich zum Tod führen. Erst mit der
Zeit wurde erkannt, dass das Schälen von Reis das Vitamin B1, das hauptsächlich
in den Randschichten enthalten ist, diese wichtige Substanz aus der Ernährung
entfernte.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B1:
Thiamin
|
Vitamin B2
- für gesunde Haut und Schleimhäute
- für die Energiegewinnung
- wichtig für eine gute Sauerstoffversorgung
- wichtig für Entgiftungsprozesse (Pestizide und bestimmte Arzneimittel)
- sorgt für klare Sicht
Vorkommen von Vitamin B2
- vor allem in Milchprodukten
Die wichtigste Quelle für Vitamin B2 ist die Milch und daraus hergestellte
Milchprodukte wie Joghurt, Käse usw.. Allerdings sollte bei einer Ernährung,
die reich an Eiweiß ist - dazu gehören auch Milchprodukte - mit basischer
Kost, wie z.B. Gemüse, kombiniert werden. Sonst fallen zu viele saure
Stoffwechselprodukte an, die der Körper i.d.R. durch Calcium ausgleicht, das er
aus dem Knochen mobilisiert.
Täglicher Bedarf an Vitamin B2:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
0,7 - 1,1 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
1,2 - 1,6 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
1,2 - 1,5 mg |
1,6 mg |
Schwangerschaft |
1,5 mg |
--- |
Stillzeit |
1,6 mg |
--- |
Tagesbedarf (1,5 mg) an Vitamin B2 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
200 g Camembert, Roquefort-Käse
300 g Schnittkäse
¾ l Vollmilch
50 g Leber, Nieren
700 g Fleisch
750 g Fisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
25 g Hefe (spielt in der Ernährung eine untergeordnete Rolle)
Cerealien
1.500 g Weizen-Vollkornmehl
Obst und Gemüse
2.000 g Obst und Gemüse
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B2:
- Entzündliche, schuppende Hautveränderungen (Seborrhoische Dermatitis),
die auch im Genitalbereich mit Juckreiz auftreten können.
- die Hornschicht der Haut verdickt sich.
- entzündete Veränderungen der Schleimhäute mit Zungenbrennen
- Abnahme der Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen
- Hornhautentzündung mit starkem Tränenfluß, Hornhauteintrübung (grauer
Star)
- Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva) können
einen Vitamin-B2-Mangel auslösen, so dass es zu B2-Mangelerscheinungen als
Nebenwirkung kommen kann.
- Anstieg des Risikos für bösartige Erkrankungen
Unterversorgungen bei jungen Frauen und älteren Männern:
Versorgungslücken wurden vor allem bei jungen Frauen (18 - 24 Jahre) und älteren
Männern (über 65) beobachtet ( Ernährungsbericht 1988). Dies bestätigt die
Nationale Verzehrstudie (NVS), wonach dreiviertel der Frauen zwischen 19 und 35
Jahren die erforderliche Menge an Vitamin B2 nicht erreicht. Eine im Sommer 2006
veröffentlichte Untersuchung (1) in österreich ergab, dass vor allem strenge
Veganer neben dem bekannten Defizit an Vitamin B12 vor allem auch eine
Unterversorgung an Vitamin B2 haben, da sie Milch und Milchprodukte ablehnen.
(1) Majchrzak D et al Ann Nutr Metab 19;50 (6):485 - 491 (Sep 2006)
überdosierung von Vitamin B2:
Beim Menschen wurden bisher noch keine Vergiftungen mit Vitamin B2
beobachtet, weil die Giftigkeit extrem gering ist.
Partner von Vitamin B2:
- Vitamin B6: Vitamin B2 ist in den Stoffwechsel von Vitamin B6
eingebunden, deshalb sind die Mangelsymptome der beiden Vitamine sehr ähnlich.
- Eisen: Bei Mangel an Vitamin B2 kommt es zu Störungen der
Eisenaufnahme im Darm sowie des Transports von Eisen im Blut
(Ferritin-Eisen).
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B2:
Riboflavin
|
Vitamin B3
- für gesunde Haut und Schleimhäute
- für die Gewinnung von Energie aus der Verbrennung von Zucker und Fetten;
fördert so die Konzentrationsfähigkeit und die Ausdauer bei körperlicher
Leistung.
- unterstützt den Aufbau und die Regeneration der Erbsubstanz (DNA)
- Achtung: Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln !
Vorkommen von Vitamin B3
- in pflanzlichen wie in tierischen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin B3:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
Weil Vitamin B3 (Niacin) vom Körper aus Tryptophan hergestellt werden kann,
wird der tägliche Bedarf in Niacinäquivalenten (Nä) angegeben.
1 Nä = 1 mg Niacin (1 mg Vitamin B3) = 60 mg Tryptophan
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
7 - 12 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
13 - 18 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
13 - 17 mg |
18 mg |
Schwangerschaft |
15 mg |
--- |
Stillzeit |
17 mg |
--- |
Tagesbedarf (18mg) an Vitamin B3 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
100 g Kalbsleber
200 g Rindfleisch, Schweinefleisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
100 g gerösteter Kaffee
Cerealien
250 g Weizen-Vollkornmehl
Obst und Gemüse
750 g Erbsen
3.000 g Obst und Gemüse
Der tägliche Bedarf an Vitamin B3 wird hauptsächlich über Rind –und
Schweinefleisch sowie Weizenvollkorn und Kaffee gedeckt. Rindfleisch und Eier
sind zudem ausgezeichnete Tryptophanquellen. Obst und Gemüse enthalten wenig
Vitamin B3.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B3:
- Meist symmetrisch auftretende Hautsymptome wie
- Zunahme der Hornschicht (Verdickung) der Haut mit Nachlassen der Elastizität
und Einrissen
- überpigmentierung
- Entzündlich rote Verfärbungen mit Blasen- und Krustenbildung zum Teil
auch mit Hautgeschwüren
- Veränderungen der Schleimhaut in der Mundhöhle, Zunge (rote
Himbeerzunge), Vagina und Harnröhre
- Veränderungen der Darmschleimhaut mit Durchfällen
- Einrisse im Mundwinkelbereich, Zungenbrennen
- Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit mit
- Schlaflosigkeit
- Gedächtnisstörungen
- depressiven Verstimmungen
- Verwirrtheitszustände
- Demenz
Die Bedarfsdeckung der Bevölkerung in Deutschland mit Vitamin B3 gilt als
gesichert (DGE 1984).
