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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🌾 Mehl
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Dezember 03, 2022, 02:58:58 Vormittag »
Mehl Type 405 eignet sich wegen seiner guten Bindefähigkeit gut zum Andicken von Soßen und zum Backen von Kuchen und Keksen. Mehl Type 550 wird häufig in Bäckereien zum Backen von Brötchen eingesetzt. Mehl Type 1050 ist optimal für Mischbrote. Mehl Type 1370 eignet sich für rustikale, dunkle Brote.
Mehl mit der Typenbezeichnung „405“ hat demnach ca. 405 mg Mineralstoffe je 100 g Mehl, Mehl mit der Typenbezeichnung „1050“ hat demnach ca. 1050 mg Mineralstoffe je 100 g Mehl usw. … Im Umkehrschluss bedeutet dies: Je kleiner die Typennummer, desto niedriger ist der Mineralstoffgehalt des Mehls.
Vollkornmehl macht uns wegen der vielen Ballaststoffe länger satt, du hast weniger Heißhunger. Zudem regt Vollkornmehl die Darmtätigkeit an und verhindert Verstopfungen. Damit gilt Vollkornmehl als das gesündeste Mehl – vor allem wenn es frisch gemahlen ist und gleich verarbeitet wird.
Für die meisten Kuchen und Plätzchen ist das helle Weizenmehl 405 ideal. Es ist das hellste Mehl mit den besten Klebeeigenschaften. Für Brötchen, Gebäck und helles Brot: Wenn der Teig gut aufgehen soll, sollte zum Backen das Mehl mit der Type 550 (Weizenmehl und Dinkelmehl) verarbeitet werden.
Mehltypen informieren über den Mineralstoffgehalt
Entgegen der verbreiteten Annahme, die Zahlen auf den Mehlverpackungen sollten Aufschluss über die Feinheit des Mehls geben, verraten sie etwas ganz anderes: Die Ziffern geben den Mineralstoffgehalt (mg/100 g) des Mehls an, also die Menge von Kalium und Magnesium ebenso wie die Menge der Ballaststoffe, B-Vitamine und pflanzlichen Eiweiße, die pro 100 Gramm Mehl enthalten sind.
Ein Roggenmehl Type 1370 enthält beispielsweise pro 100 Gramm Mehl insgesamt 1370 Milligramm Mineralstoffe und hat damit einen wesentlich höheren Mineralstoffgehalt als das gewöhnliche Weizenmehl 405.
Vollkornmehl besteht aus dem Mehlkörper sowie dem Keimling und der Schale. Es hat deshalb keine Typenbezeichnung, da alle Bestandteile der gereinigten Körper im Vollkornmehl enthalten sind. Zur Orientierung: Vollkornmehle würden in etwa der Type 1800 entsprechen.
Ist Dinkel wirklich gesünder als Weizen?
Die meisten Mineralstoffe eines Getreides stecken in der äußeren Schale eines Korns. Wird für die Mehlproduktion also nur das Innere des Korns vermahlen, fällt der Mehltyp geringer aus, als wenn das ganze Getreidekorn samt Schale und Keim verarbeitet wurde. Höhere Mehltypen enthalten deshalb mehr Mineralstoffe und sind damit gesünder als Mehltypen mit niedrigeren Zahlen.
Besonders gesund ist das Vollkornmehl, denn dieses enthält besonders viele gesunde Kohlenhydrate, die im Magen nur langsam verarbeitet werden. Dies führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel nicht stark ansteigt und regt die Darmtätigkeit an, wodurch Verstopfhung verhindert wird. Außerdem sorgt der hohe Ballaststoffgehalt dafür, dass uns Vollkornmehl länger satt hält.
Brot backen mit Mehl
Zum Backen eignen sich jedoch meist die Mehltypen mit niedrigeren Ziffern besser, da diese sich leichter verarbeiten lassen und schneller Flüssigkeit aufnehmen können. Nicht umsonst ist das Weizenmehl 405 das Mehl, das in den deutschen Küchen am häufigsten verwendet wird.
    Für Kekse und Kuchen: Für die meisten Kuchen und Plätzchen ist das helle Weizenmehl 405 ideal. Es ist das hellste Mehl mit den besten Klebeeigenschaften.
    Für Brötchen, Gebäck und helles Brot: Wenn der Teig gut aufgehen soll, sollte zum Backen das Mehl mit der Type 550 (Weizenmehl und Dinkelmehl) verarbeitet werden.
    Für Nudeln & Hefegebäck: Mit dem Weizelnmehl 550 gelingen Nudeln und Hefebackwaren am besten.
    Für Pizza: Der Dinkelmehl-Typ 630 eignet sich hervorragend für Pizzateig.
    Für Mischbrot: Das Weizenmehl Type 1050, das Roggenmehl Type 1150 und das Dinkelmehl Type 1050 sind optimal geeignet. Beim Zubereiten etwa 10 Prozent mehr Flüssigkeit als gewohnt zugeben!
Tipp: Besonders reich an Ballaststoffen sind natürlich Backwaren aus Vollkornmehl. Wenn Sie dieses Mehl zum Backen verwenden möchten, sollten Sie etwa 20 Prozent mehr Flüssigkeit hinzugeben.

Das Österreichische Lebensmittelbuch besagt, dass alles, was vermahlen wird, zum Beispiel Getreide, Hülsenfrüchte oder Fisch, Mehl ist. So wie wir Österreicher das Wort Mehl verwenden, beschränkt es sich jedoch auf Erzeugnisse aus Getreide – darunter fallen Weizen, Roggen, Dinkel, Triticale, Hafer, Hirse, Reis und Wildreis, aber auch Pseudogetreide wie Buchweizen, Amarant und Quinoa. Unterschieden wird Mehl aber nicht nur nach der Getreidesorte, sondern auch durch die Type und den Mahlgrad. Die Bezeichnung Mehl stammt aus dem Althochdeutschen "melo", was zerriebenes oder gemahlenes Pulver heißt.

🌾 Was ist Biomehl?
Bio-Mehl kann aus jedem Getreide hergestellt werden. Der Mahlprozess selbst unterscheidet sich bei Bio-Mehlen nicht von konventionellen Mehlen, aber der Getreideanbau. Bio-Getreide-Bauern verzichten auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel sowie auf leicht lösliche Düngemittel. Dennoch sind für den Biolandbau eigene Pflanzenschutzmittel zugelassen, die jedoch in der praktischen Anwendung nur wenig Bedeutung haben. Daher legt der Bio-Bauer seinen Fokus schon bei der Auswahl der Saat auf Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Standortanpassung. Wie beim Anbau und der Feldbearbeitung sind auch in der Mühle im Rahmen der Mehlbehandlung weniger bzw. andere Mehlbehandlungsmittel zugelassen. Der Bio-Anteil im Supermarkt liegt aktuell bei 20 Prozent.

🌾 Mehlsorten
Grundsätzlich kann man Mehl nach der Getreideart, der Mehltype und dem Körnungsgrad einteilen. Weizen, Roggen, Dinkel, Ur- und Pseudogetreide stellen die Art des verwendeten Rohstoffes dar, Bezeichnungen wie W480 oder W1600 die Type und griffig, glatt oder universal den Körnungsgrad. Die Auswahl des richtigen Mehls ist für das Gelingen des Rezepts sowie für den Geschmack mitverantwortlich.
🌾 Vollkorn- oder Weißmehl?
Generell unterscheidet man bei Mehlen zwischen Vollkorn- und Weißmehl. Da bei Weißmehl nur der Innere Teil des Korns beim Mahlen „herausgezogen“ wird, wird Weißmehl auch als Auszugsmehl bezeichnet. Weißmehl ist entweder glatt oder griffig. Es kann aus allen Getreidearten hergestellt werden und beinhaltet weniger Mineralstoffe und Ballaststoffe als Vollkornmehl. Beim Weißmehl wird das Korn von der Schale und dem Keimling getrennt, wodurch der Mehlkörper übrigbleibt. Nur dieser wird dann vermahlen. Die Schale wird als Kleie für Tierfutter verwertet, oder Teile davon wie der Keimling als wertvolle Ergänzung in der menschlichen Ernährung. Aus einem Kilogramm Getreide gewinnt man je nach Mehltype zwischen 0,65 und 0,8 Kilogramm Mehl. Der Vollkornanteil im Lebensmitteleinzelhandel liegt bei knapp unter neun Prozent,
🌾 Ausmahlungsgrad
Der Ausmahlungsgrad gibt den Anteil des Korns an, das zu Mehl vermahlen wurde. Für Vollkornmehl vermahlen Mühlen durchschnittlich 98 Prozent und damit fast das ganze Korn. Zum Vergleich: Für Weizenmehl Typ 700 werden hingegen nur etwa drei Viertel des Korns vermahlen. Der Ausmahlungsgrad liegt hier also bei 75 Prozent.
Anders als auf der Grafik unten vereinfacht dargestellt, müssen die Typen W700 und W1600 nicht zwingend das Innere des Korns enthalten. Somit haben Mühlen die Möglichkeit, mehrere Mehltypen gleichzeitig herzustellen. Sie verwenden etwa das Innere des Korns für die Type W480 und die übrigen Bestandteile für die Typen W700 und W1600.
🌾 Mehltypen
Die Farbe des Mehls hängt einerseits von der Getreideart ab. Weizenmehl ist zum Beispiel heller als Roggenmehl. Andererseits wirkt sich der Ausmahlungsgrad auf die Mehlfarbe aus. Die Mehltype oder einfach nur „die Type“ gibt den Mineralstoffgehalt des Mehls an, das heißt wie viel Milligramm Mineralstoffe pro 100 Gramm im Mehl enthalten sind. Die Bestimmung erfolgt durch die Festlegung des Mineralstoffgehalts (Aschegehalts), der vom Anteil an mineralstoffreichen Schalenteilchen abhängt.
🌾 Mehltypen international
Die Mehltypenbezeichnung ist international unterschiedlich. Die Unterschiede ergeben sich aus unterschiedlichen länderspezifischen Definitionen. Ist in einem Rezept eine Mehltype aus einem anderen Land angegeben, muss aber nicht auf Mehl aus diesem Land zurückgegriffen werden. Im österreichischen Lebensmittelhandel findet man unter anderem auch deutsche oder italienische Mehle. Vergleichstabellen helfen dabei, heimische Mehle mit vergleichbarem Mineralstoffgehalt zu ermitteln. Die deutsche Typenbezeichnung W 405 oder die italienische Typenbezeichnung „tipo 00“ ist zum Beispiel mit der österreichischen Mehltype W 480 zu vergleichen.
🌾 Weizenmehl
Weizen ist das am meisten verwendete und konsumierte Getreide in Österreich. Es eignet sich für viele Anwendungen und lässt sich gut mit anderen Getreidearten mischen.
Zitat
Weizenmehl Type 480, glatt:    Helles Weizenmehl    Es handelt sich dabei um die beliebteste Mehltype bei österreichischen Haushaltsmehlen. Aufgrund seiner feinen Körnung und seines hohen Klebergehalts eignet es sich besonders für Kuchen, Torten, Feingebäck, Teige wie Germ-, Brand-, Biskuit- oder Mürbteig.
Zitat
Weizenmehl Type 480, griffig    Helles Weizenmehl    Durch die gröbere Körnung des Mehls werden Flüssigkeiten langsamer aufgenommen, wodurch es sich sehr gut für Teige eignet, die „quellen“ sollen. Dazu zählen Spätzle, Knödel, Nockerl, Nudeln oder Germteig. Auch zum Bemehlen von Arbeitsflächen ist griffiges Mehl ideal.
Zitat
Weizenmehl Type 700:    Helles Weizenmehl.    Da diese Type den tendenziell höchsten Klebergehalt aufweist, eignet es sich besonders als Backmehl für Gebäck und helles Brot. Es handelt sich um das typische Semmelmehl. Das Mehl von dieser Type wird ohne Keimling vermahlen.
Zitat
Weizenmehl Type 1600    Dunkles Weizenmehl    Auch dieser Mehltyp wird ohne Keimling vermahlen und eignet sich sehr gut für Mischbrote, das die Vorteile von geschmacksintensivem Roggen- und backfähigem Weizenmehl vereint.
Weizenvollkornmehl    Dunkles Weizenmehl    Während der Ausmahlungsgrad des Korns bei der Type 480 bei 65 Prozent liegt, werden bei Vollkornmehlen knapp 100 Prozent des Korns vermahlen. Ein minimaler Teil der Schale geht im Zuge der Reinigung verloren. Weizenvollkornmehl eignet sich für Vollkornbackwaren wie Vollkornbrot und Vollkornteige.
🌾 Roggenmehl
Roggenmehl ist aufgrund der Widerstandsfähigkeit des Roggens gegen Kälte besonders im alpinen Raum sowie in kühlen Regionen verbreitet und somit auch in Österreich Bestandteil vieler traditioneller Rezepte. Roggen enthält weniger vom Klebereiweiß (Gluten) als Weizen, vielmehr aber von sogenannten Pentosanen, die zur Gruppe der pflanzlichen Schleimstoffe zählen. Durch den geringeren Glutengehalt verkleistert die Roggenstärke weniger gut, sodass erst eine Teigsäuerung mit Sauerteig zu einer optimalen Backfähigkeit führt. Roggenmehl findet vor allem beim Brotbacken und zur Herstellung von Lebkuchen Anwendung und lässt sich gut mit anderen Getreidesorten mischen.
🌾 Helles Roggenmehl
   Es wird auch als Vorschussmehl oder Weißroggenmehl bezeichnet und eignet sich für helles Roggenbrot oder Mischbrot.
Zitat
Roggenmehl Type 960    Dunkles Roggenmehl    Es handelt sich dabei um das klassische Brotmehl für Roggenbrot und Mischbrot. Roggensauerteig wird in der Regel mit dieser Mehltype hergestellt. Lebkuchen wird ebenfalls traditionell aus diesem Mehl gebacken.
Zitat
Roggenmehl Type 2500    Dunkles Roggenmehl    Dieses Mehl wird auch als Schwarzroggenmehl bezeichnet. Bei Brotrezepten sollte man dieses Mehl auf maximal 20 Prozent der Gesamtmenge dosieren. Dies sorgt für eine bessere Frischhaltung bei Roggen- und Roggenmischbroten.
Roggenvollkornmehl    Sehr dunkles Roggenmehl    Während der Ausmahlungsgrad des Korns bei der Type 960 bei ca. 80 Prozent liegt, werden bei Vollkornmehl nahezu 100 Prozent des Korns vermahlen. Ein minimaler Teil der Schale geht im Zuge der Reinigung verloren. Roggenvollkornmehl eignet sich für Vollkornbrot.
🌾 Dinkelmehl
Teige aus Dinkel schmecken etwas nussig bis süßlich. Dinkelmehl eignet sich für viele Anwendungen und lässt sich gut mit anderen Getreidearten mischen.
Zitat
Type    Farbe    Anwendungsmöglichkeiten
Dinkelmehl Type 700    Helles Dinkelmehl     Es eignet sich besonders für Kuchen, Torten, Feingebäck und Teige wie Germ-, Brand-, Biskuit- oder Mürbteig.
Dinkelvollkornmehl    Dunkles Dinkelmehl    Während der Ausmahlungsgrad des Korns der Type 700 bei 70 Prozent liegt, werden bei Vollkornmehl nahezu 100 Prozent des Korns vermahlen. Ein minimaler Teil der Schale geht im Zuge der Reinigung verloren. Dinkelvollkornmehl eignet sich für Vollkornbackwaren wie Vollkornbrot und Vollkornteige.
🌾 Mehl aus Urgetreide
Der Begriff Urgetreide ist lebensmittelrechtlich nicht definiert und geschützt. Im allgemeinen Sprachegebrauch spricht man bei Urgetreide von Emmer, Einkorn und Waldstaudenroggen. Die Renaissance von diesen Getreidesorten kann eine Bereicherung und Abwechslung für den Speisenplan sein. Brot und Backwaren, die unter ausschließlicher Verwendung von Mehl aus Urgetreide bestehen, findet man selten, da die Backeigenschaften dieser Getreidesorten weniger gut sind. Erst durch eine Mischung mit Weizen- oder Dinkelmehl lässt sich ein gutes Backergebnis erzielen. Da Teige mit Einkorn- oder Emmermehl sehr weich sind, benötigt man in der Regel Backformen zum Brot backen. Das Formen von Brotlaiben ist sehr schwierig. Das Volumen von Brot und Backwaren ist ebenfalls kleiner als das von Weizenbroten. Urgetreide kann genauso wie andere Getreidesorten unvermahlen verwendet werden. So kann Einkorn oder Emmer als heimische Alternative zu Reis als Grundlage für Gemüsegerichte, als Beilage oder als Art Risotto zubereitet werden.
🧃 Mehl aus Pseudogetreide
Neben „echten“ Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Dinkel, die zur Familie der Süßgräser zählen und das Klebereiweiß (Gluten) enthalten, gibt es sogenanntes Pseudogetreide. Es wird verarbeitet und verwendet wie „echtes“ Getreide, verfügt aber über kein Gluten. Somit ist Pseudogetreide für Personen mit Zöliakie geeignet. Die relevantesten sind Buchweizen, auch als Heiden bezeichnet, Mais, Hirse, Quinoa und Amarant. Die Vermahlung von Pseudogetreide ist vergleichbar mit der von „echtem“ Getreide. Da das Klebereiweiß (Gluten) fehlt, ist allerdings die Backfähigkeit von Mehlen aus Pseudogetreide stark reduziert. Mehl aus Pseudogetreide wird daher oft mit glutenhaltigem Mehl vermischt, um daraus Brot oder Gebäck backen zu können. Für eine glutenfreie Ernährung sind diese Produkte dann nicht mehr geeignet. Pseudogetreide wird auch häufig als Korn verwendet. Buchweizen bietet sich für Salate, als Beilage oder Suppeneinlage an. Quinoa lässt sich gut als Beilage, Brei oder für Salate zubereiten, Amarant wird in gepuffter Form oft Müslis zugesetzt. Somit kann Pseudogetreide durchaus Abwechslung in den Speiseplan bringen. Obwohl viele Pseudogetreide ihren Ursprung im Ausland haben und importiert werden, gibt es immer mehr heimische Anbau-Versuche. Buchweizen, Quinoa, Hirse und Amarant sind mittlerweile aus Österreich erhältlich. Mengenmäßig kommt es allerdings nicht aus der Nische.
🌾 Spezialmehle
Spezialmehle sind Mischungen verschiedener Mehle für spezielle Anwendungsmöglichkeiten. Sie unterscheiden sich von klassischen Mehlen in ihrer Zusammensetzung oder den Verwendungszwecken. Die Auswahl im Regal ist groß. So besteht Spätzlemehl aus Weizenmehl und Hartweizengrieß, damit Spätzle beim Kochen nicht weich werden, sondern eine feste, kernige Konsistenz nach dem Kochen behalten. Ein anderes Spezialmehl ist Pizzamehl. Es handelt sich um eine Mischung von Mehlen aus verschiedenen Mahldurchgängen, also aus sogenannten Passagenmehlen, sodass Pizzateige gut gedehnt werden können, ohne sich nach dem Formen wieder  zusammenzuziehen. Spezialmehle sind nicht zu verwechseln mit Fertigmehlen oder Backmischungen.
🌾Glutenfreies Mehl
Ein Getreidekorn enthält verschiedene Eiweiße. Einen Großteil macht das Gluten aus, das auch als Klebereiweiß bezeichnet wird. Bei Weizen nennt man die Klebereiweiße Gliadin und Glutenin, bei Roggen Secalin und bei Gerste Hordenin. Die Menge und die Qualität des Eiweißes im Getreidekorn entscheiden über die Backqualität eines Mehls. Gluten sorgt dafür, dass der Teig sozusagen zusammenklebt und es macht Teige elastisch.
🍰 Backmischungen
Backmischungen sind wie Mehl pulverförmig und enthalten viele verschiedene Zutaten, die zur Herstellung eines Brotes, Gebäcks oder Kuchens benötigt werden. In der Regel muss nur noch Flüssigkeit wie Wasser oder Öl und ein Triebmittel wie Hefe oder Sauerteig dazugegeben werden. Die Zutaten von Backmischungen variieren stark.
Speisestärke
Stärke ist ein weltweit gefragtes Produkt, nicht nur in der Lebensmittelindustrie, sondern zum Beispiel auch in der Textil- oder Papierindustrie. Bei der Herstellung von Speisestärke wird die im Lebensmittel natürlich vorkommende Stärke herausgewaschen, gereinigt und getrocknet. Der Großteil der weltweiten Stärkeproduktion stammt aus Mais, gefolgt von Tapioka, Kartoffeln und Weizen. Bei glutenfreier Weizenstärke wird das Klebereiweiß Gluten ebenfalls „ausgewaschen“. Liest man in der Zutatenliste den Begriff Stärke, native Stärke oder modifizierte Stärke, ist diese glutenfrei. Stammt die Stärke aus Weizen, so ist dies zu kennzeichnen. Speisestärke bindet Suppen und Saucen und verfeinert Kuchen und Gebäck. Sie ist eine häufige Zutat von Fertiggerichten, Süßigkeiten, Backwaren, Brotaufstrichen, Dressings oder Fleischersatzprodukten.
🌾 Körnungsgrade
Auf der Mehlpackung findet man die Begriffe glatt, griffig, doppelgriffig und universal. Sie sagen etwas über die Feinheit des Mehls, also den Vermahlungsgrad, aus. In manchen Regionen Österreichs wird glattes Mehl am häufigsten gekauft, anderswo ist Universalmehl am beliebtesten. Griffiges Mehl wird immer weniger im Handel verkauft. Viele greifen im Zweifel, welches Mehl für die Speise verwendet werden soll, zu Universalmehl.

🌾 Mehlarten
 ➦ Glattes Mehl    
Es ist das am feinsten vermahlene Mehl. Es fühlt sich zwischen den Fingern weich und staubig an und bindet sehr schnell und stark Wasser. Es bietet sich vor allem für feinporige und geschmeidige Teige sowie zum Binden von Flüssigkeiten wie Suppen oder Saucen an.
 ➦ Griffiges Mehl    
Es wird auch als Dunst bezeichnet, ist etwas gröber vermahlen als glattes Mehl. Es fühlt sich zwischen den Fingern gröber und rieselfähig an. Da es dadurch langsamer Wasser aufnimmt. eignet es sich für Teige, die nach der Zubereitung „quellen“ und rasten sollen. Dazu zählen Spätzle, Knödel, Nockerl, Nudeln oder Kartoffelteig. Auch zum Bemehlen der Arbeitsfläche ist griffiges Mehl ideal.
Doppelgriffiges Mehl    Die Mehlpartikel sind noch gröber als bei griffigem Mehl. Es wird gleich wie griffiges Mehl verwendet. Allerdings wird dieses Mehl kaum noch angeboten.
 ➦ Universalmehl    
Mischt man glattes mit griffigem Mehl, erhält man Universalmehl, das, wie der Name sagt, nahezu universell einsetzbar ist und die Vorteile, aber auch Nachteile beider Feinheitsgrade vereinen soll. Das Mischungsverhältnis ist nicht geregelt, das Verhältnis zu gleichen Teilen ist üblich.

