Die
Echte Aloe ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Aloen in der Unterfamilie der Affodillgewächse. Das Artepitheton vera ist lateinisch und bedeutet u. a. „wahr“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_AloeDie Aloe vera ist eine Heilpflanze mit jahrtausendealter Tradition. Ob zur Wundbehandlung, bei Hautkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Sonnenbrand: Die Aloe vera ist DER Allrounder in der Naturheilkunde.
Aloe Vera Gel gilt als Allrounder bei gereizter Haut, Sonnenbrand und kleinen Schürf- oder Schnittwunden. Der Saft der Aloe Vera Pflanze wirkt sofort kühlend, regenerierend, beruhigend, reizlindernd und versorgt die Haut mit nährstoffreicher Feuchtigkeit.
Die Aloe vera ist eine vielseitige Heilpflanze, die in Wüstengegenden heimisch ist.
Durch ihre dicken, fleischigen Blätter erinnert die Aloe ein wenig an Kakteen, aber sie ist eine Lilienart, eng verwandt mit dem Affodil.
In ihrer Heimat ist die Aloe schon seit über 6.000 Jahren als Heilpflanze bekannt.
In Mitteleuropa wird sie schon seit etwa 1930 für Heilzwecke eingesetzt. Zunächst war sie den meisten Menschen hierzulande relativ unbekannt, doch seit Anfang des neuen Jahrtausends boomt die Verwendung der Aloe vera, und man findet sie in zahlreichen Kosmetika, Lebensmitteln und Alltagsprodukten.
Bei der Aloe und ihren Produkten muss man unterscheiden, ob das sanfte Gel oder das drastisch wirkende, gelbliche Harz verwendet wurde. Gel und Harz sind in ihrer Wirkung so unterschiedlich, als würde es sich um zwei verschiedene Heilpflanzen handeln.
Das Gel, das in den Blättern gespeichert wird, hat mannigfaltige Heilwirkungen, vor allem auf die Haut.
SteckbriefHaupt-Anwendungen: Leichte Verbrennungen.
Heilwirkung/Gel: befeuchtend, entzündungshemmend, lindernd, reizmildernd.
Harz (leicht giftig!): abführend, verdauungsfördernd.
Anwendungsbereiche/Gel - Äusserlich:
Akne
Brandwunden
Ekzeme
Geschwüre
Hautirritationen
Herpes
Insektenstiche
Juckreiz
Neurodermitis
Psoriasis
Schlecht heilende Wunden
Schuppenflechte
Schürfwunden
Sonnenbrand
Unreine Haut
Verbrennungen
Zahnfleischentzündung
Gel - Innerlich:
Colitis ulcerosa
Diabetes
Erhöhte Blutfettwerte
Husten
Reizdarm
Reizmagen
Sodbrennen
Stärkung des ImmunsystemsHarz - innerlich (Achtung! leicht giftig!):
Verstopfung
wissenschaftlicher Name: Aloe vera, Synonyme: Aloe barbadensis, Aloe perfoliata, Aloe vulgaris, Aloe indica, Aloe chinensis
Pflanzenfamilie: Affodillgewächse = Asphodelaceae
englischer Name: Aloe vera
volkstümliche Namen: Wüstenlilie
Verwendete Pflanzenteile: Das Gel in den Blättern, das Harz aus dem gelben Saft.
Bei Fertigprodukten wird manchmal das gesamte Blatt verwendet. Dann enthält das Mittel auch das Harz (Aloin), das stark abführend ist.
Inhaltsstoffe: Wasser, Aminosäuren, Mineralien, Vitamine, Enzyme, Glykoproteine, Anthrachinon- und Anthrazen-Derivate, nur im Blattharz: Aloin - ein Glykosid
Sammelzeit: Wenn die Blätter gross genug sind.
AnwendungÄusserliche Anwendung des frischen Gels.
Die frischeste Aloe bekommt man, wenn man sie selbst im Haus anbaut. Sobald die Blätter gross genug sind, kann man sie abschneiden und das Gel, das darin enthalten ist verwenden.
Das frische Gel kann man einfach auf die betroffenen Hautstellen streichen.
Das Gel enthält feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe und wirkt ausserdem reizlindernd, leicht antibakteriell und entzündungshemmend.
