Jeder kennt es – Der Drucker funktioniert wie aus dem Nichts auf einmal nicht mehr. Der Handy-Akku hält plötzlich nur noch wenige Stunden, das Notebook wird jeden Tag langsamer oder die Waschmaschine gibt kurz nach Ablauf der Garantie den Geist auf. Im Internet kursieren die wildesten Gerüchte, dass der plötzliche Verfall unserer Geräte von den Herstellern geplant wird. Stimmt das? Wir haben recherchiert und gehen der Sache auf den Grund.
GEPLANTE OBSOLESZENZ†Aus der Geschichte ist erkennbar, dass solche geplanten Verfallsdaten („geplante Obsoleszenz“) tatsächlich in der Leuchtmittelindustrie ihren Ursprung haben. Gehen wir von unserem heutigen Smartphone-Zeitalter einmal weit zurück: Im Jahr 1924 trafen sich alle bedeutenden Namen der damaligen Leuchtmittelindustrie und gründeten ein Geheimkartell, indem alle Unternehmen ihren Ingenieuren anwiesen, die Glühbirnen so zu produzieren, dass sie nach ca. 1000 Stunden Leuchtdauer kaputt gingen, obwohl damals bereits eine Brenndauer bis zu 2500 Stunden möglich war. Das Ganze hatte natürlich den Zweck, den Markt anzukurbeln und die Umsätze zu steigern. Konkurrenten, die sich an die Absprachen nicht hielten und ihre Birnen länger glühen ließen, mussten sogar Strafen zahlen. Der gerichtliche Prozess, der darauf folgte, zog sich bis in die fünfziger Jahre hin. Es gab laut Urteil zwar Verbote für Kartellabsprachen und die Produktverschlechterung, hohe Geldstrafen blieben allerdings aus.
Laut Stiftung Warentest lassen die Hersteller keine geplanten Schwachstellen in die Produkte einbauen, jedenfalls wurde das in den letzten Testjahren nicht festgestellt. Jedoch wird schon geplant, wie lange bestimmte Geräte halten sollen. Mit einem gewissen Verschleiß kann gerechnet und dadurch die Haltbarkeit geplant oder wenigstens geschätzt werden. Verbraucher werden in solche Verschleißkalkulationen aber leider nicht mit einbezogen, oder aufgeklärt.
Eine Auswertung von Stiftung Warentest aus dem vergangenen Jahrzehnt zeigt, dass Geräte heute nicht häufiger kaputt gehen als früher, obwohl es uns häufig so vorkommt, dass die Waschmaschine oder das Handy, nicht mehr die gleiche Qualität mitbringen wie vor 10 Jahren. Es gibt aber durchaus Tricks der Hersteller, wie sie ihren Umsatz auf Trapp halten. Es werden hohe Reparaturkosten berechnet, Akkus werden fest eingebaut, Gehäuse werden verklebt oder gar verschweist, um die Reparatur oder den Austausch deutlich zu erschweren. Damit wird z.B. bei Handys oder Smartphones oft aus der Akkulebenszeit die Produktlebenszeit.
NEUE SOFTWARE IST FÜR ALTE SMARTPHONES NICHT VERWENDBARDie neusten Mobil-Betriebssysteme sind ab einem gewissen Alter nicht mehr mit den Smartphones kompatibel. Während ein vor fünf Jahren gekaufter Laptop problemlos mit aktuellen Betriebssystemen und PC-Programmen klarkommt, scheiterte zum Beispiel das iPad der ersten Version aus dem Jahr 2010 bereits am Mobilbetriebssystem iOS 6. Das iPad der zweiten Generation schaffte zwar den Sprung aufs damals neue iOS, dafür funktionierte der Sprachassistent „Siri“ bei Apples zweitem iPad aber nicht.
Bei Android fällt die Software-Unterstützung noch schlimmer aus. Samsung, Sony und HTC vernachlässigen es meist lange, ihre Geräte mit Googles freiem Android-System auf den neusten Stand zu bringen. Wenn die Google Nexus Geräte bereits schnell die neuste Version bekommen, warten Samsung, Sony und HTC Nutzer noch auf ein mögliches Update. Wer kein Update bekommt, kann die neuesten Applikationen nicht nutzen und sieht sich zudem längst bekannten Sicherheitslücken ausgeliefert.