🌾 Grieß
Für Grieß wird in der Regel nur der Mehlkörper vermahlen. Es gibt auch Vollkorngrieß aus dem ganzen Korn bzw. mit groben Schalenteilen. Grieß ist gröber als Mehl, fühlt sich in der Hand sandig an und ist weiß bis gelblich-braun. Es gibt verschiedene Korngrößen, man unterscheidet zwischen grobem, mittlerem und feinem Grieß. Hartweizengrieß wird aus Hartweizen, auch als Durumweizen bezeichnet, erzeugt und findet vor allem in der Nudelproduktion Anwendung, da er beim Kochen recht fest bleibt. Weichweizengrieß wird aus Weichweizen erzeugt und wird beim Kochen weich. Er verleiht Speisen dadurch eine gewisse Sämigkeit, sodass er für Suppen, Babynahrung, Grießbrei oder süße Grießspeisen eingesetzt wird. Daneben gibt es sogenannten extrudierten Weizengrieß, der bereits bei der Produktion gedämpft wird, um ihn auch ohne Kochvorgang verdaulich zu machen. Grieß ist auch aus anderen Getreidesorten wie Dinkel als Dinkelgrieß erhältlich. Grieß aus Mais wird als Polenta bezeichnet.
🌾 Schrot
Bei Schrot handelt es sich um grob zerkleinertes Getreide in verschiedenen Feinheitsgraden. Backschrot wird teilweise ohne Keimling geschrotet, Vollkornschrot enthält das ganze Getreidekorn. Schrot findet heute Anwendung als Backzutat in der Bäckerei sowie als Futtermittel. Verwendet man Backschrot zum Brot backen, muss das Schrot erst in Wasser aufquellen, um es verwenden zu können. Das sorgt bei Brot für eine lockere und saftige Krume.
🌾 Kleie
Unter Kleie versteht man die Schalenteile des Getreidekorns, die bei der Vermahlung nach Absieben des Mehls zurückbleiben. Man unterscheidet zwischen Speise- und Futterkleie. Futterkleie findet vorwiegend als hochwertiges Futtermittel Anwendung, Speisekleie gewinnt in der menschlichen Ernährung als wertvoller Ballaststofflieferant in Frühstückscerealien oder Backwaren zunehmend an Bedeutung. Der Kleieanteil beträgt, je nach Getreidesorte und erzeugtem Produkt, zwischen 15 und 25 Prozent. Bei Vollkornmehl fällt keine Kleie an. Aufgrund der hohen Nährstoffdichte eignet sich der Keimling als Zutat für Müslis, Smoothies sowie zur Produktion von Speiseölen wie Mais- oder Weizenkeimöl.
🌾 Couscous
Für Couscous wird Hartweizen gemahlen und anschließend befeuchtet, sodass sich Klumpen bilden, die wiederum zu kleinen Kügelchen zerrieben und getrocknet werden. Couscous wird vor der Abfüllung vorgegart, sodass man ihn für den Verzehr nicht mehr lange kochen, sondern nur mehr wenige Minuten in heißem Wasser quellen lassen muss. Er schmeckt als Getreidegrundlage für Gemüsegerichte sehr gut, bietet sich als Getreidebeilage für Fleisch und Fisch an, eignet sich für Suppen, Eintöpfe, Salate und lässt sich auch als warmes Frühstück zubereiten.
🌾 Bulgur
Bulgur besteht wie Couscous aus Hartweizengrieß. Der Grieß wird in Wasser eingeweicht, dampfgegart und getrocknet. Durch diesen Vorgang ist er vorgekocht und muss vor dem Verzehr nicht mehr kochen, sondern nur mehr in heißem Wasser wenige Minuten quellen. Wie Couscous eignet er sich für Gemüsegerichte, als Beilage für Fleisch und Fisch, für Salate, Suppen und Eintöpfe. Ein traditionelles Gericht aus Bulgur ist Tabouleh, ein Getreidesalat mit Tomaten, Pfefferminze und Petersilie.
🌾 Flocken
Die Herstellung von Flocken hat nichts mit einem Mahlprozess zu tun. Das Korn wird lediglich gequetscht, also platt gedrückt. Es wird nichts gemahlen, gesiebt oder getrennt, somit handelt es sich bei Flocken immer um ein Vollkornprodukt. Vor dem Flockier-Vorgang werden die Getreidekörner meist mit heißem Dampf behandelt, sozusagen vorgekocht, damit die Körner nicht auseinanderbrechen und die daraus erzeugten Flocken auch besser verdaulich sind. Die Hitzebehandlung vor der Abfüllung vermeidet das Ranzig-werden der Flocken, sodass sie länger gelagert werden können. Quetscht man Flocken selbst zu Hause, sollten sie bald verzehrt werden. Flocken werden zum Beispiel aus Hafer, Dinkel oder Weizen hergestellt. Man unterscheidet dabei unterschiedliche Arten. Großblatt-Flocken werden aus ganzen Getreidekörnern hergestellt. Sie sind bissfest und quellen beim Einweichen und Aufkochen eher langsam auf. Kleinblatt-Flocken sind hingegen kleingeschnittene Getreidekörner und quellen schneller auf. Schmelzflocken werden aus Mehl gewalzt und lösen sich unmittelbar beim Einrühren in eine Flüssigkeit auf. Die Anwendungsmöglichkeiten von Flocken sind vielfältig: Sie sind Grundlage von Müslis, Granola und Porridge, es gibt Haferflockensuppe und Haferbrei. Auch als Basis für Getreidelaibchen bieten sie sich an.
🌾 Ganze Getreidekörner
Das meiste Getreide wird gemahlen und in Form von Mehl und Grieß gegessen. Getreide kann aber auch unzerkleinert und unvermahlen zubereitet werden. Da man dafür das ganze Getreidekorn kochen muss, damit es verdaulich wird, handelt es sich automatisch um Vollkornprodukte. Besonders gut geeignet sind dafür Weizen, Dinkel, Grünkern, Hafer, Kamut, Gerste, Roggen, Emmer, Einkorn und Pseudogetreide wie Hirse, Amarant, Quinoa und Buchweizen. Auf dem Teller können sie so eine heimische Alternative zu Reis darstellen. Als Grundlage für Gemüsegerichte, für Salate, Suppen und Eintöpfe bieten sie sich zudem an. Zubereitet wird Getreide in kochendem Wasser oder Suppe. Die Flüssigkeitsmenge ist abhängig von der Getreidesorte und der Garzeit.
🌾 Graupen
Graupen, auch Rollgerste genannt, sind geschälte und polierte Gersten- oder Weizenkörner. Dabei werden die Randschichten und der Keimling des Korns entfernt, wodurch das Produkt nicht mehr als Vollkornprodukt bezeichnet werden kann. Genauso wie ganzes Getreide können Graupen eine gute Sättigungsbeilage zu Fleisch und Fisch sein, die Hauptrolle bei Gemüsegerichten einnehmen und als Einlage für Suppen und Eintöpfe dienen.
🌾 Gepufftes Getreide
Wenn Getreidekörner hohem Druck und zugleich Hitze ausgesetzt werden, blähen sich die Körner auf und die Stärke im Inneren tritt nach außen. Die Stärke schäumt auf und verkleistert, sodass das Getreidekorn ein Vielfaches seines ursprünglichen Volumens annimmt. Genau dieser Effekt passiert bei der Produktion von Popcorn aus Mais. Gepuffter Quinoa, Amarant und Dinkel sind häufiger Bestandteiler von Müslimischungen und Süßwaren.
🌾 Getreidekeime und Getreidesprossen
Im Inneren jedes Getreidekorns befindet sich ein Keimling, der wiederum alle Anlagen für eine neue Pflanze, also für die Wurzel, Blätter und den Stängel, enthält. Werden Getreidekörner mehrmals über mehrere Tage bewässert und befeuchtet, beginnen sie zu keimen. Dabei nimmt das Korn so viel Wasser auf, dass die Schale aufspringt und diese inneren Teile zum Vorschein kommen. Die frischen Sprossen können nun „geerntet“ und sofort, also ohne weiteres Kochen, verzehrt werden, da sie weich und bekömmlich sind. Folgende Getreidearten bieten sich zum Keimen an: Weizen, Roggen, Hafer, Kamut, Dinkel, Amarant, Buchweizen und Hirse. Neben Getreide sind auch Samen wie Alfalfa, Rot-Klee und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen zum Keimen geeignet. Sprossen können als Zutat für Salate verwendet werden, schmecken als Einlage für Suppen und Eintöpfe, können auch direkt als Brotbelag verwendet oder in einen pikanten Aufstrich integriert werden. Durch den Prozess des Keimens wird das Getreide noch nährstoffreicher. Es vervielfacht sich der Gehalt vieler Vitamine wie Vitamin C, Folsäure und B-Vitamine, aus Eiweiß und Fett im Korn werden wertvolle Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren freigesetzt, blähende Inhaltsstoffe bauen sich ab und der Ballaststoffgehalt erhöht sich. Besonders im Winter, wo das heimische Obst- und Gemüseangebot rar ist, bieten Getreidekeime eine gute Vitamin- und Mineralstoffquelle.
🌾 Weizenkeimöl
Ein Weizenkorn enthält zwei Prozent Fett. Dieses Fett sitzt hauptsächlich im Keimling, der beim Vermahlen von Weißmehl großteils entfernt wird. Aus diesem Weizenkeim entsteht durch Pressung das Weizenkeimöl. Da das Weizenkorn fettarm ist, wird sehr viel Weizen für die Produktion des Öls benötigt, was es aufwändig in der Herstellung und teuer im Einkauf macht. Es zeichnet sich durch eine dunkelgelbe Farbe aus. Es enthält viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren und weist den höchsten Vitamin E-Gehalt von Pflanzenölen auf. Die Inhaltsstoffe sind empfindlich gegenüber Hitze, Licht und Zeit. Es sollte daher kühl und dunkel gelagert, nach dem Öffnen schnell verbraucht und nicht erhitzt werden. Daher bietet es sich vor allem für kalte Speisen wie Salat an. Weizenkeimöl ist auch Bestandteil vieler kosmetischer Produkte wie Haar- und Hautpflegeprodukte.
🌾 Rot-Weisses AMA-Gütesiegel
Mehle können mit dem Rot-Weißen AMA-Gütesiegel ausgezeichnet werden. Dann müssen sie den Regelungen des Österreichischen Lebensmittelbuches entsprechen. Das Getreide für das Mehl muss zur Gänze in Österreich angebaut, geerntet und gemahlen worden sein.
🌾 AMA-Biosiegel
Mehle können mit dem Rot-Weißen AMA-Bio-Siegel ausgezeichnet werden. Das Biosiegel baut auf die EU-Bioverordnung auf und es gelten dieselben Regelungen wie für Mehle mit dem AMA-Gütesiegel. Darüber hinaus muss mehr als die Hälfte des Getreides aus einem anerkannten landwirtschaftlichen Qualitätssicherungssystem stammen, wie zum Beispiel dem Bio Austria Standard. Der Verarbeitungsbetrieb muss ein risikobasiertes Monitoringsystem für Pflanzenschutzmittel einrichten. Zwei Mal im Jahr werden Endproduktproben bei akkreditierten Labors auf problematische Pilzgifte oder andere gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie Keime und Bakterien untersucht.
🌾 EU-Bio-Siegel
Die Rohstoffe für Bio-Mehl müssen in jedem Fall die EU-Bio-Richtlinie erfüllen und erhalten dann das grün-weiße EU-Bio-Logo. Wenn verfügbar muss Bio-Saatgut verwendet werden. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leicht lösliche Mineraldünger sind verboten.
🌾 https://de.wikipedia.org/wiki/Mehl
Zitat
https://en.wikipedia.org/wiki/Palatschinke
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🥗 Trennkost
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Dezember 02, 2022, 10:24:12 Vormittag »
Entwickelt wurde das Prinzip der Trennkost von William Howard Hay (1866–1940 (https://de.wikipedia.org/wiki/Howard_Hay)), einem New Yorker Arzt, im Jahr 1907. Hay wurde auch durch seine radikale Kritik am Prinzip der Impfung bekannt.
Laut Trennkost-Plan sollen Mahlzeiten zu 70 Prozent aus basenbildenden Lebensmitteln bestehen. Dazu gehören Salat, Gemüse und Obst. Die restlichen 30 Prozent sollen entweder proteinreiche oder kohlenhydratreiche Nahrung sein. Fette gehören zur neutralen Gruppe und dürfen mit allen Lebensmitteln kombiniert werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Trennkost
Die klassische Trennkost nach Dr. Hay geht auf den amerikanischen Arzt, Dr. Howard Hay, zurück. Er entwickelte diese Diätform zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie basiert auf dem Verbot, eiweiß- und kohlenhydratreiche Lebensmittel zusammen in einer Mahlzeit zu essen.
Die Theorie dahinter: Die menschlichen Verdauungsorgane könnten diese Nährstoffe nicht optimal verwerten, wenn sie dem Körper gleichzeitig, also in einer Mahlzeit, zugeführt werden. Durch diese Trennung von eiweißreichen und kohlenhydratreichen Lebensmitteln sollen überschüssige Säuren im Körper abgepuffert werden, die zu Übergewicht und Beschwerden wie Diabetes-Typ-2 oder Bluthochdruck führen.
In Deutschland wurde die Trennkost-Diät durch den Arzt Ludwig Walb bekannt. Es gibt inzwischen verschiedene Formen, etwa eine vegetarische Variante oder die Insulin-Trennkost. Anders als herkömmliche Diäten soll die Trennkost als lebenslange Ernährungsumstellung beibehalten werden.
Laut Hay ist es optimal, sich morgens und abends kohlenhydratreich zu ernähren; mittags soll vor allem Eiweiß gegessen werden. Generell verboten sind Hülsenfrüchte, da sie viel Eiweiß, aber auch Kohlenhydrate enthalten. Schweinefleisch ist ebenfalls tabu.
Laut Trennkost-Plan sollen Mahlzeiten zu 70 Prozent aus basenbildenden Lebensmitteln bestehen. Dazu gehören Salat, Gemüse und Obst. Die restlichen 30 Prozent sollen entweder proteinreiche oder kohlenhydratreiche Nahrung sein. Fette gehören zur neutralen Gruppe und dürfen mit allen Lebensmitteln kombiniert werden.
Ein weiteres Trennkost-Prinzp: Es sollte ballaststoffreich gegessen werden (Vollkorn), damit der Speisebrei nicht so lange im Darm verweilt und zu gären beginnt. Ein Trennkost-Frühstück könnte also beispielsweise ein Vollkornbrot mit Honig sein. Gerichte wie Spaghetti Bolognese (Kohlenhydrate und Protein) zum Abendessen sind dagegen vom Speiseplan gestrichen.
🥗 Laut Trennkost-Tabelle sind unter anderem folgende Lebensmittel erlaubt:
    Vollkorn
    Naturreis
    Kartoffeln
    Honig, unraffinierter Zucker
    kalt gepresstes Lein-, Oliven- und Weizenkeimöl
    Gemüse
    Nüsse
    Kräuter
    Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Eier
    (Trocken-)Obst
Welche Lebensmittel sind bei Trennkost zu vermeiden?
Nicht empfohlen werden hingegen:
    Weißmehl
    polierter Reis
    weißer Zucker
    Hülsenfrüchte (getrocknet)
    gehärtete Fette
    Fertigprodukte
    Schwarzer Tee, Kaffee, Kakao
    Essigessenz, Pfeffer, Senf
🥗 Trennkost
Eine wissenschaftliche Grundlage für die Trennkost nach Hay gibt es nicht. Niemand bestreitet heute mehr ernsthaft, dass die Verdauungsorgane Eiweiß und Kohlenhydrate gleichzeitig gut abbauen und verwerten können. Ohnehin findet sich in den meisten Lebensmitteln beides, begonnen mit der Muttermilch.
Auch eine Übersäuerung des Organismus ist nicht möglich, da der Säure-Basen-Haushalt im Körper durch Puffersysteme im Gleichgewicht gehalten wird.
Die Pluspunkte: Tatsächlich kann die Haysche Trennkost beim Abnehmen helfen, da sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte empfiehlt und den Fleischkonsum einschränkt. Es werden genügend Ballaststoffe sowie Mikro- und Makronährstoffe aufgenommen, was insgesamt gesund ist.
Außerdem müssen sich die Abnehmwilligen bewusst mit der Ernährung auseinandersetzen - dank der Vorgaben der Trennkost wie der Differenzierung zwischen erlaubten, neutralen und verbotenen Lebensmitteln.
Da stets frische Lebensmittel eingekauft und zubereitet werden sollen, ist mit einem höheren Zeit- und Kostenaufwand zu rechnen.
Ob eine überwiegend basenreiche Kost die Ansammlung von Säuren im Bindegewebe verhindert und dadurch Zivilisationskrankheiten vorbeugen kann, ist nach aktuellem Kenntnisstand offen. Auch für ein Verkleben der Darmschleimhaut durch Milchprodukte gibt es keine wissenschaftlichen Belege.
Trennkost: Fazit Die Trennkost ist nur etwas für Menschen, die gern und diszipliniert Regeln befolgen und gesund überleben wollen!

🥗 Fit for Life ist eine Ernährungsform, die auf das gleichnamige Buch von Harvey und Marilyn Diamond aus dem Jahr 1985 zurückgeht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fit_for_Life
 ☠ https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🍚 Reis - Ingo Potrykus
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Dezember 01, 2022, 05:15:09 Vormittag »
Zitat
Dunkle Getreidekörner, die im Handel und in der Gastronomie als „Wildreis“ bezeichnet werden, gehören botanisch nicht zur Gattung Reis (Oryza (https://de.wikipedia.org/wiki/Reis_(Gattung))), sondern zur Gattung Wasserreis (Zizania (https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserreis)).
Sie werden in diesem Artikel nicht behandelt oder diskutiert.

🍚 Reis richtig kochen – auf die Sorte kommt es an!
Wer klebrigen Reis oder angebrannte Kochtöpfe fürchtet oder sich nicht sicher ist, welche Menge Reis pro Person gekocht werden muss, greift gerne zum Reis im Kochbeutel. Wirklich nachhaltig ist der in Plastiktütchen abgepackte Reis allerdings nicht. Und aromatischere Sorten gibt es auch. Wer Reis richtig kochen will, muss lediglich ein paar essenzielle Punkte beachten, denn die empfohlene Zubereitungsart richtet sich nach der jeweiligen Sorte.
Zum einen wird unterschieden in Langkornreis und Rundkornreis. Langkornsorten wie Basmatireis, Jasminreis und brauner Reis sind besonders locker nach dem Kochen. Sie eignen sich besonders gut als Beilage oder als Grundlage für eine leichte Gemüsepfanne. Rundkornreissorten sind klebriger und cremiger und werden für Sushi, Milchreis oder Risotto verwendet.
Reis enthält äußerst wenig Fett, aber wertvolle komplexe Kohlenhydrate, die vom Körper langsamer verarbeitet werden und deshalb länger satt machen. Außerdem macht Reis nicht nur schlank, sondern auch gesund und schön, denn Reis enthält viele wichtige B-Vitamine, die für Haut, Nerven und Stoffwechsel wichtig sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Reis
🍚 Reissorten und die gesundheitliche Wirkung von Reis, Naturreis
In vielen asiatischen Ländern wird sehr viel Reis verzehrt. Die ganze Kultur dieser Region ist von dem Anbau geprägt, der eine 7.000 Jahre alte Geschichte vorweisen kann. Weltweit soll es um die 8.000 unterschiedlichen Reissorten geben, die mit der Zeit an die verschiedenen Klimazonen angepasst wurden. Die Pflanze wird circa zwei Meter hoch und muss jedes Jahr neu gepflanzt werden. Mit der Zeit entstehen sogenannte Ährenrispen, in denen sich die weißen Körner als Samen bilden. Der folgende Text beschreibt verschiedene Aspekte von Reis wie z.B., welche unterschiedlichen Reissorten es gibt, ob er gesund ist oder ob er vielleicht sogar beim Abnehmen helfen kann.
 🍚 Die unterschiedlichen Reissorten
🍚 1. Naturreis/Vollkornreis
Naturreis, auch Vollkornreis oder Brauner Reis genannt, ist sehr gesund und enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Er hat ein spezielles Aroma und hält auch länger satt als andere Sorten. In der asiatischen Küche wird Naturreis zu unterschiedlichen Gerichten verwendet. Im Gegensatz zu anderen Sorten ist er unbehandelt und zumeist auch unpoliert. In dem Reiskorn befinden sich ein Keimling und ein Silberhäutchen, wobei Letzteres die meisten der gesunden Nährstoffe enthält, wie zum Beispiel viele Vitamine und Mineralien. Naturreis enthält ungegart pro 100 Gramm 357,0 kcal und 2,9 Gramm Fett.
🍚 2. Basmati Reis
Auch Basmati Reis ist sehr weit verbreitet. Er wird vorwiegend in Indien und Pakistan angebaut und ist auf der ganzen Welt sehr beliebt. Die Körner des Langkornreis sind nach dem Kochen weiterhin körnig, trocken und recht locker. Basmati Reis enthält ungegart pro 100 Gramm 351,0 Kilokalorien und 0,9 Gramm Fett. ? Hier finden sie Tipps zum Reis kochen.
🍚 3. Jasmin Reis
Der Jasmin Reis erhielt seinen Namen durch seinen süßen und leicht blumigen Geruch und wird daher teilweise auch Duftreis genannt. Pro 100 Gramm hat in ungegartem Zustand 350,0 Kilokalorien und 0,8 Gramm Fett.
🍚 4. Risotto Reis
Beim Risotto Reis handelt es sich um einen Rundkornreis, der sehr viel Stärke enthält. Daher kleben die einzelnen Körner nach der Zubereitung auch sehr stark aneinander. Besonders hochwertiger Risotto Reis wird dagegen beim Kochen etwas cremig, verliert aber trotzdem nicht seinen einzigartigen Biss. Diese Sorte wird vorwiegend in Italien angebaut. Sie enthält ungegart pro 100 Gramm 399,0 Kilokalorien und 0,6 Gramm Fett.
🍚 5. Wildreis
Bei sogenanntem Wildreis handelt es sich eigentlich nicht um Reis, sondern um eine spezielle Grasart. Sie wächst vor allem an den kanadischen Ufern und der Geschmack der Körner erinnert an Tee. Durch einen recht schwierigen Anbau ist diese Reissorte auch vergleichsweise teuer und zudem auch nur schwer erhältlich. Sie enthält in ungegartem Zustand pro 100 Gramm 360,0 Kilokalorien und 0,9 Gramm Fett.
🍚 6. Sushi Reis
Sushi Reis kommt aus Japan, wird heute aber auch in vielen anderen Ländern angebaut, wie zum Beispiel in Amerika. Die Körner kleben nach der Zubereitung recht stark zusammen. Aus diesem Grund wird diese Reissorte auch sehr oft für Sushi und diverse andere Reisgerichte genutzt. In 100 Gramm stecken 345,0 Kilokalorien und 0,5 Gramm Fett.
🍚 7. Klebereis
Dieser Reis stammt ursprünglich aus Thailand und ist für seine einzigartige Klebe-Fähigkeit bekannt. Er wird gedämpft und dann für diverse süße Speisen wie auch einige deftige Speisen verwendet. Teilweise wird er auch als sogenannte Glutenreis bezeichnet, auch wenn er gar kein Gluten enthält. Das Besondere ist, dass es ihn auch in schwarz gibt. In 100 Gramm ungegartem Klebereis befinden sich 349,0 Kilokalorien und 0,5 Gramm Fett.
Was ist der Unterschied zwischen Naturreis und weißem Reis?
Alle Reissorten bestehen zum Großteil aus Kohlenhydraten, enthalten dagegen aber relativ wenig Eiweiß und noch weniger Fett. Allerdings können die Werte von Sorte zu Sorte (siehe oben) recht stark schwanken. Weißer Reis wird auch polierter Reis bezeichnet. Denn die besonders nährstoffreiche Silberhaut und auch die Samenschale sind bei dieser Sorte werden in der Verarbeitung entfernt. Dadurch ist weißer zumeist deutlich länger lagerfähig als zum Beispiel Naturreis und muss zudem auch nicht so lange gekocht werden. Dafür ist er aber auch längst nicht so nahrhaft. Naturreis kommt dagegen zumeist komplett unbehandelt in den Supermarkt. Das bedeutet, er wurde im Vorfeld nicht gewaschen und auch nicht poliert. Dadurch bleiben viele Nährstoffe erhalten, die beim weißen Reis durch die Verarbeitung entfernt wurde. Zudem hat die Natur-Variante auch mehr Eiweiß und Fett. Das bewirkt, dass er länger satt macht. Die enthaltenen Kohlenhydrate werden deutlich langsamer vom Körper gespalten, sodass der Blutzuckerspiegel stets auf einem konstanten Stand bleibt und keine gefürchteten Heißhungerattacken entstehen.
Hat Reis Gluten?
Nein, Reis enthält kein Gluten und kann daher auch problemlos von Menschen verzehrt werden, die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden.
Ist Reis gesund oder nicht?
Nicht ohne Grund sind die kleinen Körner für rund die Hälfte aller Menschen das Nahrungsmittel Nummer Eins. Sie enthalten sehr wenig Fett, dafür aber sogenannte komplexe Kohlenhydrate. Letztere kann der Körper nur sehr langsam verwerten und machen daher auch recht lange satt. Zudem enthält Reis auch viele gesunde B-Vitamine. Diese sind unter anderem für die Haut, für die Nerven und auch für den Stoffwechsel sehr wertvoll. Reis liefert auch hochwertiges Magnesium, das für die Muskeln und den Stressabbau sehr wichtig ist. Somit kann die Frage ganz klar mit Ja beantwortet werden: Reis ist gesund.
In jeder Reissorte befinden sich gewissen Mengen an Arsen. Diese lassen laut BFR (Bundesinstitut für Risikobewertung) leider nicht komplett vermeiden. Allerdings befindet sich der Stoff vorwiegend in der Randschicht des Korns. Somit enthält gründlich geschälter Reis zumeist weniger Arsen als Naturreis, der ja vor dem Verkauf nicht verarbeitet wird.
Hilft Reis beim Abnehmen? Hierbei kommt es darauf an, welche Reissorte gewählt wird. Naturreis enthält zum Beispiel recht viel Fett und eignet sich daher nicht so gut für eine Diät, andere Sorten dagegen schon. Bevor Reis gekauft wird, sollte daher genau geschaut werden, wie viele Kalorien dieser hat. Am besten werden im Supermarkt oder Bioladen mehrere Sorten miteinander verglichen.
🍚 Gesundheitliche Wirkung von Reis
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird davon ausgegangen, dass Reis dem Körper überschüssige Feuchtigkeit und Hitze entziehen kann. Das heißt, dass Menschen, die schnell frieren, ihn besser nur selten essen sollten. Wer dagegen viel schwitzt und sehr oft Hitzewallungen oder Entzündungen in seinem Körper hat, sollte regelmäßig Reis zu sich nehmen. Eine gezielte Reiskur kann zudem auch bei folgenden Beschwerden helfen:
    Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Trakts
    Hautproblemen
    Kopfschmerzen
    Migräne
    Harnwegsinfekten
    Übergewicht
    Menstruationsbeschwerden
    Myomen
    Endometriose
    Ödemen
    Verschleimung im Atemwegstrakt
    Zysten
    Gicht
    Gastritis (Aktiv gegen die Übersäuerung des Körpers)
    Diabetes
Zudem kann die Reiskur auch unterschiedliche schulmedizinische Therapien und in einigen Fällen auch naturheilkundliche Therapien unterstützen.