Achtung: Anstieg des Vitamin B3-Bedarfs durch die regelmäßige
Einnahme folgender Arzneimittel:
- Analgetika/Antirheumatika [Schmerz- und Rheumamittel]: Paracetamol,
Salicylamid, Ethenzamid,Morazon, Dextropropoxyphen
- Psychopharmaka [Beruhigungsmittel]: Diazepam
- Zytostatika [Krebsmedikamente]: Mercaptopurin
- Antiepileptika [gegen Epilepsie]: Phenytoin, Phenobarbital
- Tuberkulostatika [gegen Tuberkulose]: Isoniazid
Diese aufgeführten Arzneimittel können eine Wechselwirkung mit dem Vitamin
B3 eingehen und so zu einem Mangel daran führen.
Paracetamol ist ein Beispiel für ein häufig verwendetes Schmerzmittel. Wenn
Sie unsicher sind, ob das Medikament das Sie regelmäßig einnehmen dazugehört,
dann lesen Sie die Packungsbeilage. Dort finden Sie die Bezeichnung des
Arzneistoffes, der sich meistens von dem Namen des Arzneimittels unterscheidet.
überdosierung von Vitamin B3:
Weil Vitamin B3 (als Nikotinsäure) in sehr hohen, pharmakologischen
Dosierungen die Fettspiegel im Blut absenken kann, wurden mehrere Gramm pro Tag
(drei bis 9 Gramm) verabreicht. Hierunter kam es aber zu Hitzegefühl, Gefäßerweiterung
im rotem Gesicht, hohen Harnsäurewerten sowie Leberschäden, Durchfällen und
Erbrechen.
Partner von Vitamin B3:
- Vitamin B2
- Vitamin B6
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Tryptophan (essentielle Aminosäure)
Der menschliche Organismus kann aus der Aminosäure Tryptophan mithilfe der
Vitamine B2, B6 und B9 das Vitamin B3 selber herstellen. Allerdings darf die
Ernährungszusammenstellung nicht zu viel an der Aminosäure Leucin
enthalten, weil diese den Stoffwechsel des Tryptophans stört. Leucin ist im
konventionellen Mais, das heißt häufiger Verzehr kann zu einem Defizit an
Vitamin B3 führen.
Historisches und Allgemeines:
Als Mais durch Kolumbus nach Europa gebracht wurde und sich aufgrund der hohen
Ernteerträge schnell verbreitete, beobachtete man in Gegenden mit hohem
Maisverzehr eine bislang nicht bekannte Erkrankung. Aufgrund des auffallenden
Leitsymptoms, der " rauhen Haut", wurde sie als Pellagra bezeichnet.
Das im Mais vorhandene Vitamin B3 ist so gebunden, dass es vom Körper praktisch
nicht aufgenommen werden kann. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnte der
Zusammenhang zwischen Pellagra und Vitamin B3-Mangel nachgewiesen werden. Wird
Mais bei der Zubereitung mit Kalkwasser behandelt, dann steigt die
Verwertbarkeit von Vitamin B3 deutlich an. Dies trifft für die mexikanische Art
der Zubereitung als Tortilla zu.
Nicotinsäure: vor allem in Pflanzen enthalten
Nicotinamid: vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten
Beide sind gleichwertig, weil sie im Stoffwechsel ineinander überführt
werden können. Der Körper ist aber auch in der Lage, Niacin aus der Aminosäure
(Eiweißbaustein) Tryptophan herzustellen.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B2:
Niacin = Sammelbegriff für Nicotinsäure, Nicotinamid, Nicotinamid-NAD,
Nicotinamid-NADP
Das Vitamin B3, das heute allgemein als Niacin bezeichnet wird, wurde früher
auch als PP-Faktor benannt, was „pellagra preventing factor“ bedeutet.
|
Vitamin B5
- für gesunde Haut und Schleimhäute
- für die Konzentrationsfähigkeit und die Ausdauer bei körperlicher
Leistung.
- für die Sauerstoffversorgung
- unterstützt Entgiftungsprozesse in der Leber
- für gute Laune und Vitalität
Vorkommen von Vitamin B5
in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln gleichermaßen
Täglicher Bedarf an Vitamin B5:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
4 - 5 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
5 - 6 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
6 mg |
6 mg |
Schwangerschaft |
6 mg |
--- |
Stillzeit |
6 mg |
--- |
Tagesbedarf (6mg) an Vitamin B5 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
100 g Leber
200 g Rinderherz
4 Becher Joghurt
- pflanzlichen Lebensmitteln
200 g Steinpilze
300 g Champignons
4 Avocados
300 g Sojabohnen (Trockengewicht)
450 g Linsen (Trockengewicht)
500 g Brokkoli
600 g Blumenkohl
3.000 g Obst
Cerealien:
600 g Haferflocken
Innereien, Joghurt und Pilze sind reich an Vitamin B5. Fleisch sowie
Cerealien haben wenig Vitamin B5, ebenso wie Obst (Ausnahme Avocados) und Gemüse.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B5:
- Abgeschlagenheit, Schwäche, Müdigkeit
- Entzündliche Hauterkrankung (Dermatitis)
- Mißempfingungen im Bereich der Zehen und Fußsohlen
(Burning-feet-syndrom)
- Magen-Darm-Störungen
Nach wie vor ist der exakte Bedarf an Vitamin B5 beim Menschen nicht genau
bekannt. Aufgrund von Ernährungserhebungen wird die tägliche Zufuhr von 4 bis
7 mg als bedarfsdeckend angesehen. Werden jedoch gewichtsreduzierende Diäten
eingehalten oder regelmäßig reichlich Alkohol genossen, dann kann die
Versorgung mit Vitamin B5 zu gering sein. Alkohol kann das Vitamin in der
Wirkung stören. Die Versorgung in Deutschland mit Vitamin B5 liegt in der Größenordnung
von 5 mg pro Tag (Pietrzik,1977). Treten Mangelerscheinungen auf, dann fehlen in
der Regel auch andere B-Vitamine wie das Vitamin B1, B2 und B3.
überdosierung von Vitamin B5:
Vitamin B5 gehört zu der am wenigsten giftigen Verbindung.
Untersuchungen, in denen Erwachsene wochenlang bis zu 5.000 mg Vitamin B5 täglich
zu sich nahmen, zeigten keinerlei Hinweise auf eine überdosierung.
Partner von Vitamin B5:
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin B3
- Vitamin B6
- Vitamin B7 (Biotin)
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Vitamin B12
Im menschlichen Organismus laufen nahezu alle biochemischen Prozesse mithilfe
der Vitamine aus der B-Gruppe ab. Sie wirken alle gemeinsam. Einzelne B-Vitamine
kommen deshalb in der Natur niemals solitär vor. Vitamin B5 hat im Stoffwechsel
des Menschen eine nahezu universelle Bedeutung.
