Iridologie
Medizinische Spezialisierung
Iridologie ist eine alternativmedizinische Diagnosemethode, die davon ausgeht, dass Erkrankungen des Menschen durch Analyse der Gewebsstrukturen der Iris festgestellt werden können. Sie konnte weder empirisch belegt noch theoretisch begründet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Iridologie
Bei der Irisdiagnose wird die Iris entweder mit einer Lupe betrachtet oder fotografiert. Die Farbe der Iris ist abhängig vom Pigmentgehalt der Membranschichten im Auge. So können anhand der Augenfarbe Rückschlüsse auf die Konstitution des Menschen gezogen werden.
Irisdiagnostik – was die Augen über unsere Gesundheit verraten. Der Blick ins Auge verrät dem Geübten viel über einen Menschen – insbesondere über seine Konstitution und die sich daraus ergebenden Schwachstellen, also Anfälligkeiten für bestimmte Erkrankungen (Disposition).
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Merkmale der Augen: Von Aristoteles bis heuteDieser Fachartikel beschreibt die historische Entwicklung der Irisdiagnostik von den alten Griechen bis zur Neuzeit.
Anfänge der AugendiagnostikDie Anfänge der Augendiagnostik liegen nachweislich vor dem ersten christlichen Jahrtausend. Die Chaldäer verfassten Schriften zum Ablesen von Krankheiten aus dem Auge. Auch der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) versuchte, sein Gegenüber durch gezieltes Beobachten der Augen zu analysieren.
Auch die chinesischen Heilkundigen versuchten seit Jahrtausenden, organische Leiden in der Iris, aber auch an Augenlidern, an der Sklera und der Pupille abzuleiten.
Im „Gleichnis vom Licht” schreibt der Apostel Lukas (Kapitel 11, Verse 33-36): „Niemand zündet eine Lampe an und stellt sie in ein Versteck oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Eintretenden den Lichtschein sehen. Die Leuchte deines Leibes ist dein Auge. Ist dein Auge klar, ist auch dein ganzer Leib im Lichte, ist es aber schlecht, ist auch dein Leib in Finsternis.” 1670 veröffentlichte Meyens in seiner „Physiognomia medica” erste schematische Einteilungen der Iris und die Zuordnungen der einzelnen Felder zu den entsprechenden Organen und Körperteilen.
Irisdiagnostik – was die Augen über unsere Gesundheit verratenDer Blick ins Auge verrät dem Geübten viel über einen Menschen – insbesondere über seine Konstitution und die sich daraus ergebenden Schwachstellen, also Anfälligkeiten für bestimmte Erkrankungen (Disposition). Im Allgemeinen wird diese unterstützende Diagnosemethode der Alternativmedizin zugeordnet und als Irisdiagnostik bezeichnet. Auch Begriffe wie Irisanalyse, Augendiagnose oder Iridologie sind verbreitet.
Die Geschichte der IrisdiagnostikVerschiedene archäologische Funde legen nahe, dass die Augendiagnose bereits von den alten Ägyptern zur Feststellung von Krankheiten genutzt wurde. Auch die Chaldäer aus Babylonien diagnostizierten anhand der Augen. Im 17. Jahrhundert ordnete Philippus Meyens in seinem Werk „Physiognomia medica“ erstmals die Organe des Körpers verschiedenen Bereichen der Iris zu. Als Neubegründer der Irisdiagnose, wie sie auch heute noch von vielen Therapeuten praktiziert wird, gilt der ungarische Arzt Ignaz von Peczely, der von 1826 bis 1911 lebte. Er erstellte eine topographische Karte mit den Lokalisationen der Organe in der Iris.
Diese Iristopographie bildete die Grundlage für verschiedene Weiterentwicklungen – zum Beispiel durch Josef Angerer, Josef Deck oder Joachim Broy. Emanuel Felke, der Lehmpastor, gilt als einer der ersten Anwender in Deutschland. Auch namhafte Ärzte wie Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Horst Ferdinand Herget haben sich einen Namen in der Iridologie gemacht.
Die Irisdiagnostik – Grundlagen und WissenswertesDie Iris ist auch unter dem Namen Regenbogenhaut bekannt. Sie ist durch die darüberliegende durchsichtige Hornhaut gut sichtbar und lässt sich so vom Therapeuten ohne Schwierigkeiten betrachten. Die Irisdiagnose wird mithilfe eines speziellen Mikroskops, durch eine Fotoaufnahme oder mit einer Lupe durchgeführt. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und erfordert keine vorherige Verabreichung von Augentropfen. Anhand von digitalen Fotoaufnahmen lassen sich heute sogar manche Therapieerfolge ganz einfach dokumentieren.