Sehr angenehm ist die äusserliche Anwendung des Gels auf der Haut. Man kann dieses Aloe-Gel mannigfaltig einsetzen.
Da das Gel gut kühlt, ist es vor allem angenehm bei so Sachen wie Sonnenbrand und Juckreiz.
Wegen der juckreizstillenden und wundheilenden Wirkung kann man Aloe-Gel auch bei Neurodermitis und anderen Ekzemen einsetzen.
Auch bei Schürfwunden kann das Gel lindernd wirken und die Wundheilung verbessern.
Die leichte antibakterielle und die wundheilende Wirkung macht das Aloe-Gel auch zu einem guten Mittel gegen Akne.
Die Heilwirkung bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand ist durch medizinische Studien untermauert. Die anderen Anwendungsgebiete entstammen der Erfahrungs- und Volksmedizin.
Aloe vera Produkte und ihre äusserliche Anwendung
Die Aloe vera ist Bestandteil zahlloser Fertigprodukte.
In manchen dieser Produkte sind nennenswerte Mengen des Aloe-Gels enthalten. Man kann sie daher ähnlich anwenden, wie das frische Gel, sofern sie für derartige Anwendungen vorgesehen sind. Dies betrifft beispielsweise Cremes für die Anwendung auf der Haut.
Eine Aloe-Zahncreme wird man natürlich nicht auf die sonnenverbrannte Haut streichen, sondern besser zum Zähneputzen bei Zahnfleischentzündung einsetzen.
Viele Aloe-vera-Produkte enthalten nur geringe Spuren der Aloe. Die Aloe ist in diesen Produkten hauptsächlich dafür enthalten, dass die Hersteller auf der Verpackung mit Aloe werben können. Wie viel Aloe in einem Produkt ist, kann man meistens nicht genau herausfinden. In den kleingedruckten Zutatenlisten findet man Zutaten in grösseren Mengen jedoch weiter vorne als Zutaten mit geringen Mengen. Dadurch kann man in etwa die Grössenordnung abschätzen, wie viel Aloe in einem Produkt enthalten ist.
In kosmetischen Produkten für den Alltag ist eine geringe Aloe-Menge kein Problem, denn eine Tagescreme ist üblicherweise keine Heilanwendung, sondern Hautpflege. Ein wenig Aloe in einer solchen Creme verstärkt die feuchtigkeitsspendende Wirkung.
Aloe vera - Innerliche Anwendung des frischen GelsUm das frische Gel innerlich anzuwenden, löst man das Gel aus den Blättern heraus, nachdem der gelbe Saft vollständig abgeflossen ist (siehe Ernte).
Man kann das Gel einfach essen. Alternativ kann man es auch in Jogurt einrühren, im Müsli essen oder mit Obst zusammen zu einem Obstsalat machen. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Allerdings sollte man das Gel nicht kochen, denn dann verändern sich die wertvollen Wirkstoffe.
Die innerliche Anwendung des Gels wirkt in erster Linie reizlindernd, sodass sie sich für Sodbrennen, Reizmagen oder Reizdarm eignet. Manche Menschen verwenden Aloe-Gel sogar bei Colitis ulcerosa.
Der innerlichen Einnahme des Gels wird auch eine immunstimulierende Wirkung nachgesagt, die jedoch nicht durch medizinische Studien bewiesen ist.
Aloe-Gel soll bei regelmässiger Einnahme den Blutzuckerspiegel senken und daher bei Diabetes helfen. Auch erhöhte Blutfettwerte wie ein erhöhter Cholesterinspiegel und erhöhte Triglyceride sollen gesenkt werden. Ausserdem sollte das "gute" Cholesterin namens HDL vermehrt werden.
Aloe vera Produkte und ihre innerliche Anwendung
Die meisten Aloe-vera-Produkte aus dem normalen Handel enthalten heutzutage ausschliesslich das Gel und nicht das stark reizende Harz.
Solche Produkte sind im Allgemeinen mild, zumindest was den Aloe-Anteil angeht.
