DER DRITTE AKTLasst uns mit Hilfe der TABELLE VON EINSTELLUNGEN einen Blick auf Eure gegenwärtige
Umgebung werfen. https://bodhie.eu/ton/Während man sich mit dieser Tabelle beschäftigt, hat man vielleicht begriffen, dass
man selbst nicht ganz an der Spitze gestanden ist.
Man braucht sich keine besonderen Sorgen darüber zu machen, falls man das festgestellt
hat. Anders als manche Medizinmänner in modernem Gewand, macht dieses Buch nicht
den Versuch, einen zu verdammen. Es gab verschiedene Gründe dafür, dass man sich selbst
erlaubt hat, auf dieser Tonskala zu fallen – denn man musste seine Zustimmung geben, bevor
einem irgend etwas Ernstes zustossen konnte -, eine Sache, mit der wir uns unter SELBSTBESTIMMUNG
in einem späteren Abschnitt dieses Bandes beschäftigen werden.
Lasst uns eine Einschätzung dessen vornehmen, wie Ihr die Dinge heute betrachtet.
Schreibt die Antworten nieder.
(Zieht die Tabelle zu Rate wegen der Daten, die in jeder Spalte vorkommen.)
VERWENDET DIE WORTE UND FORMULIERUNGEN DER TABELLE
IN EUREN ANTWORTEN. SCHREIBT NACH JEDER ANTWORT DIE DAZUGEHÖRIGE
NUMMER DER TONSKALA AUF.
Was ist Eure häufigste Emotion?
Wie fühlt Ihr Euch in bezug auf das Überleben?
Wie recht habt Ihr mit dem, was Ihr tut?
Weiche Verantwortungen seid Ihr bereit, auf Euch zu nehmen?
Wie fühlt Ihr Euch gegenüber Besitztümern? Habt Ihr das Gefühl, jedermann zu sein?
Denkt Ihr am meisten an die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft?
Welche Wirkung hat Bewegung auf Euch?
Wie geht Ihr mit der Wahrheit um?
Vertraut oder misstraut Ihr anderen?
Wisst Ihr oder seid Ihr im Zweifel?
Möchtet Ihr Dinge verursachen oder möchtet Ihr Wirkung sein?
Was ist Euer „Seinszustand“ (gleich neben der letzten Spalte)?Kehren wir zurück zum ZWEITEN AKT und werfen wir einen Blick auf die Menschen,
die Ihr aufgezählt habt. Entsprechen irgendwelche Eurer Reaktionen den Reaktionen
dieser Menschen? In anderen Worten: Seid Ihr irgendeinem dieser aufgezählten Menschen
vergleichbar? Ihr solltet imstande sein zu entdecken, dass Ihr in der Gegenwart die vergangenen
Einstellungen anderer aufweist. In der Gegenwart solltet Ihr EUCH SELBST sein. Die
Sätze, die Ihr in diesem DRITTEN AKT aufgezählt habt, beschreiben nicht wirklich Euch.
Sie beschreiben jene Teile von EUCH, die Ihr in der Vergangenheit anderen Menschen übertragen
habt.
Ihr tragt weiterhin die Einstellungen anderer- die Einstellungen von Menschen, die für
Euch wahrscheinlich längst zur Vergangenheit geworden sind. Sie sind nicht sehr überlebensförderlich.
Ein kleines Stück oder auch ein grosser Teil von EUCH wird oben im Bereich
zwischen 16.0 und 40,0 der Tabelle beschrieben. Unsere Aufgabe ist es, alles von Euch auf
der Tabelle so hoch wie möglich zu bringen und die Teile von „Euch“, die von Rechts wegen
zu anderen Menschen gehören, hinter uns zu lassen. Menschliche Wesen, die entlang aller
Dynamiken arbeiten, sind eigentlich ziemlich heldenmütige und noble Charaktere. Sie sehen
Grausamkeit oder Leid und -besonders in ihrer Jugend und Kraft – nehmen sie auf sich, um
sie der Welt zu ersparen. Sie sehen irgend jemanden, vielleicht sogar sich selber, eine grausame
Handlung ausführen oder. eine unglückliche Erfahrung machen, und sie bedauern es.
Dann machen sie die Entdeckung, dass sie selbst scheitern können.
Danach machen sie andere für ihre eigene Zwangslage verantwortlich. Es ist ein Zyklus,
in dessen Verlauf man etwas zuerst grossmütig akzeptiert, dann jedoch, um sein eigenes
Dasein zu retten, versucht, es rechtzeitig loszuwerden. Die Jugend steht von Natur aus so
hoch auf der Tabelle, dass sie das Böse der Welt mit offenen Armen empfängt, in dem Bemühen,
eine bessere Welt daraus zu schaffen. Dann stolpert sie unter der Last, findet niemanden,
der sie teilt, und beginnt schliesslich zu kämpfen, um sie abzuwerfen, entweder indem
sie böse ist, oder indem sie krank ist.