Die Iris gibt dem Therapeuten viele diagnostische Hinweise. Zum einen ist sie die einzige Stelle des Körpers, die einen direkten Blick ins Bindegewebe zulässt und daher auch Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen zulässt, die auf die Bindegewebsstruktur zurückzuführen sind. Ähnlich wie bei der Reflexzonentherapie und der Ohr-Akupunktur geht man auch in der Iridologie davon aus, dass sich der Organismus mitsamt allen Organen in der Iris widerspiegelt. Dabei zeigen sich die Organe der rechten Seite im rechten Auge und die linksseitigen Organe haben ihre Abbildung dementsprechend im linken Auge. Während sich innere Organe wie Magen oder Darm in der Topographie der Iris eher in der Nähe der Pupille finden, sind peripher gelegene Organe wie beispielsweise die Haut, die Stirn oder die Stirnhöhlen am Rand der Iris angeordnet.
Die Strukturen der Iris ähneln also einer Landkarte, die verschiedene Organzonen abbildet. Die sogenannten Iriszeichen geben dem Therapeuten Auskunft über mögliche Belastungen der Organe und über genetische Dispositionen. Auch über die Veranlagung zu bestimmten Krankheiten sowie die Neigung des Patienten zu gewissen krankhaften Reaktionen oder Symptomen (Diathese) liefert die Iris für das geschulte Therapeutenauge Informationen. Dabei dürfen die Zeichen von einem verantwortungsvollen Arzt oder Heilpraktiker nur als Hinweiszeichen bewertet werden. Gravierende Diagnosen erfordern selbstverständlich eine schulmedizinische Absicherung.
Zu den Iriszeichen gehören zum Beispiel Lakunen. Es handelt sich dabei um Schwächezeichen, die auf eine sich entwickelnde oder bereits aufgetretene Erkrankung hinweisen können. Krypten (Defektzeichen), wie beispielsweise Waben (Lücken), weisen auf Organschwächen oder schwerere Erkrankungen hin. Reflektorische Zeichen wie helle Strahlen lassen hingegen eher auf akute oder wiederkehrende Reizzustände schließen.
In der Iris können zudem physiologische Zeichen auftauchen. Die Flocken (Tophi) und Pigmente verweisen auf Probleme des Stoffwechsels. Die Irisdiagnose gibt ferner Aufschluss über die Erb- und Werdegangsfaktoren, die sogenannte Konstitution, des Patienten. So werden in der Augendiagnose zahlreiche Konstitutionen unterschieden.
Dazu gehören unter anderem die:
lymphatische Konstitution mit Neigung zu Infekten mit Fieber und Lymphknoten-Schwellungen
hydrogenoide Konstitution mit einer Neigung zu rheumatischen Erkrankungen und/oder Erkrankungen der Atemwege
hämatogene Konstitution mit einer Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Irisanalyse oder Iridologie ist eine Möglichkeit, Erkrankungen eines Individuums bereits im Vorfeld – ohne großen technischen Aufwand, Laboruntersuchungen, Anamnesen und Tests – zu erkennen, Präventivmedizin zu betreiben und die Ursachen zu behandeln.
Auge einer Frau Mit der Irisanalyse können Zeichen im Auge Hinweise auf Gesundheitszustand und mögliche Krankheiten geben.
Für einen geschulten Therapeuten ist die Irisdiagnose – oder besser Irisanalyse – eine wertvolle erstdiagnostische Methode. Sie gibt Hinweise darauf, wie Beschwerden und Organerkrankungen miteinander zusammenhängen und einander beeinflussen. Sie ergänzt die üblichen, technisch sehr hochwertigen bildgebenden Verfahren. Für den Patienten stellt die Iridologie eine überaus schonende Methode dar, die ihn nicht belastet und ihm trotzdem Aufschluss über mögliche Krankheitsrisiken und deren Vorbeugung geben kann.