🍚 Das müssen Sie vor dem Reiskochen beachten!
    Reismenge pro Person: Wenn der Reis als Beilage dient, werden pro Person etwa 60 bis 80 Gramm benötigt. Als Hauptspeise, etwa in einem cremigen Risotto, werden pro Person gut 100 bis 120 Gramm Reis gekocht.
    Reis waschen: Bevor Langkornreis gekocht wird, werden die Körner gewaschen. Dadurch wird überschüssige Stärke abgespült, die den Reis klebriger machen würde. Darüber, ob Rundkornreissorten gewaschen werden, gibt es unterschiedliche Meinungen, denn die klebrigere Konsistenz ist bei den meisten Gerichten erwünscht. Wer Sushireis richtig kochen will, muss weitere Besonderheiten beachten.
    Salz ins Wasser: Wer Reis richtig kochen will, gibt eine Prise Salz ins Wasser. Alternativ kann man auch etwas Zucker dazu geben.
    Kochdauer: Wie lange der Reis kochen oder quellen muss, hängt von der Sorte ab. Geschälte Reissorten brauchen etwa 15 bis 25 Minuten, bis sie gar sind, Rundkornreis und brauner Reis circa 30 bis 35 Minuten und Wildreis bis zu 45 Minuten. Auf der Verpackung finden Sie die Empfehlungen für die jeweilige Reissorte.
🍚 Reis richtig kochen ohne Kleben
Sie benötigen kein spezielles Equipment. Reis richtig zu kochen gelingt auch ohne Reiskocher: mit der Wassermethode oder der Quellmethode. Die Wassermethode eignet sich besonders für diejenigen, die auf Nummer sicher gehen möchten, denn bei der Wassermethode kann nicht viel schiefgehen. Wer seine Koch-Skills aber aufs nächste Level heben möchte, entscheidet sich für die Quellmethode.
Wassermethode
Sie möchten Langkornreis wie Basmatireis richtig kochen und setzen lieber auf die Wassermethode? Bei dieser wird Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen gebracht und der gewaschene Reis ins sprudelnde Wasser gegeben. Bei schwacher Hitze köcheln lassen und nach Ablauf der empfohlenen Zeit durch ein Sieb abgießen. Da beim Abgießen Aroma und Nährstoffe verloren gehen, entscheiden sich viele für die etwas anspruchsvollere Quellmethode.
Quellmethode
Bei der Quellmethode bleiben Nährstoffe und Aromen erhalten, da der Reis die Flüssigkeit vollkommen aufsaugt. Zudem wird weniger Wasser und Energie benötigt. Die Quellmethode eignet sich für alle Reissorten. Wer Rundkornreis richtig kochen will, wählt in jedem Fall diese Zubereitungsart. Das Verhältnis bei den meisten Reissorten ist 1:1,5 oder 1:2, also eine Tasse Reis auf zwei Tassen Wasser. Vollkornreis braucht etwas mehr Wasser.
🍚 Reis richtig kochen
Wer Reis richtig kochen will, muss das Reis-Wasser-Verhältnis auf der Packung beachten. Nach dem Kochen mit der Quellmethode den Topf vom Herd nehmen, Deckel aufsetzen, in eine Decke ins Bett geben und ziehen lassen. Die entsprechende Menge Reisessig (Apfelessig (https://de.wikipedia.org/wiki/Apfelessig)), eine Prise Zucker und Salz vorher dazugeben und verrühren. Zum Auskühlen wird der Reis dann auf ein HolzBlech gegeben und anschließend verarbeitet. So geht’s: Wasser, Reis und etwas Salz in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und den Reis bei niedriger Temperatur im geschlossenen Topf quellen lassen, bis die gesamte Flüssigkeit aufgenommen und der Reis gar ist. Tipp: Um die Kochzeit zu verkürzen, kann der Reis zuvor in kaltem Wasser eingeweicht werden.
🍚 https://de.wikipedia.org/wiki/Reis

Ingo Potrykus (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingo_Potrykus) erfand vor über 20 Jahren einen Gen-Reis, der Millionen Kinder retten sollte. Jetzt wird der Reis endlich angebaut. Aber auf dem Weg dazu hat der frühere ETH-Professor den Glauben an das Gute im Menschen verloren.
Journalismus kostet. Dass Sie diesen Beitrag trotzdem lesen können, verdanken Sie den über 28'000 Leserinnen, die die Republik schon finanzieren. Wenn auch
Im Arbeitszimmer in einer Schublade, zwischen einer alten Fern­bedienung, einem Foto und anderem Kram, dort bewahrt Ingo Potrykus den Reis auf, mit dem er die Welt verändern wollte.
Er sucht das Schälchen hervor, es sind nur wenige Gramm Reis. Früher waren die Körner gelb, jetzt sind sie wie vergilbt. «Das isser», sagt Potrykus, «schon etwas verblasst.» Dabei hatte alles so glänzend begonnen.
Im Jahr 2000 prangte Ingo Potrykus aus Magden im Aargau auf dem Cover des «Time Magazine». Die Story verkündete ein Wunder der Wissenschaft: Potrykus hatte einen Reis erfunden, der «eine Million Kinder pro Jahr retten könnte». Selbst­bewusst und optimistisch schaute er von der Titelseite des Magazins, und damals auch in die Zukunft.
Potrykus glaubte, sein Reis würde bald ausgesät und geerntet. Ungefähr 10 Jahre später begann er sich zu fragen, ob er die erste Ernte noch erleben würde. Mehr als 20 Jahre später, diesen Herbst, wird sein Reis zum ersten Mal geerntet.
Dies könnte eine Erfolgs­geschichte sein und Potrykus ihr Held, aber er selbst erzählt die Geschichte als Tragödie.
Im Dezember wird Potrykus 89 Jahre alt, «dass ich überhaupt noch da bin», sagt er, «das war ja nicht vorhersehbar». Er trägt Manchester­hosen und englische Hemden. Der Bart ist weiss geworden, und die paar Schritte, die er noch geht, rauben ihm den Schnauf. Aber den Rollstuhl faltet sich Potrykus selber auf. Er wehrt sich schon noch gegen den Lauf der Dinge.
Das halbe Leben als Pensionierter hat er investiert, um seine Erfindung in die Welt zu bringen. Er wollte den Reis verschenken, nach Indien, Bangladesh, auf die Philippinen – an die kleinen Reisbauern dieser Welt. Goldener Reis wurde seine Erfindung benannt. Ein Name wie ein Versprechen.
Der Reis ist golden oder gelb, weil er Beta-Carotin enthält. Das wird im Körper zu Vitamin A, einem Nährstoff, an dem es vielen armen Menschen mangelt. Die Weltgesundheits­organisation schätzt, dass Vitamin-A-Mangel jedes Jahr zwischen 250’000 und 500’000 Kinder erblinden lässt. Die Hälfte von ihnen stirbt im Jahr nach dem Erblinden.
Der Mangel an Vitamin A macht die Menschen anfällig für Infektionen. Jean Ziegler, der frühere Uno-Sonder­berichterstatter für das Recht auf Nahrung, sprach von «unsichtbarem Hunger». Potrykus’ Plan war, das Vitamin mit der Grund­nahrung mitzuliefern. Er fügte fremde Gene ein in einen Reis, damit der Reis den Nährstoff produzierte.
Es war der Beginn einer langen Reise, die Potrykus mehr als einmal vor den Papst führte und an den Pranger von Greenpeace brachte. Sie führte ihn in die höchsten Kreise der Wissenschaft, aber sie stellte ihn vor die Frage, was denn nun in dieser Welt schlimmer sei: der gentechnisch veränderte Reis oder der Mensch.Hunger
Ingo Potrykus war als Menschen­freund gestartet. «Von der Mutter her», sagt er, habe er an das Gute im Menschen geglaubt.
Potrykus wurde im Jahr 1933 geboren, da kam Hitler an die Macht. Die Familie lebte in einer Stadt in Schlesien, das nach dem Kriegsende polnisch wurde. Mit drei Koffern flüchteten sie vor den heran­nahenden Russen: Ingo, ein jüngerer Bruder, die Mutter mit einer neugeborenen Schwester. Sie war am Todestag des Vaters auf die Welt gekommen.
Ingo Potrykus war 11 Jahre alt. «Hunger», sagt er, «tut weh.»
Zuerst im Magen, dann im Kopf. Dann werde man apathisch und verliere alle Initiative. Zwei Jahre lang klaute er von den Feldern der Bauern, um zu überleben. Als die Mutter eine Stelle bekam als Köchin bei der Schul­speisung, blieb in den grossen Kesseln immer etwas übrig.
«Meine Mutter war eine Heldin», würde Potrykus Jahre später in einem Artikel in der «Annual Review of Plant Biology» schreiben, der sonst von Wissenschaft erzählte, von pflanzlicher Toti­potenz, Proto­plasten, DNA. Den Satz über die Mutter setzte er ganz an den Anfang des Artikels. Die Mutter stand über allem.
Potrykus war zuerst Biologie­lehrer, Nebenfach Sport. Er hatte eine Frau, drei Kinder und einen VW-Bus zum Campen. Dann bekam er durch Zufall eine Stelle in der Wissenschaft angeboten und nahm an. Er forschte viele Jahre zur Pflanzen­zucht, als er im Jahr 1986 an die ETH Zürich berufen wurde, kam Gen­technik gerade auf. Das war das Ende seines spiessigen Lebens.
«Für meine Frau war die ganze Zeit, in der ich mit der Technologie gearbeitet habe, eine Leidens­zeit», sagt Potrykus. Er arbeitete das halbe Leben damit, trotzdem haben sie diamantene Hochzeit gefeiert.
Inge will eigentlich keine Medien mehr im Haus, aber einmal da, ist Inge überall. Potrykus hat sie in Bleistift gezeichnet und aus Lehm geformt, und vor der Tür zum Arbeitszimmer hängt Inge in jüngeren Jahren in Öl. «Sie denkt wahrscheinlich immer noch, ich wäre besser Lehrer geblieben», sagt er. Er selber denkt, er wäre todunglücklich geworden.
Die «Neue Zürcher Zeitung» schrieb zu Potrykus’ Berufung an die ETH, man hoffe, er werde die Erfolge im «Genetic Engineering» weiterführen. Das Englische bezeichnet treffender als das Deutsche, wie Potrykus die Gen­technologie verstand.
Er sah sie als ein neues Werkzeug, um Kultur­pflanzen zu verbessern: mehr Ertrag zum Beispiel, weniger Krankheiten. Potrykus versteht sich als Ingenieur, nicht als Wissenschaftler. Er wirft der Wissenschaft auch vor, die Nase so tief in die Grund­lagen zu stecken, dass die Sicht auf die Realität verloren gehe.
Er habe einmal einen Nobelpreis­träger kennengelernt, erzählt er, der habe heraus­gefunden, «dass wenn man von einem Bleistift etwas abschilfert beim Bewegen auf dem Papier, dann entstehen Platten von Grafit, und die sind zweidimensional». Mit dieser Erkenntnis könne man alles Mögliche machen, habe es geheissen. «Aber es ist dabei geblieben, dass man jetzt weiss: Wenn man von einem Bleistift etwas abschilfert beim Bewegen auf dem Papier, dann entstehen Platten von Grafit, und die sind zweidimensional.»
Zu den traurigen Kapiteln von Potrykus’ Geschichte gehört, dass er als Ingenieur die grossen Ziele verfehlt hat. Aber als Wissenschaftler wurde er weltberühmt.
Unter Panzerglas
Der Goldene Reis war eine Bieridee.
Im Jahr 1984 trafen sich Reis­züchter auf den Philippinen zu einem Seminar. Organisatorin war die Rockefeller Foundation, die in jenen Jahren Millionen in Reis­züchtung investierte. An einem Abend nach den Vorträgen sass eine Gruppe zusammen und trank Bier. Man diskutierte die Gen­technik und war skeptisch, ob sie ihre Versprechen halten würde.
Dann fragte ein Vertreter der Rockefeller Foundation in die Runde: «Angenommen, es wäre wirklich möglich, ein fremdes Gen in den Reis einzufügen: Welches Gen würdet ihr wählen?»
Ein Gen, das den Reis gelb färbe, antwortete einer der Züchter. Weil der Reis dann Beta-Carotin enthalte, nach so einem Reis suche man schon lange.
So erzählt es der amerikanische Wissenschafts­autor Ed Regis, einer der profundesten Kenner der Geschichte vom Goldenen Reis. Die Rockefeller Foundation entschied, Forschungs­geld für einen Vitamin-A-Reis auszuschreiben.
«Da hat sich dann keiner rangetraut», sagt Potrykus, selbstzufrieden. Dann fügt er an: «Zu Recht.»
Er war einfach naiv genug, es zu versuchen, denkt er rückblickend. «Ich glaube, hätte ich damals begriffen, wie kompliziert es ist, hätte ich auch nicht dran geglaubt, dass es klappen kann.»
Im Sommer 1992 flog Potrykus nach New York. Er sollte vor der Rockefeller Foundation präsentieren, wie er den Vitamin-A-Reis bauen wollte. Begleitet wurde er von Peter Beyer, einem Zell­biologen der Universität Freiburg im Breisgau. Beyer würde den Goldenen Reis mitentwickeln, aber Potrykus wurde zu seinem Gesicht.
Der Peter sei ein Glück gewesen, sagt Potrykus, «das war ein richtiger Wissenschaftler, nicht wie ich».
Zusammen skizzierten sie in New York ihren Plan:
Vier Gene in den Reis einfügen, die vier Enzyme codieren. Die Enzyme sollten einen biochemischen Stoffwechsel auslösen, aus dem Beta-Carotin entsteht. Im menschlichen Körper würde das Beta-Carotin dann zu Vitamin A.
Potrykus war es zuvor gelungen, ein einziges Fremd­gen in einen Reis einzufügen. Vier davon, zusammen funktionierend – das hatte niemand zuvor gemacht. Die Rockefeller Foundation sprach das kleinstmögliche Budget: zwei Post­doktoranden. So, als kleine Forschungs­gruppe, begannen sie die Arbeit an ihrem Reis.
Peter Beyer war Spezialist für Narzissen, eine gelbe Blume, die Beta-Carotin produziert. Von der Narzisse wählten sie das erste Gen. Weil Pflanzen­zellen dicke Wände haben, brauchten sie ein Instrument, um das Gen durch die Reiswände zu bringen. Sie nutzten, es klingt lächerlich: eine Kanone.
Die Genkanone war wenige Jahre zuvor entwickelt worden. Amerikanische Forscher hatten realisiert, dass man DNA mit einem Luftgewehr in Zwiebel­zellen schiessen kann. Sie entwickelten darauf ausgefeiltere Geräte, tauglich für das Labor. So eines nutzten Potrykus und Beyer, um das Narzissen­gen in den Reis zu schiessen. Es war ein erster Erfolg. Und auch der letzte für viele Jahre.
Ein ganzes Jahr lang versuchten sie, das zweite Gen einzuschiessen. Nach sechs Jahren hatten sie zwar alle Gene eingeschossen, aber die Gene lagen in vier separaten Reispflanzen, die sie nun hätten kreuzen müssen, um sie in einer Pflanze zu vereinen. Aber die Pflanzen waren kaum mehr fruchtbar. Die Rockefeller Foundation hatte die Finanzierung schon aufgegeben, auch Peter Beyer fand, es ergebe keinen Sinn mehr.
Warum glaubte Potrykus noch daran? (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingo_Potrykus)
«Die Engländer würden sagen, ich sei stubborn», sagt er – stur.
Er hat kürzlich recherchiert, woher der Name «Potrykus» kommt. Die im Augenblick einleuchtendste Hypothese sei, dass der Name so viel bedeutet wie: «der Peter aus dem Baltikum». Aber es gebe eine zweite Hypothese, erzählt Potrykus, die die Herkunft im Altpolnischen sieht. Dann bedeute der Name: mit den Hörnern stossen, wie zwei Böcke.
Die zweite Hypothese gefällt ihm.
Die Forschungs­gruppe entschied, es noch einmal anders zu versuchen. Sie gaben die Gen­kanone auf und versuchten stattdessen, die Gene über ein Boden­bakterium in den Reis zu schleusen. Das Bakterium war fähig, eigene Gene in fremde Pflanzen zu übertragen. Wenn man das Bakterium also so präparierte, dass es Gene für Beta-Carotin übertragen würde: Was käme dabei raus?
In seinem Arbeitszimmer sucht Potrykus das Foto auf dem Computer hervor. Es zeigt Reis­körner unter dem Mikroskop, viele davon weiss, aber darunter: einige gelbe. Das Bild datiert vom Februar 1999, Potrykus lehnt sich in seinem Stuhl zurück, schaut auf den Bildschirm und sagt:
«Wie Edelsteine, aber kostbarer. Wunderschön.» In diesem Moment wirkt er nicht wie ein Ingenieur, der Dinge entwickelt, sondern wie jemand, der etwas erschaffen hat.
Einen Monat nach dem wissenschaftlichen Durchbruch wurde Potrykus emeritiert. Am Symposium zu seinem Abschied stellte das Forscher­team den Reis vor. Rätselhaft bleibt, warum Potrykus damals nicht sah, was folgen würde.
Sein transgener Reis wuchs an der ETH in einem Gewächs­haus heran, das aus Panzer­glas gebaut worden war. Das Glas sollte Potrykus’ Reis vor gewalt­bereiten Aktivistinnen oder Studenten schützen – vor «grünen Klug­scheissern», so nennt er sie. Aber das Panzer­glas schützte auch in die andere Richtung: die Umwelt vor dem Reis. Es gab im Gewächs­haus Luft­schleusen, Luftfilter­systeme, Biosicherheits­schränke und ein teures, komplexes System der Entsorgung – nur dazu da, alles gentechnisch Veränderte unter Verschluss zu halten.
Wie konnte Potrykus da glauben, er werde den Reis so einfach in die Welt entlassen?
Am Pranger
Der Widerstand kündigte sich schon auf dem Cover des «Time Magazine» an. Unter der hochtrabenden Schlagzeile, der Reis könne eine Million Kinder retten, stand ein kleines «Aber», das sich als mächtig erweisen würde:
«… aber Demonstranten glauben, gentechnisch veränderte Pflanzen sind schlecht für uns und unseren Planeten.»
Potrykus hat den Artikel kürzlich wieder gelesen. «Erstaunlich, wie die das haben kommen sehen», sagt er. Er sagt auch, er sei Wissenschaftler gewesen, naiv. «Wir glaubten, wenn das wissenschaftliche Problem gelöst sei, sei das Problem gelöst.»
Unter Umwelt­aktivistinnen war Gen­technik Anfang der Nuller­jahre gleichbedeutend mit Monokultur, Chemie, Konzern­macht. Die bekannteste Gentech­pflanze war eine Soja, gentechnisch so verändert, dass Bauern ganze Felder mit Herbizid bespritzen konnten, ohne dass die Soja Schaden nahm. Aktivisten fürchteten, Firmen wie Monsanto erhielten mit Patenten auf Gentech-Saatgut zu viel Kontrolle über die Nahrung, sie sahen die Bauern in eine gefährliche Abhängigkeit rutschen. Das Besondere am Goldenen Reis von Potrykus war: Er entzog sich dieser Kritik.
Er war aus einem humanitären Gedanken entstanden, Potrykus und Beyer wollten ihn verschenken. Und das Saatgut sollte vor Ort vermehrt werden, ganz lokal, auch von den Bauern selbst.
Potrykus’ Traum: Der Goldene Reis sollte an die kleinen Reisbauern verschenkt werden. Elisabeth Moch
Greenpeace war in jenen Jahren Meinungs­führerin im Kampf gegen Gen­technik. Ihr langjähriger Kampagnen­chef gab Anfang 2001 zu, der Goldene Reis sei «eine moralische Herausforderung» für die gentech­kritische Position. Kurz darauf entschied Greenpeace, den Reis trotzdem zu bekämpfen. Es war der Beginn einer jahrelangen Kampagne, und wenn Potrykus jetzt, im Alter, davon erzählt, verjüngt er sich um Jahre.
Er sagt, was er gerne mit einem «Greenpeace-Kämpfer» anstellen würde, bildlich, den Satz nimmt er sogleich zurück. Er kann sehr unverblümt sein, das sagt auch ein langjähriger Weg­begleiter, aber er muss auch Diplomat sein für den Goldenen Reis. Noch immer.
Greenpeace griff den Reis von jeder erdenklichen Seite an. Die erste Variante des Reises enthielt noch wenig Beta-Carotin, also verkündete Greenpeace, er nütze nichts. Als der Reis dann viel Beta-Carotin produzierte, warnte Greenpeace vor einer Überdosis. Einmal kritisierte der Umwelt­verband den Reis als Propaganda­instrument – nur dazu da, Akzeptanz für Gentechnik zu schaffen. Ein andermal warnte Greenpeace, der Reis könne anderen Reis für immer «kontaminieren».
Greenpeace plädierte dafür, das Vitamin-A-Problem anders zu lösen, etwa durch die Abgabe von Vitamin-A-Kapseln. Es brauche mehr Vielfalt im Menü, sagte Greenpeace, und ganz grundsätzlich: ein Ende des Hungers.
Es gab über die Jahre viele gute Gründe, Mangel an Vitamin A anders zu bekämpfen, das versucht auch die Weltgesundheits­organisation. Aber gab es denn auch Gründe, es nicht auch so zu versuchen, mit dem Reis?
Im Jahr 2016 publizierten Wissenschaftler einen öffentlichen Brief und riefen Greenpeace dazu auf, die Kampagne gegen den Goldenen Reis zu stoppen. Sie fragten: «Wie viele arme Menschen in der Welt müssen sterben, bevor wir das als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachten?»
Der Brief war von Grössen der Wissenschaft unterzeichnet, darunter waren über 120 Nobelpreis­träger. Die Sprache war ungewöhnlich moralisierend, speziell für Leute, die sich sonst bei jeder Gelegenheit auf Rationalität beriefen. Denn Gen­technik war nie nur eine Frage von Wissenschaft, sie war auch eine Frage des Gefühls.
Die Angst
Als Potrykus das Gewächs­haus an der ETH bezog, fragten Studenten bei der Hochschul­leitung nach, ob man gerüstet sei für den Fall, dass ein Flugzeug in das Gewächs­haus krache. Potrykus erzählt das wie einen schlechten Witz, seine Pointe lautet: «Weil transgene Pflanzen ja so unglaublich gefährliche Wesen sind.»
Die Karotte war früher weiss. Heute denkt jeder, Karotten seien orange – und die Voraussetzung für die orange Farbe war: verändertes Erbgut. Jede neue Pflanze, die auf die Felder kommt, ist genetisch stark verändert. Aber seit ihren Anfängen ist der grösste Feind der Gen­technologie die Angst. Die wissenschaftliche Basis dafür wurde mit den Jahren immer dünner. Heute gilt in der Wissenschaft als Konsens: Die Pflanzen sind so sicher oder unsicher wie Pflanzen, die auf anderem Weg gezüchtet werden.
Was die Wissenschaft nie beseitigen konnte, war das Unbehagen. Eine Besorgnis, bei der Gen­technik würden Grenzen überschritten. Ein Gefühl, so direkt in etwas Natürliches einzugreifen, sei falsch. Das Unbehagen baut auf eine Vorstellung der Natur, die harmonisch ist, schön und gut – besser als der Mensch. «Die Menschen malen sich die Natur, wie sie sie sich wünschen», sagt Potrykus.
Er weiss, wovon er spricht, denn er war ja nie nur Wissenschaftler, sondern auch Mensch. Als Mensch hat er einen sehr besonderen Sinn für die unerklärliche Schönheit der Natur.
Wenn Potrykus in seinem Arbeits­zimmer zum Goldenen Reis arbeitet, schaut ihm eine ganze Reihe von Tieren zu. Eine ausgestopfte Schleier­eule auf der Kommode. Walross, Eisbär und Eule als Figuren auf dem Tisch. Dann Tiere an der Wand, von links bis rechts und von oben nach unten: Wölfe, Hirsche, Gänse, Adler. Sein Arbeits­zimmer ist ein grosser Rahmen für die Schönheiten der Natur.
Er war schon als Bub fasziniert von den Tieren. Mit dem Bruder fing er Kreuz­ottern, «aber Vögel sind für mich das Allerwichtigste», sagt er.
Er war viele Jahre Vogel­fotograf, nahm sich vor, sämtliche Vögel der westlichen Nord­halbkugel zu fotografieren, und er ist stolz, einen «sehr beachtlichen Teil» geschafft zu haben. Er nutzte auch wissenschaftliche Reisen für die Vogel­fotografie. Dann sprach er auf Konferenzen über seinen transgenen Reis, und danach suchte er die Vögel. Ingo Potrykus ist wie der Goldene Reis, ein Produkt von mehr als einer Art.

Als Wissenschaftler hat er die Natur entziffert und dekonstruiert. Als Romantiker kann er gar nicht genau erklären, warum ausgerechnet die Vögel ihn faszinieren. Er spricht von Liebe und Schönheit, nichts, was sich rationalisieren liesse. Die Romantik, sagt er, sei «eine sehr, sehr dumme deutsche Eigenschaft. Ich bin selber ein Romantiker, ich weiss, wie das ist! Es ist wie ein Fluch.»
Er sagt das im Rollstuhl am Rhein, dort sitzt er gern. Dann zitiert er ein Gedicht von Eichendorff zum Wald, «Wer hat dich, du schöner Wald / Aufgebaut so hoch da droben? Wohl den Meister will ich loben». Den Eichendorff, sagt er, habe er als Jugendlicher geliebt.
Potrykus weiss, dass Menschen eine Beziehung führen zur Natur, die über die reine Vernunft hinausgeht. Aber er ist alt geworden in der Überzeugung, im richtigen Moment auf der richtigen Seite zu stehen.