Historisches:
Bereits 1931 wurde Pantothensäure (Vitamin B5) als lebensnotwendiger Stoff für
das Wachstum von Hefen entdeckt. Aufgrund unterschiedlicher Beobachtungen wurde
die Pantothensäure ursprünglich als „Wachstumsfaktor“, als
„Antidermitisfaktor“ und als „Filtratfaktor“ bezeichnet. Weil Vitamin B5
in den meisten Lebensmitteln enthalten ist, einigte man sich schließlich auf
den Begriff Pantothensäure, abgeleitet von „pantothen“, was „überall“
bedeutet.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B5:
Pantothensäure
|
Vitamin B6
- für eine gesunde Haut
- für eine gesunde Immunabwehr
- gut für Herz und Kreislauf
- für die geistige Leistungsfähigkeit
- für eine gute Sauerstoffversorgung
- ist wichtig für eine elastische und jugendliche Haut
Vorkommen von Vitamin B6
vor allem in Vollkorngetreide
Täglicher Bedarf an Vitamin B6:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
1,0 - 1,4 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
1,2 - 1,6 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
1,2 - 1,6 mg |
2 mg |
Schwangerschaft |
1,9 mg |
--- |
Stillzeit |
1,9 mg |
--- |
Tagesbedarf (1,6 mg) an Vitamin B6 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
200 g Rinderleber
400 g Rind-/Schweinefleisch
400 g Fisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
60 g Weizenkeime
175 g Sojabohnen
700 g Kartoffeln
Cerealien
200 g Hafer (Vollkornmehl)
250 g Vollkornreis
Obst und Gemüse
1.000 g Gemüse
Die wichtigsten Vitamin B6 Lieferanten sind pflanzliche Lebensmittel wie
Weizenkeime, Vollkorn-Haferflocken und Vollkornreis. Fleisch und Fisch tragen
neben Leber auch zur Vitamin B6-Versorgung bei.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B6:
- Entzündliche, schuppende Hautveränderungen (Dermatitis) vor allem im
Nasen -und Augenbereich
- Entzündungen im Mund und an den Lippen
- Anstieg des CRP-Wertes (c-reaktives Protein) als Hinweis auf eine Störung
in der Immunabwehr. Damit gekoppelt ist ein Anstieg des Risikos für
Herz-Kreislauf-Erkrankung
- Schlaflosigkeit
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Nervenstörungen
- Blutarmut, die nicht auf Gabe von Eisen anspricht.
- Anstieg der giftigen Aminosäure Homocystein im Blut
Unterversorgungen bei jungen Menschen zwischen 15 und 35 Jahren:
Unterversorgungen an Vitamin B6 finden sich in Deutschland bei den 15 bis 18jährigen.
Aber auch 76% der Frauen im Alter von 19 bis 35 Jahren und 53% der Männer
dieser Altersklasse liegen unterhalb der DGE Empfehlung für die Nährstoffzufuhr
(NVS 1991). Ein isolierter Mangel an Vitamin B6 ist selten. Meistens liegt eine
Unterversorgung kombiniert vor mit Defiziten an weiteren B-Vitaminen.
Mangelerscheinungen treten vor allem auch bei Alkoholikern auf.
überdosierung von Vitamin B6:
Die Giftigkeit von Vitamin B6 ist gering. 100 mg pro Tag gelten als
unbedenklich. Werden langfristig sehr hohe Dosen eingenommen von 50 bis 500 mg
(ca. 30 bis 300 facher Tagesbedarf) können Nervenstörungen auftreten.
Wichtig für Parkinson-Patienten: weil L-Dopa unter Vitamin B6
beschleunigt zu Dopamin umgewandelt wird, kann die Wirkung von L-Dopa abgeschwächt
werden, wenn hohe Dosen an Vitamin B6 zusätzlich eingenommen werden.
Partner von Vitamin B6:
- Vitamin B12
- Vitamin B9 (Folsäure): gemeinsam mit Vitamin B6 bauen sie die giftige
Aminosäure Homocystein ab.
- Tryptophan: Zusammen mit Vitamin B6 wird daraus Vitamin B3 hergestellt.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B6:
Pyridoxin, Pyridoxal, Pyridoxamin
|
Vitamin B7
- für gesunde Haut und Haare
- für Energie und Vitalität
Vorkommen von Vitamin B7
vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin B7:
Mengenangabe in ug (Mikrogramm = Millionstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
10 - 20 ug |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
20 - 35 ug |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
30 - 60 ug |
150 ug |
Schwangerschaft |
30 - 60 ug |
--- |
Stillzeit |
30 - 60 ug |
--- |
Tagesbedarf (150 ug) an Vitamin B7 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
50 g Rinderleber
1.000 g Fleisch
1.500 g Fisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
60 g Bierhefe (spielt in der Ernährung eine untergeordnete Rolle)
85 g Sojabohnen (Trockengewicht)
150 g Walnüsse
700 g Bohnen
Cerealien
250 g Haferflocken (Vollkorn)
Bierhefe ist ein hervorragender Lieferant von Vitamin B7, allerdings ist sie
in der täglichen Ernährung wenig zu finden. Dies gilt auch für Sojabohnen,
die in Deutschland wenig verzehrt werden. Walnüsse hingegen finden sich häufiger
im täglichen Verzehrtagebuch. Fleisch und Fisch sind schlechte Vitamin B7
Quellen, Leber hingegen eine sehr gute Hinweis: der häufige Verzehr von Leber
ist wegen der Toxinbelastung nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Ausnahme ist
Fleisch vom Biobauern.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B7:
- Mattigkeit, Schläfrigkeit
- Muskelschmerzen
- Entzündliche, schuppende Hauterkrankung (Dermatitis)
- Haarausfall
- Mißempfindungen auf der Haut
- übelkeit mit Gewichtsabnahme
- Depressive Verstimmungen
- Entzündung der Augenbindehaut
Obwohl Vitamin B7 (Biotin) in der Natur weit verbreitet ist, ist seine
Konzentration in den Lebensmitteln gering. Jedoch aufgrund der Möglichkeit,
dass der Körper „verbrauchtes“ Vitamin B7 wieder erneuern kann, gibt es
kaum Mangelerscheinungen.
Wichtig: vor allem bei Patienten mit Leberproblemen (Fettleber oder
Leberzirrhose durch Alkohol) können erniedrigte Blutspiegel an Vitamin B7
gemessen werden. Auch eine geschädigte Darmflora durch eine Behandlung mit
Antiinfektiva (zum Beispiel Penicillin) kann zu Biotin-Defiziten führen.
überdosierung von Vitamin B7:
Bislang sind keine Mengen bekannt, die zu giftigen Reaktionen im Körper
führen, das heißt, bisher sind keine überdosierungen an Vitamin B7 beobachtet
worden.