Das wird wesentlich klarer werden, bevor wir dieses Kapitel beschliessen. Und Ihr werdet
Euch ein grosses Stück höher auf der Karte befinden. Lasst uns nun Eure Gegenwart untersuchen.
Welche Formulierungen auf der ganzen Tabelle beschreiben am besten die Einstellungen,
die Ihr ganz allgemein dem Leben gegenüber im jetzigen Zeitpunkt habt?
Könnt Ihr Euch einen bestimmten Augenblick zurückrufen, als jemand anderer diese
Formulierung ausgesprochen hat?
Wo wart Ihr zu dieser Zeit?
Im Freien oder unter Dach?
Seid Ihr gestanden oder gesessen?
Könnt Ihr Euch eine frühere Zeit zurückrufen, als Ihr diese Formulierung gehört habt?
Wann habt Ihr selbst diese Formulierung zum ersten Mal ausgesprochen?
Und sagt sie nicht noch einmal zu Euch selbst, denn Ihr übt den stärksten Einfluss über
EUCH aus. Was Ihr zu EUCH sagt, das gilt.
Geht die Liste geradewegs durch und sucht Spalte für Spalte Eure Einstellung gegenüber
der Welt heraus, in der Ihr jetzt lebt.
Schreibt sie in den leeren Raum unten auf dieser Seite. Nun verfolgt jede dieser Formulierungen
zurück zu dem frühesten Zeitpunkt, als Ihr hörtet, wie jemand anderer sie verwendete.
Wenn möglich, findet den exakten Augenblick. Findet ein Visio (einen Anblick in der
Erinnerung) des Menschen, der sie ausspricht. Findet von jeder Formulierung, so viel Ihr
könnt, und den frühesten Zeitpunkt, als sie geäussert wurde. DAFÜR VERWENDET IHR
EURE SCHEIBE. Legt die Scheibe über den Satz, den Ihr aufgeschrieben habt, und ruft Euch
das Ereignis mit der Wahrnehmung davon zurück, die auf der Scheibe verlangt wird – oder
der Emotion, wie es die Scheibe erfordert. Nun könnt Ihr sehen, dass Eure gegenwärtigen
Sorgen zu einem bestimmten Teil die Sorgen und Probleme von jemand anderem in der Vergangenheit
sind.
Der Wert vergangener Erfahrungen liegt in der Einschätzung der Zukunft. Vergangene
Erfahrungen sind bei weitem nicht so wertvoll, wie man annehmen könnte. Auf den Wert der
Erfahrungen wird ein enormes Gewicht gelegt. Füllt ein Bewerbungsformular für eine Stellung
aus, und Ihr werdet feststellen, dass die Leute sich am meisten um die Erfahrung sorgen.
Es ist eine Art von Falle, um Menschen zu versklaven, wenn man ihren Erfahrungen solche
Bedeutung beimisst. In Wirklichkeit sind ein klarer schneller Verstand und ein reger Körper
hunderttausend Jahre der „Erfahrung“ hinter irgendeinem staubigen Schreibtisch oder in einer
Ecke wert – und eine Fähigkeit, eine „schnelle Analyse“ einer Sache vorzunehmen, ist so
viel mehr wert als eine Ausbildung – komplett mit hundert brillanten Zensuren – in dieser
Sache, dass man zu der Annahme kommen könnte, die „Erziehung“, wie sie lächerlicherweise
genannt wird, könnte vielleicht überbewertet werden.
Überprüft Eure Geschichte, und Ihr werdet bemerken, dass die Männer, deren Marmorbüsten
die modernen Studiersäle zieren, selbst keine formelle Ausbildung hatten: Bacon,
Spencer, Voltaire usw., die ganze Liste lang; zwei oder drei Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nicht einmal ein langes Studium hat so grossen Wert, wie Menschenvielleichtgemgeglaubthätten.
EuerLebenkannvonjedemseinerAugenblicke an frei von aller vergangenen
Erfahrung sein, und Euer Kohlenstoff-Sauerstoff-Motor würde weiterlaufen, und Ihr könntet
alles, was Ihr wissen müsst, innerhalb einiger weniger Monate aufsammeln, Ihr könntet sogar
Euren Namen ändern und trotzdem wunderhübsch existieren. Hättet Ihr letztes Jahr einen
Nobelpreis gewonnen, wäre es hart: Ihr würdet mit aller Kraft versuchen, die Erfahrung zu
behalten und der Gewinner eines Nobelpreises zu sein – statt zu versuchen, morgen enthusiastisch
genug zu sein, um einen weiteren Preis zu gewinnen. Dazu zu kommen, ist das
Spiel. Das Besitzen ist eine Verteidigungshandlung und macht aus Euch eine Kompanie, die
von feindlichem Feuer festgenagelt wird. Es ist also mit der Erfahrung dasselbe wie mit
MEST. Lasst uns daher in die Gegenwart blicken. Und lasst uns offen sein. Was versucht Ihr
in der Gegenwart zu verbergen? Was würde mit Euch geschehen, wenn es entdeckt würde?