Auf der Seite der Wissenschaft und der Vernunft, auch auf der Seite der Solidarität. «Kein Mensch nimmt das ernst, dass Millionen Kinder erblinden und sterben!», empört er sich.
Auf dem Feld
Als Potrykus und Beyer im Jahr 1999 die ersten gelben Reis­körner unter dem Mikroskop sahen, enthielt ihr Reis noch wenig Beta-Carotin. Sie mussten den Reis weiterentwickeln, aber Potrykus war emeritiert: Ihm fehlten ein Labor und ein Gewächs­haus. Ihm fehlte auch das Geld.
Potrykus und Beyer liessen den Reis patentieren. Sie schlossen einen Deal mit einer Firma, die später zu Syngenta wurde. Potrykus und Beyer behielten das Recht, den Reis an Kleinbauern zu verschenken. Syngenta erhielt das Recht, den Reis kommerziell zu verkaufen.
Syngenta zog sich bereits im Jahr 2004 aus dem Projekt zurück, wohl auch, weil der Konzern realisierte, dass mit dem Goldenen Reis kein Geld zu verdienen war. Aber in den Laboren von Syngenta waren mehrere Varianten vom Goldenen Reis entstanden, die genug Beta-Carotin aufwiesen, und Potrykus durfte sie nutzen.
Es kam der Moment, als er eine Wette eingehen musste. Er würde sie teuer bezahlen.
Der Goldene Reis war noch eine Pflanze im Gewächs­haus. Er wuchs unter kontrollierten Bedingungen. Niemand wusste: Wie würde er sich auf dem Feld verhalten? Die Aufgabe war, die neue Eigenschaft in Reis­sorten einzuzüchten, die vor Ort angebaut wurden. Nur so würde der Reis dieselben Erträge liefern und gut schmecken. Nur so würden die Bauern ihn pflanzen.
Potrykus hatte mehrere Varianten im Gewächs­haus. Jede Variante enthielt die nötigen Gene, um Beta-Carotin zu produzieren. Ansonsten unterschieden sich die Varianten, zum Beispiel darin, wo genau die neuen Gene im Erbgut lagen.
Wäre der Goldene Reis eine normale Pflanze gewesen, man hätte viele Varianten eingezüchtet in den Ländern, für die er bestimmt war, sie ausgesät auf dem Feld und geschaut: Welche Pflanzen wachsen gut?
Aber gentechnisch veränderte Pflanzen brauchen eine Bewilligung, bevor sie auf das Feld dürfen. Die Bewilligung muss für jede Variante einzeln eingeholt werden, das verlangt molekulare Daten, sehr viele Tests – eine zeitaufwendige und Millionen Franken teure Dokumentation. Potrykus musste auf eine einzige Variante setzen.
Er wählte die Variante, die im Gewächs­haus am besten gedieh: gutes Wachstum, stabiles Vitamin A, guter Ertrag. Er arbeitete auf den Philippinen mit dem Institut zusammen, in dem die Idee zum Goldenen Reis als Bieridee geboren worden war, dem International Rice Research Institute, kurz IRRI. Züchterinnen vom IRRI begannen, die ausgewählte Variante vom Goldenen Reis in lokale Sorten einzukreuzen. Nach drei Jahren säten sie den Reis aus. Aber die Pflanzen bildeten auf dem Feld keine vernünftigen Wurzeln.
Potrykus (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingo_Potrykus) hatte auf die falsche Variante gesetzt. In dem Jahr, als er das realisierte, wurde er 80 Jahre alt.
Wenige Wochen vor dem Geburtstag war Potrykus noch nach Rom gereist. Er holte von Papst Franziskus den Segen für den Goldenen Reis. Weil die Philippinen ja ein katholisches Land sind, dachte er.
Potrykus war mit dem Goldenen Reis schon vor dem Vorgänger von Franziskus gestanden, Benedikt. Und vor dem Vorvor­gänger auch. Beim Vorvor­gänger, Papst Johannes Paul II., stellte er sich auf dem Peters­platz an und tat so, als wollte er dem Papst den Ring küssen. Er verzichtete auf den Kuss, stattdessen steckte er dem Papst ein Papier zum Goldenen Reis zu.
«Eine ziemliche Flüchtlings­aktion war das», erzählt er. «Als Flüchtling lernt man zu überleben.»
Die Aktion hatte Erfolg: Potrykus wurde eingeladen in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften, einen sehr exklusiven Kreis. Er sass dort mit Stephen Hawking, vielen Nobelpreis­trägern und einigem Stolz. Das Ansehen in der Wissenschaft entschädigt ihn für die vielen Miss­erfolge beim Versuch, seine Entwicklung in die Welt zu bringen.
Aber eigentlich wollte er ja nie Wissenschaftler sein, sondern Ingenieur. Als Ingenieur stand er mit 80 Jahren vor einem Reis mit schlechten Wurzeln. Es war ein Bauwerk ohne Fundament.
In der Welt
Zu jener Zeit übernahm das IRRI die Führung. Gemeinsam mit Phil­rice, einer Organisation, die zum philippinischen Landwirtschafts­departement gehört. Sie wählten eine neue Variante vom Reis, züchteten ein, säten die Pflanzen auf dem Versuchsfeld aus. Diesmal wuchsen sie mit gesunden Wurzeln.
Vier Jahre später, im Jahr 2021, gaben die Philippinen den Goldenen Reis für den kommerziellen Anbau frei. Fast 30 Jahre nach Beginn der Arbeiten im Labor: ein Durchbruch! Aber Potrykus erinnert sich kaum an den Tag. Er glaubt, Peter Beyer angerufen zu haben, eine Feier? Gab es nicht.
Er zählt all die Probleme auf, die er noch sieht: ein sturer Umwelt­minister in Bangladesh, China sitzt auf dem Zaun, für Burma, Kambodscha und Laos fehlt die Finanzierung. Und die Welt­gesundheits­organisation? Verteilt Vitamin-A-Kapseln, obwohl Kapseln das Problem nicht nachhaltig lösen, und viel teurer seien sie auch, jetzt regt er sich wieder furchtbar auf.
Er hat 30 Jahre investiert in einen Reis, der Menschen helfen sollte. Aber der lange Kampf hat ihm geraubt, was ihn überhaupt erst dazu brachte, den Goldenen Reis zu entwickeln. Die Zuversicht und den Glauben an das scheinbar Unmögliche. Den Glauben an das Gute im Menschen, die Empathie.
«Meine Lebens­erfahrung ist, dass Menschen eine problematische biologische Kategorie darstellen», sagt er. «Furchtbar leicht verführbar. Furchtbar leicht zu beeinflussen.»
Noch am Tag, als Potrykus das erzählt, zirkulieren in den sozialen Netzwerken Berichte aus den Philippinen von der ersten Ernte. Dort wird der Reis nun angebaut, um das Saatgut zu vermehren. In ein, zwei Jahren soll der Reis dann in der Masse auf den Feldern wachsen. Potrykus hat sich von der ersten Ernte ein Kilogramm bestellt. Vergangene Woche ist das Paket aus den Philippinen angekommen.
Er hat die Körner in ein Konserven­glas gefüllt und im Arbeits­zimmer auf das Pult gestellt. Das Glas ist zu gross, als dass es in der Kram­schublade verschwinden könnte, zwischen der alten Fern­bedienung und einem Foto.
Das ist vielleicht noch keine Erfolgs­geschichte, aber immerhin: ein Fortschritt.
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🧹 Robert Norman „Bob“ Ross war ein US-amerikanischer Maler und Fernsehmoderator.
Bob Ross war der große Fernseh-Hypnotiseur, der still und fast flüsternd Millionen von Menschen in einen Zustand sachter Ermattung redete. Ein friedlicher Guru ohne weitere Ansprüche an seine Gefolgschaft als dem, dass die Menschen sich per Pinsel eine fröhliche kleine, friedliche Welt erschaffen würden.
Die Freude des Malens) umfasst alle vom Künstler Bob Ross moderierten Sendungen des Fernseh-Malkurses The Joy of Painting. Von 1983 bis 1994 wurden insgesamt 403 ca. 27 Minuten dauernde Folgen in 31 Staffeln (zu 13 Folgen je Staffel bei im Durchschnitt 3 Staffeln pro Jahr) produziert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Ross_(Maler)
Zitat
Immerhin liegt der Wert, zu dem einzelne seiner Bilder gehandelt werden, in der Größenordnung von 9000 bis 10000 Euro pro Bild, andere Werke sind bereits für 4000 bis 5000 Euro erhältlich.. Wer ein Original des Künstlers erstehen möchte, findet im Online-Kunsthandel bisweilen einige Stücke.
Ölfarben Bob Ross
    Größe: 37ml.
    Qualität: Titanweiß 6010, Kadmiumgelb 6037, Indischgelb 6040, Ockergelb 6014, Hellrot 6035, Karmesinrot 6022, Dunkel Siena 6001, Van Dyke Braun 6012, Phtaloblau 6032, Preusischblau 6019, Bergmischung 6020, Saftgrün 6021, Phtalogrün 6033, Mitternachtsschwarz 6004.
Ihre Einzigartigkeit erhalten die Landschaftsbilder von Bob Ross durch seine Nass-in-Nass-Technik, bei der er mehrere Farbschichten übereinander auftrug.
Die Freude des Malens umfasst alle vom Künstler Bob Ross moderierten Sendungen des Fernseh-Malkurses The Joy of Painting. Von 1983 bis 1994 wurden insgesamt 403 ca. 27 Minuten dauernde Folgen in 31 Staffeln (zu 13 Folgen je Staffel bei im Durchschnitt 3 Staffeln pro Jahr) produziert.
Bob Ross hat über 30.000 Bilder gemalt, aber man kann kein einziges davon kaufen.
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Joy_of_Painting
Mit seiner Fernsehserie "The Joy of Painting" (dt. 🧹 Die Freude des Malens) erlangte der Maler Bob Ross Berühmtheit. Sein Fernsehmalkurs begeisterte die Menschen weltweit. Hinter dem Künstler, der 1995 verstarb, steckte ein tierlieber und sozial engagierter Mann - doch diese Fakten wissen nur wenige.
Bevor Robert Norman Ross als Maler im Fernsehen durchstartete, diente er zwei Jahrzehnte lang in der United States Air Force. Er beendete seine Karriere als Master Sergeant und schwor sich, niemals wieder die Stimme zu erheben, wie er es die 20 Jahre davor getan hatte. In seinen Fernsehsendungen bestach Bob Ross mit seiner ruhigen und angenehmen Ausstrahlung.
Sein Wunsch, Landschaften zu zeichnen, wurde in Alaska geweckt, wo er einige Zeit stationiert war. Die dortige Kulisse mit den schneebedeckten Bergen faszinierte ihn.
Als Ross die Air Force verließ, um Malunterricht zu geben, konnte er sich einen Friseurbesuch nicht leisten. Deswegen begann seine Karriere mit der berühmten Dauerwellen-Frisur, die er bis zu seinem Tod beibehielt. Als er schließlich an Krebs erkrankte, trug er eine Perücke, um sein Markenzeichen zu wahren.
In Wahrheit hasste der Maler seine Frisur. Er hatte den Wunsch, seriöser aufzutreten. Allerdings wusste Ross auch, dass durch einen Haarschnitt sein unvergleichliches Markenzeichen verloren gehen würde. Aus Marketing-Gründen behielt er seine Dauerwelle.
In jungen Jahren hatte Ross den linken Zeigefinger verloren, als er mit seinem Vater Zimmerer-Arbeiten verrichtete. Da er mit seiner linken Hand immer die Farbpalette hielt, war dieser kleine Makel nur schwer zu sehen.
Die Liebe zu Tieren
Ross liebte alle Tiere und kümmerte sich rührend um sie, wenn diese in Not waren. Sogar in seiner Fernsehserie hatte er sein Haustier "Peapod" in der Tasche. Es handelte sich dabei um ein kleines Eichhörnchen, welches er liebevoll pflegte.
Seine Liebe zu Tieren ging sogar so weit, dass er in seiner Kindheit in Florida einen verwundeten Alligator gesund pflegen wollte. Seine Mutter fand das Tier in der Badewanne.
Ross' erfolgreiche Fernsehserie
🧹 Seine Fernsehserie "The Joy of Painting" wurde am 11. Januar 1983 das erste Mal ausgestrahlt. Sie umfasste 31 Staffeln mit insgesamt 403 Folgen.
Zum Vergleich: Die Serie "Two and a Half Men" hat 262 Folgen, "Friends" ist 236 Folgen lang und "How I Met Your Mother" umfasst nur 208 Folgen.
Besonders viel Zeit beanspruchte eine Staffel nicht, weshalb er neben der Serie Kunstunterricht geben konnte. Ross drehte eine Staffel mit 13 Folgen durchschnittlich innerhalb von ein bis zwei Tagen ab.
An der Serie verdiente Ross keinen Cent. Er verlangte kein Geld, da die Sendung eine geeignete Werbung für seine Malerei und seinen Kunstunterricht darstellte. Außerdem verkauften sich so seine Lern-Videos.
Kunst mit vielen Bäumen
In seinem Leben malte Ross eigenen Angaben zufolge 30.000 Bilder. Die Kunstwerke, die er in seiner Serie fertigstellte, verkaufte er nicht einfach. Die meisten davon verschenkte er an den "Public Broadcasting Service" (PBS), damit dieser mehr Geld verdiente.
Auf 91 Prozent seiner Bilder ist Statistiken zufolge mindestens ein Baum zu sehen, den er meistens mit dem Ausspruch "A happy little tree" (dt. Ein kleiner, glücklicher Baum) malte. Die deutschen Folgen wurden aus dem Englischen nicht übersetzt. Die Produzenten wollten nicht, dass die ruhige Stimmung womöglich durch eine Synchronisation verloren geht.

➦ Das Smithsonian Museum in Washington nimmt Teile des begehrten Nachlasses auf!
Obwohl der US-Fernsehmaler Bob Ross nicht davon ausgegangen sei, dass seine Kunstwerke jemals ihren Weg ins Smithsonian Museum finden würden, hat das Smithsonian National Museum of American History am 22. März vier seiner Gemälde, eine Klappleiter, Notizbücher und Fanbriefe in seine Sammlung aufgenommen.
Auf die Frage, nach welchen Kriterien die Verantwortlichen des Smithsonian Museums die Auswahl getroffen hätten, antwortete der Kurator Eric Jentzsch in der letzten Woche der "New York Times", dass diese Bilder und Materialien am besten Ross‘ Lebenswerk ausdrückten. Vor allem in den Leserbriefen würde deutlich, welchen positiven Einfluss der TV-Künstler auf Menschen und Gemeinschaften gehabt hätte.
Bob Ross stand elf Jahre als TV-Maler vor der Kamera. Seine vorabendliche Fernsehsendung "The Joy of Painting" verfolgten mehrere tausend Menschen zu Hause vor den Bildschirmen. In den insgesamt 403 Episoden malte Bob Ross über 1.000 Landschaftsbilder: eines vor der 26-minütigen Sendung, eines währenddessen und eines danach.
Seit seinem Tod im Jahr 1995 verwaltet das Unternehmen Bob Ross Inc. in Herndon, Virginia unter der Leitung von Annette und Walt Kowalski seinen Nachlass, der allerdings nicht für Besucher geöffnet ist. Einsehen kann man einige seiner Malereien in der "Bob Ross Art Workshop & Gallery" in Florida. Zum Verkauf stehen seine Arbeiten hingegen nicht, obgleich die Nachfrage groß ist: Vereinzelt gerieten seine Gemälde in Auktionen für mehrere 1000 Euro unter den Hammer.
Foto: Bob Ross Inc./dpa/Bob Ross in seiner TV-Sendung "The Joy of Painting". Der US-amerikanische Maler und Fernsehmoderator verstarb 1995 im Alter von 52 Jahren. #artpainterBobRoss

🧹 Bob Ross & The Joy of Painting
Das Geheimnis hinter Bob Ross und seinen Bildern
Mit seinem TV-Malkurs "The Joy of Painting" fasziniert Bob Ross sein Publikum - jedes Gemälde eine Welt der Lebensfreude voller "happy little trees". Aus der Sendung des US-Amerikaners ist mittlerweile ein florierendes Unternehmen entstanden, das Millionen Lernwillige weltweit mit Pinseln, Farben und Malbüchern versorgt. Was aber macht es so reizvoll, einem sympathischen Mann dabei zuzusehen, wie er Bäume, Wolken und Berge in Öl malt? Wir lüften das Geheimnis von Bob Ross.
Der Schöpfer dunkler Wälder und unberührter Schneelandschaften in Öl wird unter Palmen geboren. Robert Norman Ross erblickt am 29. Oktober 1942 in Daytona im US-Staat Florida das Licht der Welt und wächst in Orlando in einfachen Verhältnissen auf. Seine Eltern, der Zimmermann Jack und die Kellnerin Ollie Ross, kümmern sich fürsorglich um den kleinen Bob, lassen sich aber bald scheiden, um Jahre später einander ein zweites Mal zu heiraten. Da Lernen nicht seine Sache ist, verlässt Bob die High-School nach der neunten Klasse und arbeitet zunächst in der Werkstatt seines Vaters. Als der überraschend stirbt, verpflichtet sich der 18-Jährige bei der US-Luftwaffe, die den jungen Soldaten schon bald nach Alaska versetzt. 1965 heiratet Bob Ross Vivian Ridge, Sohn Steve kommt zur Welt, doch die Ehe hält nicht lange. Kurze Zeit später findet Bob seine große Liebe: 1977 heiratet er Jane Lee Zanardelli, wie Bob Angestellte der Luftwaffe, die bis zu ihrem Tod 17 Jahre später an seiner Seite bleibt.

In Anchorage besucht Bob seinen ersten Malkurs. Fasziniert von der unberührten Natur Alaskas bannt er fortan stolze Tannen, dunkle Bergseen und luftige Wolken in seinen Bildern. Bald verkauft er in einer Bar Landschaftsbilder, die er auf Goldschürfpfannen pinselt, an Touristen. Als Bob eines Abends die Fernsehsendung "The Magic of Oil Painting" (dt. etwa: "Die Magie der Ölmalerei") des deutschstämmigen TV-Malers William "Bill" Alexander sieht, ist es um ihn geschehen. Fasziniert von dessen Nass-in-Nass-Maltechnik belegt er Workshops bei Alexander und ist begeistert: "Ich nahm an einem Kurs teil und wurde verrückt", sagte Bob Ross der New York Times Jahre später. "Ich wusste, das war es, was ich tun wollte."
Da er mit seinen Gemälden und Malunterricht bald mehr verdient als bei der Airforce, quittiert Bob Ross Anfang der 1980er-Jahre den Dienst und beginnt Bill Alexanders Maltechnik zu unterrichten. Bei einem seiner Malworkshops, für die er kreuz und quer durch die USA reist, trifft er die Kursteilnehmerin Annette Kowalski, die sein Potenzial erkennt. Sie investierte ihr Geld, um Bob Ross zu einer eigenen TV-Malsendung bei einem der in den USA zahlreichen lokalen, öffentlich-rechtlichen PBS-Sender zu verhelfen.

Das Fernsehformat, das zunächst nur mühsam Zuschauer findet, entwickelt sich zu einem ungeahnten Erfolg. Zwischen 1983 und 1994 entstehen 31 Staffeln mit insgesamt 403 Folgen von "The Joy of Painting". Als Bob Ross am 4. Juli 1995 mit nur 52 Jahren an Lymphdrüsenkrebs stirbt, bedeutet dies zwar das Ende der TV-Serie - aber noch lange nicht das Ende der Erfolgsgeschichte von "The Joy of Painting". Im Laufe der Jahre strahlen weltweit mehr als 275 Sender den TV-Malkurs aus. Nach Berechnungen des "Wall Street Journal" erreicht die Sendung im Jahr 2004 noch bis zu 400 Millionen Haushalte in 20 Ländern, darunter die Niederlande, die Türkei, Iran und Japan. In Deutschland sendet ARD alpha (früher BR alpha) seit 2001 bis auf wenige Ausnahmen jeden Tag mindestens eine Folge von "The Joy of Painting".

Wie viele Bilder Bob Ross im Laufe seines Lebens malte, ist nicht bekannt. Er selbst sagte einmal in einem Interview, er habe fast 30.000 Bilder produziert. Niemand weiß, ob das stimmt. Verbürgt sind über 1.200 Gemälde. Allein für jede der 403 Folgen von "The Joy of Painting" malte er drei Versionen: eine vor der Sendung, eine während der Sendung und eine, die, besonders sorgfältig gemalt, in den Malbüchern zur Sendereihe veröffentlicht wurde. Zudem entstanden ungezählte Bilder in den vielen Jahren, in denen Bob Ross Präsenzkurse gab, um seinen Schülern vor Ort die Freude am Malen zu vermitteln.

🧹 Heute lagern rund 1.100 Bilder von Bob Ross in einer Lagerhalle der Bob Ross Inc. in Herndon, Virginia - der Firma von Annette und Walt Kowalski, die Bob Ross' Bücher, Malzubehör und Memorabilia vertreibt. Eine Reihe von Gemälde sind in der "Bob Ross Art Workshop & Gallery" in New Smyrna, Florida, ausgestellt. Diverse weitere Bilder wurden zu wohltätigen Zwecken verkauft oder versteigert. Auf einschlägigen Online-Marktplätzen werden hin und wieder Bob Ross-Bilder für mehrere Tausend Euro angeboten. So findet sich beispielsweise eine von Bob Ross bemalte Souvenir-Schürfpfanne aus dem Jahr 1971, deren Echtheit durch ein Zertifikat von Annette Kowalski bestätigt wird. Kaufpreis: gut 65.000 Euro. Ob das Werk tatsächlich sein Geld Wert ist, müssen Sammler entscheiden.
Heute, fast dreißig Jahre nach seinem Tod, ist Bob Ross eine Kultfigur. Dem Internet verdankt der TV-Maler von einst ein sagenhaftes Revival in Dauerschleife. Tausende von Hommagen und auch Parodien auf Social-Media-Kanälen und Millionen Abonnenten des offiziellen Bob Ross-YouTube-Kanals zeugen von der ungebrochenen Begeisterung für "happy little accidents". Auf TikTok wird der Hashtag #BobRoss milliardenfach gesucht. Computerspiele, Theaterstücke und ein Spielfilm mit Hollywoodstar Owen Wilson zitieren Bob Ross und seine Arbeit. Eine Netflix-Doku erzählt vom Streit um das Millionenerbe des Malers zwischen der Familie Kowalski und Bob Ross' Sohn Steve. Virtual Reality-Simulationen überführen das Malvergnügen mit Bob Ross in eine digitale Welt ganz ohne schmuddelige Öltuben. Aus dem analogen Landschaftsmaler Bob Ross ist ein digitaler Superstar geworden - und seine Sendung ist immer noch erfolgreich. ",The Joy of Painting‘ ist wahrscheinlich der beliebteste Malkurs, den die Welt je gesehen hat, und das aus gutem Grund", schreibt die US-amerikanische Autorin Michelle Witte. "Bobs Bilder - und seine Weisheiten - sind genauso zeitlos wie der Mann selbst."
Inspiriert von der Malerei seines Lehrers Bill Alexander entwickelte Bob Ross für seine Landschaftsbilder eine eigene Maltechnik, basierend auf der "Nass-in-Nass"-Methode, auch "Alla-Prima"-Malerei (alla prima, ital. = aufs Erste) genannt. Bei der "Nass-in-Nass"-Technik wird in die noch feuchte Farbe hineingemalt. Das gelingt bei der nur langsam trocknenden Ölfarbe mit ihrer festen Konsistenz besonders gut, da hier kaum Farbverläufe entstehen. Zugleich wird die Farbe direkt und deckend mit breitem Pinsel aufgetragen, sodass das Gemälde einen spontanen Charakter erhält und zügig fertiggestellt werden kann.

Als einer der ersten entwickelte der flämische Maler Frans Hals (1582-1666) die "Alla-Prima"-Malerei. Später griffen die Impressionisten des 19. Jahrhunderts die Technik für ihre flüchtige Freiluftmalerei auf. Auch der deutsche Impressionist Lovis Corinth (1858-1925) empfahl in seinem Lehrbuch "Das Erlernen der Malerei" die "Nass-in-Nass"-Technik. Auf diese Weise könne man "so oft wieder rübergehen und korrigieren, wie man es für notwendig hält". In der traditionellen Ölmalerei kann es hingegen Tage dauern, bis ein Bild fertig wird, da jede Farbschicht trocknen muss, bevor die nächste aufgetragen wird. Für Bob Ross, der in den 27 Minuten einer TV-Folge von "The Joy of Paining" ein ganzes Gemälde fertigstellen wollte, war die direkte Form der "Alla Prima"-Malerei die denkbar geeignetste Methode.
Sieht man auf die Statistik, scheint es ganz einfach: 91 Prozent der Bilder, die Bob Ross in mehr als einem Jahrzehnt im Fernsehen malte, enthalten mindestens einen Baum. In 39 Prozent findet sich mindestens ein Berg, in 20 Prozent die Sonne, in neun Prozent Strand, aber nur zwei Prozent zeigen Palmen oder Blumen. Das haben Datenjournalisten der US-amerikanischen Nachrichtenwebsite FiveThirtyEight herausgefunden. Malte Bob Ross einen Baum, pinselte er demnach in 85 Prozent der Bilder einen zweiten "happy little tree" daneben.
Interessant ist allerdings auch, was nicht in den Bildern zu sehen ist. In Ross' Gemälde verirrt sich zwar manchmal eine einsame Blockhütte oder ein wackeliger Steg. Menschen oder auch komplexere von Menschenhand geschaffene Strukturen wie Häuser oder gar Siedlungen sind jedoch bemerkenswert selten. Dafür gibt es jede Menge kraftvolle Farben und magische Idylle, manche sagen auch: Kitsch. In der Kunstwelt stieß Bob Ross deshalb auf wenig Gegenliebe. Zu süßlich, zu bunt, zu simpel - Bob Ross' Kunst sei gar keine, kritisierten manche Experten und waren damit einer Meinung mit - Bob Ross! Denn der Mallehrer verstand sich selbst - bei aller technischer Expertise - gar nicht als Künstler im klassischen Sinne.
Für Bob Ross stand nicht der künstlerische Anspruch, sondern die Freude am Erschaffen einer malerischen Welt im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er war der Meinung, dass jeder "tief im Herzen" ein Künstler sei. Er habe keine Lust auf eine große Ausstellung, sagte er Anfang der 1990er-Jahre der New York Times. Nicht malerische Perfektion sei ihm wichtig, sondern die Zuversicht, mit wenigen Farben und Hilfsmitteln eine Landschaft in Öl zu kreieren: "Dieses Stück Leinwand ist deine Welt und hier kannst du alles tun, was dein Herz begehrt," erklärte er seinen Zuschauern. Bob Ross sah seine Malerei daher auch nicht als Kunst, sondern als Methode, sich mittels Farbe der Welt zu bemächtigen. Denn zum Glück gebe es beim Malen, so Bob Ross, eben "keine Fehler", sondern nur "glückliche Zufälle".

Kein Wunder also, dass das Hantieren mit Farbe und Pinsel in "The Joy of Painting" weniger wie ein künstlerischer Prozess, sondern eher wie eine therapeutische Methode wirkt. "Malen soll euch glücklich machen, das ist das Wichtigste", ist eine Weisheit, die Bob Ross in vielen Variationen immer wieder in seiner Sendung platzierte. Als Meister des "Self Empowerment" spricht er von Achtsamkeit und dem Leben im Augenblick, lange bevor Kunsttherapeuten darauf kamen. Auf der Leinwand, sagt der sympathische Mann vor der Staffelei, ist nichts unmöglich - alles darf, nichts muss. Gegenüber der New York Times erklärte Bob Ross: "Die meisten Maler wollten Anerkennung, vor allem von ihresgleichen. Das habe ich vor langer Zeit mit dem Fernsehen erreicht. Mehr brauche ich nicht."
Manchen Menschen bringt es gar nichts, aber viele Menschen, die gestresst sind oder Einschlafprobleme haben, schwören darauf: ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response, zu deutsch: "Autonome sensorische Meridianreaktion"). Damit gemeint ist das kribbelnde, als angenehm empfundene Gefühl auf der Haut, das durch sanfte Geräusche wie Wispern, Tappen und Rascheln ausgelöst werden kann. Viele Ruhebedürftige entspannen, wenn sie hören oder sehen, wie Menschen flüstern oder über raue Materialien streichen. Auch das Wischen des Pinsels über eine Leinwand, schwören ASMR-Anhänger, habe beruhigende Eigenschaften. Und hier kommt Bob Ross ins Spiel: Der TV-Maler gilt der Fangemeinde als König oder auch Vater der ASMR. Kaum etwas sei so einschläfernd, wie eine Folge von "The Joy of Painting" anzusehen, versichern die Fans. Bobs ruhige, sonore Stimme, mit der er glückliche Bäume beschreibt, bevor er sie mit vorsichtigen Pinselstrichen auf die Leinwand tupft, lässt viele Zuschauer zur Ruhe kommen.

Wissenschaftliche Studien zu ASMR deuten tatsächlich darauf hin, dass leise Geräusche beruhigen, als Einschlafhilfe dienen und das Stressempfinden senken können - auch wenn die Forschung zu dem Phänomen noch am Anfang steht. Craig Richard, ASMR-Experte und Professor für Physiologie an der US-amerikanischen Shenandoah University, attestiert Bob Ross, dass er mit seinen sanften Sprüchen beruhigend wie ein Sedativum wirkt. So ist es nur folgerichtig, dass eine beliebte Meditations-App Bob Ross’ "The Joy of Painting" bereits 2018 in seine "Schlafgeschichten" aufgenommen hat. Bob Ross selbst war sich der beruhigenden Wirkung seiner Sendung durchaus bewusst: "Ich möchte eine Atmosphäre der Ruhe und des Friedens schaffen, in der Menschen ihren alltäglichen Sorgen und Problemen entfliehen können."
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1. Bob Ross' Lockenkopf: ein Fake
Bob Ross' Markenzeichen war sein voluminöser Lockenkopf. Ein Blick auf Jugendbilder verrät allerdings: Die Krause war nicht echt. Als Bob Ross die Airforce verließ, hatte er kein geregeltes Einkommen. Bevor er quer durchs Land reist, um Malkurse zu geben, ließ er sich eine Dauerwelle verpassen, um das Geld für ständige Friseurtermine zu sparen. Daraus wurde sein Markenzeichen.
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2. Bob Ross war ein Autornarr
Obwohl Bob Ross ein großer Naturliebhaber war, liebte er auch schnelle Autors. Zwei parallele Leidenschaften, die sich in den 1980er-Jahren, als von Klimawandel noch keine Rede war, durchaus nicht ausschlossen. Mit seiner 69er Corvette übertrat der sanfte Bob, so heißt es, durchaus die eine oder andere Geschwindigkeitsbegrenzung.
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3. Bob Ross fehlte ein Finger
Nachdem Bob Ross von der Schule abging, arbeitete er zunächst im Schreinerbetrieb seines Vaters. Dort verlor er bei der Arbeit an einem Werkstück ein Glied seines linken Zeigefingers. Da er Rechtshänder war, beeinträchtigte ihn das Handicap nicht beim Malen. Allerdings achtete er in seinen TV-Sendungen stets sorgfältig darauf, dass die Palette, die er mit der linken Hand hielt, den betroffenen Zeigefinger verbarg.
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4. Bob Ross' Bilder hängen heute im Museum
Auch wenn Bob Ross zu Lebzeiten bezweifelte (und auch nicht wirklich daran interessiert war), jemals ausgestellt zu werden, haben einige seiner Gemälde inzwischen den Weg ins Museum gefunden. Nachdem zahlreiche begeisterte Fans das Smithsonian National Museum of American History auf Bob Ross und seine Verdienste hinwiesen, nahm das renommierte Museum in Washington D.C. 2019 vier seiner Bilder in seine Sammlung auf, darunter eine Berglandschaft (On a Clear Day, 1988) und ein Wasserfallbild (Blue Ridge Falls, 1994). Zusätzlich übernahm das Museum die Staffelei (eigentlich eine umgebaute Leiter) mit Palette und Pinseln, die Bob Ross in "The Joy of Painting" benutzte, und zwei seiner Notizbücher, die er für die zweite und dritte Staffel des TV-Malkurses aufbewahrte.
Zitat
5. Bob Ross hatte Vögel und Eichhörnchen als Haustiere
Bob Ross liebte Tiere und päppelte aus dem Nest gefallene Vögel oder auch Eichhörnchen auf. Zu diesem Zweck errichtete er einen großen Käfig vor seinem Haus in Orlando, Florida, wo er verwaiste Jungtiere gesund pflegte. Eine ganze Reihe der Tierbabys präsentierte er auch in "The Joy Of Painting", darunter Pep (ein Rotkehlchen), Hoot (eine Eule) sowie Bobette und Peapod (zwei Eichhörnchen).