Zwar werden Elektrogeräte wie Handys, Smartphones, Computer und Co. immer schneller ausgetauscht. Doch die Gründe dafür sind nicht eindeutig. Es wäre sicherlich sinnvoll und wünschenswert, den Produktlebenszyklus, z.B. von Handys mit fest verbautem Akku oder Speicher, zu verlängern. Verschleißanfällige Teile sollten ausgetauscht werden können. Auch die Umweltbelastung und Ressourcenverschwendung ist nicht zu unterschätzen. Aber: Der Hauptgrund für den Austausch unserer Smartphones und Notebooks sind immer noch Technologiesprünge in einer sich schnell verändernden Welt und der Wunsch nach einem besseren Gerät. Von einem absichtlichen „kaputt gehen lassen“ älterer Geräte kann generell nicht die Rede sein und wenn doch, wäre es sehr schwer belegbar.
Geplante Obsoleszenz heißt, dass Unternehmen die Nutzungsdauer von Produkten durch Verkürzen ihrer Lebensdauer bewusst einschränken. Tritt ökonomische Obsoleszenz ein, lohnt sich Reparatur nicht und der Verbraucher soll zur Neuanschaffung bewegt werden.
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Obsoleszenz ist in der Wirtschaft und insbesondere in der Industrie das Veralten von Produkten durch die begrenzte Haltbarkeit technischer Bauteile und den Wandel von Mode oder technischem Fortschritt. https://de.wikipedia.org/wiki/ObsoleszenzUnter Obsoleszenz, auch als geplante Obsoleszenz bekannt, versteht man die Praxis der Entwicklung und Produktion von Gütern oder Dienstleistungen mit begrenzter Lebensdauer oder begrenztem Nutzen. Es bezieht sich auf die bewusste Entscheidung von Herstellern, Produkte zu entwickeln, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums veraltet oder nicht mehr funktionsfähig sind, und Verbraucher zum Kauf neuerer Versionen zu ermutigen.
Es gibt verschiedene Arten von Obsoleszenz:
Technologische Veralterung: Dies geschieht, wenn Fortschritte in der Technologie dazu führen, dass bestehende Produkte oder Systeme veraltet oder weniger effektiv sind. Beispielsweise veralten Smartphones und Computer schnell, wenn neue Modelle mit mehr Funktionen und besserer Leistung auf den Markt kommen.
Funktionale Obsoleszenz: Diese Art der Obsoleszenz tritt auf, wenn die Funktionalität eines Produkts aufgrund von Änderungen der Benutzerbedürfnisse oder -präferenzen veraltet ist. Beispielsweise könnte ein DVD-Player an Beliebtheit verlieren, wenn Verbraucher auf Streaming-Dienste umsteigen.
Stilveralterung: Stil- oder Modeveralterung bezieht sich auf Produkte, die aufgrund sich ändernder Trends oder Ästhetiken veraltet sind. Gegenstände wie Kleidung, Möbel und Wohnaccessoires können schnell aus der Mode kommen.
Geplante Obsoleszenz: Dies ist eine bewusste Strategie der Hersteller, um die Lebensdauer eines Produkts zu begrenzen und Verbraucher dazu zu ermutigen, früher Ersatz zu kaufen. Dies kann durch verschiedene Mittel erreicht werden, beispielsweise durch die Verwendung minderwertiger Komponenten, die Entwicklung von Produkten, die schwer zu reparieren sind, oder die Einführung neuer Funktionen, die ältere Versionen inkompatibel oder weniger wünschenswert machen.
Die geplante Obsoleszenz ist Gegenstand von Debatten, da sie zu Elektroschrott, Frustration der Verbraucher und einem erhöhten Ressourcenverbrauch führen kann. Einige argumentieren, dass es Innovation und Wirtschaftswachstum stimuliert, während andere es wegen seiner Umweltauswirkungen und unethischen Geschäftspraktiken kritisieren.
Vorschriften und Verbraucherbewusstsein haben zu einigen Bemühungen geführt, der geplanten Obsoleszenz entgegenzuwirken. Einige Länder haben beispielsweise Gesetze zur Förderung der Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit von Produkten eingeführt, während die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen und langlebigen Produkten gestiegen ist.
Obsoleszenz bezieht sich auf den Prozess, veraltet oder nicht mehr nützlich oder funktionsfähig zu sein. Es kann auf verschiedene Dinge angewendet werden, einschließlich Technologie, Produkte, Ideen und sogar menschliche Fähigkeiten. Es gibt verschiedene Arten von Obsoleszenz:
Technologische Veralterung: Dies geschieht, wenn neue Fortschritte dazu führen, dass bestehende Technologien oder Produkte veraltet sind. Beispielsweise hat die rasante Weiterentwicklung von Smartphones dazu geführt, dass ältere Modelle innerhalb weniger Jahre veraltet sind, da neuere, fortschrittlichere Modelle auf den Markt kommen.
