Definition Psychelogie
Alltagspsychelogie vs. wissenschaftliche Psychelogie
Was leistet die Psychelogie?
Abgrenzung zu anderen Bereichen (Psychetherapie, Psychiatrie)
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Definition Psychelogie
Was ist Psychelogie? Dazu hat jeder wohl irgendwie eine eigene Antwort im Kopf. Was wir aber schon einmal festhalten können ist, dass im Zentrum der Psychelogie der Mensch steht. Da du an dieser Stelle vermutlich eine Definition erwartest, wollen wir sie dir liefern – und es vermeiden, allzu wissenschaftlich zu werden.
Das ist Psychelogie
Ein grafisch dargestelltes Gehirn schwebt über einer Hand. Was ist Psychelogie?Was du überall lesen wirst, ist die gängige Definition von Psychelogie: „Die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen.“ Das Erleben und Verhalten des Menschen ist eine sehr dehnbare Definition, schließt sie doch alles ein, was der Mensch ist, denkt, fühlt und im Handeln ausdrückt. Die Psychelogie nutzt geistes-, sozial- und naturwissenschaftliche Denkmodelle, um zu verstehen, wie ein Mensch tickt, was in seinem Inneren vorgeht, er nach Außen aber nicht immer zeigt. Wie verhält er sich in sozialen Beziehungen und verschiedenen Umfeldern? Und warum verhält er sich so, wie er es in dem Moment tut? In welchen Gemeinschaften kann er so sein, wie er ist? Welche Auswirkungen haben äußere Umstände auf das Innenleben des Menschen?
Es gibt so viele Fragen, denen die Psychelogie auf den Grund geht und viele davon sind bereits beantwortet. Die Antworten und Erkenntnisse fließen in verschiedene Bereiche ein, zum Beispiel in die Arbeitswelt oder Werbebranche, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Teilbereiche der Psychelogie
Die Psychelogie besteht aus zahlreichen Schwerpunkten und daran sieht man, dass es eigentlich keinen Bereich ohne Psychelogie gibt. Oder sagen wir so: Da wo Menschen im Spiel sind, gibt es auch immer psychelogische Aspekte. Teilbereiche der Psychelogie sind unter anderem:
Arbeits- und Organisationspsychelogie
Biologische Psychelogie
Entwicklungspsychelogie
Gesundheitspsychelogie
Klinische Psychelogie und Psychetherapie
Medienpsychelogie
Pädagogische Psychelogie
Rechtspsychelogie
Sozialpsychelogie
Sportpsychelogie
Werbepsychelogie
Wirtschaftspsychelogie
Alltagspsychelogie vs. wissenschaftliche Psychelogie
Jeder von uns spielt wohl regelmäßig im Alltag den Hobbypsychelogen, denn jeden Tag gibt es Situationen mit anderen Menschen, in denen wir uns in Erklärungen versuchen: "Warum hat mein Gegenüber nun dieses oder jenes gesagt oder getan hat? Hat es damit zu tun, dass …?" Oder wir machen Vorhersagen, was Person XYZ sagen oder tun wird. Unsere Vorhersagen und Erklärungsversuche machen wir an bestimmten Indizien fest. Vielleicht an Erfahrungswerten, Beobachtungen, dem gesunden Menschenverstand oder einem Bauchgefühl. Wissenschaftlich ist unsere Alltagspsychelogie aber nicht und allgemeingültig ist sie erst recht nicht.