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🧹  "Das Geheimnis ist, dass man es schaffen kann. Ihr könnt alles tun, wenn ihr nur fest genug daran glaubt. Egal was. Solange ihr an euch glaubt."
Bob Ross in ,The Joy of Painting'
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🍽 Slow Food
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am November 22, 2022, 06:48:28 Nachmittag »
🥗 Slow Food (engl. slow ‚langsam‘ und food ‚Essen‘) wurde von der gleichnamigen Organisation als Begriff geprägt für genussvolles, bewusstes und regionales Essen und bezeichnet eine Gegenbewegung zum uniformen und globalisierten Fast Food. Die ursprünglich aus Italien stammende Bewegung bemüht sich um die Erhaltung der regionalen Küche mit heimischen pflanzlichen und tierischen Produkten und deren lokale Produktion.
Der Gründer und internationale Vorsitzende Carlo Petrini definierte 2006 die Grundbegriffe der „Neuen Gastronomie“ als Maßstab: Buono, pulito e giusto – gut, sauber und fair. Wenn ein Element fehle, sei das laut Petrini nicht Slow Food.
Nach Ansicht des Publizisten Matthias Horx ist „Slow Food“ einer von 18 Trends, die das Leben von morgen auf dem Gebiet der Ernährung beeinflussen werden. Slow Food steht in diesem Zusammenhang für Produkte mit authentischem Charakter (regional, saisonal), die auf traditionelle oder ursprüngliche Weise hergestellt und genossen werden. Lebensmittel, die nach Slow-Food-Kriterien angebaut, produziert, verkauft oder verzehrt werden, sollen regionale Wirtschaftskreisläufe stärken und Menschen wieder mit Auge, Ohr, Mund und Händen an ihre Region binden.


Organisation
Logo Slow Food an einem Restaurant auf Santorin
Slow Food hat den Begriff Slow Food als Wort-Bild-Marke international schützen lassen. Die Organisation wurde im Juli 1986 von Carlo Petrini aus dem piemontesischen Bra und seinen Freunden des Barolo auf Schloss Fontanafredda mitten in den Weinbergen des Barolo als „Arcigola“ gegründet. Zusätzlichen Anschub erhielt die Bewegung durch die Eröffnung einer McDonald’s-Filiale 1986 auf der von antiken und barocken Gebäuden umgebenen Piazza Navona in Rom. Daraufhin organisierten neben Petrini vor allem Redakteure der Tageszeitung Il manifesto ein öffentliches Protestessen mit traditionellen italienischen Speisen an der Spanischen Treppe in Rom. Am 9. Dezember 1989 wurde aus Arcigola bei einem Treffen von Anhängern aus aller Welt in der Komischen Oper von Paris Slow Food. Seither ist Slow Food eine internationale Vereinigung mit knapp 80.000 Mitgliedern in etwa 150 Ländern auf allen Kontinenten – dabei allerdings 75 % der Mitglieder in Europa und sogar fast 92 % unter Einbeziehung von Nordamerika – geworden. Das Logo von Slow Food ist die Weinbergschnecke als Symbol der Langsamkeit.
 ➦ Ziele
In einer programmatischen Erklärung werden die Ziele der Bewegung erläutert:
    Der Genuss steht im Mittelpunkt, weil jeder Mensch ein Recht darauf hat.
    Qualität braucht Zeit.
    Die ökologische, regionale, sinnliche und ästhetische Qualität ist Voraussetzung für Genuss.
    Geschmack ist keine Geschmackssache, sondern eine historische, kulturelle, individuelle, soziale und ökonomische Dimension, über die durchaus gestritten werden soll.
Darüber hinaus versteht sich der Verein als Lobby für Geschmack, aber auch für regional angepassten und ökologischen Anbau, für den Erhalt der Biodiversität und der kulinarischen Kulturen.
Die Ziele der Bewegung umfassen auf internationaler Ebene vor allem den Erhalt der biologischen und kulturellen Vielfalt im Lebensmittelbereich, die Förderung einer handwerklichen und umweltfreundlichen Lebensmittelerzeugung, die Förderung der Geschmacks- und Lebensmittelbildung und die Unterstützung des direkten Kontakts und der Solidarität von Produzenten, Verbrauchern (Coproduzenten), Händlern, Köchen, Wissenschaftlern und anderen Akteuren der Lebensmittelwelt. Ein wichtiges Projekt ist die Slow Food Arche des Geschmacks, ein internationales Projekt zur Bewahrung regionaler Nahrungsspezialitäten sowie Projekte zur Erhaltung regionaler Obst-, Gemüse-, Getreidesorten- und Nutztiervielfalt. Es geht ihr aber auch um den Erhalt, die Wiederbelebung und Umsetzung traditioneller Weiterverarbeitungsmethoden.
 ➦ Intensiv betrieben wird die Aufklärungsarbeit zu den Themen
    Gustatorische Wahrnehmung und Sensibilisierung für regionale Spezialitäten und die regionale Küche,
    Risiken des Fast Foods und industriell erzeugter oder veränderter Lebensmittel sowie
    Massentierhaltung, Agrarfabriken und Gefahren der monokulturisierten Agrarwirtschaft mit vermehrtem Chemikalieneinsatz und erhöhtem technologischen Aufwand.
Slow Food steht außerdem für politische Lobbyarbeit:
    für Verbraucherschutz im Lebensmittelbereich,
    gegen gentechnisch veränderte Nahrungsmittel,
    in der allgemeinen Agrarpolitik vor allem gegen die Anwendung von Pestiziden
    Engagement im Umweltschutz und in der Sammlung und Erhaltung des Wissens um lokale Anbau- und Verarbeitungsmethoden.
Slow Food Deutschland
In Deutschland wurde 1992 ein nationaler Verein gegründet. Burchard Bösche beschreibt in seinem Buch die Gründung von Slow Food 1996 in Hamburg. Slow Food Deutschland e.V. hat inzwischen über 13.500 Mitglieder in rund 85 lokalen Gruppen, den Convivien. Der Verein ist Träger der Demonstration Wir haben es satt!.
Slow Food Youth Network, die Jugendbewegung von Slow Food, ist ebenfalls in Deutschland aktiv. Junge Köche, Bauern, Künstler, Lebensmittelhandwerker, Studierende und Interessierte für die Ziele von Slow Food ein – durch Schnippeldiskos, Eat-Ins, Kochaktionen, Workshops und vieles mehr.
🥂 Veranstaltungen
Slow Food ist Veranstalterin von bedeutenden Fachmessen im Bereich Nahrungsmittel wie zum Beispiel der Cheese in Bra und des Salone del Gusto in Turin, die alle zwei Jahre stattfinden. 2004 gab es erstmals parallel zum Salone del Gusto das Treffen Terra Madre, zu dem 4600 Bauern aus aller Welt unter der Schirmherrschaft von Prinz Charles zusammenkamen. 2006 fand das zweite Treffen statt, das um Spitzenköche und Wissenschaftler erweitert wurde. 2012 wurden der bis dato unabhängig voneinander veranstaltete Salone del Gusto, die kulinarische Messe und die Terra Madre zusammengelegt und finden seitdem zur selben Zeit in den Hallen im Messegelände Lingotto statt.
Seit 2007 veranstaltet Slow Food Deutschland die jährlich im Frühjahr stattfindende deutsche Slow Food Messe Markt des guten Geschmacks in Stuttgart. Weiter ist Slow Food Deutschland auf den bedeutenden Messen für Gastronomie, Handel und Produzenten z. B. der BIOFACH aktiv.
Die weltweit erste Universität der gastronomischen Wissenschaften wurde von Slow Food in Bra (Piemont) gegründet. Heute werden folgende Kurse angeboten:
    dreijähriger Studiengang in gastronomischen Wissenschaften,
    zweijähriger Aufbaustudiengang in Neues Gastronomie-Unternehmertum und Nachhaltige Bewirtschaftung gastronomischer Bestände,
    vier einjährige Master post lauream in Food Culture and Communications (Food, Place and Identity, Human Ecology and Sustainability, High-Quality Products, Representation, Meaning and Media)
    Höhere technische Ausbildung mit verschiedenen Kursen, um die Berufsbilder mit der stärksten Nachfrage im Lebensmittelbereich vorzubereiten (Bäcker, Pizzabäcker, Bierbrauer, Schweineschlachter, Käseaffineur und Serviceleiter im Restaurant),
    Kurs in Hohe häusliche Küche, der für ein passioniertes Publikum bestimmt ist.
🍵 Arche des Geschmacks
Die Organisation Slow Food hat mit der Arche des Geschmacks eine Liste von gefährdeten Lebensmitteln, Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen erstellt, die angesichts einer globalisierten Lebensmittelwirtschaft und einseitig an Ertragshöhe und Vermarktungsfähigkeit orientierter Zuchtauswahl und eines Kostendrucks in der Verarbeitung im Fortbestand gefährdet sind. Mit diesen Lebensmitteln und den entsprechenden Pflanzensorten und Tierrassen ginge auch ein Stück Esskultur und das traditionelle Wissen um die Produktion dieser Lebensmittel zu Ende. In vielen Fällen repräsentieren die Passagiere der Arche die lokale und traditionelle Esskultur und Landwirtschaft einer Region. Das Archemanifest legt fest, wer bzw. was als Passagier der Arche in Frage kommt. Die verschiedenen Gruppen vor Ort entscheiden jeweils selbst, was in die Arche aufgenommen wird. Die Aufnahme in die Arche des Geschmacks hilft den Erzeugern solcher Lebensmittel bei der Vermarktung und schafft eine gewisse Öffentlichkeit, was dessen Fortbestand zugutekommt.
Die Passagiere der Arche erfüllen folgende Kriterien:
    Sind in ihrer Existenz bedroht
    Einzigartige geschmackliche Qualität
    Historische Bedeutung
    Identitätsstiftender Charakter für eine Region
    Unterstützen nachhaltige Entwicklung einer Region
    Tiere stammen aus artgerechter Haltung
    Frei von gentechnischer Veränderung
    Produkte sind käuflich erwerbbar
Cittàslow
Seit 1999 gibt es die Vereinigung Cittàslow. Sie ist die Erweiterung der Slow-Food-Philosophie auf städtische Lebensqualitätsmerkmale. Diese Bewegung ist aus Slow Food hervorgegangen und wurde ebenfalls in Bra gegründet. Sie wurde als Idee von mehreren italienischen Kleinstädten aufgenommen und programmatisch umgesetzt und umfasst mittlerweile auch Städte in Deutschland, insgesamt 30 Länder.
Eine Erweiterung von Slow Food ist Slow Kids oder Jugend kocht. Das kostenlose Informationsportal beschäftigte sich von 2008 bis 2011 mit allen Themen, die mit Geschmackserziehung, essbaren Schulgärten, gesunder Jugendernährung, Kochen und Kindern zu tun haben, und förderte den Dialog zwischen Eltern, Schulen, Behörden, Köchen, Landwirten und dem Nahrungsmittelhandel. Danach wurde das Portal in die Rubrik Kinder und Jugendliche von slowfood.de übernommen.
🍷 Slow Wine
Der Weinführer „Slow Wine“ (engl. slow – langsam; wine – Wein) greift die Begrifflichkeit von Slow Food als Ausdruck für genussvolles, bewusstes und regionales Trinken auf und zeigt eine alternative Kultur zum Trend der globalisierten Weinwelt auf. Erklärtes Ziel des Autorenteams der Bewegung ist die Förderung und Erhaltung von Weingütern, deren Konzepte von Nachhaltigkeit, Ökologie und territorialer Authentizität der Weine Italiens geprägt sind. Die Vinifikation von Weinen aus alten, autochthonen Rebsorten wird hierbei besonders gewürdigt. Die Auszeichnung mit der Weinbergschnecke, dem Logo von Slow Food, schließt neben den Herstellern der großen Weine, den „Grandi Vini“, ausdrücklich auch die Macher der Alltagsweine, der „Vini Quotidiani“ der jeweiligen Weinbaugebiete ein.
Im Weinführer Slow Wine, der erstmals 2013 in deutscher Sprache erschien, wird die Nachhaltigkeit der einzelnen Weingüter hinsichtlich Düngung, integrierten Pflanzenschutzes, Herbiziden, Hefen und Rebsorten bewertet. Bestehende Zertifizierungen fließen mit ein. Für die Bewertung dieser Kriterien und der 23.000 Weine aus 1.909 Weingütern setzt die Organisation nach eigenen Angaben 200 Mitarbeiter ein. In dem Buch werden die Weingüter innerhalb ihrer Region nach Ortschaft alphabetisch sortiert. Jede Seite des zweispaltig gesetzten Werkes beschreibt zwei Produzenten. Der Weingutsführer umfasst rund 1.000 Seiten und schließt detailliertes Kartenmaterial und Informationen zu den 20 Regionen ein. Das „Taschenbuch“ wird jedes Jahr neu aufgelegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Slow_Food Ï https://www.slow-food.at
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🌾 Urgetreide
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am November 03, 2022, 11:25:02 Vormittag »
🌾 Als Getreide oder Korn werden einerseits die meist einjährigen Pflanzen der Familie der Süßgräser bezeichnet, die wegen ihrer Körnerfrüchte kultiviert werden, andererseits die geernteten Körnerfrüchte. Getreide sind Weizen, Roggen, Dinkel, Buchweizen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais, Reis und Triticale. Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen (Triticum) und Roggen (Secale).
    Weizen.
    Roggen.
    Gerste. (Tee mit Gerstenwasser und Honig oder Gerstensuppe ohne die Hülsen)
    Hafer.
    Mais.
    Reis.
    Hirse.
Hafer und Gerste gargemacht ist das gesündeste Getreide überhaupt, weil es sehr hochwertiges Eiweiß und wichtige Fettsäuren enthält.
https://de.wikipedia.org/wiki/Getreide

🌾 Urgerste
Eines der ältesten Kulturgetreide
Die Gerste ist eine der ältesten Kulturpflanzen Europas und Asiens und gehört zu den ersten Pflanzenarten, die von Menschen angebaut wurden. Sie passt sich sehr gut an das jeweilige Klima eines Landes an und reift sogar in Norwegen oder im Himalaya. Während des Bronzezeitalters um 3.000 v. Chr. gelang es der Urgerste, die damals etablierten Urgetreide Einkorn und Emmer nahezu zu verdrängen. Eine der heute bekanntesten Arten, die Fisser Imperial Gerste, hat ihren Ursprung in höheren Lagen der Gemeinde Fiss im österreichischen Tirol.
🌾 Urdinkel
Liebling der Schwaben
Eine uralte Landsorte des heutigen Dinkels wird seit einigen Jahren wieder in Deutschland angebaut: Bauländer Spelz ist auf Feldern im nordbadischen Bauland zu finden. Bereits die Benediktineräbtissin und Naturforscherin Hildegard von Bingen (1098-1179) beschrieb die vielfältigen Vorteile von Dinkel.
🌾 Einkorn
Der widerstandsfähige Anpassungskünstler
Einkorn ist einer der Vorfahren von modernem Brotweizen, der heute weltweit in 90 Prozent der Brote und Backwaren verwendet wird. Die ersten archäologischen Funde von Einkorn datieren auf etwa 8.200 v. Chr. zurück. Heute gewinnt das robuste Getreide zunehmend an Beliebtheit.
🌾 Emmer
Der "Weizen" der römischen Kaiser
Emmer gehört zu den ältesten Getreidearten und hat in Mesopotamien, im antiken Griechenland, im alten Ägypten sowie im römsichen Kaiserreich ganze Generationen ernährt. Die proteinreiche Getreideart wächst heute noch auf größeren Flächen Äthopien, wird seit einiger Zeit aber auch vermehrt in Europa kultiviert.
🌾 Urroggen
Das Multitalent in der Backstube
Die 7.000 Jahre alte Getreideart kommt ursprünglich aus dem Vorderen Orient und ist heute in der Backstube aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr beliebt: Roggenbrote, süße Backwaren, aber auch schmackhafte Sprossen profitieren von seiner feinwürzigen Geschmacksnote.
🌾 Khorasan
Zwischen Mythos und Wahrheit
Khorasan entstand vermutlich im Laufe der letzten 10.000 Jahre durch die spontane Kreuzung von Weizenarten und verbreitete sich zunächst in Ägypten. Dank seiner guten Klebereigenschaften eignet er sich gut zum Backen und verleiht Gebäcken eine köstliche nussig-buttrige Note. Heute wird die Art vor allem in Nordamerika angebaut.
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / ⚕ Pflanzenheilkunde
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Oktober 27, 2022, 02:45:05 Vormittag »
 ⚕ Pflanzliche Heilmittel

 ➦ Die Pflanzenheilkunde oder Phytotherapie (Kräutermedizin) ist die Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als Phytotherapeutika genannte Arzneimittel.
Mit der Erforschung und Herstellung von Phytotherapeutika befasst sich die Phytopharmazie.

Zitat
➦ Die Lehre der Verwendung von Heilpflanzen als Phytotherapeutika genannte Arzneimittel. Mit der Erforschung und Herstellung von Phytotherapeutika befasst sich die Phytopharmazie. https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenheilkunde.
 ➦ Grundlage der Pflanzenheilkunde ist die Heilpflanzenkunde (Phytopharmakognosie (https://de.wikipedia.org/wiki/Heilpflanzenkunde)), die das Wissen um die verschiedenen Heilpflanzen bereithält. Die Pflanzenheilkunde enthält aber auch Teile der Pharmakologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmakologie), der Pharmazeutik (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmazie) sowie der Toxikologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Toxikologie).

Gesund bleiben auf natürlichem Weg!
Zitat
Wussten Sie, dass Thymian nicht nur zum Würzen taugt, sondern auch bei Husten hilft? Der mediterrane Rosmarin hingegen lindert leichte Darmbeschwerden. Und die von „Marias Muttermilch“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_lactans) weiß gestreifte Mariendistel (https://de.wikipedia.org/wiki/Mariendistel) gilt seit dem Mittelalter als Heilmittel bei Lebererkrankungen!

 ➦ Ein Tröster für gereizte Augen
Ob Bindehautentzündung oder zu viel Sonne: Augentrostkraut (Euphrasiae herba) ist ein wirksamer Helfer.
Bei Husten, Schnupfen und bei Hauterkrankungen. Der Tee dient als Magenmittel. Volksmedizin: äußerliche Anwendung bei Blepharitis, Bindehautentzündung, Gerstenkorn, Ermüdungserscheinungen des Auges, funktionelle Sehstörungen mit muskulärer oder nervöser Ursache sowie Husten und Heiserkeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Augentrost

Ein Hanfgewächs mit klösterlichem Segen!
Der Hanf wird zur Zeit viel diskutiert, da möchten wir seinen legalen Bruder Hopfen (Humulus lupulus L.) nicht zu kurz kommen lassen.
Sie enthielten mehr als 30 Prozent pflanzliches Eiweiß sowie Mineralstoffe wie Zink und Eisen und Vitamine. Zudem seien Hanfsamen reich an essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, erklärt die Expertin. Aus Hanfsamen wird Mehl zum Backen gewonnen, das einen nussigen Geschmack hat.
Zitat
Cannabis zählt zu den Hanfgewächsen. Die berauschende Wirkung der Pflanze beruht vor allem auf den in ihr enthaltenen Cannabinoiden, besonders auf THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), das eine starke psychoaktive (psychotrope) Wirkung besitzt – und daher Einfluss auf das zentrale Nervensystem und auf die Psyche nimmt. https://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis_als_Rauschmittel
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanf

 ➦ Nervenstark mit Pflanzenkraft!
Johanniskraut (Hyperici herba) als Tee oder Extraktspezialität zaubert unseren Patienten wieder ein Lächeln auf die Lippen!
Johanniskraut ist ein häufig angewandtes pflanzliches Antidepressivum, das die Stimmung aufhellen und nervöse Unruhe lindern kann. Vermutlich sind die Substanzen Hyperforin und Hypericin dafür verantwortlich. Wie genau sie Einfluss auf die Psyche nehmen, ist aber noch nicht ganz klar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johanniskr%C3%A4uter

 ➦ Wüstenblume im Aufwind!
Teufelskrallenwurzel (Harpagophyti radix) erleichtert schmerzgeplagten Patienten das Leben.
Die Extrakte der Teufelskralle sollen nicht nur Entzündungen lindern sondern auch bei Verdauungsproblemen und Appetitlosigkeit hilfreich sein. Besonders geeignet sei die Pflanze zur Behandlung von Schmerzen bei abgenutzten Gelenken (Arthrose) .
https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanische_Teufelskralle

 ➦ Himmlisch beruhigende Engelwurz!
Angelikawurzel (Angelicae radix) ist seit dem Mittelalter als Nahrungs-, Gewürz- und Heilpflanze im Einsatz.
Die Heilpflanze hilft Magen-Darm-Krämpfe zu lindern und regt den Appetit an. Vor allen Dingen unterstützt sie die Sekretion von Magen- und Gallensäure und bringt so die Verdauung auf Trab. Völlegefühl und Blähungen werden gemildert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Arznei-Engelwurz

 ➦ Ein Hausmittel als Heilmittel!
Die Wacholderbeere (Juniperi galbulus) verleiht nicht nur dem Gin eine heilsame Note.
Eine Wacholderbeere ist der weibliche Samenkegel, der von den verschiedenen Wacholderarten produziert wird. Es ist keine echte Beere, sondern ein Zapfen mit ungewöhnlich fleischigen und verschmolzenen Schuppen, was ihm ein beerenartiges Aussehen verleiht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wacholder

 ➦ Die Frühlingsbotin!
Die echte Schlüsselblume (Primula veris) kann aufgrund der belegten Wirksamkeit als traditionelles Heilmittel bestens empfohlen werden.
Die Schlüsselblume wurde bereits im Altertum und Mittelalter zu medizinischen Zwecken verwendet. Auch heute noch werden die Blüten und die Wurzel des Frühlingsblühers zur Unterstützung des Abhustens bei Bronchitis und Husten mit zähem Schleim bzw. bei Nasennebenhöhlenentzündung mit Schnupfen eingesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Schl%C3%BCsselblume

 ➦ Liebestrank und Muntermacher
Damiana (Turnera diffusa) wird neben seiner stärkenden und entspannenden Wirkung als natürliches Aphrodisiakum geschätzt.
Sie wirkt entspannend, steigert das sexuelle Verlangen und sorgt für intensiveres Empfinden der Erregung. Damiana beeinflusst die Botenstoffe positiv, die für das sexuelle Verlangen verantwortlich sind und kann so für stärkeres, häufigeres Verlangen sorgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Damiana

 ➦ Für Leib und Leber
Mariendistelfrüchte (Silybi mariani fructus) sind längst als Heilmittel bei Lebererkrankungen bekannt. Auch wachstumshemmende Effekte, (Hautkrebs), wurden in Studien bestätigt.
Die Mariendistel (Carduus marianus bzw. Silybum marianum, auch „wilde Artischocke" genannt) wird traditionell in Produkten zum Schutz der Leber und zur Unterstützung der Verdauung verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mariendistel

 ➦ Kleine Griechin mit großer Wirkung!
Die Zistrose (Cistus incanus) wirkt antibakteriell und leistet einen guten Beitrag zur Stabilisierung des Immunsystems.
Die Inhaltsstoffe der Zistrose wirken adstringierend (zusammenziehend), was dazu führt, dass Durchfälle schnell verschwinden, Hautwunden rascher heilen und Juckreiz gelindert wird. Die Haut wird dank der Zistrose ausserdem gestrafft, wirkt glatter und Fältchen werden gemindert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zistrosen

 ➦ Glänzende Frauenpower!
Traubensilberkerzenwurzel (Cimicifugae racemosae rhizoma) ist als pflanzliches Arzneimittel zugelassen und ermöglicht die Behandlung menopausaler Beschwerden hormonfrei.
Im Wurzelstock der Traubensilberkerze konnte man Wirkstoffe nachweisen, die den Hormonstoffwechsel der Frau positivbeeinflussen. Diese Stoffe sind chemisch ganz anders aufgebaut als das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, bewirken aber durch Beeinflussung von diversen Neurotransmittern eine ähnliche Wirkung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Traubensilberkerze

 ➦ Matcha in aller Munde!
Grüner Tee (Theae viridis folium) gibt nicht nur neuen Schwung, sondern hat auch positiven Einfluss auf die Gesundheit.
Das grüne Pulver enthält viel der Aminosäure L-Theanin, die einerseits für Entspannung und Stressreduktion sorgen kann, und gleichzeitig eine lang anhaltende Wachsamkeit verleiht. Zudem kann Matcha Tee die Gehirnleistung, Konzentration, die Gedächtnisleistung und die Stimmung verbessern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Matcha

 ➦ Anregende Arznei mit göttlichem Duft!
Rosmarin (Rosmarini folium) kann Blähungen und Völlegefühl lindern, schützt die Leber und regt als Badezusatz oder Einreibung die Durchblutung der Haut an.
Der Rosmarin hat eine durchblutungsfördernde und erwärmende Wirkung. So lockert er verspannte Muskeln, hilft bei Rheuma, Muskel- und Gelenkschmerzen und kurbelt den Kreislauf an. Innerlich angewendet fördert er die Verdauung. Zudem wird Rosmarin eine kräftigende und anregende Wirkung auf die Psyche nachgesagt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosmarin

 ➦ So ein kleiner Tausendsassa!
Der bitter schmeckende Lippenblütler Andornkraut (Marrubii herba) wirkt anregend auf Atemwege und Verdauungsorgane.
Andornextrakte wirken leicht schleimlösend und fördern den Auswurf von Sekret aus den Bronchien. Daher kommt Andorn traditionell bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lippenbl%C3%BCtler

 ➦ Pflanzenpower gegen Erkältung!
Purpur-Sonnenhutkraut (Echinaceae purpureae herba) hilft gerade im Herbst und Winter den Abwehrkräften auf die Sprünge.
In Laborversuchen bekämpft Sonnenhut Viren, Pilze und Bakterien. Er regt Immunzellen auf vielfältige Weise an und greift regulierend in Botenstoffe des Immunsystems ein. Auch antientzündliche Effekte ließen sich nachweisen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenh%C3%BCte_(Echinacea)

 ➦ Dorniger Profit für die Blase
Hauhechelwurzel (Ononidis radix) durchspült die Blase und fördert den Stoffwechsel.
Hauhechelwurzel (Ononis spinosa, Fabaceae) ist ein pflanzliches Arzneimittel mit harntreibender Wirkung, das innerlich zur Behandlung von Harnwegsinfektionen (Blasenentzündung) verwendet wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dornige_Hauhechel

 ➦ Das Gold der Pharaonen!
Schwarzkümmelsamen (Nigellae semen) zeichnen sich nicht nur durch ihren ausgezeichneten Geschmack aus.
Schwarzkümmel soll ein Allheilmittel gegen nahezu jedes gesundheitliche Problem sein. Tatsächlich können die Samen und das daraus gewonnene Öl bei Heuschnupfen, Asthma, Rheuma, Diabetes und vielen weiteren Beschwerden helfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Schwarzk%C3%BCmmel