Partner von Vitamin B7:
Im Stoffwechsel der Menschen laufen praktisch alle biochemischen
Prozesse mithilfe der Vitamine aus der B-Gruppe ab. Der am wenigsten verfügbare
Partner ist somit das „schwächste Glied“ in der Stoffwechsel-Kette, das heißt,
alle zusammenhängenden Reaktionen sind davon abhängig, dass jedes Vitamin in
der benötigten Menge für den jeweils nächsten Stoffwechselschritt zur Verfügung
steht. Deshalb sollte man immer alle Vitamine gemeinsam ergänzen, wenn die Ernährung
unausgewogen oder der Bedarf erhöht ist.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B7:
Biotin, Vitamin H
|
Vitamin B9 (Folsäure)
- für die Gesundheit von Herz und Kreislauf
- für die Zellerneuerung und damit Regeneration
- für eine gesunde Immunabwehr
- fördert die Sauerstoffversorgung
- hält unsere Gehirnzellen fit
- hilft, dass unsere Knochen elastisch bleiben
- für die Gesundheit von Brust und Darm
- für einen guten Schlaf
Vorkommen von Vitamin B9
- vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin B9:
Mengenangabe in ug (Mikrogramm = Millionstel Gramm)
Wegen der unterschiedlich guten Aufnahme der verschiedenen Vitamin B9-Varianten
wird dieser Tatsache Rechnung getragen, indem man äquivalenzmengen angibt:
1 ug Nahrungsfolat = 1 ug Folat-äquivalent = 0,5 ug synthetische Folsäure
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
200 - 300 ug |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
400 ug |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
400 ug |
200 ug |
Schwangerschaft |
600 ug |
--- |
Stillzeit |
600 ug |
--- |
Tagesbedarf(400 ug ) an Vitamin B9 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
80 g Rinderleber
4.000 g Fisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
400 g rote Bete
500 g Spinat
550 g Spargel
650 g Brokkoli
4.000 g Obst
Cerealien
140 g Weizenkeime
1.400 g Vollkornmehl
Meistens gilt: Folsäuredefizit = Gemüsedefizit
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B9 (Folsäure):
- Anstieg der giftigen Aminosäure Homocystein im Blut
- Abfall der roten (makrocytäre, hyperchrome Anämie)
und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen
- Schwäche, Müdigkeit, Gereiztheit
- Schleimhautveränderungen in der Mundhöhle (rote Zunge)
- Wachstumsstörungen
- Kopfschmerzen
- Störung der Immunabwehr
- Störung der Fortpflanzung
- Erhöhung des Risikos für Demenzerkrankungen
- Erhöhung des Risiko für Kindsmißbildungen
Folsäuremangel gehört weltweit, die reichen Industrienationen
eingeschlossen, zu den häufigsten Vitamindefiziten. In Deutschland gilt die
Versorgung mit Folsäure in allen Bevölkerungsgruppen als kritisch, vor allem
bei Schwangeren, Säuglingen und älteren Menschen. Alkoholismus und chronische
Medikamenteneinnahme führen ebenfalls zu einem zu niedrigen Folsäurespiegel.
Weil in Amerika und Kanada die Situation vergleichbar ist, wird dort das Mehl
als Grundnahrungsmitteln mit Folsäure angereichert. Seitdem sind die
Blutspiegel an Folsäure in der Bevölkerung angestiegen und es ist ein Rückgang
der Mißbildung bei Kindern (Spina bifida und Anencephalus) zu verzeichnen.
Achtung: Frauen, die nach Absetzen der Pille schwanger werden
wollen, sollen unbedingt Folsäure einnehmen, um das gegebenenfalls vorhandene
Defizit, ausgelöst durch die Pilleneinnahme, vor einer Schwangerschaft
auszugleichen. Das ist deshalb wichtig, weil die Störungen der
Nervenzellentwicklung sehr früh zwischen dem 22. und 28. Tag nach der
Eibefruchtung stattfindet. Durch ausreichende Folsäure kann das Risiko der
Missbildung deutlich reduziert werden.
Ursachen für eine Unterversorgung an Vitamin B9 (Folsäure):
Anstieg des Folsäurebedarfs durch die regelmäßige Einnahme folgender
Arzneimittel:
- orale Kontrazeptiva: Pille
- Aspirin
- Barbiturate [Schlafmittel]
- Zytostatika [Krebsmittel] Methotrexat
- Antiemetika [gegen Erbrechen]
- Laxanzien [gegen Durchfall]
- Analgetika [gegen Schmerzen]
- Tranquillanzien [zur Beruhigung]
- Antikonvulsiva [gegen Epilepsie]
- Tuberkulostatika [gegen Tuberkulose]
- Sulfalazin [bei entzündlichen Darmerkrankungen und rheumatoider
Arthritis]
Zwischen diesen Arzneimitteln und Folsäure treten Wechselwirkungen auf, die
den Bedarf an Folsäure deutlich steigern. Dies gilt auch für zu hohen
Alkoholkonsum und für Lebererkrankungen.
Wichtig für Krebspatienten die mit Methotrexat behandelt werden:
Bei dem Krebsmittel Methotrexat wird die Tatsache ausgenützt, dass
neue Zellen nur mit Hilfe von Folsäure gebildet werden können. Mit diesem
Medikament wird die Wirkung von Folsäure gehemmt, so dass die schnell
wachsenden Krebszellen sich nicht weiter vermehren können, und damit deren
Wachstum beeinflußt wird. Gleichermaßen wird auch das Wachstum von gesunden
Zellen gehemmt, was aber weniger deutlich ausfällt, dadurch dass sich diese
Zellen nicht so häufig teilen. Methotrexat-Patienten dürfen während der
Therapie keine Folsäureprodukte nehmen, weil ansonsten die Wirkung des
Krebsmittels gehemmt wird.
überdosierung von Vitamin B9 (Folsäure):
Vitamin B9 (Folsäure) hat wie alle die Vitamine der B-Gruppe eine
geringe Giftigkeit. Als absolut sicher gilt eine Menge von 1.000 ug
(Mikrogramm) pro Tag. Bei älteren Menschen kann die Gabe von mehr als 5.000 ug
pro Tag (25 facher Tagesbedarf) einen Vitamin B12 Mangel überdecken (perniciöse
Anämie), so dass dieser Mangel nicht erkannt werden kann.