Die Augen sind der Spiegel der Seele, weiß der Volksmund. Das Befinden des Menschen spiegelt sich in seinen Augen wider. Jeder Mensch bringt eine bestimmte ererbte Grundkonstitution beziehungsweise Iriskonstitution mit. Darüber hinaus geben die Zeichen im Auge, die so genannten Iriden - Strukturen, Formen, Farben und andere Phänomenen der Regenbogenhaut - Aufschluss über den (energetischen) Zustand des Körpers und über den individuellen Stoffwechsel: ob bestimmte Organe gesund, geschwächt oder krank sind. Zumindest für den, der sich auf diese Kunst versteht, die Zeichen erkennen, lesen und richtig interpretieren zu können. Neben Unvoreingenommenheit und Geduld gehört dazu eine Menge Wissen und Erfahrung.
Keine augenmedizinische Diagnose"Da man aus den Augen keine Diagnose stellen kann (außer im augenmedizinischen Sinne) spricht man seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht mehr von Irisdiagnose oder Augendiagnose, sondern von Irisanalyse oder Iridologie.
Die Irisanalyse ist eine Hinweis- und Hilfsdiagnostik, rund 70 Prozent der möglichen Erkrankungen kann sie zeigen: Hinweise, zum Beispiel aus der Genetik oder dem Stoffwechsel, können durch typische und markante Zeichen und Veränderungen in Iris und Auge erklären, warum ein Mensch seine Beschwerden hat. Was aber nicht diagnostiziert werden kann, sind beispielsweise Vitaminmangel, Cholesterinwerte, Gallen- oder Nierensteine, Hämorrhoiden oder gar Krebs.
Neigung zu Krankheitsentstehen frühzeitig sichtbar
Bei der Iridologie (Lehre der Iris), der Befunderhebung aus dem Auge, scheiden sich die Geister, sprich: Schulmediziner und Heilpraktiker. Letztere haben sie entwickelt und erhalten sie bis heute. Erstere lehnen sie ab oder bekämpfen sie sogar. Es gibt aber auch Schulmediziner, die sie befürworten und im Klinikalltag einsetzen, zu ihnen gehört Dr. med. Jürgen Freiherr von Rosen: "Die Ärzte haben leider irrtümlicherweise immer versucht, die Irisdiagnosen mit ihren medizinischen Diagnosen zu vergleichen. Das gelingt in den seltensten Fällen richtig."
Jedoch könne man durch die Beobachtung der Iris "Tendenzen erkennen, zum Beispiel die Neigung zu einer rheumatischen Erkrankung. Diese Tendenzen stellen jedoch selbst noch keine Krankheit dar, sondern sie weisen nur auf die Möglichkeit einer Krankheitsentstehung hin, die bei diesem Menschen wesentlich häufiger vorkommen wird als bei jemandem, der diese Zeichen nicht hat.
Man spricht deswegen ganz entschieden in der heutigen Zeit von Irishinweisen, obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch immer noch der Begriff der Irisdiagnostik verwendet wird."
Irisdiagnose hat lange medizinische Tradition
Die Kunst der "Augen- bzw. Irisdiagnose" beherrschten schon die alten Chinesen. Im europäischen Kulturkreis begann ihre Geschichte 1881 mit dem ungarischen Arzt Ignaz Péczeley und seinem Buch "Anleitung zum Studium der Diagnose aus den Augen". In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts forschten darüber unter anderem Pastor Felke, Edward Laue, Pastor Madaus, Rudolf Schnabel, Günther Lindemann, Josef Angerer, Dr. W. Lang und viele andere. "1954 gelang es Dr. Lang, anatomisch gesehen, den Beweis zu erbringen, dass Nervenverbindungen von allen Teilen des Körpers zur Iris bestehen. Die einzelnen Irissektoren sind Repräsentanten dieses Systems des ZNS", so Heilpraktiker Andreas A. Noll.
Topographie der Organe in der Iris ist nicht einheitlichGrundannahme dabei ist, dass es im Auge und zwar in der Iris eine Topographie des menschlichen Körpers und seiner Organe gibt. Dr. Freiherr von Rosen: "In der rechten Iris sind die rechtsseitigen Organe abgebildet, in der linken die linksseitigen. Auf der zur Nase hingerichteten Seite ordnet man eher die vorderen Organe des menschlichen Körpers ein, auf der Schläfenseite eher die hinteren. Das Gehirn ist oben und die Beine sind unten abgebildet. Auch die Unterleibsorgane liegen demzufolge unten. Magen und Darm liegen im inneren Bereich der Iris, im so genannten Krausenbereich. (…) Man unterscheidet sechs konzentrische Kreise, die man den verschiedenen Organen oder Organsystemen zuordnet." Etwas verwirrend ist dabei nur, dass diese Topographie bei verschiedenen Schulen nicht ganz einheitlich ist. "Die großen Richtungen aber, wie oben und unten, rechts und links, Lokalisation von zum Beispiel Magen, Dünndarm, Dickdarm, Leber, Bauchspeicheldrüse und Milz erscheint sicher", so das Fazit von Dr. Freiherr von Rosen.