 ➦ Delikat und leberfreundlich!
Artischockenblätter (Cynarae folium) zählen nicht nur zu den edlen Gemüsesorten, sie sind auch sehr gesund.
Artischocken bewirken auch eine vermehrte Ausscheidung von Cholesterin. Traditionell werden Artischockensaft und -tee daher auch zur Senkung des Cholesterinspiegels, bei Brechreiz und zur Behandlung von Arteriosklerose eingesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Artischocke

 ➦ Ein Bienenlockmittel, das Magen und Seele beruhigt
Melissae folium (Melissenblätter) wirken entblähend, verdauungsfördernd und krampflösend. Empfehlen wir sie daher unseren Patienten.
Zitronenmelisse hat zahlreiche Wirkungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes: Zum einen wirken Extrakte aus ihren Blättern entspannend und lindern dank ihrer krampflösenden und beruhigenden Inhaltsstoffe Krämpfe. Zum anderen sind Inhaltsstoffe der Zitronen-Melisse schleimhautschützend und entzündungshemmend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zitronenmelisse

 ➦ Ehre, wem Ehre gebührt!
Ehrenpreiskraut (Veronicae herba) ist nicht nur optisch ein Genuss, auch seine Inhaltsstoffe können sich sehen lassen.
Im Mittelalter wurde Ehrenpreis bei Erkrankungen der Lunge und der Bronchien angewendet. Außerdem gilt er als Mittel gegen Vergiftungen. Auch äußerlich kam das Kraut zur Anwendung: gegen Ekzeme, Schuppenflechte oder Juckreiz. Ehrenpreis-Kraut wird noch heute als Tee zubereitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenpreis

 ➦ Eine super orange Vitaminbombe!
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) stärkt innerlich das Immunsystem, äußerlich wirkt Sanddornöl heilend und entzündungshemmend.
Sanddorn-Öl enthält viele Vitamine, unter anderem mehr Vitamin C als Zitronen und ist auch reich an Vitamin B12. Die ungesättigten Fettsäuren im Sanddorn-Öl wirken äußerlich angewendet regenerierend für Haut, Haare und Nägel und schützt innerlich angewendet Magen und Darm vor Säure
https://de.wikipedia.org/wiki/Sanddorn

 ➦ Eine echte und potente Flechte
Isländisches Moos/Isländische Flechte (Lichen islandicus) ist eine wirksame Hilfe bei Virusinfektionen im Halsbereich.
Die schleimbildenden Zuckerstoffe legen sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut in Mund, Rachen und Magen. Durch den Film, den sie bilden, beruhigen sie die Schleimhaut, wenn sie gereizt ist. Dadurch kann Isländisches Moos Halsschmerzen, Heiserkeit und trockenen Reizhusten lindern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cetraria_islandica

 ➦ Zartblühende Röschen bevorzugt!
Weidenröschenkraut (Epilobii herba) wird besonders bei Prostatabeschwerden eingesetzt. Seine Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, entzündungshemmend und antimikrobiell.
Der Weidenröschen-Tee wirkt effektiv bei Blasenleiden, Blasenentzündung, Blasenschwäche, Nierenerkrankungen sowie bei verschiedenen Frauenleiden. Wobei man die rückbildende Wirkung des Weidenröschens bei der vergrößerten Prostata beim Mann zunächst in Amerika entdeckte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schmalbl%C3%A4ttriges_Weidenr%C3%B6schen

 ➦ Balsam für die Lunge!
Thymiankraut (Thymi herba) findet nicht nur in der Küche Einsatz, auch bei Husten ist es sehr gefragt.
Er hat eine krampflösende Wirkung auf die Bronchialschleimhaut. Außerdem wirkt er schleimlösend. Das heißt, Thymian erleichtert das Abhusten, indem er zähen Schleim verflüssigt. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem Mittel bei Bronchitis und Keuchhusten, aber auch bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
https://en.wikipedia.org/wiki/Thyme

 ➦ Löwenzahn
Es fördert Knochenaufbau besser als Kalzium, reinigt die Leber und heilt Ekzeme.
Menschen besprühen ihren Rasen mit Gift, um ihn loszuwerden, während andere ihn benutzen, um ihren Körper von zahlreichen Krankheiten zu befreien. Was könnte es sein? Nun, Löwenzahn natürlich!
Ob du nun das Blattgrün isst oder entsaftest, dich den honigartigen Blüten hingibst oder etwas Löwenzahnwurzeltee trinkst, dieses Kraut ist pure Magie!
Zu den gesundheitlichen Vorteilen des Löwenzahns gehören die Gesundheit von Knochen und Haut, Hilfe bei Leber- und Harnwegserkrankungen, Akne, Gelbsucht, Diabetes, Krebs und Anämie.
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6wenzahn

 ➦ Kresse
Sowohl akute als auch chronische Erkrankungen der Atemwege sprechen sehr gut auf eine Behandlung mit Kresse an. Hier wirkt die Kresse schleimlösend und entzündungshemmend, zudem weitet sie die Bronchien. Gekaute Kressesamen lindern überdies Halsschmerzen, Husten und Asthmasymptome.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kressen

 ➦ Pfefferminze
Die Pfefferminze ist eine Heil- und Gewürzpflanze aus der Gattung der Minzen. Sie ist eine – vermutlich zufällig entstandene – Kreuzung von Mentha aquatica und Mentha spicata, wobei Mentha spicata wiederum eine Kreuzung von Mentha rotundifolia und Mentha longifolia ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfefferminze
Zitat
Zitat
Minzen
 ⚕ Pflanze
Mentha
ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler. Die genaue Unterscheidung zwischen den Arten ist unklar; Es wird geschätzt, dass 13 bis 24 Arten existieren. Hybridisierung tritt auf natürliche Weise dort auf, wo sich die Verbreitungsgebiete einiger Arten überschneiden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Mentha
https://en.wikipedia.org/wiki/Mentheae
Die Pfefferminze wurde zur Arzneipflanze des Jahrehunderts gekürt.

 ➦ Baldrian
Die entspannende und schlaffördernde Wirkung beruht auf einer erhöhten Ausschüttung und geringeren Wiederaufnahme vom hemmenden Botenstoff GABA (Gamma-Aminobuttersäure). Indiziert sind Baldrian-Präparate bei Unruhezuständen und nervös bedingten Schlafstörungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Baldrian

 ➦ Birkenblätter
Birkenblätter (Betulae folium) besitzen eine harntreibende Wirkung. Sie werden deshalb als traditionelles pflanzliches Arzneimittel meist in Form von Tee zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei Nierengrieß eingesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Birken

 ➦ Brennnessel
Die Naturheilkunde (https://de.wikipedia.org/wiki/Naturheilkunde) stuft die Brennnessel als u.a. stoffwechselanregend, blutreinigend und harntreibend (entwässernd) ein. Eingesetzt wird sie z.B. bei rheumatischen Beschwerden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brennnesseln

 ➦ Frauenmantel
Die Heilpflanze Frauenmantel gilt als entzündungshemmend und schmerzlindernd - bei Durchfallerkrankungen und anderen Magen-Darm-Problemen. Und sie eignet sich zum Gurgeln bei entzündeten Schleimhäuten.
Zitat
Frauenmantel ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse. Die Arten sind in der Alten Welt in Europa, Asien und Afrika verbreitet und gedeihen vorwiegend in den Gebirgen. Stark behaarte Formen werden auch als Silbermantel bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenmantel

 ➦ Johanniskraut
Das Echte Johanniskraut, auch Echt-Johanniskraut, Gewöhnliches Johanniskraut, Durchlöchertes Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu, meist kurz Johanniskraut oder Johanneskraut, genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Johanniskräuter innerhalb der Familie der Hypericaceae.
Zitat
Die bekannteste Anwendung von Johanniskraut ist die als pflanzliches Antidepressivum bei leichten Verstimmungen bis hin zu mittelschweren Depressionen. Dafür wird es als hochkonzentrierter Extrakt in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen. Johanniskraut-Tee gilt als echter Stress-Killer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Johanniskraut

 ➦ Kamille
Die Echte Kamille ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblütler. Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch. Sie ist eine Heilpflanze, die vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen Verwendung findet.
Zitat
Die Kamille ist eine sehr vielseitige Heilpflanze. Sie wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und krampflösend. Dadurch hilft Kamillentee bei Entzündungen im Mund und den Verdauungsorganen: Bei Zahnfleischentzündungen oder vereiternden Mandeln kannst du lauwarmen Kamillentee trinken oder damit gurgeln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Kamille

 ➦ Klettenwurzel
Die Kletten bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler. Die 10 bis 14 Arten der Gattung Arctium s. str. sind in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet. Einige Arten sind weltweit Neophyten.
Zitat
Die Klette regt den Appetit an, vermindert Blähungen und Verstopfung, fördert die Verdauung und beruhigt den nervösen Darm. Umschläge oder Tee aus Klettensamen helfen bei schmerzenden Gelenken, Gicht, Arthritis und Rheuma.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kletten


https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenheilkunde
Zitat
Grundlage der Pflanzenheilkunde ist die Heilpflanzenkunde (Phytopharmakognosie (https://de.wikipedia.org/wiki/Heilpflanzenkunde)), die das Wissen um die verschiedenen Heilpflanzen bereithält. Die Pflanzenheilkunde enthält aber auch Teile der Pharmakologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmakologie), der Pharmazeutik (https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmazie) sowie der Toxikologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Toxikologie).

Zitat
Flohsamen
Die Schalen der Körnchen enthalten Schleimstoffe, die große Mengen Wasser binden können. Im Darm quellen sie auf, vergrößern das Stuhlvolumen und wirken so gegen Verstopfung. Flohsamenschalen besitzen dabei eine stärkere Quellwirkung als ganze Flohsamen, wodurch sie die Verdauung noch schneller anregen.
 ☠ Psyllium
Flohsamenschalen sind die Samenhülsen der Wegericharten Plantago indica, Plantago afra, daher auch der Name Psyllium. Die Frucht reift zu einer zweifächrigen Deckelkapsel heran mit je zwei kleinen elliptischen, rotbraunen, glänzenden Samen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Flohsamenschalen
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🍄 Pilze ➦ Fungi
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Oktober 23, 2022, 03:35:26 Nachmittag »
Im Herbst sprießen sie wieder: Auf Wiesen, im Wald, auf verrottenden Baumstämmen oder im stinkenden Kuhmist strecken die Pilze ihre Köpfe empor. Und an vielen Orten streifen Menschen mit Körben umher auf der Suche nach essbaren Exemplaren. Die Orte, wo sie zu finden sind, halten sie möglichst vor der Konkurrenz geheim. Doch Pilze sind weit mehr als ein Gaumenschmaus. Seit Jahrtausenden beflügeln sie die Fantasie der Menschen.
 ➦ Pilze als Speise der Götter
Einige Pilze schmecken einfach nur köstlich, andere wiederum sorgen nach dem Genuss für spirituell entrückte Zustände. Schon in grauer Vorzeit haben die Frühmenschen offenbar die bewusstseinserweiternde Wirksamkeit von Pilzen entdeckt, auf Fels- und Höhlenmalereien finden sich immer wieder Pilzdarstellungen.
🍄 Pilze: die geheimnisvolle Wesen
Für die Ägypter waren Pilze die "Speise der Götter". Sie glaubten, der Genuss würde das Leben verlängern - oder sogar unsterblich machen. Die Griechen nahmen bei bestimmten Zeremonien einen Trunk aus Mutterkornpilz zu sich und berichteten später von Visionen und geisterhaften Erscheinungen.
Der Pilzkult der Maya und Azteken
 ➦ Pilzstein
Die Maya und Azteken meißelten ihren Vision in Pilzsteine - mit menschlichen oder mit TierGesichtern
Auch die Maya und Azteken versetzen sich mit halluzinogenen Pilzen in Trance. Montezuma II., der letzte Herrscher der Azteken, soll bei seiner Krönungszeremonie reichlich vom "Teonanacatl" (Fleisch der Götter) zu sich genommen haben. Der spanische Missionar Bernardino de Sahagún beobachtete ein Treffen von Indigenen und notierte: "Sie aßen die Pilze zusammen mit Honig. Als die Pilze zu wirken begannen, wurde getanzt und geweint…einige sahen in ihren Visionen, wie sie im Krieg starben, einige, wie sie wohlhabend wurden, einige, wie sie Ehebruch begingen und wie sie dann gesteinigt und ihre Schädel eingeschlagen wurden."
Während Sahagún die Bräuche der Einheimischen akribisch festhielt - sein zeitgenössisches Werk über das Leben und die Kultur der Azteken wurde 2015 von der UNESCO zu Weltkulturerbe erklärt -, sahen andere Missionare durch den Pilzkult die christliche Heilslehre bedroht. Für sie sprach der Teufel aus den Pilzen, die Rituale wurden verboten. Zuwiderhandlung wurde von den Eroberern streng bestraft.
 ➦ Der Pilz im Mittelalter
Auch in der alten Welt, in Europa, war man den Pilzen nicht wohlgesonnen. Sie hatten absonderliche Formen und Farben und wuchsen im Verborgenen. Kurzum: Sie waren den Menschen unheimlich, wovon auch ihre Namen zeugen - Teufelspilz, Hexenpilz oder Satanspilz. So ist es kein Wunder, dass Pilze im Mittelalter in Verdacht standen, Werkzeuge von Hexen und Zauberern zu sein.
 ➦ "Hexenring"
Sogenannte Hexenringe - eine kreisförmige Ausbreitung von Pilzen - machten den Menschen besonders viel Angst. Man glaubte, dass sich hier in der Walpurgisnacht die Hexen zum Tanz versammelten und hielt sie für ein Werk des Teufels. Daher vermied man es auch, einen Fuß in den Ring zu setzen, um sich nicht dem Zauber der bösen Geister auszuliefern. Auch eine Kuh sollte nicht an einem derartigen Ort weiden, denn sie würde bestimmt keine gute Milch geben. Heute weiß man, dass ein Hexenring aus einer Gruppe Pilze von einem Schwammgewebe besteht, die zusammen einen Kreis bilden.
 ➦ Der Pilz im Märchen
In Sagen und Märchen späterer Jahrhunderte dienen Pilze oft als Behausung für Zwerge oder Feen. Es gibt das Märchen vom Pilzkönig, der einem Königssohn seine jüngste Tochter zur Frau gibt, von Pilzwichteln, die im Wald hausen oder vom kleinen Fliegenpilz, der sich mit einem Baum anfreundet und alles brüderlich mit ihm teilt.
 ➦ Im Volksglauben lebten Wichtel in Pilzhäusern.
Das älteste bekannteste deutsche Märchen, das von Pilzen handelt stammt aus dem Jahr 1870 - und gibt den jungen Leserinnen und Lesern einen wichtigen Rat mit auf den Weg. "Also bedenkt Euch wohl, ihr lieben kleinen Mädchen, und auch ihr Buben, wenn ihr den netten, zerbrechlichen Dingern im Walde begegnet, und zerschlagt nicht gleich aus bloßer Zerstörungslust die schönen Pilze… Auch sie haben Leben von ihm (Gott) empfangen und Freude an ihrem kurzen Dasein."
Wie Pilze aus Wikingern Berserker machen
Dass die Wikinger gefürchtete Krieger waren, ist bekannt. Doch besonders berüchtigt unter ihnen waren die Berserker, die sich im Kampf in einen wahren Blutrausch steigerten. Weder Freund noch Feind waren vor ihnen sicher. Manchmal heulten sie wie Wölfe, ihre Körper durchliefen Schauer. "Sie bissen in ihre Schilde, aßen Glut und gingen durchs Feuer", ist im norwegischen Standardwerk "norske lexikon" nachzulesen.
🍄 Fliegenpilz
Lange glaubte man, der Konsum von Fliegenpilzen habe die Männer in diesen Zustand versetzt. In mittelalterlichen Chroniken allerdings ist nachzulesen, dass sie vor dem Kampf wohl eher zum spitzkegeligen Kahlkopf gegriffen haben, dem halluzinogenen "fleinsopp". Hätten sie massenhaft Fliegenpilze gegessen, wären sie wahrscheinlich tot vor dem Feind zusammengebrochen. Der Fliegenpilz spielte bei den Nordmännern trotzdem eine wichtige Rolle: Folgt man den germanischen Überlieferungen, reicherten die Wikinger ihren Met (Honigwein) mit Fliegenpilz an.
 ➦ Pilztourismus nach Mexiko
Ab den späten 1950er-Jahren erlebten die halluzinogenen Pilze eine Renaissance. Denn allen Verboten der Konquistadoren zum Trotz hatte die Nachfahren der Azteken und Maya den Pilzkult am Leben gehalten. 1955 durfte der US-amerikanische Pilzforscher Gordon Wasson als erster Außenstehender an einer heiligen Zeremonie in den Mixeteco-Bergen Mexikos teilnehmen. Die Schamanin María Sabina aus dem Volk der Mazateken leitete die heilige "Velada" (Nachtwache). Als Wasson 1957 im Life-Magazins den Artikel "Seeking the Magic Mushroom" ("Auf der Suche nach den magischen Pilzen") veröffentlichte, in dem er die magische Wirkung des "Teonanacatl" beschrieb, löste er einen wahren Run auf Sabinas Heimatdorf Huautla aus.
Nicht nur Wissenschaftler kamen, auch Hippies pilgerten nach Mexiko. Stars wie Bob Dylan, John Lennon und Mick Jagger sollen darunter gewesen sein - und sie alle waren weniger an den Gesängen der Heilerin interessiert als an den "magic mushrooms".
Illustration eines magischen Pilzes in leuchtenden Farben
🍄 Magic Mushrooms
Der anhaltende Pilztourismus brachte der Schamanin kein Glück. Viele der Fremden verloren im Rausch die Kontrolle und den Respekt vor den Einheimischen. Die Indigenen waren verärgert, dass ein heiliges Ritual zur Touristenattraktion verkam, verstießen María Sabina schließlich aus ihrer Gemeinschaft und brannten ihr Haus nieder. Zu allem Überfluss warf ihr die Polizei auch noch Drogenhandel vor und sie wurde kurzzeitig eingesperrt. Später verdiente sie sich ihr Geld mit Vorträgen über das Pilzritual.
 ➦ Pilze in der Gegenwart
In den USA wurde der Pilzkonsum 1969 verboten, andere Länder folgten. Auch für medizinische Zwecke durften sie nicht mehr erforscht werden. Und heute? In manchen Ländern - wie in den Niederlanden - kann man die Magic Mushrooms ganz legal im Geschäft kaufen, auch im Internet blüht der Handel. Der Pilz, der einst das Tor zu den Göttern aufstoßen sollte, ist längst zur Partydroge geworden.
Aber viele Pilzarten sind einfach nur eine kulinarische Delikatesse, die genauso verzücken kann wie ihr berauschender Verwandter - nicht nur auf der Pizza Funghi.
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Die Pilze bilden das dritte große Reich eukaryotischer (https://de.wikipedia.org/wiki/Eukaryoten) Lebewesen neben den Tieren und den Pflanzen. Sie sind wie die Pflanzen, zu denen sie lange gerechnet wurden, sesshaft, können jedoch keine Photosynthese betreiben.

Es gibt mit über 4.450 Großpilzarten eine beachtliche Vielfalt. Vom Stiel bis zum Hut gelten etwa 200 Exemplare als Speisepilze.
Aus dem Körberl verbannt werden sollten sowohl ungenießbare als auch giftige Arten. Bei etwa einem Dutzend Arten ist besondere Vorsicht geboten, da sie so giftig sind, dass ihr Verzehr zum Tod führen kann. Aber auch überalterte Exemplare von Speisepilzen können durch Verwesungsprozesse gefährliche Giftstoffe entwickeln.
Damit bei dir Zuhause auch wirklich nur Delikatessen im Topf landen und du Bescheid weißt, wann und wo diese zu finden sind, präsentiert dieser Beitrag 10 heimische Pilze für Feinschmecker und ihre giftigen Doppelgänger. Dazu servieren wir kompaktes Pilzwissen.
 ➦ Der Steinpilz (September bis Oktober)
Der Steinpilz oder Herrenpilz (Boletus edulis) ist vor allem in Mitteleuropa verbreitet. Auf dem am Ansatz bauchigen und sich nach oben hin verdünnenden, bis zu 20 cm langen Stiel, sitzt ein dicker Hut, dessen Farbton zwischen hell- und dunkelbraun variiert und zum Hutrand hin heller wird. Die Poren werden mit dem Alter gelb/grün statt weiß. Bei älteren Exemplaren ist der Hut zur Gänze ausgeklappt, sodass die Oberfläche glatt ist. Als Delikatesse der europäischen Küche ist dieser Dickröhrling für seinen einzigartigen nussigen, milden Geschmack bekannt.
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Vorsicht sind bei ungenießbaren Doppelgängern wie Schönfuß-Röhrling (Caloboletus calopus), Wurzelnder Bitterröhrling (Caloboletus radicans) und Gemeiner Gallenröhrling (Tylopilus felleus) gegeben. Weitere Dickröhrlinge sind zwar zum Teil essbar, aber so selten, dass sie zu schonen sind.
Eierschwammerl (Juni bis Oktober)
Eierschwammerl (Cantharellus cibarius) sind in ganz Europa weit verbreitet und wachsen sowohl in Nadel- als auch in Laubwäldern. Am wohlsten fühlen sie sich dort wo es etwas feuchter ist, im dichten Moos oder im Gras unter Fichten.
Je nach der Art des Waldes hat der Fruchtkörper des Eierschwammerls eine weißgelbe bis dottergelbe Färbung. Das feste, würzige Fleisch mit feiner Schärfe wird aufgrund seines unverkennbaren Geschmacks geschätzt und verfeinert Semmelknödel, Eierspeisen, Risotti und Salate mit ihrem pfefferähnlichen Geschmack.
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Achtung: Der Falsche Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) macht seinem Namen alle Ehre und ist der ungenießbare Zwilling des Eierschwammerls. Die Färbung des Hutes ist oranger als der gelbe Pfifferling, an der Unterseite des Hutes zeigt er kräftig orangerote lamellenähnliche Blätter, die man vom Hutfleisch abziehen kann. Beim Echten Eierschwammerl sind die Lamellen hingegen fest verwachsen. Auch der typische Eierschwammerl-Geruch identifiziert einen Genießbaren von einem Unbekömmlichen kinderleicht. Ebenfalls an der Hut-Unterseite kann man den – jung genießbaren - blasser gefärbten Semmelstoppelpilz identifizieren, der hier dichte Stacheln trägt.
Krause Glucke (August bis Oktober)
Die Krause Glucke (Sparassis crispa) ist der Beweis, das auch Parasiten wunderbar schmecken können. Sie befällt im Flachland und niedrigen Berglagen die Stämme von alten Kiefern. Ihr Fruchtkörper ähnelt in seinem Aussehen stark einem Badeschwamm und kann einen Durchmesser von bis zu 40 cm und ein Gewicht von über einem Kilogramm erreichen.
Damit sie ihren unverkennbaren pilzig, nussigen und waldigen Geschmack nicht verlieren, sollten sie nicht gewaschen werden, sondern wie ein Blumenkohl zerlegt, den Strunk entfernen, und mit einem Pinsel sorgfältig putzen. Die etwas aufwendigere Reinigung während der Verarbeitung macht die Krause Glucke durch ihren Geschmack in verschiedensten Gerichten aber allemal wett.
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Vorsicht: Verwechslungsgefahr ist mit der Bauchweh-Koralle, auch Blasse Koralle genannt, gegeben. Die ungenießbare Breitblättrige Glucke wächst vereinzelt im Gebirge, an der Basis von alten Tannen.
Herbsttrompete (September bis November)
Die Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides) findet man, wenig überraschend, erst im Spätsommer und Herbst. Sie wächst in Laubwäldern und bevorzugt Kalkböden mit hoher Feuchtigkeit.
Der Fruchtkörper wächst in einer nach unten gerichteten Trichterform und kann bis zu 10 cm breit werden. Trotz der erdigen, gräulichen Farbe erinnert der Pilz ein wenig an eine exotische Blume. Die Herbsttrompete findet als außerordentlich aromatischer Speisepilz aufgrund seiner großen Würzkraft häufig in getrockneter Form Anwendung in der Küche.
 ➦ Schopftintling (Mai bis November)
Die Gattung der Tintlinge umfasst, mit wenigen Ausnahmen, hauptsächlich ungenießbare Pilzarten. Eine dieser Ausnahmen, der Schopftintling (Coprinus comatus), sprießt aus grasigen Standorten und ist somit an Wald- und Wegrändern sowie auf Wiesen und in Gärten anzutreffen. Der hochstielige Bruder der Champignons steht häufig in großen Gruppen, kann aber auch einzeln auftreten.
Der sehr weiche, pelzige Hut von weißer Farbe fällt seitlich vom Stamm flach ab. Das Fleisch junger Schopftintlinge hat einen leicht würzigen Geschmack und weist ein sehr mildes Aroma auf, welches ein wenig an Spargel erinnert.
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Achtung: Als Speisepilz nur nutzen, wenn der Fruchtkörper noch jung ist, die Lamellen also weiß bis leicht rosa gefärbt sind. Die älteren Exemplare mit dunklem ausgefranstem Hutrand (siehe Bild) sollte man besser stehen lassen. Dazu sollte er so schnell wie möglich verarbeitet und am gleichen Tag noch serviert werden, sonst beginnt er zu zerfließen und wird ungenießbar. In Verbindung mit Alkohol kann der Schopftintling schwach giftig wirken.
Morchel (April bis Mai)
Die Speise-Morchel (Morchella esculenta) wächst von April bis Mai in Auwäldern, in Hecken und Gebüschen, im offenen Gras oder unter Eschen.
Sie ist ebenso häufig einzeln wie in kleineren Gruppen anzutreffen.
Speise-Morcheln werden bis zu 12 cm hoch. Der dunkle, brüchige Hut mit seinen kleinen Kammern ist fest mit dem kurzen weißen Stiel verwachsen.
Diese Morchel sticht unter den Speisepilzen durch ihren unverwechselbaren Geschmack hervor. Ihr starkes Aroma verleiht jedem Gericht, in dem sie verwendet wird, eine feine würzige Note.
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Achtung: Nur eine junge Morchel ist eine genießbare Morchel! Alte Exemplare, die muffig riechen und nicht mehr frisch aussehen, sind giftig. Auch die junge Morchel will erst nach dem Kochen verzehrt werden. Giftige Doppelgänger der genießbaren Morcheln sind die Lorcheln. Während der Hut der meisten Morchelarten wie Bienenwaben aussehen, erinnern die nach außen gewölbten Windungen der Frühlings-Lorchel an Würmer.
Birken-Rotkappe (Juni bis Oktober)
Die Birken-Rotkappe (Leccinum versipelle) tritt immer in Kombination mit Birken, am liebsten in heideartiger Umgebung, aber auch in Nadel- und Kiefernwäldern mit eingestreuten Birken, auf saurem Boden auf. In warmen Sommern mit ausreichend Regen sprießt sie oft in großen Mengen.
Der weiße Stiel ist mit schwarzen Schüppchen gesprenkelt und trägt einen, zunächst kugeligen, dann bis zu 20 cm breiten Hut mit glatter Haut die unterschiedliche Orange- und Rottöne aufweisen kann.
Aufgrund ihres milden und angenehmen Pilzgeschmacks, der nicht zu stark hervorsticht, und der vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten des festen Fleisches, bietet sich die Rotkappe ideal als Mischpilz in einer Pilzpfanne an. Beim Anschneiden und Kochen verfärbt sich der Pilz grau bis schwarz.
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VORSICHT: Die Birken-Rotkappe ist roh, wie viele andere Pilzarten, giftig! Erst gekocht, nachdem sie ihre Bissfestigkeit verliert, wird sie genießbar!
Parasol (Juli bis November)
Der Parasol (Macrolepiota procera) liebt helle mit Gras bewachsene Flächen. Man trifft auf ihn auf Wiesen und Weiden, auf hellen Lichtungen in Wäldern sowie an Wegrändern.
Der Stiel mit dem verschiebbaren Ring wird bis zu 40 cm hoch und trägt einen zu Beginn kugelförmigen, zum Höhepunkt bis zu 25 cm weit aufgespannten Hut. Dieser schuppige Hut enthält das ergiebige Fleisch mit seinem angenehmen, nussigen Geschmack. In der Küche landet meist nur der Hut. Beliebt ist das panierte Schnitzel aus dem Riesenschirmling. Der Parasol ist roh ungenießbar.
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Achtung: Es besteht große Verwechslungsgefahr mit tödlich giftigen Pilzarten wie Pantherpilz und Knollenblätterpilzen sowie Gift-Riesenschirmling.
Wiesen-Champignon (Juli bis November)
Die kleinen drolligen Pilze, auch Wiesen-Champignons (Agaricus campestris) genannt, fühlen sich auf Wiesen und Viehweiden besonders wohl, besonders in größeren Gruppen.
Länger andauernde heiße und trockene Phasen, auf die starker Regen folgt, begünstigen das Wachstum des Fruchtkörpers. Da Wiesen-Champignons im Gegensatz zu vielen anderen Waldpilzen auch roh verzehrt werden können, eignen sie sich für viele verschiedene Verarbeitungsarten. So können sie geschnitten mit frischem Salat ebenso genossen werden wie gegrillt, überbacken oder püriert in Soßen und Suppen.
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Vorsicht: Der unschuldige Wiesen-Champignon kann mit dem hochgiftigen Knollenblätterpilz verwechselt werden. Ein Blick auf die Lamellen hilft bei der Unterscheidung. Die Lamellen des Wiesenchampignons sind rosa bis schokoladenbraun, die des Knollenblätterpilzes sind weiß.
Ebenfalls giftig ist der Karbol-Champignon, dessen Huthaut sich aber auf Druck oder bei Verletzung gelb verfärbt.
Flockenstieliger Hexenröhrling (Juli bis Oktober)
Der Flockenstielige Hexen-Röhrling (Neoboletus erythropus) ist am besten in Rotbuchenwäldern anzutreffen. Der feste Fruchtkörper mit bauchigem Stamm hat einen halbkugelig geformten Hut zwischen 6 und 20 cm ähnlich dem des Steinpilzes.
Die dunkelbraune Oberseite des ist dagegen mit einer samtig-filzigen Haut überzogen. Unverkennbar als Hexen-Röhrling kennzeichnen ihn aber die rötlichen Röhren an der Unterseite des Hutes, die sich bei Berührung dunkelblau bis schwarz verfärben. Der Geschmack des gekochten, festen Fleisches ist dezent und so macht er sich besonders gut in Mischgerichten. Roh ist der Großröhrling ungenießbar.
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Vorsicht ist bei einem näheren Verwandten geboten: Der Netzstielige Hexenröhrling (Suillellus luridus) ist zwar essbar, doch in Kombination mit Alkohol giftig. Sein Hut ist im Vergleich zum Flockenstieligen Hexen-Röhrling eher dunkelbraun. Der giftige Satanspilz unterscheidet sich durch die Hutfarbe, zudem verfärbt sich sein Fleisch bei Verletzung oder Bruch nur schwach bläulich.