Partner von Vitamin B9 (Folsäure):
Zusammen mit diesen beiden Vitaminen wird der Abbau der giftigen Aminosäure
Homocystein gesteuert, die unvermeidbar im Stoffwechsel entsteht. Es genügt
bereits, dass eines der drei Vitamine zu wenig vorhanden ist, dass im Blut die
Homocysteinspiegel ansteigen. Weil dadurch auch das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht wird, wurde von der DACH-Liga der normale
Wert für Homocystein auf 10 µmol/l im Blut festgelegt. Steigt der Wert darüber
hinaus an, dann sollen die 3 Vitamine ergänzend eingenommen werden (1) . Neuere
Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass Patienten, die an Zuckerkrankheit
leiden (Diabetes mellitus Typ II) oft erhöhte Homocysteinspiegel im Blut haben,
vermutlich wegen einer Folsäuremangelernährung.
Folsäuredefizite weisen in der Regel auf einen zu geringen Gemüseverzehr
hin. Ein Defizit an Vitamin B12 liegt hingegen meist an einer Magenerkrankung
oder an einer strengen veganischen Ernährung (2) .Wird die Magenerkrankung
therapiert, dann sinken normalerweise auch die Homocysteinspiegel (3) .
Auffallend häufig werden hohe Homocysteinspiegel auch bei Alzheimer-Patienten
im Blut festgestellt. Des weiteren stehen Unterversorgungen an Folsäure und
Vitamin B12 im Zusammenhang mit Depressionen, einem erhöhten Risiko für
Darmkrebs und einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche durch Störung der
Knochenelastizität (4).
(1) Pietrzik,K. in clin res cardiol, 95 suppl. 6:vi28 - vi33, (2006).
(2) Majchrzak D, Ann Nutr Metab 19; 50(6):485-491, (Sep 2006).
(3) Marino M.C. Gut, 27, (Sep 2006).
(4) Bruno E.J., Curr Sports Med Rep 4:207-213, (2005).
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B9:
Folsäure, Folat
|
Vitamin B12
- hält Herz und Kreislauf gesund
- unterstützt den Verjüngungsprozeß durch Zellerneuerung
- fördert die Sauerstoffversorgung
- hält unser Nervensystem gesund
- hilft, dass unsere Knochen elastisch bleiben
Vorkommen von Vitamin B12
- praktisch nur in tierischen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin B12:
Mengenangabe in ug (Mikrogramm = Millionstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
1 - 1,8 ug |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
2 - 3 ug |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
3 ug |
1 ug |
Schwangerschaft |
3,5 ug |
--- |
Stillzeit |
4,0 ug |
--- |
Tagesbedarf (3 ug ) an Vitamin B12 enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
4 g Rinderleber
170 g Rindfleisch
90 g geräucherter Lachs
100 g Kabeljau
150 g Vollfettkäse
2 Hühnereier
200 ml Milch ( 1 großes Glas)
- pflanzlichen Lebensmitteln
nicht enthalten,
in Spuren im Weißbier, Sauerkraut
Wichtige Information:
Wird zu wenig Vitamin B12 (extrinsic factor) über die Ernährung aufgenommen,
dann kommt es zu einer Blutarmut, die durch besonders große rote Blutkörperchen
auffällt: die sogenannte „megaloblastische Anämie“. Fällt hingegen der
„intrinsic factor“ aufgrund einer Magenerkrankung aus, dann kommt es zu
einer „perniziösen Anämie“. Vitamin B12 kann nur von Mikroorganismen
hergestellt werden. Pflanzen enthalten deshalb kein Vitamin B12 (mit Ausnahme
einer Blaualge). Das von den Mikroorganismen im menschlichen Dickdarm gebildete
Vitamin B12 trägt kaum zur Bedarfsdeckung bei, weil Nährstoffe im Dickdarm
praktisch kaum noch resorbiert werden können, weil der Dickdarm dem
Nahrungsbrei nur das Wasser entzieht und ihn somit nur eindickt. Das im Weißbier
in geringen Mengen enthaltene Vitamin B12 stammt von den Bakterien, welche mit
der Hefe in Symbiose leben und das Vitamin B12 an diese abgeben. Dementsprechend
lässt sich das Vitamin B12 im Weißbier wiederfinden.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin B12:
- Anstieg der giftigen Aminosäure Homocystein im Blut über 10 µmol pro
Liter mit
- Anstieg des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
- erhöhte Brüchigkeit der Knochen durch Störung der Elastizität
- Nervenstörungen mit
- Zungenbrennen
- Schwäche, Müdigkeit, Antriebsarmut
- Störungen des Tast-, Schmerz- und Vibrationssinnes
- Rückbildung der Muskeln mit Gehunsicherheit
- Verwirrtheit, Erregung
- Gedächtnisstörungen
- Halluzinationen
- Depressive Symptome
- Demenz
- Störung der Bildung von roten Blutkörperchen (megaloblastische Anämie,
perniziöse Anämie)
- Störung der DNA Bildung (Erbsubstanz) mit Störung der Regeneration der Dünndarmschleimhaut
mit der Folge von Resorptionsstörungen bei Nährstoffen.
Obwohl Vitamin B12 in einer Mischkost aber auch in einer vegetarischen Ernährung,
die tierische Produkte wie Milch und Käse einschließt, ausreichend enthalten
ist, gehört Vitamin B12- Mangel zu den am häufigsten in Deutschland
auftretenden Vitamin-Defiziten bei Senioren. Ursache ist meist die oftmals
vorliegende „atrophische Gastritis“, also eine Magenschleimhautentzündung,
von der etwa 10 bis 30% der über 60jährigen betroffen sind. Damit einher geht
in der Regel eine mangelhafte Bildung des Vitamin B12-intrinsic factors durch
den Magen, mit der Folge, dass das Vitamin B12 aus der Nahrung nicht aufgenommen
werden kann.
Ursachen für eine Unterversorgung an Vitamin B12:
- veganische Ernährung (ohne tierische Produkte)
- chronische Magenschleimhautentzündung
- chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie (Allergie gegen
Gluten im Getreide)
- chirurgische Teilentfernung des Magens
- angeborene Störung der Aufnahme von Vitamin B12 (Mangel an Transcobalamin
II)
- Medikamente (Magensäurehemmer)
- HIV-Infektion
überdosierung von Vitamin B12:
Indem selbst bei einer dauerhaften Einnahme von täglich 3.000 ug
(1000 fache Tagesverzehrmenge) Vitamin B12 keine Anzeichen einer überdosierung
auftreten, gilt dieses Vitamin als unbedenklich. Wer zu viel Vitamin B12
aufnimmt, scheidet es wegen der Wasserlöslichkeit über die Nieren wieder aus.