Wie viele solche Dinge gibt es in der Gegenwart? Macht Euch nicht die Mühe, sie aufzuzählen.
Wenn andere Menschen diese Dinge herausfänden, würden sie wahrscheinlich mit den
Augen zwinkern, vielleicht würden sie auch über den Zaun hinweg darüber schnattern. Ihr
könntet hinausgeworfen oder geschieden werden. Aber ich verrate Euch ein Geheimnis über
Geheimnisse: Kein einzelner Mensch, dem Ihr diese vertrauliche Mitteilung macht, wird
KEINE ähnliche Liste zu verstecken haben. Sie haben alle masturbiert und hatten heimliche
Affären, und eine Menge von ihnen hatte Geschlechtskrankheiten. Sie haben Geld gestohlen,
und vielleicht hat sogar der eine oder andere von ihnen einen toten kalten Körper in einen
Kanal geworfen. Sie haben gelogen und betrogen und erpresst, und das Lustige daran ist:
Nur jene Leute, die eine lange, lange Liste von Dingen zu verstecken haben, würden auch nur
anfangen, Euch zu rügen.
Und noch etwas. Jeder, der Euch bestraft hat, wird es eines Tages bereuen. Ein Dekan
in einer Hochschule, der gedroht hatte, mich durchfallen zu lassen, weil ich etwas Wahres
schrieb in etwas, das der längste Satz in der englischen Sprache war (500 Wörter ohne Punkt
oder Beistrich) – auf dessen Seele lastete das so sehr, dass er mir Jahre danach, als er sich
schon zurückgezogen hatte und fast tot war, die erstaunlichste Entschuldigung schrieb. Ihr
behandelt Euch selbst in der Gegenwart sehr ähnlich, wie Ihr in der Vergangenheit von anderen
behandelt worden seid. Und Ihr bestraft Euch selbst weit härter, als irgend jemand anderer
Euch jemals bestrafen würde. Der Selbstmörder ist nichts anderes als ein eigener Scharfrichter,
nachdem er von seinem eigenen Gericht schuldig gesprochen worden ist.
Als nächstes: wie sehr und wem gegenüberversucht Ihr RECHT zu haben, angesichts
von allem und jedem, einschliesslich Tatsachen?
Vor welchen Verantwortungen drückt Ihr Euch? Warum?
Was tut Ihr mit Eurem Eigentum? Warum?
Was denkt Ihr von Euch selber? Warum?
Widmet Ihr der Zukunft oder der Vergangenheit Eure intensivsten Gedanken? Warum?
Erschreckt Ihr über Bewegungen? Warum?
Wie nahe bleibt Ihr in der Gegenwart bei der Wahrheit? Warum nicht?
Vertraut Ihr Eurer Umgebung? Warum nicht?
Was WISST Ihr nicht? Warum nicht?
Was versucht Ihr zu verursachen? Warum?
Welcher Wirkung versucht Ihr Euch auszusetzen? Warum?
Wen versucht Ihr in der Gegenwart verantwortlich zu machen? Warum?
Wofür macht Ihr Euch selbst gegenwärtig verantwortlich? Warum?
Liebt Ihr Eure Arbeit? Warum?
Ist Euer Geschlechtsleben zufriedenstellend? Warum?
Was bedroht Eure gegenwärtige Sicherheit? Warum?Selbstvertrauen ist die einzige Sicherheit. Eure Fähigkeit ist Eure Sicherheit. Es gibt
keine Sicherheit ausser Euch. Lasst uns das Bestmögliche aus Euch machen. Wir wissen, wie.
Beinahe alle Dinge, an die Ihr während der obigen Liste gedacht habt, können durch Eure
eigenen Handlungen behoben werden, ohne dass Ihr irgend etwas oder irgendjemanden auch
nur für einen Augenblick um Erlaubnis fragt. Ihr wisst das von Natur aus- in Eurem tiefsten
Inneren. Eigentlich seid Ihr ein Riese, der mit Baumwollzwirn gefesselt ist. Ihr habt die Knoten
geknüpft und den Faden beschafft und gesagt, wo Ihr liegen wollt. Die einzige Schwierigkeit,
die Ihr im Prozessing vielleicht haben könnt, ist, dass Ihr es aus einem seltsamen,
aber entdeckbaren Grund ablehnt, mit der Sorge um andere etwas zu tun zu haben, dass Ihr es
ablehnt, diese schwachen Fesseln zu sprengen und aufzustehen.
Zum Glück bietet einem dieser Band mehr als eine solche Eingebung an.
AberdiezugrundeliegendetrockeneWahrheitist,dasslhreinwichtigerundnotwendiger Teil
dieser Welt seid. Und alles, was mit Euch nicht stimmt, habt Ihr selbst angenommen, in einem
Versuch, zu sein, was als „menschlich“ gilt.