Pilzwissen kompakt
Auch unsere Schwammerl bleiben vom Artensterben nicht verschont. Von den 4.450 Großpilzarten gelten etwa 1.300 Arten als gefährdet (30 %) und 780 Arten als potentiell gefährdet. Die aktuelle Rote Liste umfasst daher insgesamt 2.080 Arten (= 46 %).
 ➦ Knapp jede zweite Pilzart ist ein trauriger Roter Liste Kandidat.
Gründe des Negativtrends sind der Klimawandel (Temperaturerhöhung und Niederschlagsverringerung in vielen Gebieten Österreichs), der Verlust oder die Veränderung der Bewirtschaftung ihrer natürlichen Lebensräume, naturnaher Wälder und Wiesen.
Pilze bilden neben den Tieren und den Pflanzen die dritte große Gruppe eukaryotischer Lebewesen, deren Zellen über einen echten Kern und verschiedene Zellkompartimente verfügen. Sie sind wie Pflanzen sesshaft und wurden deshalb seit der Antike bis in das späte 20. Jahrhundert fälschlicherweise dem Reich der Pflanzen zugeordnet.
Da Pilze aber keine Fotosynthese betreiben können, müssen sie sich wie Tiere durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren, die sie in gelöster Form aus der Umgebung aufnehmen. Pilze können dafür auf eine sehr große Bandbreite an Nahrungsquellen zurückgreifen. Sie wirken als Zersetzer von totem, organischem Material (Stichwort Totholz), ernähren sich als Parasiten von anderen Lebewesen oder leben in einer wechselseitigen Symbiose mit Pflanzen und Flechten. Deshalb gelten Pilze heute als enger mit Tieren verwandt als mit Pflanzen.
In der Regel lassen sich Pilze mit bloßem Auge nicht erkennen. Zu fein sind die Hyphen, die fadenförmigen Zellen des Pilzes, die in ihrer Gesamtheit ein weitverzweigtes Netzwerk bilden. Dieses als Myzel bezeichnete Netz breitet sich in oder auf einem festen Substrat, beispielsweise Erdboden, Holz oder anderem lebendem oder abgestorbenem organischem Gewebe aus.
Der im Substrat verborgene Vegetationskörper des Pilzes wird erst dann für unser Auge erkennbar, wenn sich aus fädigen Hyphen ein Fruchtkörper entwickelt. Das passiert, wenn sich an den Enden der Hyphen Sporenbehälter, so genannte Sporangien, bilden. Diese setzen Sporen frei, die sich verbreiten und schließlich zu neuen Myzelien auskeimen. Wenn die Umweltbedingungen günstig sind – besonders Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffangebot – können sie heranwachsen und wieder Fruchtkörper – unsere Schwammerl – ausbilden.
Diese Fruchtkörper der Großpilze, die hut-, keulen-, knollen- oder krustenförmig sein können, bezeichnen wir im allgemeinen Sprachgebrauch als „Schwammerl“. Um das darunterliegende Myzel und das Zellnetzwerk des Pilzes nicht zu zerstören, sollte man deshalb beim Schwammerl brocken mit einem Messer arbeiten!
 ➦ Grundsätzlich gilt: Mitnehmen sollte man nur Pilze, die man auch 100%ig (am besten anhand verschiedener Pilzbestimmungsbücher) identifizieren kann.

Um Pilze zu züchten, benötigt man eine Pilzbrut und einen geeigneten Nährboden, zum Beispiel auf der Basis von Holz oder Stroh. Kaffeesatz eignet sich für Kräuterseitlinge, Limonenpilze oder Pioppino. Austern- und Shiitake-Pilze lassen sich gut auf Hochstämmen anbauen. Beste Wachstumsbedingungen um Pilze zu züchten, bietet ein feuchter und unbeheizter Kellerraum, welcher ganzjährig stabile Temperaturen von 10-15°C und eine hohe Luftfeuchte für die Pilzzucht gewährleistet. Auf diese Weise kann man das ganze Jahr über frische Pilze genießen – und das schadstofffrei. Denn in Wildpilzen lagern sich oft Schwermetalle wie Cadmium oder Quecksilber ab. Auch sind immer noch viele Pilze, vor allem im Süden Deutschlands, mit dem radioaktiven Isotop Cäsium 137 belastet. Zwar ist der Verzehr von strahlenbelasteten Pilzen in geringen Mengen vergleichsweise harmlos, trotzdem der Rat: Besonders Risikogruppen wie Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern raten wir ab wild gesammelte Pilze zu essen. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt es sich also, seine Pilze in einer Kultur einfach selber zu züchten.

Pilze sind keine Pflanzen im herkömmlichen Sinne, da sie aufgrund des fehlenden Chlorophylls keine Photosynthese betreiben können. Sie leben von absterbenden organischen Substanzen und werden daher als Saprophyten bezeichnet. Viele Pilz-Gruppen leben auch in Symbiose, einer Art Lebensgemeinschaft, mit Bäumen. Ein stetes Geben und Nehmen bestimmt diese Lebensweise und wird Mykorrhiza genannt. Zu dieser Gruppe gehört beispielsweise der Steinpilz.
Bei Sammlern gelten Pilze längst als Delikatesse, in China und Japan sogar als Heilmittel. Der Shiitake (Lentinus edodes) beispielsweise besitzt das so genannte Ergosterin (ein Vitamin D), das häufig in Fleisch, aber selten in Pflanzen enthalten ist. Daher ist der Shiitake ein wichtiger Vitamin D-Lieferant – besonders für Vegetarier. Weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften, die dem Shiitake nachgesagt werden: Er soll den Cholesterinspiegel senken und vorbeugend gegen Grippe wirken. Allen Pilzsorten gemeinsam ist die Reichhaltigkeit an Vitaminen, Spurenelementen und essenziellen Fettsäuren.
Pilze selber anbauen: Wichtiges in Kürze
Um Pilze zu züchten, benötigt man eine Pilzbrut und einen geeigneten Nährboden, zum Beispiel auf der Basis von Holz oder Stroh. Kaffeesatz eignet sich für Kräuterseitlinge, Limonenpilze oder Pioppino. Austern- und Shiitake-Pilze lassen sich gut auf Hochstämmen anbauen. Wichtig ist, die Kultur stets gut feucht zu halten.
Pilzanbau: So züchten Sie Pilze selber
Viele Pilz-Arten können Sie problemlos zu Hause anbauen. Grundsätzlich sind eigene Pilzkulturen auf Stroh, Holz oder vorgefertigtem Pilzsubstrat möglich. Doch am Anfang steht die Pilz-Brut – Pilzsporen beziehungsweise die lebende Pilzkultur, die sich auf einem Trägermaterial befindet. Pilz-Brut gibt es in verschiedenen Formen. Bei der Körner-Brut hat das Myzel, also das Pilzgeflecht, seine Fäden um und in Getreide- oder Hirsekörner gesponnen. Die organischen Nährstoffe der Körner dienen dem Myzel als Nahrungsgrundlage. Körner-Brut lässt sich sehr gut unter Substrat mischen und in dieser Form einfach in Dosen oder Beuteln verpacken. Sehr beliebt ist Körner-Brut für die Profi-Champignon-Kultur und das Impfen von Stämmen.
Als Basis für die Substrat-Brut dienen fermentiertes, durchwachsenes Strohmehl, Strohhäcksel oder auch Sägespäne. Diese Brut eignet sich hervorragend, um Strohballen oder eingeweichte Strohpellets zu spicken. Dafür wird die Masse einfach in nussgroße Stücke gebrochen. Als Stäbchen- oder Dübel-Brut bezeichnet man herkömmliche Buchenholz-Dübel aus dem Baumarkt, die jedoch vollständig vom Pilz-Myzel durchzogen sind. Die Stäbchen-Brut eignet sich beispielsweise hervorragend für das Spicken von Stämmen oder Strohballen.
Eine Pilz-Brut kann bei Temperaturen zwischen zwei und zwölf Grad Celsius bis zu zwölf Monate aufbewahrt werden, bevor man sie verarbeiten muss. Je niedriger die Temperatur, desto höher ist die Haltbarkeit. Vor dem Kontakt mit der Pilz-Brut sollten Sie entweder die Hände gründlich waschen oder sterile Einmal-Handschuhe tragen, damit keine Bakterien oder Schimmelpilzsporen an Ihren Händen haften bleiben. Infiziert man die Brut mit den anhaftenden Schaderregern, kann die ganze Kultur absterben.
Nach erfolgreicher Impfung des Trägermaterials ist zunächst ein weißer Flaum an der Oberfläche erkennbar. Das ist das Zeichen dafür, dass das Myzel die Erde oder den Stamm bereits vollständig durchwachsen hat. Im nächsten Stadium erscheinen kleine weiße Knötchen, so genannte Primordien – also Pilze im absoluten Miniformat. Doch schon innerhalb weniger Tage reifen die Primordien zu richtigen Pilzen heran. Diesen Vorgang bezeichnet man als Fruktifikation (Fruchtbildung): Die sichtbaren Pilze, die später auch gegessen werden können, sind eigentlich nur die Fruchtkörper des Pilzgeflechts. Sie tragen die Sporen, über die sich die Pilze aussäen.
Wie kann man Pilze mit Kaffeesatz anbauen?
Als Nährboden wird bei der Pilzzucht meist ein Spezialsubstrat auf der Basis von Stroh, Rindenmulch oder Getreide verwendet. Kräuterseitlinge, Limonenpilze oder Pioppino lassen sich aber auch auf selbst gesammeltem Kaffeesatz ziehen. Die Pilz-Brut wird zunächst in millimetergroße Stücke zerbröselt und mit getrocknetem Kaffeepulver vermischt. Anschließend gibt man alles in den Anzuchttopf, deckt ihn ab und hält das Pilzsubstrat feucht. Nach zwei bis vier Wochen, wenn die weißgrauen Pilzfäden (Myzel) das Substrat vollkommen durchwachsen haben, nimmt man den Deckel ab. Die Pilze erscheinen in mehreren Schüben. Nach etwa sechs Erntewellen sind die im Kaffeesatz enthaltenen Nährstoffe aufgebraucht. Tipp: Sobald die Temperaturen draußen über zehn Grad Celsius steigen, kann man die Pilzkultur aus dem Topf nehmen und im Garten an einem schattigen Platz in die Erde einsenken.
Pilze
Pioppino, ein besonders in Italien beliebter Edelpilz mit samtiger Haube, kann auf Kaffeesatz gezogen werden
Austernpilze sollten als Fertigkulturen immer nach der beigefügten Anleitung angebaut werden. Geliefert wird in der Regel ein bereits voll durchwachsener Substratblock. Ohne jegliches Zutun ist oft schon nach einigen Tagen die erste Ernte möglich. Grund: Durch den Transport wurde der Block Erschütterungen ausgesetzt, die das Pilzwachstum angeregt haben.
Nun gilt es, den Substratballen in einem luftfeuchten Raum zu lagern oder mittels einer Folie die richtige Luftfeuchtigkeit herbeizuführen. Der Block sollte stets feucht gehalten werden. In eine Schale gestellt, kann das überschüssige Wasser aufgefangen werden. Die Luftlöcher nicht vergessen, denn sie begünstigen zusätzlich das Wachstum. Die optimale Temperatur liegt bei 18 bis 25 Grad Celsius.
Auch professionelle Pilzzüchter verwenden Substrate
Fühlt sich die Pilzkultur wohl, beginnen sich an den Luftlöchern die ersten Fruchtkörper zu bilden. Je nach Pilzart wird der Beutel bis hin zum Substrat heruntergeschnitten. Sobald die Pilze eine Größe von acht bis zwölf Zentimetern erreicht haben, können sie vorsichtig herausgedreht oder mit einem Messer abgeschnitten werden. Wenn möglich, ohne dass ein Stumpf übrig bleibt, denn sonst können an dieser Stelle Fäulnisbakterien eindringen. Nach der Ernte folgt eine Ruhephase von bis zu 20 Tagen. Nach vier bis fünf Erntephasen ist das Substrat erschöpft und kann dem Bio-Müll oder Kompost zugeführt werden.
Champignonaufzucht in Substrat
In Reih und Glied stehen die weißen Fruchtkörper des wohl beliebtesten Kulturpilzes. In der Anzuchtschale ist das Champignonsubstrat hervorragend herangewachsen. Champignons werden als Fertigkulturen als durchwachsenes Substrat geliefert. Ein zusätzlicher Beutel enthält die Deckerde. Das Substrat wird in einer Anzuchtschale ausgebreitet und mit der mitgelieferten Erde bedeckt. Anschließend wird das Gefäß mit einer transparenten Kunststoffhaube abgedeckt. Falls Sie keine Anzuchtschale haben, können Sie auch eine kleine Holzkiste oder ein anderes beliebiges Gefäß mit Folie auskleiden und darauf das Substrat und die Deckerde geben. Nun gilt es, alles gut feucht zuhalten. Die Champignon-Kultur benötigt Temperaturen zwischen 12 bis 20 Grad Celsius. Die Holzkisten werden zunächst am besten mit einer Folie abgedeckt. Sobald sich die Primordien zeigen, muss die Abdeckung entfernt werden, denn jetzt benötigen die Champignons frische Luft, um gut gedeihen zu können. Geerntet wird anschließend etwa im zweiwöchentlichen Rhythmus, bis sich nach circa fünf Monaten das Pilzsubstrat erschöpft hat.
Wie kann man Pilze im Freien anbauen?
Für die Pilzzucht im Freien gibt es verschiedene Kulturmethoden, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welche die richtige ist, hängt vor allem von der jeweiligen Pilz-Art ab.
Hochdruckgepresste Strohballen sind besonders gut geeignet für Austernpilze und Braunkappen. Die Ballen werden im April oder Mai zwei Tage lang in einer Regentonne oder einer alten Badewanne mit klarem Leitungswasser vollständig durchtränkt, danach lassen Sie sie einen Tag lang abtropfen. Anschließend wird eine Stäbchen- oder Körner-Brut ausgebracht: Bohren Sie mit einem Pflanzholz im Abstand von 20 Zentimetern Löcher in den Strohballen und stecken Sie die Brut hinein. Nachdem der Strohballen komplett gespickt wurde, wird er mit einer Folie abgedeckt. Sie erhöht die Luftfeuchtigkeit und bietet dem Myzel optimale Wachstumsbedingungen. Nach circa fünf bis sechs Wochen zwischen 20 und 25 Grad Celsius hat das Myzel den Ballen vollständig durchdrungen. Wichtig für die kommenden Wochen: Das Stroh muss stets feucht gehalten werden, darf aber nicht nass sein. Bei guter Pflege zeigt sich nach drei Wochen ein feines Gespinst. Weitere drei Wochen später erfolgt bereits die erste Pilzernte. Je nach Witterung können mit dieser Methode bis zu sechs Kilogramm Pilze geerntet werden – immer in Zyklen im Abstand von drei bis vier Wochen. Danach ist das Stroh als Nahrungsgeber für das Myzel erschöpft und wandert auf den Kompost.
Statt eines Strohballens können Sie auch Strohpellets verwenden. Für diese Art der Pilzkultur sind Austernpilz, Braunkappe, Kräuterseitling, Limonenpilz, Rosa Seitling und Schopftintling sehr gut geeignet. Feuchten Sie die Strohpellets in dem Eimer mit Wasser an, damit sie aufquellen können. Anschließend müssen Sie eine Körner- oder Substrat-Brut untermischen, die Masse in Kunststoffsäcke füllen und zubinden. Stechen Sie einige Luftlöcher hinein, damit die Kultur atmen kann. Das Ganze wird an einem schattigen Ort bei circa 15 Grad Celsius gelagert. Bereits drei Wochen später zeigt sich das weiße Myzel und die Plastikfolie kann entfernt werden. Die Kultur benötigt für das weitere Wachstum einen hellen aber nicht vollsonnigen Ort.
Austernpilze mit Stroh kultiviert
Austernpilze und Rosa Seitling können Sie auch in mit Strohpellets gefüllten Töpfen kultivieren, zum Beispiel auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Feuchten Sie die Strohpellets in einem Gefäß mit warmem Wasser an und lassen Sie sie drei bis vier Stunden quellen, bis die Pellets auseinanderfallen. Geben Sie dann erneut Wasser hinzu, bis ein Brei entsteht. Verteilen Sie eine Substrat-Brut gleichmäßig auf dem Brei und mischen Sie sie unter. Die Masse wird anschließend in die Töpfe gefüllt, mit Folie bedeckt und für circa sechs bis zehn Tage stehengelassen, damit das Gemisch gären (fermentieren) kann. Durch die Löcher in den Blumentöpfen kann das Wasser gut in die Untersetzer abfließen. Achten Sie darauf, dass letzterer regelmäßig geleert wird, damit keine Staunässe entsteht. Nach vier bis sechs Wochen beginnt der erste von insgesamt drei bis vier Erntezyklen.
Pilze auf Holzstämmen anbauen
Die Pilzzucht auf Holz ist besonders ergiebig, denn Sie können bei dieser Kulturmethode nach einer Impfung bis zu sieben Jahre lang Pilze ernten. Austern- und Shiitake-Pilze sind für diese Methode hervorragend geeignet. Sie entziehen dem faulenden Holz die benötigten Nährstoffe so lange, bis das Holz komplett ausgelaugt ist. Das Holz sollte in einem Zeitraum von vier Wochen bis fünf Monaten vor der Impfung geschlagen worden sein. Im Gegensatz zum Shiitake benötigt der Austernpilz über den Holzstamm Erdkontakt, daher wird das untere Stammende nach der Beimpfung an einem schattigen, möglichst schneckenfreien Platz rund 20 Zentimeter tief eingegraben. Stäbchen- oder Körner-Brut ist für die Beimpfung am besten geeignet. Zuvor muss das etwa einen Meter lange Stamm- oder Aststück in einer Regentonne oder einer Wanne gut gewässert werden. Beschweren Sie es am bestem mit Betonplatten, damit es vollständig untertaucht.
Austernpilze im Baumstamm
Für die Impfung von Holzstämmen gibt es verschiedene Methoden. Bei der Kopf-Impfung stellt man das Stämmchen senkrecht hin und trennt oben eine Scheibe (circa fünf bis zehn Millimeter dick) mit der Säge ab. Die entstandene Schnittfläche wird mit Körner-Brut belegt und die zuvor abgetrennte Scheibe wieder aufgesetzt und mittig mit einem Nagel fixiert. Anschließend versiegelt man die Schnittstelle seitlich mit einem Klebestreifen. Damit dieser sich auch bei Feuchtigkeit nicht lösen kann, steckt man ihn zusätzlich mit Reißzwecken fest. Zur Schnitt-Impfung schneidet man mit der Spitze der Motorsäge im Abstand von 15 bis 20 Zentimetern rundum mehrere etwa fünf Zentimeter tiefe Kerben in den Stamm. Sie werden ebenfalls mit Körner-Brut aufgefüllt, kurz angedrückt und wie oben beschrieben mit Klebeband und Reißzwecken fixiert.
Die Bohrloch-Impfung ist ebenfalls eine sehr beliebte Methode. Dazu bohrt man im Abstand von etwa 20 Zentimetern in spiralförmiger Anordnung rund um den Stamm etwa drei Zentimeter tiefe Löcher in Holzdübel-Stärke hinein. Anschließend drückt man in jedes Bohrloch eine Stäbchen-Brut und versiegelt das Loch mit Klebeband oder Kerzenwachs. Stattdessen kann man auch einfach den gesamten Stamm in Kunststofffolie einwickeln. An einen schattigen Platz bei bis zu 25 Grad Celsius ist Weichholz wie zum Beispiel Pappel oder Birke nach etwa sechs Monaten vom Myzel durchdrungen. Bei Hartholz dauert das etwa zehn bis zwölf Monate. Zeigt sich schwarzer oder brauner Schimmel, ist die Impfung fehlgeschlagen.
Eine besonders schnelle und einfache Methode ist die Pilzkultur auf Sperrholzplatten. Lassen Sie zwei Sperrholzplatten aus Pappelholz in Wasser quellen und bestreichen Sie eine Platte mit Körner-Brut. Legen Sie die zweite Platte darauf und fixieren Sie beide an allen vier Ecken mit Holzschrauben. Bereits nach kurzer Lagerung im Folienbeutel sind die Platten vollkommen vom Myzel durchwachsen und einer baldigen Ernte steht nichts mehr Wege.
Weitere Anbaumethoden und Aufbewahrung
Wenn Sie ein kleines Waldgrundstück oder einen schattigen Gehölzrand mit humusreichem Boden besitzen, können Sie Ihre Pilze auch direkt im Boden kultivieren. Diese Methode eignet sich für Austernpilz, Braunkappe, Kräuterseitling, Stockschwämmchen und Toskanapilz. Lassen Sie wie bei der Kultur im Topf Strohpellets mit warmem Wasser aufquellen. Heben Sie anschließend an der vorgesehenen Stelle im Garten ein 50 mal 50 Zentimeter großes und 15 Zentimeter tiefes Loch aus und geben Sie die Hälfte der aufgequollenen Masse hinein. Darauf verteilen Sie die Brut (Substrat-, Körner- oder Stäbchen-Brut) gleichmäßig und geben die andere Hälfte des Strohpellet-Breis darüber. Drücken Sie die Mischung vorsichtig an und decken Sie sie mit einer zwei Finger breiten Erdschicht ab. Nach etwa vier bis zwölf Wochen (je nach Jahreszeit und Witterung) erscheinen die ersten erntefähigen Pilze.
Austernpilze Ernte
Als Fertigkulturen für das Freiland sind Austern-, Limonenpilz und Shiitake erhältlich. Die Anzucht einer Fertigkultur im Freien funktioniert ähnlich wie im Haus. Meist wird die Fertigkultur in einem Plastikbeutel geliefert. Diesen müssen Sie einfach nach Anleitung an einem schattigen Platz im Garten aufstellen und stets feucht halten. Bereits nach zwei bis vier Wochen erfolgt die erste Erntewelle mit anschließender Ruhephase von bis zu vier Wochen. Insgesamt sind bis zu fünf Ernteschübe möglich.
Pilze richtig lagern
Frische Pilze können vier bis fünf Tage problemlos im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sollten sie in dieser Zeit etwas trocken geworden sein, kein Problem: Mit etwas lauwarmem Wasser besprüht sind sie schnell wieder prall und frisch. Bei Pilz-Überschuss haben Sie die Möglichkeit, Pilze einzufrieren oder zu trocknen. Für das Einfrieren können Sie zwischen der Variante "am Stück" oder "in Scheiben geschnitten" wählen.
Frisch aus dem Ofen: getrocknete Champignons
Für die Trocknung legen Sie die Pilze in Scheiben geschnitten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Den Ofen auf 50 °C vorheizen und die Pilze bei geöffneter Ofenklappe so lange trocknen lassen, bis jegliche Flüssigkeit entwichen ist. Das gleiche Ergebnis können Sie auch mit einem herkömmlichen Dörrapparat erzielen. Für den anschließenden Gebrauch werden die Pilze einfach in etwas Wasser eingeweicht, bis sie ihre typische Konsistenz zurückerlangt haben.