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Wie erfolgt eine iridologische Untersuchung?Das erläutert Heilpraktiker Willy Hauser in der Deutschen Heilpraktiker Zeitschrift anhand eines konkreten Falles in der Praxis: "Die ganzheitliche Erstuntersuchung des Rückenschmerzpatienten beginnt der Iridologe nach einer kurzen Einführungsanamnese mit der Irisanalyse. Dabei geht er systematisch vor: Er beschreibt die Grundkonstitution sowie die Individualkonstitution.
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Danach bestimmt er Zustand und Funktion des Pupillarsaums sowie die Verlaufsform und Struktur der Iriskrause. Anschließend beginnt er mit der ausführlichen Irisanamnese. Genetische Aspekte, Eigen- und Familienanamnese werden in diesem Teil der Untersuchung berücksichtigt und festgelegt. Diese Faktoren führen in der Regel sehr schnell zu den Kausalfaktoren der Rückenschmerzsituation."
Irisdiagnose: Blick in Körper und Seele Worum geht es bei der Irisdiagnose?
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Das Auge ist ein Spiegel des menschlichen Körpers – davon sind zumindest Irisdiagnostiker überzeugt. Die Beschaffenheit sowie die Farbe der Iris geben Aufschluss über Erkrankungen und Krankheitsdispositionen. Hier lesen Sie mehr zum Thema.
Worum geht es bei der Irisdiagnose?In der Naturheilkunde gilt die Iris als ein Spiegel des Körpers: Sie verrät vieles über Krankheitsneigungen sowie die körperliche und seelische Verfassung einer Person. Es wird angenommen, dass sämtliche menschlichen Organe über Nerven mit den Augen verbunden sind – genauer gesagt mit der Regenbogenhaut (Iris): An der Iris könnten dadurch also Disharmonien bei den unterschiedlichen Organen abgelesen werden. In der Heilpraktik wird die Irisdiagnose – auch Iridologie genannt – als eine Art Frühwarnsystem verstanden. Damit gehört das Verfahren zur Vorsorgediagnostik. Zwar liefert die Irisdiagnose laut ihren Verfechtern auch Hinweise auf mögliche Ursachen einer vorhandenen oder zukünftigen Erkrankung, doch sie wird nicht als beweisende Diagnostik herangezogen. Ganzheitlich denkenden Medizinern gibt sie Auskunft über Veranlagungen, erworbene Belastungen und Prozesse im Organsystem.
Dank der Iris zur Diagnose: das Verfahren
Bei der Irisdiagnose erfolgt ein genauer Blick in das Auge, und zwar mittels eines starken Vergrößerungsglases und einer Lichtquelle. Hat der Diagnostiker die Iris gut im Blick, macht er ein Foto davon; dafür wird eine hochauflösende Kamera genutzt. Das Bild wird auf einen Monitor übertragen, der die gesamte Iris des Patienten in Vergrößerung abbildet – so sind auch die feinsten Strukturen, Farben und Verästelungen der Regenbogenhaut zu erkennen – die Analyse kann beginnen.
Worauf achten Irisdiagnostiker?
Unterschiedliche Punkte, Rötungen, Einkerbungen oder Farbstreifen weisen auf verschiedene körperliche Zustände hin. Hier ein schneller Überblick:
Physiologische Zeichen: Diese zeigen sich auf der Iris als Abdunkelungen, Pigmente oder auch Aufhellungen. Sind solche Merkmale auf der Iris sichtbar, könnte es sich gemäß der Irisdiagnose etwa um ein Problem mit dem Bindegewebe handeln.