Partner von Vitamin B12:
- Vitamin B6
- Vitamin B9 (Folsäure)
- Calcium
Zusammen mit den beiden Vitaminen wird der Abbau der giftigen Aminosäure
Homocystein gesteuert, die unvermeidbar im Stoffwechsel entsteht. Es genügt
bereits, dass eines der drei Vitamine zu wenig vorhanden ist, dass im Blut die
Homocysteinspiegel ansteigen. Weil dadurch auch das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht wird, wurde von der DACH-Liga der normale
Wert für Homocystein auf 10 µmol/l im Blut festgelegt. Steigt der Wert darüber
hinaus an, dann sollen die 3 Vitamine ergänzend eingenommen werden (1) . Siehe
auch Vitamin B9 (Folsäure).
(1) Pietrzik,K. in clin res cardiol, 95 suppl. 6:vi28 - vi33, 2006
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin B12:
Cobalamin, Cyanocobalamin
|
Vitamin C
- für elastische Knochen
- hält Haut und Sehnen elastisch, beugt so Faltenbildung vor und ist
wichtig für die Wundheilung
- ist gut für den Blutdruck, indem es die Blutgefäße elastisch erhält
- für die Augen
- für die Immunabwehr
- für die Fettverbrennung
- lässt uns Stress besser überstehen
- für die Entgiftung des Körpers
- gibt uns Ruhe und Gelassenheit
Vorkommen von Vitamin C
- vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin C:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
60 - 80 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
100 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
100 mg |
60 mg |
Schwangerschaft |
110 mg |
--- |
Stillzeit |
150 mg |
--- |
Tagesbedarf (60 mg) an Vitamin C enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
wenig enthalten
- pflanzlichen Lebensmitteln
65 g Paprika
80 g Brokkoli, Rosenkohl
105 g Fenchel, Grünkohl
160 g Zitrusfrüchte
200 g Spinat
800 g äpfel, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin C:
- Schmerzen in Gelenken und Gliedern
- Schleimhautblutungen wie z.B. Zahnfleischbluten, später Zahnausfall
- gestörte Wundheilung
- Müdigkeit durch Carnitinmangel (reduzierte Fettverbrennung)
- Reizbarkeit
- häufige Erkältungen
- grauer Star
Ursachen für eine Unterversorgung/gesteigerten Bedarf an Vitamin C
sind:
- Medikamenteneinnahme (Pille, Aspirin, Antibiotika, Schlafmittel, Cortison)
- Rauchen
- Alkoholabusus
- körperliche Anstrengung
- Stress (Bedarf kann auf 200 mg pro Tag ansteigen)
- Fieber, Erkältungskrankheiten
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Nierendialyse-Behandlung
Unterversorgung an Vitamin C:
Risikogruppen, die häufig Deckungslücken zeigen, sind vor allem Männer
über 65 Jahre. Aber auch Frauen und Männer im Alter von 25 bis 51 Jahren
liegen im Durchschnitt unter den 100 mg Vitamin C Aufnahme pro Tag.
Anzeichen einer überdosierung von Vitamin C:
Die jahrelange Einnahme von täglich 1 g Vitamin C (zehnfache Tagesverzehrmenge)
wird gut vertragen. Gelegentlich tritt bei Mengen von 2 g und mehr pro Tag eine
abführende Wirkung ein. Berichte, dass Vitamin C in hohen Dosen auch schaden
kann, werden von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Auch das Ergebnis einer
Untersuchung, die ab 200 mg Vitamin C pro Tag über viele Jahre von Diabetikern
eingenommen, einen Anstieg der Sterblichkeit zeigte, steht als fragwürdiges
Ergebnis innerhalb der Fülle an positiven Studienergebnissen. Tatsache ist,
dass zumindest 200 mg Vitamin C pro Tag, zusätzlich zur Ernährung aufgenommen,
in keinem Fall bislang irgendeine Schädigung erkennen ließen. Nach wie vor
gilt, dass eine Hypervitaminose C bislang nicht beobachtet werden konnte.
Partner von Vitamin C:
Vitamin C ist in der Lage in einer Art Recyclingvorgang „verbrauchtes“
Vitamin E wieder zu erneuern. Daneben ist Vitamin C ein wichtiger Partner für
Eisen, indem es dessen Aufnahme in den Körper unterstützt.
Historisches:
Ein Mangel an einem Stoff, der Zahnausfall und dergleichen mehr verursachte,
wurde bereits in dem Papyrus Ebers 1.550 vor Christus beschrieben. Auch
Schiffsexpeditionen, Kreuzzüge und kriegerische Auseinandersetzungen führten
oft bei den Beteiligten zu Erkrankungen, die wir heute als Skorbut beschreiben:
ein Mangel an Vitamin C. Trotzdem konnte die Substanz chemisch erst Anfang 1930
isoliert werden.
Interessantes:
Der Mensch gehört neben den Menschenaffen, Meerschweinchen, einigen Fisch- und
Vogelarten zu den wenigen Lebewesen, die Vitamin C selber nicht herstellen können.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin C:
Ascorbinsäure
|
Vitamin D
- für starke Knochen und Zähne
- wichtig für die Ausschüttung von Insulin aus den Zellen der
Bauchspeicheldrüse
- für das Immunsystem
- für die Gesundheit von Darm, Prostata und Brust
Vorkommen von Vitamin D
- wenig in Lebensmitteln enthalten
Täglicher Bedarf an Vitamin D:
Mengenangabe in ug (Mikrogramm = Millionstel Gramm)
1 ug = 40 I.E. (1 I.E. = 1 internationale Einheit = 0,025 ug)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
5 ug |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
5 ug |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
5 ug
(ca. 2.700 - 3.700 I.E.)
|
5 ug
(ca. 2.700 mg) |
ab 65 Jahren |
10 ug |
--- |
Schwangerschaft |
5 ug |
--- |
Stillzeit |
5 ug |
--- |
Tagesbedarf (5 ug ) an Vitamin D enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
20 g Aal
250 g Leber
350 g Fisch
500 g Käse, Huhn, Schweinefleisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
150 g Pilze
Vitamin D kommt in der Nahrung wenig vor, ausser in Lebertran. Der Bedarf
des Menschen wird hauptsächlich über die Eigenproduktion in der Haut
gedeckt. Die Anwendung einer Sonnenschutzcreme mit LSF 8 und darüber
reduziert die Vitamin D-Produktion um 95 %. Es genügt normalerweise ein
15minütiger Aufenthalt im Freien 3 mal die Woche, wobei Gesicht, Hals und Hände
unbedeckt sein sollen. Menschen mit dunkler Haut produzieren unter
Sonneneinstrahlung weniger Vitamin D als Menschen mit heller Haut.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin D:
Bei Mangel an dem Vitamin D werden Calcium und Phosphor zu wenig aus der
Nahrung aufgenommen.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin D bei Kindern sind:
- Rachitis
- Verformung des Schädels, Verkrümmung der Wirbelsäule
- Neigung zu Knochenbrüchen
- Verzögerter Durchbruch der Milchzähne
- Kieferdeformierung mit Fehlstellung der Zähne
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin D bei Erwachsenen sind:
- Osteomalazie mit Schmerzen in Brust, Schultern, Wirbelsäule, Becken und
Beine
- Trichterbrust
- Neigung zu Knochenbrüchen durch Osteoporose
- Muskelschwäche
- Muskelkrämpfe als Zeichen des ausgeprägten Calciummangels
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Erhöhte Reizbarkeit
Wichtig: Ein Mangel an Gallensäuren stört die Aufnahme von
Vorstufen des Vitamin D aus dem Nahrungsbrei. Gleichermaßen können Darmentzündungen
ebenfalls Ursache von Vitamin D-Defiziten sein. Antiepileptika (Mittel gegen
Krampfleiden) stören die Umwandlung der Vorstufen in Vitamin D. Gerade ältere,
bettlägerige Patienten haben wegen der fehlenden UV-Strahlung ein hohes Risiko,
einen Vitamin D Mangel zu erleiden.