Je nach Produkt kann man es einfach zum Genuss essen oder in der Hoffnung, das Immunsystem zu stärken, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Blutfettwerte zu verbessern. Bei den meisten Aloe-Produkten zur innerlichen Anwendung sind diese Wirkungen jedoch eher gering.
Vorsichtig sollte man sein, wenn einem Aloe-Produkt nachgesagt wird, dass es gegen Verstopfung hilft. Dann enthält es möglicherweise mehr oder weniger viel des aggressiven Harzes.
Innerliche Anwendung des Harzes
Der gelbe Saft der Aloe kann zu einem Harz eingedickt werden, bis schliesslich ein gelbes Pulver daraus entsteht.
In dieser harzigen Substanz ist das Glykosid Aloin enthalten.
Aloin hat eine stark reizende Wirkung, was medizinisch gegen Verstopfung eingesetzt wird.
Das Aloin verstärkt die Darmbewegungen und behindert die Rückgewinnung von Wasser im Dickdarm. Daher wandert der Nahrungsbrei schneller durch den Darm und bleibt flüssiger. So kann Obstipation gelindert werden.
Lange Zeit waren Mittel aus dem Harz (Latex) der Aloe daher beliebte Abführmittel.
Doch inzwischen wird die Wirkung des Aloe-Harzes als zu drastisch eingeschätzt. Ausserdem vermutet man krebsfördernde Wirkungen, was bei einer reizenden Substanz kein Wunder ist.
Achtung!
In der Schwangerschaft sollte das Harz der Aloe keinesfalls angewendet werden, weil der Wirkstoff Aloin vorzeitige Wehen auslösen kann.
Aloin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der 1,8-Dihydrohxyanthracene, die aus Aloe-Arten isoliert wird. Die glycosidische Substanz kristallisiert in gelben Nadeln, riecht schwach nach Aloe und hat einen bitteren Geschmack. https://de.wikipedia.org/wiki/Aloin
GeschichtlichesAloe Die Aloe wird schon in der Bibel als Räuchermittel und Zutat zur Einbalsamierung erwähnt. Doch wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Pflanze nicht um die Aloe, die wir als Aloe kennen.
Auch bei anderen Erwähnunngen der Aloe aus dem Altertum ist es unklar, ob die Aloe vera gemeint ist oder eine andere Pflanze.
Alexander der Grosse soll die Aloe zur Wundbehandlung bei seinen Kriegern eingesetzt haben.
Auch Dioskurides erwähnt schon eine Aloe mit wundheilenden, abführenden und weiteren Wirkungen. Diese Wirkungen deuten darauf hin, dass es sich bei der von ihm beschriebenen Aloe tatsächlich um Aloe vera handelt.
In manchen Naturvölkern wurde die Aloe als Abtreibungsmittel verwendet, was wohl auf die giftige Wirkung des Aloe-Harzes zurückzuführen ist.
Von ihrer ursprünglichen Heimat in Arabien ausgehend verbreitete sich die Aloe vera nach und nach in andere trockene Gegenden und wurde auch in Europa bekannt. Nach Europa kam die Aloe normalerweise nicht als Frischpflanze, sondern als eingedicktes Granulat, das üblicherweise auch das reizende Aloe-Harz enthielt. Daher war die Aloe damals vor allem als Abführmittel bekannt.
Kolumbus soll angeblich frische Aloe in Töpfen mit auf seine Reisen genommen haben, um ein Heilmittel zur Hand zu haben.
Die spanischen Eroberer brachten die Aloe schliesslich auch nach Mittel- und Südamerika, wo die Pflanze von den dortigen Einwohnern gerne angenommen und verwendet wurde.
Im zwanzigsten Jahrhundert wurde die Aloe als Mittel gegen Verbrennungen verwendet, unter anderem auch zur Behandlung der Schäden durch Strahlenbehandlung.
Ab dem Beginn des 21. Jahrhunderts erlebt die Aloe vera einen ausgeprägten Boom. Von manchem Anbieter wird sie als Allheilmittel vermarktet, was wohl etwas übertrieben ist.
Pflanzenbeschreibung AloeObwohl die Aloe aussieht wie ein Kaktus, ist sie eine Lilien-Art.
Es gibt ca. 500 verschiedene Aloe-Arten, sie wachsen jedoch alle ursprünglich in wüstenartigen Gegenden.