Funktionale Obsoleszenz: Dies bezieht sich auf den Verlust des Nutzens oder der Funktionalität eines Produkts oder Systems aufgrund veränderter Benutzerbedürfnisse oder -präferenzen. Beispielsweise kann eine einst beliebte Softwareanwendung funktional veraltet sein, wenn ihr die Funktionen und Fähigkeiten fehlen, die Benutzer heute erwarten.
Stilveralterung: Diese Art der Veralterung bezieht sich auf Veränderungen in der Mode oder Ästhetik. Produkte, die einst trendig oder modisch waren, können schnell veraltet sein, da sich der Geschmack und die Vorlieben der Verbraucher ändern. Dies ist häufig in Branchen wie Mode, Inneneinrichtung und Automobildesign zu beobachten.
Geplante Obsoleszenz: Hierbei handelt es sich um eine bewusste Strategie von Herstellern, Produkte mit begrenzter Lebensdauer zu entwerfen und herzustellen. Ziel ist es, Kunden dazu zu bewegen, ihre Produkte häufiger auszutauschen oder aufzurüsten und so den Umsatz anzukurbeln. Geplante Obsoleszenz kann unterschiedliche Formen annehmen, beispielsweise die Verwendung minderwertiger Materialien oder die Entwicklung von Produkten mit nicht austauschbaren Komponenten.
📓 Obsoleszenz kann Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaft haben. Es kann zum Elektroschrott beitragen, da veraltete Geräte entsorgt werden, und es kann zu einem erhöhten Verbrauch führen, da Verbraucher funktionsfähige Produkte vorzeitig austauschen. Allerdings gibt es auch Bestrebungen, nachhaltige Praktiken zu fördern, etwa die Entwicklung von Produkten auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Aufrüstbarkeit, um der Obsoleszenz entgegenzuwirken.
Wird dieser Prozess durch die Hersteller aus marktstrategischen Gründen bewusst herbeigeführt, spricht man von geplanter Obsoleszenz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_ObsoleszenzGeplante Obsoleszenz, auch geplante Obsoleszenz, ist eine Strategie von Herstellern mit der Absicht, die Lebensdauer eines Produkts absichtlich zu begrenzen, um Verbraucher zu ermutigen, es früher als nötig zu ersetzen. Die Grundidee besteht darin, durch die Schaffung eines Kreislaufs konstanten Konsums die Nachfrage anzukurbeln und den Umsatz zu steigern.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie geplante Obsoleszenz umgesetzt werden kann: Funktionelle Obsoleszenz: Dies liegt vor, wenn ein Produkt so konzipiert ist, dass es eine begrenzte Lebensdauer hat oder nach einer bestimmten Zeit nicht mehr funktionsfähig ist. Einige elektronische Geräte können beispielsweise über Komponenten verfügen, die nach einer bestimmten Anzahl von Nutzungen oder Betriebsstunden nachlassen oder ausfallen.
Technologische Veralterung: Produkte werden bewusst so konzipiert, dass sie aufgrund des technologischen Fortschritts schnell veraltet sind. Dies lässt sich in der Elektronikindustrie beobachten, wo in aufeinanderfolgenden Produktiterationen neue Funktionen und Technologien eingeführt werden, wodurch ältere Modelle veraltet erscheinen.
Stilveralterung: Hierbei handelt es sich um die Gestaltung von Produkten, die relativ schnell aus der Mode kommen und Verbraucher dazu veranlassen, sie aus ästhetischen Gründen zu ersetzen. Dies ist häufig in Branchen wie Mode, Heimdekoration und Unterhaltungselektronik zu beobachten, in denen sich Trends schnell ändern.
Wirtschaftliche Obsoleszenz: Hersteller produzieren möglicherweise Produkte mit einer begrenzten Lebensdauer, da der Verkauf von Ersatzprodukten kostengünstiger ist als die Herstellung langlebiger Artikel. Dies kann durch Faktoren wie Kostensenkungsmaßnahmen, Wettbewerb oder Gewinnoptimierung getrieben werden.