Anzeichen einer überdosierung von Vitamin D:
Werden über Jahre hinweg täglich 200 bis 1.250 ug Vitamin D eingenommen, kann
es zu einer überdosierung kommen: Hypervitaminose D. Die körperlichen Zeichen
werden vor allem durch die damit einhergehenden hohen Kalziumsspiegel ausgelöst.
- Entmineralisierung des Knochens und Calciumablagerung in den Organen wie
zum Beispiel in Herz und Nieren.
- Appetitverlust
- übelkeit, Erbrechen
- Durst, vermehrte Urinproduktion
- Juckreiz
- Muskelschwäche
- Gelenkschmerzen
- Desorientiertheit bis zum Koma
Deshalb wird empfohlen, pro Tag nicht mehr als 50 ug Vitamin D zuzuführen
(entspricht der zehnfachen empfohlenen täglichen Verzehrsmenge).
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin D:
Calciferole,
Vit D3 (Cholecalciferol): wird von der menschlichen Haut gebildet aus der
Vitamin D-Vorstufe in tierischen Lebensmitteln (7-Dehydrocholesterin)
Vit D2 (Ergocalciferol): wird von der menschlichen Haut gebildet aus der Vitamin
D-Vorstufe in pflanzlichen Lebensmitteln (Ergosterin).
Zur Bildung von Vitamin D2 und D3 ist UV-Strahlung notwendig. Vitamin D2 und
Vitamin D3 haben beim Menschen die gleiche Wirkung.
|
Vitamin E
Herausragend ist die radikalfangende Wirkung in fetthaltigen Strukturen
- wichtig für die Gesundheit von Lunge, Brust und Prostata
- wichtig für die Gesundheit der Blutgefäße
- wichtig bei Entzündungsprozess wie z.B. Rheuma
- schützt unser fettreiches Gehirn vor Radikalen
Vorkommen von Vitamin E
- kann nur von Pflanzen gebildet werden ; ist praktisch nur im Pflanzenöl
enthalten
Täglicher Bedarf an Vitamin E:
Mengenangabe in mg (Milligramm = Tausendstel Gramm)
Das synthetische Vitamin E. wird als all-rac-Alpha-Tocopherylacetat bezeichnet.
1 mg natürliches Vitamin E = 1 mg RRR-Alpha-Tocopherol
= 1,49 I.E. (Internationale Einheiten)
1 I.E. natürliches Vitamin E = 0,67 mg RRR-Alpha-Tocopherol
1 mg natürliches Vitamin E = 1,49 mg all-rac-Alpha-Tocopherylacetat = 1 I.E.
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
5 - 10 mg |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
11 - 14 mg |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
11 - 15 mg
|
10 mg |
Schwangerschaft |
13 mg |
--- |
Stillzeit |
17 mg |
--- |
Tagesbedarf an Vitamin E (12mg) enthalten in:
Weil Tiere Pflanzen fressen, nehmen sie hierüber Vitamin E auf, so dass es sich
auch in geringen Mengen in tierischen Produkten wiederfindet.
- tierischen Lebensmitteln
150 g Butter
1.200 g Käse
2.000 g Fisch
2.500 g Fleisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
50 ml Olivenöl
Obst und Gemüse
100 g Keime
200 g Nüsse
1.200 g Obst
2.000 g Gemüse
Das wichtigste Lebensmittel für die ausreichende Versorgung mit Vitamin E
ist Pflanzenöl.
Wichtige Informationen:
Das Alpha-Tocopherol ist das am weitesten verbreitete Vitamin E und dasjenige
mit den höchsten Blutspiegeln im Körper. Es wird in der Kurzform als
RRR-Alpha-Tocopherol (natürliches Vitamin E.) bezeichnet. Normalerweise wird
dieses in der Natur vorkommende Vitamin E begleitet von geringen Mengen an Beta,
Gamma und Delta-Tocopherolen, sowie von Tocotrienolen. Weil das synthetisch
hergestellte Vitamin E schwächer wirksam ist als das natürliche, muss man dies
bei den Nahrungsergänzungsmitteln berücksichtigen.
D.h. bei synthetischem Vitamin E muss man circa 1/3 mehr aufnehmen, um eine dem
natürlichen Vitamin E vergleichbare Wirksamkeit zu erreichen. Zur biologischen
Bewertung des Vitamin E-Gehalts in Pflanzenölen muss folgendes berücksichtigt
werden: je instabiler die in den ölen enthaltenen Fettsäuren sind, desto mehr
Vitamin E brauchen sie zum eigenen Schutz vor dem Prozess des „ranzig
werdens“ (Peroxidation). Die Netto- Bilanz, das heißt, was letztlich für
unseren Organismus an Vitamin E übrig bleibt, hängt von der Vitamin E-Menge im
öl insgesamt ab, sowie von der Menge an hoch ungesättigten Fettsäuren. Dieser
Zusammenhang wird heute als Verhältnis dargestellt aus der Menge an ungesättigten
Fetten (PUFA) im Vergleich zur Vitamin E-Menge. Obwohl beispielsweise
Sonnenblumenöl mit am meisten Vitamin E enthält, sieht die Netto-Bilanz
weniger gut aus, wegen des hohen Gehalts an hoch ungesättigten Fettsäuren. Das
weniger Vitamin E-reiche Olivenöl hingegen hat klinisch stabilere Fettsäuren,
die weniger Vitamin E zum eigenen Schutz abziehen. Deshalb sieht die
Netto-Bilanz bei Olivenöl hinsichtlich der biologisch relevanten Vitamin
E-Menge besser aus als bei Sonnenblumenöl. Die beste Netto-Bilanz hat das
Weizenkeimöl.