Zeichen der Organe: Es gibt auch Zeichen, die ausschließlich auf die Organe eines Menschen hinweisen. Meist handelt es sich dabei um Einbuchtungen und Absenkungen (Krypten) sowie um fehlendes Gewebe (Lakunen). Neigt der Patient beispielsweise zu Erkrankungen des Rücken- oder Knochenmarks, ist dies als Krypte auf der Iris zu sehen. Meist sind diese so tief, dass sogar das Dunkle der Iris dahinter zum Vorschein kommt. Krypten sind ein Hinweis auf eine schwere Erkrankung. Lakunen können sowohl offen als auch geschlossen sein. Während eine offene Lakune eher auf die Entwicklung einer Krankheit hinweist, stellt die geschlossene Lakune oft eine manifestierte Krankheit dar.
Die Augenhöfe: Nicht nur die Iris selbst, sondern auch der Bereich um die Iris herum kann Aufschluss geben: Ist dieser bläulich-schwarz verfärbt, deutet dies auf einen Eisenmangel hin. Bräunliche Verfärbungen hingegen hängen oft mit Schwierigkeiten der Leber und der Galle zusammen. Auch rötliche Verfärbungen sind denkbar: In solchen Fällen handelt es sich um einen Hinweis auf einen fieberhaften Infekt. Gelbliche Einfärbungen sind ein Zeichen für nervliche und psychische Störungen sowie eine Schwäche des Herzens. Sieht der Irisdiagnostiker gelb-bräunliche Ablagerungen, kann ein Problem mit dem Fettstoffwechsel die Ursache sein. Auch die Farbe der Unterlidhöhle ist für ihn aufschlussreich: Ist diese hellblau beziehungsweise violett, kann dies auf eine Reizung der Nieren oder der Blase hindeuten.
Das Augenumfeld: Veränderungen des gesamten Augenumfelds werden ebenfalls mit Störungen des Körpers in Verbindung gebracht – in diesem Fall sind die Ergebnisse der Irisdiagnose sogar von der Schulmedizin anerkannt. Eine Schilddrüsenkrankheit wie Morbus Basedow oder Wassereinlagerungen gehen mit hervortretenden Augäpfeln einher. Tritt nur ein Augapfel hervor, kann dies auf Thrombose, Abszesse oder Gefäßerweiterungen hindeuten.
Ignaz von Pèczely
Erst zweihundert Jahre später entwickelte der ungarische Arzt Ignaz von Pèczely (1822 – 1911) eine wissenschaftlich fundierte Topographie der Irisdiagnostik, von der alle späteren Iridologen ausgingen. Über seine Entdeckung der Irisdiagnose kursiert folgende merkwürdige Geschichte: Als elfjähriger Junge soll er beim Hüten von Schafen eine Eule gefangen haben, die sich in seinem Arm aus Todesangst festkrallte. Da sich der Junge keinen Rat wusste, um sich von der Eule wieder zu befreien, brach er ihr ein Bein. In diesem Moment entdeckte er in den schlitzförmigen Augen des Tieres, wie sich eine feine strichförmige Linie bildete. Dieses Erlebnis sollte bei ihm derartig nachhaltig gewirkt haben, dass er begann, Iriden aufmerksam zu beobachten und schließlich in Budapest Medizin zu studieren und zum Doktor zu promovieren.
Der Autor bezweifelt diese Geschichte aus verschiedenen Gründen. Erstens war Pèczely ein Adliger und aufgrund dieser Tatsache ist die Wahrscheinlichkeit, als Hütejunge gearbeitet zu haben, gering. Zweitens konnte der Autor trotzt langjähriger Arbeit in der Anästhesie und in der Notfallmedizin nie beobachten, dass eine frische Fraktur sofort zu Veränderungen in der Iris führt. Da es zu den Kontrollpflichten des Autors gehört hat, den Pupillenreflex und die Pupillenöffnung beim narkotisierten Menschen zu beobachten – die heutige Patientenüberwachungstechnik gab es damals noch nicht – konnte er in aller Ruhe seine Irisbeobachtungen am Patienten durchführen und mit frischen Traumatisierungen vergleichen. Die Iris verändert sich in der Regel nicht spontan, sondern über viele Monate.