Geplante Obsoleszenz ist eine umstrittene Praxis. Kritiker argumentieren, dass es zu verschwenderischem Konsum, erhöhter Umweltbelastung und vermindertem Verbrauchervertrauen führe. Befürworter argumentieren jedoch, dass es Innovationen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Wirtschaftswachstum vorantreiben kann. Als Reaktion auf Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit gibt es zunehmend Bemühungen, die Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit von Produkten zu fördern und nachhaltigere Geschäftsmodelle zu entwickeln, bei denen Langlebigkeit und Kundenzufriedenheit Vorrang vor ständigem Austausch haben.
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ObsoleszenzmanagementDas Obsoleszenzmanagement sorgt dafür, dass künftig nicht mehr produzierte Bauteile, die in Produkte eingebaut werden, rechtzeitig durch Vergleichstypen ersetzt oder absichtlich für Reparaturen bevorratet werden. Mit diesem Managementprozess soll erreicht werden, dass der Lebenszyklus (Fertigung und Reparatur) des eigenen Produkts nicht nachteilig durch die Lieferbarkeit oder den Ausfall dafür benötigter Bauteile beeinflusst wird. Richtig durchgeführt dient es der Vermeidung oder zumindest Reduzierung von Produktions- oder Dienstleistungs-Ausfällen. Weitere Ziele sind Kosteneinsparungen und die Vermeidung von Versorgungsengpässen. Als ein Teil des Risikomanagements wird Obsoleszenzmanagement in allen Branchen der Investitionsgüterindustrie (Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial, Softwareprodukte etc.) eingesetzt.
Ziele des Obsoleszenzmanagements: Verlängerung der Lebensdauer eines Produkts,
rechtzeitige Information der Kunden über abgekündigte Produkte,
nachhaltiges Design, Bauteilauswahl, Ressourcen- und Rohstoffeinsatz,
Lieferanten und Entwickler suchen gemeinsam nach Substituten,
Lagern des künftig erwarteten Gesamtbedarfs.
Statische Nutzungsdauern technischer GeräteDie durchschnittliche Erst-Nutzungsdauer (die Zeitspanne der Nutzung nur durch den Erstnutzer) der Haushaltsgroßgeräte ist von 14,1 auf 13,0 Jahre leicht zurückgegangen, im Bereich der Unterhaltungselektronik wiesen TV-Flachbildschirme einen durchschnittliche Erstnutzungsdauer von 5,7 Jahren auf, dieser Wert ging in den Jahren bis auf 4,4 Jahre zurück, um in den Folgejahren wieder kontinuierlich auf 5,6 Jahre anzusteigen.
📱Bei Handys und Notebooks zeigen die Analysen der werkstofflichen Obsoleszenz, dass es eine unterschiedliche Obsoleszenz zwischen Geräten für Privathaushalte (Consumer-Notebooks) und gewerblich genutzten Notebooks gibt.
Sachbeschädigung ist nach § 303 Strafgesetzbuch (StGB) eine Straftat.
Strafgesetzbuch (StGB)
§ 303 Sachbeschädigung
(1) Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__303.html
Geplante Obsoleszenz und hohe Umsatzraten verursachen hohe Wartungs- und Reparaturkosten, da diese Artikel nicht für einfache Wartung oder preiswerte Reparatur ausgelegt sind. Die hohen Kosten und Schwierigkeiten der Reparatur fördern hohe Umsätze und minderwertige Waren.
Von geplanter Obsoleszenz oder „künstlicher“ Produktalterung (geplanter Verschleiß) wird gesprochen, wenn ein Produkt vorzeitig, also vor der erwarteten natürlichen Alterung seine Funktion verliert oder wenn die Einführung eines neuen Produktes bzw. einer neuen Technologie, dazu führt, dass ein noch funktionstüchtiges Produkt die Erwartungen des Nutzers/der Nutzerin nicht mehr erfüllt und dieser daher ein neueres kaufen will oder muss. Ziel des vorliegenden Textes ist es, zunächst den Diskurs zusammenzufassen, wesentliche Elemente und Aspekte des Phänomens „geplanter Verschleiß“ darzulegen und herauszuarbeiten, was daran eigentlich das Problem ist, warum und für wen.