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin E:
- vermehrte Einlagerung von Lipofuszin (Altersflecken) in Haut und
Muskulatur
- Störungen der Nervenfunktion
- Muskelschwäche
- Verkürzung der überlebenszeit der roten Blutkörperchen
Die Aufnahme von Vitamin E in den Körper ist an eine funktionierende
Fettresorption gekoppelt. Defizite können deshalb auftreten bei Störungen des
für die Fettaufnahme wichtigen Galleflusses in den Dünndarm oder bei
Aufnahmestörungen durch Teilentfernung des Darms (z. B. bei Morbus Crohn).
Hinweise auf Defizite können sein:
Wechselwirkung mit Arzneimitteln:
Folgende Medikamente können Wechselwirkung mit Vitamin E haben:
- Marcumar (Hemmung der Blutgerinnung)
Folgende Medikamente können die Aufnahme von Vitamin E in den Körper
hemmen:
- Cholestyramin
- Colestipol
- Isoniazid
- Orlistat (Hemmung der Fettresorption)
- Phenobarbital (gegen Epilepsie)
- Phenytoin (Schmerzmittel)
- Carbamazepin
Anzeichen einer überdosierung von Vitamin E:
im Vergleich zur Vitamin A und Vitamin D gilt Vitamin E als wenig giftig.
Allerdings können Mengen über 200 mg pro Tag (20 fache Tagesbedarfsmenge) die
Blutgerinnung hemmen. Werden gleichzeitig Medikamente zur Hemmung der
Blutgerinnung eingenommen, sei es Aspirin oder Marcumar, so muss dies dem Arzt
mitgeteilt werden. Normalerweise gilt es als sicher, täglich bis zu 800 mg
Vitamin E (80 fache Tagesbedarfsmenge) aufzunehmen.
Hierzu liegt jedoch eine aktuelle sogenannte Meta-Analyse vor, bei der die
relevanten Vitamin E-Studien zusammengefasst und erneut ausgewertet wurden.
Fazit ist, dass etwa ab 350 mg Vitamin, wenn sie täglich über viele Jahre
eingenommen, das Risiko steigt, durch negative Effekte früher zu versterben.
Bleibt man hingegen beim Verzehr von lebensmitteladäquaten Mengen, dann lebt
man länger.
Anzeichen einer überdosierung können sein:
- Hemmung der Blutgerinnung
Partner von Vitamin E:
- Vitamin A: Vitamin E schützt Vitamin A vor der Zerstörung und trägt
damit zu dessen Stabilität bei
- Vitamin C: kann “verbrauchtes” Vitamin E wieder regenerieren
- Betacarotin und Coenzym Q10: gemeinsam mit diesen beiden Stoffen schützt
Vitamin E das LDL- Cholesterin vor dem „ranzig werden“.
Historisches:
Bereits 1922 konnten Wissenschaftler einen bislang unbekannten Faktor aus der
Ernährung isolieren, der bei Ratten, wenn er in deren Nahrung fehlte,
Todgeburten auslöste. In Anlehnung an diese Beobachtung kreierte man einen
neuen Begriff, abgeleitet von den griechischen Worten tocos (Geburt) und pherein
(hervorbringen). Sie nannten den Stoff Tocopherol.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin E:
Vitamin E ist eine Sammelbezeichnung für
Tocopherole ( Alpha, Beta, Gamma, Delta) und Tocotrienole (Alpha, beta, Gamma
und Delta).
|
Vitamin K
- wird gebraucht für die Blutgerinnung
- hilft, dass unsere Knochen fest bleiben
Vorkommen von Vitamin K
- vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln
Täglicher Bedarf an Vitamin K:
Mengenangabe ug (Mikrogramm = Millionstel Gramm)
DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Empfehlung |
DGE |
EU |
Kinder 1 - 10 Jahre |
15 - 30 ug |
--- |
Kinder 10 - 15 Jahre |
40 - 50 ug |
--- |
Jugendliche und
Erwachsene |
65 - 80 ug
|
65 ug |
Schwangerschaft |
60 ug |
--- |
Stillzeit |
60 ug |
--- |
Tagesbedarf an Vitamin K (65 ug ) enthalten in:
- tierischen Lebensmitteln
220 g Speisequark
50 g Kalbsleber
400 g Schweinefleisch
- pflanzlichen Lebensmitteln
Cerealien
20 g Weizenkeime
150 g Weizenvollkorn
Obst und Gemüse
25 g Rosenkohl
120 g Kartoffeln
130 g Spargel
500 g Erdbeeren
Anzeichen einer Unterversorgung an Vitamin K können sein:
- erhöhte Blutungsneigung wie:
- Nasenbluten
- Blaue Flecken schon bei leichten Verletzungen
- Blut im Urin, im Stuhl
- starke Monatsblutungen
- erhöhte Knochenbrüchigkeit
Ursachen für eine Unterversorgung an Vitamin K:
Beim gesunden Erwachsenen kommt eine Unterversorgung an Vitamin K nahezu nicht
vor. Die Produktion von Vitamin K durch Darmbakterien trägt weniger als bislang
vermutet zur Bedarfsdeckung bei.
Zu Defiziten kann es kommen bei:
- Aufnahmestörungen von Fett (z. B. Gallenwegserkrankungen)
- bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa)
- überdosierung von Marcumar (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
- Cholestyramin (Mittel zur Cholesterinsenkung)
- Cholestipol (Mittel zur Hemmung der Fettaufnahme)
- Orlistat
- Antibiotika
- Antiepileptika (Mittel gegen Krampfleiden)
- Tuberkulostatika (Mittel gegen Tbc)
- Aspirin
Zu hohe Zufuhr von Vitamin E (als Tocopherol Quinon):
Hemmt ein Vitamin K-abhängiges Enzym (Carboxylase)
Zu hohe Zufuhr von Vitamin A:
Hemmt die Aufnahme von Vitamin K
Achtung:
Wer zur Hemmung der Blutgerinnung das Medikament Marcumar einnehmen muss, darf
nicht mehr als 90 bis 120 ug Vitamin K zusätzlich über ein Nahrungsergänzungsmittel
zuführen, weil sonst die Wirkung des Marcumars vermindert werden kann.
überdosierung von Vitamin K:
Bislang sind keine giftigen Wirkungen bekannt geworden, selbst nicht bei einer
Gabe der 500fachen Tagesverzehrmenge.
Hinter welchen Begriffen verbirgt sich Vitamin K:
Phyllochinon
Vitamin K1 ( Alpha-Phyllochinon) wird von Pflanzen gebildet
Vitamin K2 (Menachinon) wird von Darmbakterien gebildet.
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