Tatsache ist, Pèczely veröffentlichte 1881 sein aufsehenerregendes Buch: „Entdeckung auf dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge”. Der Autor hält es für wahrscheinlicher, dass Pèczely durch Literaturquellen in Budapest an frühere Werke geraten ist, wie die schon erwähnten. Parallelen in seinen Ausführungen weisen darauf hin. Da in der damaligen Zeit weder eine gute Mikroskopietechnik und schon gar keine geeigneten Lichtquellen zur Verfügung standen, war die Diagnostik nur eingeschränkt möglich. So erklärten sich einige entstandene Fehler. Die Exaktheit der Diagnostik im Magen-Darmfeld war dagegen trotz der nur zur Verfügung stehenden Lupe hervorragend und musste später kaum korrigiert werden. Das Ergebnis war eine Zeichnung, in deren Kreisbögen Zahlen in den einzelnen Bereichen eingetragen waren. Teilweise waren auch schon Worte in der Topographie eingetragen. Neben dieser Zeichnung gab es eine Tabelle mit der entsprechenden Legende. Unabhängig von Pèczely praktizierte der schwedische Pastor Nils Liljequist die Irisdiagnostik. Beide trafen sich ca. 1890 und begannen zusammenzuarbeiten. Liljequist konnte in seinem 1893 erschienenen Buch mit dem Titel: „Diagnose aus dem Auge” einige Korrekturen an der Lokalisationstafel von Dr. Pèczely vornehmen. In seiner Topographie verzichtete er auf Zahlenangaben und arbeitete mit Begriffen wie: „Pulmo”, „Thorax”, „Abdomen” usw.
Pastor Felke
Der Pastor Erdmann Leopold Stephanus Emanuel Felke (1856–1926) konnte weitere wesentliche Verbesserungen vornehmen, indem er topographische Punkte und Organfelder präzisierte. Neben seinen theologischen Vorlesungen besuchte Felke regelmäßig naturwissenschaftliche und medizinische Lehrveranstaltungen. Schon früh drang sein guter Ruf als Irisdiagnostiker und Heilkünstler weit über Deutschlands Grenzen hinaus. Eben aus diesem Grund war er immer wieder verschiedensten Anfeindungen, vor allem aus der Richtung der Mediziner, ausgesetzt. 1909 kam es dann schließlich zu einem Prozess wegen angeblicher fahrlässiger Tötung. 24 namhafte Ärzte traten gegen ihn und die Irisdiagnostik als Sachverständige auf. Beim Studium der damaligen Gerichtsunterlagen konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht Felke, sondern die Irisdiagnostik angeklagt werden sollte. Trotz seines Freispruchs hat dieser Prozess der damaligen Irisdiagnostik sehr geschadet. Im Jahre 1912 legte Felke sein Pfarramt nieder, da er sich vor dem großen Patientenstrom kaum retten konnte und betrieb eine große Praxis in Sobernheim, aus der verschiedene homöopathische Komplexmittel entstanden, die heute noch erfolgreich im Einsatz sind.
Heinrich Hense
Sein Schüler Heinrich Hense (1886–1955) protokollierte übrigens die Einzelheiten des damaligen Gerichtsprozesses. Im Jahre 1907 gründete dieser die pharmazeutische Firma Heinrich Hense in Krefeld, wo er die Komplexhomöopathika von Felke weiterentwickelte und ausbaute. Als Firmenchef verbrachte er dennoch die größte Zeit in seiner erfolgreich laufenden Naturheilpraxis, die er bis kurz vor seinem Tod betrieb. Hense brachte bereits 1908 ein radioaktives Heilmittel mit dem Namen Thorraduran (eine Thorium-Radium-Uranmischung) auf den Markt. Die 1961 erlassene Strahlenschutzverordnung führte zum Produktionstopp des Präparates und zur Rückbesinnung der Familie Hense auf die Komplexmittelfertigung unter dem Firmennamen TRUW. Hense brachte eine Topographie heraus, die sich durch ihr eckiges Magen-Darmfeld heraushob. Ebenso entwickelte er eine Fülle von Feldbezeichnungen, die er namentlich einzeichnete. Er ging so weit, dass er sogar die einzelnen Herzklappen einzeichnete, was sich später allerdings nicht durchsetzen konnte. Er war ein Meister der Iridologie und nur ein Meister kann mit seiner Topographie umfassend arbeiten. Kriege, ein weiterer Iridologe, hat die Topographie von Hense wieder vereinfacht. Der Hirnbereich ist nicht so sehr detailliert dargestellt. Das Magen-Darmfeld ist aufgegliedert und die Speichenform sehr übersichtlich herausgearbeitet. Kriege war derjenige, der alles in lateinische Bezeichnungen umformuliert hat.