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien: https://www.arbeiterkammer.at
📱 Produktnutzungsdauer 📲 https://www.arbeiterkammer.at/infopool/wien/Bericht_Produktnutzungsdauer.pdf
Renate Hübner studierte Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie Sportmanagement
an der Universität Wien. Promotion im Fach Technologie und Warenwirtschaftslehre (WU Wien). Nach vielen
Jahren in der Geschäftsführung und Leitung von Beratungs- und Forschungsprojekten rund um „closed
loops“ und der Ökologisierung von Produkten und Konsum sowie Strategien der Nachhaltigkeit wechselte
Hübner 2005 als Assistenzprofessorin an die Universität Klagenfurt. Seit 1.1.2015 Leitung des
Kompetenzfeldes Kulturelle Nachhaltigkeit am Institut für Organisationsentwicklung, Gruppendynamik und
Interventionsforschung.
Der Straftatbestand setzt voraus, dass eine fremde Sache bewusst beschädigt oder zerstört wird.
Als Beschädigung zählt auch das Unbrauchbarmachen von Sachen bewusst oder unbewusst.
Während Ford (https://de.wikipedia.org/wiki/Ford) die Langlebigkeit propagierte, setzte General Motors (https://de.wikipedia.org/wiki/General_Motors) ab 1923 mit Alfred P. Sloan (https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_P._Sloan) erstmals die „geplante Obsoleszenz“ ein, um durch schnelle Modellwechsel ein möglichst hohes Absatzvolumen zu erreichen. Das Management setzte darauf, die Haltbarkeit künstlich zu verringern und die Abnutzung zu beschleunigen.
Beispiel: Lamy-Füller reparieren
Die Lamy-Modelle »AL-star«, »vista«, »safari« und »joy« (https://www.lamy.com) gehören zu den beliebtesten Füllfederhaltern Deutschlands. Rechts ist ein roter »safari«.
Die Feder lässt sich austauschen, sodass man aus einem »joy«-Kalligrafieschreiber mit breiter Feder leicht einen normalen »safari«-Schülerfüller machen kann, oder sich einfach eine breite Feder nachkauft. Sogar die Kappen lassen sich ersetzen.
Die Kappe meines Lamy hielt nicht mehr.
Ich wusste, dass dafür ein Einsatz tief im Inneren der Kappe verantwortlich ist. Nur: Wie drankommen?
Ganz oben auf der Kappe sitzt eine schwarze Schraube mit kreuzförmigen Schlitzen, ich nenn’s mal das »schwarze Kreuz«. Das ist keine Schraube, das Ding lässt sich nicht herausschrauben. Versuche verkratzen es nur.
Im Bild liegt dieses kleine (Mist-)Stück oben in der Mitte, daneben ein kleiner Gummiring in der Art eines Schießgummis, der das Teil wie ein O-Ring in der Kappe hält.
Die entscheidende Haltehülse, das schwarze Ding in der Mitte des rechten Bildes, ist ebenfalls nur von unten eingesteckt und hält durch den Endknubbel im schwarzen Kreuz. Jedenfalls bekommt man die Geschichte mit mehr oder weniger Gewalt auseinander – dann aber nicht wieder zusammen, jedenfalls ich nicht. Ich hatte mit einem Essstäbchen innen in die Haltehülse gedrückt, schon war das »schwarze Kreuz« herausgepoppt
Zum Wiederzusammenbauen habe ich dann eine einfache Schraube genommen, das geht auch, siehe links. Die Schraube kann man vorher oder nachher kürzen.
Aber warum hatte die Kappe nicht mehr gehalten, war bei jeder Gelegenheit vom Füller gerutscht?
Sicher so eine berühmt-berüchtigte Sollbruchstelle, die die Hersteller einbauen, damit ihre Produkte rechtzeitig kaputtgehen, und man nachkaufen muss. Ich hatte beim Reinigen der Kappe Küchenpapier verwendet, es eng zusammengerollt, und da war davon ein Stück, tintengetränkt, genau vorne drin in der Haltehülse steckengeblieben. Jetzt ging der Füller natürlich nicht mehr ganz zu, aber ohne, dass das auffiel. Nachdem ich den Pfropfen entdeckt und entfernt hatte, war alles wieder perfekt.
Merke: Füllerkappen höchstens mit Q-Tips (Wattestäbchen für’s Ohr) reinigen, bei denen man merkt, wenn nachher Watte fehlt, oder am besten nur mit Wasser und vielleicht ein wenig Pril, und bissl Zeit. Zeit heilt die hartnäckigsten Füller.
🪛 Und in der Kappe gibt es einen Halterungsring; diesen vorsichtig mit einen spitzen Schraubenzieher nach "innen" drücken; fertig.