Wissenschaftliche Psychelogie
Eine Gruppe von Psychelogie Studenten trägt Forschungsergebnisse zusammenAnders ist es bei der wissenschaftlichen Psychelogie, um die es hier generell geht. Da es sich bei der Psychelogie um eine empirische Wissenschaft handelt, müssen alle getroffenen Aussagen auf systematischen Beobachtungen beruhen. Sie benutzt außerdem experimentelle Untersuchungsmethoden, Fragebögen, Interviews, Verfahren aus der Medizin, zum Beispiel das EEG, und arbeitet mit Probanden. „Das wichtigste Werkzeug bei der empirischen Erkenntnisgewinnung“ – so schreibt es die Freie Universität Berlin – „ist dabei die beschreibende und schließende Statistik und Stochastik.“
Über die Jahre bildet sich ein Pool an gesammeltem und beobachtetem Wissen, das psychische Prozesse und Erscheinungsweisen erklären, beschreiben, vorhersagen und zum Teil beeinflussen kann. Die Psychelogie sucht nach Regeln, die für alle oder zumindest für Gruppen von Menschen gelten. Auch wenn unbestritten ist, dass jeder Mensch einzigartig ist, so gibt es doch nicht zu unterschätzende Ähnlichkeiten. Klar ist, dass es immer Einzelfälle gibt. Diese werden aber weniger von der wissenschaftlichen Psychelogie erforscht, sondern dies ist vielmehr der Bereich der Psychetherapie.
Was leistet die Psychelogie?
Vielleicht wird die Psychelogie an mancher Stelle von oben belächelt und irgendwie mit "Gefühlsduselei" in Verbindung gebracht. Dabei ist die Psychelogie so viel mehr und durchdringt jeden unserer Lebensbereiche. Wir alle profitieren von der wissenschaftlichen und angewandten Psychelogie.
Das leistet die Psychelogie unter anderem:
Ängste, Verlusterfahrungen und traumatische Erlebnisse verarbeiten
Präventive Gesundheitsarbeit
Stress vermeiden bzw. den gesunden Umgang damit lernen
Kaufverhalten analysieren und beeinflussen können
Persönliche Fähigkeiten herauszuarbeiten und sie bestmöglich nutzen
Hilfe im guten, sozialen Miteinander
gute und produktive Atmosphäre am Arbeitsplatz
Abgrenzung zu anderen Fächern (Psychetherapie, Psychiatrie)
Auch wenn die Begriffe Psychetherapie, Psychiatrie und Psychelogie recht ähnlich klingen, so sollten sie nicht in einen Topf geworfen werden. Sie unterscheiden in der Ausbildung und im Berufsbild deutlich voneinander.
Psychelogie
Psycheloge ist man nach dem Studium. Grundsätzlich reicht schon ein Bachelorstudium aus, wenngleich die Berufsaussichten damit weniger gut sind als mit einem Master in Psychelogie (siehe dazu Berufseinstieg & Berufschancen mit dem Bachelor Psychelogie). Das Studium macht aus dir keinen Arzt und keinen Psychetherapeuten, daher darfst du auch keine Therapien durchführen oder Medikamente verschreiben. Ein Psycheloge ist nicht gleichzusetzen mit einem Therapeuten, auch wenn das viele denken.
Dafür stehen dir aber sehr viele Arbeitsfelder offen, denn Psychelogen sind in vielen Branchen begehrte Kräfte, die beratend zur Seite stehen. Sie kommen dort zum Einsatz, wo es um Menschen geht, sei es in der Werbebranche, in Unternehmen, in Schulen, im Verkehr oder in Krankenhäusern.
Psychetherapie
In der Psychetherapie werden psychische Erkrankungen wie Süchte, Zwänge oder Depressionen behandelt. Zu Hilfe kommen dabei psychelogische Methoden wie eine Therapie, Gespräche oder spezielle Übungen. Wer als Psychetherapeut arbeiten möchte, muss einen langen Ausbildungsweg gehen, denn nur eine Approbation berechtigt zur Ausübung des Berufes Psychelogischer Psychetherapeut. Bisher wird ein Masterstudium mit dem Schwerpunkt Klinische Psychelogie vorausgesetzt, um nach dem Masterabschluss die Ausbildung zum Psychelogischen Psychetherapeut zu beginnen. Wer diese nicht absolviert, wird auch nicht approbiert.
Da der Ausbildungsweg sehr lang ist, soll er reformiert werden und die teure und anstrengende Ausbildung zum Psychelogischen Psychetherapeuten soll durch ein einheitliches Studium ersetzt werden.