Der Name "Aloe" kommt aus dem Arabischen und bedeutet "bitter", denn die Schicht zwischen Blatt-Aussenwand und Gel schmeckt bitter.
Ursprünglich ist die Aloe auch in Arabien heimisch. Inzwischen wird sie jedoch in vielen trockenen, warmen Gegenden angebaut, beispielsweise auf den kanarischen Inseln, am Mittelmeer, in Indien, grossen Teilen Afrikas, Karibik, Mittelamerika, Südamerika und Australien.
Sie wird dort als Zier- und Heilpflanze kultiviert.
Die Pflanze hat meistens keinen Stamm oder nur einen kurzen Stamm, der sich aus den Resten von alten Blättern entwickelt.
Sie wächst mit bis zu 20 Blättern rosettenartig direkt aus dem Boden. Die Blätter werden bis zu 50 cm lang, sind dick und fleischig und etwa 6 cm breit.
Am Aussenrand haben die Blätter kleine Stacheln.
Unter günstigen Bedingungen treibt die Pflanze nach mehreren Jahren einen Blütenstengel aus, an dem sich ein gelber Blütenstand mit einer Reihe von schmalen Blüten entwickelt.
An einem Blütenstand sieht man gleichzeitig Knospen, voll ausgebildete Blüten und verblühte Blüten. Sie blüht von unten nach oben allmählich auf. Die einzelnen Blüten bleiben jedoch relativ geschlossen, bis sie verblüht wirken.
Das Aussehen der Blüten zeigt auch deutlich die Verwandtschaft zum Affodil. An Lilien erinnern die Blüten der Aloe kaum.
AnbautippsMan kann die Aloe recht gut zuhause im Topf anbauen.
In Baumärkten und Garten-Centern wird sie häufig angeboten (leider nicht ganz billig).
Die Aloe vera braucht sandigen Boden, der gut entwässert ist, weil sie ja eine Wüstenpflanze ist. Im Topf wachsend braucht die Aloe Schatten; ist also für den Anbau im Haus durchaus geeignet.
Wenn die Blätter gross genug sind (bei Pflanzen über 2 Jahre alt), kann man sie bei Bedarf abschneiden.
Es sollten jedoch immer mindestens 12 Blätter stehenbleiben, damit die Pflanze sich gut weiterentwickeln kann. Eine Pflanze kann dann bis zu 10 Jahre alt werden.
Ernteangeschnittene Aloe mit Gel Sobald die Blätter einer selbst kultivierten Aloe-Pflanze gross genug sind, kann man sie einzeln abschneiden und das Gel, das darin enthalten ist verwenden. Optimal für die Pflanze ist es, wenn sie mindestens zwölf Blätter hat, bevor man anfängt, Blätter abzuschneiden.
Am besten schneidet man immer nur eines der unteren Blätter ab und verwendet es ganz frisch.
Die restliche Pflanze lässt man weiter wachsen, bis ein Blatt nachgewachsen ist und man wieder eines der unteren Blätter ernten kann.
Gleich nach dem Abschneiden des dicken Blattes lässt man den gelben Saft herauslaufen. Er enthält das Harz mit dem stark reizenden Wirkstoff Aloin. Wegen der reizenden Wirkung ist diese Substanz für den Hausgebrauch nicht geeignet.
Wenn der gelbe Saft abgelaufen ist, schneidet man ein so grosses Stück des Blattes ab, wie man für die aktuelle Anwendung braucht.
Das restliche Blatt kann man in einer Plastiktüte im Kühlschrank ein paar Tage aufheben.
Das Blattstück für die aktuelle Verwendung kann man aufschneiden.
Für die äusserliche Anwendung kann man direkt die Gelseite auf den zu behandelnden Hautstellen auftragen und streichen.
Für die innerliche Anwendung kann man das Gel vorsichtig mit einem Messer herauslösen. Das herausgelöste Gel kann man dann einfach essen oder man verrührt es beispielsweise in Jogurt.
Eine Konservierung des frischen Gels durch Trocknung oder Extrahierung in Alkohol macht normalerweise keinen Sinn, weil der wichtigste, feuchte Effekt des Gels dann verloren geht.