Magdalene Madaus
Ebenso wie Hense wurde Frau Magdalene Madaus (1857–1925) von Felke in die Irisdiagnostik eingeführt. Im Jahre 1915 veröffentlichte sie ein Buch über die Irisdiagnostik. Ihr Name lebt in der Homöopathiefirma Madaus fort, die sich in Radebeul in der Nähe Dresdens gründete. Ihre Tochter Eva Flink (1886–1959) überarbeitete die Topographie ihrer Mutter in der dritten Auflage von deren Lehrbuch. Sie zeichnete in die linke und rechte Iris Gesichter ein, stellte graphisch Beine und Arme in einem separaten Feld dar. Ebenso gab sie dem Ohr ein Feld und durch die von ihr geschaffenen Diagonalen entstand eine eigenständige Topographierichtung. Der heutige Arzneimittelschlüssel der Firma Madaus entstammt hauptsächlich aus ihrer Feder.
Rudolf Schnabel
Rudolf Schnabel (1882–1952) forschte erst selbstständig in der Iridologie, bis er von Felke eingeladen wurde. Im Jahre 1915 erschien sein erstes Buch „Das Auge als Gesundheitsspiegel.” In dieser Zeit studierte er an der Züricher Universität Naturwissenschaften. Aufgrund seines Buches wurde er von der Universität verwiesen. Daraufhin gründete er in München das „Laboratorium für angewandte ophthalmologisch- physiologische und diagnostische Hilfswissenschaft.” Schnabel veröffentlichte eine ganze Reihe von Büchern über die Irisdiagnose. Besonders setzte er sich für eine gute Irisbeleuchtung und Mikroskopietechnik ein. So arbeitete er 1920 eng mit dem Universitätsoptiker Buchner von der Firma Leitz und mit Dr. Schwalm von der Firma Zeiss zusammen. Sein Wirken brachte ihm schlussendlich mehrere Ehrentitel ausländischer Universitäten ein. Einer der bedeutendsten Altmeister war Angerer. Der Autor nimmt an, dass dieser ein Schüler von Hense war. Er schuf eine sehr fein gegliederte Topographie. Das Herz gliederte er allerdings nicht so detailliert wie Hense. Das Herz hat Angerer links und rechts in den linken Iriskreis eingezeichnet. Das ist so in keiner anderen Topographie zu finden. Jaroszyk hat eine zweifarbige Karte herausgebracht, die sehr schön aufgebaut ist. Dabei hat er die zirkuläre Topographie der einzelnen Kreise farblich abgesetzt. Die Wirbelsäule wurde von ihm nach außen gesetzt, was natürlich anatomisch richtig ist. Das Darmfeld ist schön stilisiert und die Speichenform wurde konsequent durchgehalten. Für Anfänger ist seine Topographie sehr zu empfehlen.
Josef Deck
Josef Deck (1914–1990) war der systematischste Irisforscher. Nach dem Krieg erhielt er von Professor Dr. E. Volhard den Auftrag, gemeinsam mit dessen Oberarzt Dr. F. Vida 1950–1956 Irisbefunde klinisch zu prüfen. Seine wichtigsten Werke sind die „Grundlagen der Irisdiagnostik” und die „Differenzierung der Iriszeichen.” Ebenso zeichnete er sich fotografisch durch seine perfektionierte Sektorenfotographie aus, die bis heute unübertroffen bleibt. Er gründete die bis heute international bekannten „Ettlinger Internationale Kurse für Irisdiagnostik,” die nach seinem Tode durch das Pastor Felke Institut fortgesetzt wurden. Die Lehrtätigkeit am Institut und die weiteren Forschungsarbeiten, vor allem basierend auf den Arbeiten von Josef Deck, wurden in den letzten Jahrzehnten von den beiden Iridologen Willy Hauser und Josef Karl fortgesetzt, von denen letzterer für den Autor aus dem persönlichen Kontakt heraus, nicht nur ein guter Diagnostiker, vor allem auch einer der besten deutschen Phytotherapeuten ist. Dennoch bedarf die vom Pastor Felke Institut vertriebene Topographie einiger Verbesserungen. Auch die vom Autor weiterentwickelte Topographie sollte in den nächsten Jahrzehnten einer Feinkorrektur unterzogen werden. Somit ist die Irisdiagnostik in ihrem Forschungsauftrag bei weitem noch nicht abgeschlossen und es bedarf auch in Zukunft vieler fleißiger Kollegen, die durch gewissenhaftes Dokumentieren und Vergleichen diese Diagnostik noch genauer und leistungsfähiger machen.