Im Herbst hat das Schwammerlsuchen Hochsaison und viele Pilz-Enthusiastinnen und -Enthusiasten werden sich ausgerüstet mit Körben und den Koordinaten für die besten Sammelstellen gut für die Schwammerl-Saison gerüstet haben, um sich auf die Jagd nach den beliebtesten Pilzen zu machen. Wer nicht selbst sammeln gehen möchte, der kann sich glücklicherweise im Supermarkt heute an einer vielfältigen Auswahl von Pilzen bedienen, holt sich die Bio-Variante vom Pilz-Profi oder baut Schwammerl zu Hause einfach selbst an.
Wer dann die köstliche Zutat zu Hause hat, wagt sich oft gleich voll Motivation ans Kochen. Mit Hunger sind die Augen aber oft wieder einmal größer und am Ende gibt’s Pilzreste. Einige werfen diese dann einer alten Weisheit nach sogleich in den Mist. Andere erhitzen das Gericht am nächsten Tag wagemutig. „Um Gottes Willen, Kind! Die Schwammerl kannst du doch nicht noch einmal aufwärmen!“, so oder so ähnlich würden wohl viele unserer Großmütter dann reagieren, wenn sie uns dabei sehen könnten, wie wir das ein oder andere Pilzgerichte aufwärmen. 
Der Mythos, dass man Schwammerl nicht noch einmal erhitzen darf, hält sich hartnäckig. Aber stimmt das überhaupt? Zur Beantwortung dieser Frage begeben wir uns am besten in die Zeiten, in denen es noch keine Kühlschränke gab. Denn damals – also zu Omas bzw. Ur-Omas Zeiten – hatte diese Weisheit nämlich durchaus etwas für sich.
Der Grund dafür: Pilze gehören zu den sehr leicht verderblichen Lebensmitteln. Durch Wärme wird dieser Verfallsprozess gleich noch einmal deutlich beschleunigt. Bei Zimmertemperatur kann es also wirklich sein, dass die Schwammerl giftige Abbauprodukte entwickeln und beim anschließenden Verzehr innerhalb von zumeist nur vier Stunden zu typischen Beschwerden durch das Essen verdorbener Pilze führen: nämlich zu Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
In Zeiten des Kühlschrankes gilt diese Regel allerdings so schon lange nicht mehr. Während man frische Wildpilze tatsächlich innerhalb eines Tages zubereiten und essen – oder einfrieren – soll, können festfleischige Zuchtschwammerl wie Zuchtchampignons sogar über mehrere Tage eingekühlt gelagert werden. 
Unter diesen Voraussetzungen kannst du Pilze aufwärmen
Aber was ist jetzt mit den zubereiteten Resten? Die gute Nachricht ist: Ihr könnt Oma Entwarnung geben. Denn wenn du das Schwammerlgericht rasch – also wirklich rasch – nach dem Auskühlen in den Kühlschrank stellst, kannst du es bis zu 48 Stunden später noch einmal aufwärmen. Allerdings solltest du das wiederum nicht in der Mikrowelle tun.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du das Schwammerlgericht zumindest auf 70 Grad erhitzen. Während das bei ausreichend langer Zeit in der Pfanne gegeben ist, kann es bei der Mikrowelle schief gehen. Denn Gerichte werden in ihr nicht zwingend gleichmäßig erhitzt. Wenn Oma danach noch einmal etwas auszusetzen hat, hat sie allerdings recht: Ein zweites Mal sollte man Pilzgerichte nicht aufwärmen, da sich sonst bestimmte Eiweiße in den Schwammerln wirklich in unverträgliche Stoffe wanden könnten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pilze 🍄 https://www.pilzfinder.de/pilze.html
 ➦ Das größte Lebewesen unserer Erde ist ein Pilz. Im Jahr 2000 entdeckte man in Oregon (USA) das gigantische Myzel der Hallimaschart Armillaria ostoyae (Dunkler Hallimasch), welches sich über neuen Quadratmeter Fläche erstreckt und geschätzt 600 Tonnen wiegt. Das Alter des Pilzes wird auf 2.400 Jahre datiert.
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🍏 Der Apfel
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Oktober 22, 2022, 12:48:33 Vormittag »
🍎 Apfel bezeichnet eine Frucht bzw. einen Baum: Kulturapfel, die Frucht der Art Malus domestica, (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten). Äpfel, allgemein eine Pflanzengattung (Malus) von Kernobstgewächsen innerhalb der Familie der Rosengewächse. Es ist leicht, Äpfel zugunsten exotischerer Früchte zu übersehen, aber es gibt viele Sorten, in die man sich verbeißen kann, wenn man Lust auf eine neue Variante einer der beliebtesten Früchte der Welt hat. Ob grün, rot oder gelb - es gibt mehr als 7.500 Apfelsorten, davon allein rund 2.000 in Österreich. Ganz gleich, ob Sie es lieber knackig oder saftig mögen, diese äußerst vielseitige Frucht eignet sich perfekt als Snack zum Mitnehmen, als Dessertstar oder als Beilage zu herzhaften Gerichten. Apfelkuchen werden nie aus der Mode kommen, aber erweitern Sie Ihr süßes Repertoire mit gebratenen Apfelspalten oder klassischem Strudel. Und nicht nur der Geschmack ist ein Grund, in der Küche zu Äpfeln zu greifen; nicht umsonst heißt es: » 🍏 An apple a day, keeps the doctor away!«. Die Frucht ist reich an Vitaminen und dem Ballaststoff Pektin, der die Darmgesundheit fördern und den Cholesterinspiegel senken kann. In 100 Gramm Apfel stecken rund 61 Kilokalorien, 13 Gramm Zucker und 2 Gramm Ballaststoffe. Mit 0 Gramm Fett macht der Apfel eine rundum schlanke Figur. Der Apfel wirkt sowohl bei Gesunden als auch bei Kranken regulierend auf die Darmtätigkeit. Ein geriebener Apfel ist für Säuglinge und Kleinkinder ein altbewährtes Mittel bei Durchfall. Durch den Gehalt an Vitamin B und C, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphat, Kalium und Schwefel ist er die gesunde Frucht schlechthin.
Der regelmäßige Verzehr der vitalstoffreichen Früchte stärkt das Immunsystem und reduziert das Risiko an Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus und Krebs zu erkranken. Äpfel sind ein altes Hausmittel bei entzündlichen Gelenkschmerzen und sowohl gegen Verstopfung als auch gegen Durchfall. Es sind in erster Linie die Polyphenole im Apfel (die oligomeren Procyanidine), die eine starke chemopräventive Wirkung haben und somit vor lebertoxischen Chemikalien schützen können.
🍏 Äpfel sind gut für den Darm: Äpfel liefern nicht nur eine Vielzahl an wichtigen Vitaminen; der Verzehr eines Apfels befördert Studien zufolge bis zu 100 Millionen Bakterien in deinen Körper. Klingt nicht sonderlich appetitlich? Deinem Darm gefällt es aber – er wird nämlich durch Obst gestärkt! Der Ballaststoff Pektin ist dabei eine gute Unterstützung. Bei diesem handelt es sich um einen löslichen Ballaststoff, der vielen nützlichen Darmbakterien als Nahrung dienen kann – er ist also präbiotisch. Die Bakterien verstoffwechseln diesen und gewinnen daraus Energie. Das kommt deiner Verdauung auf jeden Fall zugute.
🍏 Äpfel strotzen vor guter Nährstoffe: Äpfel sind reich an Vitamin A und C sowie B-Vitaminen und Folsäure. Sie alle kommen nicht nur der allgemeinen Gesundheit zugute, sondern stärken vor allem auch deinen Darm sowie dein Immunsystem! Es heißt schließlich nicht umsonst „An apple a day keeps the doctor away“. Besonders reich sind Äpfel an Vitamin C –  welches das Immunsystem tatkräftig unterstützt.
🍏 Äpfel senken den Cholesterinspiegel: Der gesunde Ballaststoff Pektin, ist bekannt dafür, das „böse“ LDL-Cholesterin im Darm zu binden, aus dem Körper zu schwemmen und so den Cholesterinspiegel zu senken. Mehrere Studien konnten diese gesunde Wirkung bereits bestätigen.
🍏 Äpfel können das Krebsrisiko senken: Das Fruchtfleisch von Äpfeln enthält reichlich Flavonoide und Carotinoide, die mit ihrer antioxidativen Wirkung punkten. Eine Studie des Max-Rubner-Instituts zeigte, dass die gesunden Inhaltsstoffe der Frucht sogar im naturtrüben Apfelsaft ausreichten, um die weißen Blutkörperchen vor Genschäden zu schützen. „Ein erster Hinweis auf ein krebsvorbeugendes Potenzial“, resümieren die Forschenden.
🍏 Äpfel stärken die Lunge: Mit zunehmendem Alter lässt auch langsam die Lungenfunktion nach, da die Zahl der Lungenbläschen und kleinen Blutgefäße weniger wird. Der Konsum von frischem Obst, insbesondere der von Äpfeln und Tomaten, kann diesen Prozess entschleunigen. Laut einer Studie der John-Hopkins-Universität kann der tägliche Verzehr von drei Äpfeln die Lungenfunktion nachhaltig unterstützen. Neben Personen mit einer chronischen Lungenkrankheit können vor allem (Ex-)Rauchende durch den Konsum von Äpfeln profitieren.
🍏 Äpfel halten das Gehirn auf Trab: Naturtrüber Apfelsaft ist nicht nur lecker, er unterstützt auch das Gehirn und kann sogar das Alzheimerrisiko reduzieren. Forschende haben herausgefunden, dass der Apfelsaft die Bildung sogenannter Beta-Amyloide im Gehirn hemmt. Bei diesen handelt es sich um die Ablagerungen, die als „senile Plaque“ im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen stehen. Wurde bereits eine solche Erkrankung diagnostiziert, sollte trotzdem fleißig zu Äpfeln sowie dem Saft gegriffen werden. Denn der regelmäßige Apfelverzehr kann laut Studien zu einer Verbesserung des Verhaltens der Erkrankten führen.
Besonders Nervosität, Ängste, Wahnvorstellungen, geistiges und körperliches Wohlbefinden sollen sich dadurch ehrheblich verbessern.

🍎 Abnehmwunder Apfel
Äpfel bestehen durchschnittlich zu 85 Prozent aus Wasser. Zudem weisen sie pro 100 Gramm um die 50 bis 55 Kalorien auf.
Die Früchte sind zwar sehr fettarm, dafür kommen sie mit 10,4 Gramm schon auf eine beachtliche Menge Fruchtzucker. Dennoch sollten Äpfel innerhalb einer gesunden Ernährung oder Diät auf dem Speiseplan stehen.
Aufgrund der reichlich vorhandenen Ballaststoffe, die im Darm aufquellen, sättigen die Früchte nämlich angenehm – und bezwingen ganz nebenbei noch den Durst ein wenig. Auch Studien konnten bereits feststellen, dass der vermehrte Verzehr von Äpfeln, den Abnehmprozess beschleunigen kann – ganz besonders dann, wenn der Apfel ungesunde Naschereien ersetzt.
Bei Heißhunger also lieber einmal mehr zum Apfel greifen und die saftige Süße genießen.
Besonders dienen können sie mit Vitamin C. Aber auch die Menge an B-Vitaminen und Vitamin A ist keinesfalls zu verachten. Zudem enthalten sie andere, für Körperfunktionen wichtige Mineralien.
Zitat
🍎 Die Tabelle zeigt die Kalorien und die wichtigsten Nähr- sowie Inhaltsstoffe von Äpfeln: (in100g): Kalorien   54 I Fett   < 1 g I Proteine   < 1 g I Kohlenhydrate   11,4 g I Ballaststoffe   2,4 g I Kalium   122 mg I Phosphor   11 mg I Magnesium   5,7 mg I Eisen   0,3 mg I Folsäure    7,5 µg I Vitamin C   12 mg
Die Haupterntezeit von Äpfeln ist von September bis November. Da man die knackigen Früchte aber perfekt lagern kann, landen die Äpfel das gesamte Jahr über in den Regalen auf Märkten und in Supermärkten. Wer immer zur gleichen Lieblingssorte greift, wird jedoch bald feststellen, dass nicht alle Sorten zu jeder Zeit erhältlich sind. Tatsächlich wird zwischen Sommer- und Winteräpfeln unterschieden. Der Vorteil der sogenannten Winteräpfel: Sie behalten auch nach der Ernte monatelang ihre leckere Genussreife.
Zu diesen „Lageräpfeln“ zählen Sorten wie Cox Orange, Boskoop und Gloster.
Sommeräpfel haben hingegen einen höheren Wassergehalt und lassen sich deshalb nicht so lange lagern. Wenn sie Ende Juli geerntet werden, kommen sie direkt in den Handel, um schnell verzehrt zu werden, da sonst der Reifeprozess zu schnell fortschreitet.
 🍎 Zucht
Weltweit gibt es über 30.000 Sorten. Diese unterscheiden sich in vielen Punkten: Die Farbe sowie Form und Bissfestigkeit, aber auch der Geschmack und die Erntezeit fallen anders aus. Je nach Apfelsorte kann sogar die Verwendungsmöglichkeit in der Küche variieren. 
 ➦ Lust auf kühlen, frischen Apfelsaft? Dann solltest du auf jeden Fall eine der fruchtig-süßen Sorten mit hohem Wassergehalt greifen – der Jonagold eignet sich besonders gut zum Entsaften. Kindern schmeckt vor allem der Royal Gala gut, denn diese Sorte punktet mit einem geringen Säureanteil und reichlich Süße. Andere verbreitete Sorten sind Fuji, Golden Delicious, Pink Lady, Red Delicious, Red Prince sowie Wellant.
    Es darf ruhig etwas kräftiger sein? Dann schmecken dir die Sorten Elstar, Gravensteiner, Cox Orange, James Grieve, Jazz Pinova Ingrid Marie oder Rubinette. Super zum Kochen und Backen eignen sich Elstar und Cox Orange.
    Wer Fan einer eher säuerlichen Note ist, wird die Sorten Boskoop, Granny Smith, Braeburn, Idared, Kanzi, Ontario oder Topaz mögen. Der Boskoop eignet sich bestens für Kuchen oder erfrischende Desserts. Du ärgerst dich beim Kochen darüber, dass die Äpfel die Hitze nicht unbeschadet überstehen? Versuch’ es nächstes Mal mit dem Braeburn – der hat ein festes Fleisch und zerfällt deshalb nicht so schnell wie andere Sorten.
Schon gewusst? „Alte Sorten“ sind anscheinend verträglicher!
Viele Äpfel, die im Supermarkt erhältlich sind, lösen bei Menschen eine allergische Reaktion aus. Diese macht sich meist durch ein lästiges Jucken in Mund und Rachen sowie einen leichten Ausschlag bemerkbar.
Wer selbst unter einer solchen Reaktion leidet, aber nicht die Finger von Äpfeln lassen kann, sollte sich mal an den „alten Sorten“ versuchen, die ohne jahrelange Züchtung daherkommen. Dazu gehören beispielsweise Boskop oder Gravensteiner.
Doch warum werden diese Sorten überhaupt besser vertragen? Es wird vermutet, dass sogenannte Polyphenole – dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe – die allergenen Stoffe in den Äpfeln unschädlich machen.
Bei den neueren Sorten, die größtenteils in den Supermärkten angeboten werden, sind diese Stoffe jedoch weg gezüchtet. Denn durch diese werden die Früchte unförmiger und auch das Fruchtfleisch verfärbt sich nach dem Aufschneiden deutlich schneller.
 🍎 Worauf du beim Kauf achten solltest
Beim Kauf eines Apfels kann man nicht viel falsch machen? Das stimmt nur bedingt. Zuallererst solltest du natürlich darauf achten, welchen Geschmack du bei der Frucht gerne hast.  Prinzipiell kannst du Äpfel das ganze Jahr über im Supermarkt erwerben. Denn nach der Saison werden sie entweder im Kühlhaus gelagert oder zu uns verschifft. Wenn dir die Umwelt am Herzen liegt, solltest du natürlich bevorzugt zu den regionalen Produkten greifen, sofern diese gerade hierzulande geerntet wurden. Etwas tricky wird es außerhalb der Saison. Denn um die Apfelsaison zu verlängern, werden die Früchte tonnenweise in Kühlhäusern gelagert. Je länger sie dort liegen, umso mehr belasten sie aufgrund des benötigten Stroms die Umwelt.
Tatsächlich wird es deshalb im Frühjahr sogar für die Klimabilanz „besser“, die Früchte zu nehmen, welche zuvor aus Neuseeland und Co. eingeschifft wurden.
Zur Orientierung kannst du dir merken: Bis Anfang November wird in der Regel noch geerntet und bis zum Jahresanfang können diese Äpfel ohne schlechtes Gewissen gegessen werden.
🍏 Die richtige Lagerung von Äpfel
Während sie reifen, geben Äpfel das Gas Ethylen ab. Aus diesem Grund sollten die Früchte nicht neben anderen empfindlichen Obst- und Gemüsesorten gelagert werden. Dazu zählen beispielsweise Tomaten, Bananen und auch Gurken.
Äpfel essen: Darum lassen wir die Schale dran!
Wie bei vielen anderen Obst- und Gemüsesorten, sitzt auch beim Apfel ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe in der Schale.
So steckt knapp die Hälfte der überaus gesunden Polyphenole in der Haut der Frucht – diese zu verlieren, wäre wirklich schade.
Auch bis zu 70 Prozent der Vitamine befinden sich in der Haut des Kernobstes oder zumindest unmittelbar darunter – Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium sowie ungesättigte Fette. Eine Ausnahme stellt das Backen eines Apfelkuchens oder eine ähnliche Weiterverarbeitung dar – in diesem Fall sollte die Schale entfernt werden.
🍏 Das perfekte Hausmittel für alle Fälle
Egal wo der Schuh drückt, Äpfel können fast immer bei kleinen, akuten gesundheitlichen Problemen helfen.
 ➦ Besonders gesund und daher ein absolutes Muss auf dem Speiseplan: Apfelessig!
Dieser lindert beispielsweise Halsschmerzen und Rachenentzündungen. Dazu einfach ein Glas warmes Wasser mit einem Esslöffel Honig sowie einem Teelöffel Apfelessig langsam trinken. Ein gebratener Apfel mit Honig kann wiederum bei Heiserkeit helfen.  Leidet Frau während der Schwangerschaft unter morgendlicher Übelkeit, kann auch hier der Verzehr eines Apfels am Morgen Abhilfe schaffen. Wer unter Nervosität leidet, kann seinen unruhigen Geist mit einer leckeren Tasse Apfeltee beruhigen. Dazu einfach den Apfel samt Schale aufschneiden und mit heißen Wasser übergießen nach belieben Teebeutel und Zitronensaft.

🍏 https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84pfel 🍎 https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Apfelsorten 🍎 https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturapfel
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📑 Allgemeines Board Tipps und Informationen / 🧂 Gewürze & Kräuter
« Letzter Beitrag von ★ Sarah Maria Schwab am Oktober 16, 2022, 01:56:17 Nachmittag »
 🧂 Gewürze und Kräuter werden oft als Nebendarsteller abgetan, wenn es um gesunde Ernährung geht, aber viele verdienen viel mehr Anerkennung für die Nährstoffe, die sie liefern. Obwohl sie nur in kleinen Mengen konsumiert werden, enthalten sie nämlich mehr Antioxidantien und andere gesunde Substanzen, als man auf den ersten Blick sieht. Tatsache ist sogar so, dass es keine Lebensmittel gibt, die mehr Antioxidantien enthalten als Gewürze.
 🥗 Wenn Sie Ihren gesunden Lebensstil abrunden wollen, sollten Sie sich mit den folgenden Kräutern und Gewürzen eindecken und sie großzügig beim Kochen verwenden.


🧂 Folgende Gewürze können bei allem helfen, von der Reduzierung von Entzündungen über die Vorbeugung von Krebs bis hin zur Senkung Ihres Blutdrucks uvm..
1. Kurkuma
Kurkuma hat einen unverwechselbaren Geschmack und ist das Hauptgewürz, das in vielen Currys nach indischer Art verwendet wird. Alleine gegessen hat es einen herben, leicht bitteren Geschmack, weshalb man es oft mit Kreuzkümmel, Kardamom und anderen Gewürzen verwendet, um den Geschmack abzurunden.
Kurkuma hat entzündungshemmende Eigenschaften, weshalb es bei einer langen Liste von Zuständen und Störungen, die durch übermäßige Entzündungen hervorgerufen werden, hilfreich sein kann. Kurkuma kann auf ganz natürliche Weise bei der Behandlung der Symptome von Arthritis helfen und bei der Beruhigung des Verdauungssystems unterstützend wirken.
Dazu kommt, dass Kurkuma nach neuesten Erkenntnissen die Entstehung von Krebs hemmen dürfte bzw. auch das Fortschreiten verlangsamen könnte.
Kurkuma wird am häufigsten in Currys und Chutneys verwendet und kann auch mit anderen Gewürzen kombiniert werden. Wichtig: Essen Sie Kurkuma immer in Kombination mit schwarzem Pfeffer. Die im Pfeffer enthaltenen Stoffe erhöhen die Aufnahme der Wirkstoffe des Kurkumas im Darm um ein Vielfaches!
2. Rosmarin
Rosmarin lässt Sie vielleicht an Kiefern denken, denn das ist es, was ihm sowohl im Aroma als auch im Geschmack am meisten ähnelt. Dazu kommt noch ein Hauch von Minzgeschmack. Sie werden oft sehen, dass Rosmarin verwendet wird, um den Geschmack von Hühnchen und Kartoffeln zu verbessern.
Rosmarin ist ein Segen für das Immunsystem und hilft, es widerstandsfähig zu halten und sorgt dafür, dass es richtig funktioniert. Rosmarin kann auch dabei helfen, die Durchblutung des Körpers sowie die Gehirnfunktion zu verbessern, indem mehr Blut zum Gehirn gelangt.
Wenn Sie Magenprobleme haben, können Sie auch versuchen, Rosmarin zu verwenden, um Ihr Verdauungssystem zu beruhigen.
3. Basilikum
Der pfeffrige Geschmack von frischem Basilikum ist in der Welt der Kräuter und Gewürze schwer zu übertreffen. Die Nummer eins unter den Gerichten, die den erstaunlichen Geschmack von Basilikum zur Geltung bringen, ist Pesto, da Basilikum die Hauptzutat ist. Pesto ist eine großartige Möglichkeit, den köstlichen Geschmack des Basilikums zu einer Vielzahl von Gerichten hinzuzufügen.
Basilikum ist vielleicht nicht auf Ihrem Gesundheitsradar, weil es als Kraut klassifiziert ist und als Nebenzutat verwendet wird, aber es ist an der Zeit, dass Sie es vermehrt zu sich nehmen. Das liegt daran, dass es unter anderem die DNS schützt, antientzündlich wirkt und bei der Förderung Ihrer kardiovaskulären Gesundheit hilft.
Als ob das noch nicht genug wäre, wirkt Basilikum auch antibakteriell. Ziehen Sie in Erwägung, Ihr eigenes Basilikum anzubauen, damit Sie es so frisch wie möglich verwenden können und wissen, wo es herkommt.
4. Kreuzkümmel
Die meisten Menschen assoziieren Kreuzkümmel mit Tacos, da er die Hauptzutat in vielen Tacogewürzen ist. Probieren Sie ihn auf gebratenen Kartoffeln oder jedem anderen Gericht, dem Sie einen herzhaften Geschmack verleihen wollen.
Gemahlener Kreuzkümmel verdient einen Platz in Ihrem Gewürzregal, nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner gesundheitlichen Vorteile. Dazu gehören positive Wirkungen auf die Verdauung, die Bereitstellung dringend benötigter Nährstoffe und er soll sogar helfen, Diabetes vorzubeugen.
Diabetiker sollten sich mit Kreuzkümmel also vertraut machen, denn es hat sich gezeigt, dass er positiv bei vielen Erkrankungen wirken kann, die Menschen mit Diabetes betreffen. Natürlich sollten Sie immer mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie ein Lebensmittel oder Gewürz vermehrt zu sich nehmen, und ihn fragen, was die beste Diät für Ihre spezielle Situation ist.
Kreuzkümmel kann auch Ihre Verdauung unterstützen und liefert essentielle Mineralien wie Phosphor, Thiamin und Kalium, die Ihr Körper jeden Tag braucht.
5. Muskatnuss
Nussigkeit ist das Wort, das am häufigsten verwendet wird, um zu beschreiben, wie Muskatnuss schmeckt. Aber es gibt kein Gewürz, das genau wie Muskatnuss schmeckt. Sie haben wahrscheinlich schon Muskatnuss kennengelernt, wenn Sie gerne backen oder Desserts machen. Es ist ein Gewürz, das auf den meisten Listen der am häufigsten verwendeten Gewürze auftaucht, aber nur wenige wissen, dass es auch gesund ist.
Muskatnuss hat entgiftende Eigenschaften, weshalb sie als Zutat in vielen Entgiftungsgetränken verwendet wird. Es kann die Leber anspornen, Giftstoffe auszuscheiden und hilft, die Nieren von Verunreinigungen zu befreien.
Muskatnuss kann auch als Einschlafhilfe und als natürliches Heilmittel für viele alltägliche Verdauungsprobleme verwendet werden, die normalerweise mit einem rezeptfreien Medikament behandelt werden.
Wichtig: Übertreiben Sie es nicht mit der Muskatnuss beim Würzen und verwenden Sie immer nur eine kleine Menge. Wenn Sie zu viel Muskatnuss erwischen, kann es nämlich zu Vergiftungserscheinungen kommen.
6. Safran
Safran hat einen schwer zu bestimmenden Geschmack, aber in den meisten Gerichten verleiht er der Mahlzeit einen leicht honigartige Note. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu viel davon verwenden, da dies dazu führen kann, dass Gerichte bitter schmecken.
Die meisten Vorteile von Safran zeigen sich, wenn man Safranextrakt verwendet, und nicht den Safran, den man in Gewürzgeschäften sieht. Dennoch kann es sich lohnen, Safran zum Würzen zu verwenden, weil er auch so immer noch gesund ist.
Zum Beispiel hat sich gezeigt, dass Safran bei Depressionen sowie Menstruationsbeschwerden positiv wirken kann. Es hat sich sogar gezeigt, dass er dabei helfen kann, gegen neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer vorzubeugen.
7. Ginseng
Ginseng wird oft pur wegen seiner gesundheitlichen Vorteile konsumiert und ist nicht für seine Fähigkeit bekannt, ein Gericht besser schmecken zu lassen. Sie finden es oft in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.
Ginseng wird in vielen Teilen Asiens als Wunderkraut angesehen und es gibt klinische Forschungen, die diese Annahme unterstützen. Der am meisten erforschte Nutzen ist seine Fähigkeit, das Immunsystem zu stärken. Ginseng soll auch helfen, Ihren geistigen Fokus zu halten und Ihre Konzentration zu verbessern.
8. Kardamom
Es gibt nichts, das so schmeckt wie Kardamom, und wenn Sie ein Fan von indischem Essen sind, sind Sie wahrscheinlich ein Fan von Kardamom. Er ist ein bisschen scharf, aber nicht übermäßig, und man schmeckt ihn heraus, egal zu welchem Gericht man ihn auch hinzufügt.
Der vielleicht wichtigste Grund, mehr Kardamom zu essen, ist seine positive Wirkung auf die Verdauung; so kann er bei Symptomen wie Verdauungsstörungen, Magenverstimmungen und Sodbrennen helfen. Kardamom hat zudem antioxidative Eigenschaften, die Ihrem Körper helfen, freie Radikale zu bekämpfen.
Kardamom soll sich sogar positiv auf den Blutdruck auswirken. Das liegt daran, dass er reich an Ballaststoffen ist und harntreibend wirkt, zwei Faktoren, die zur Senkung des Blutdrucks beitragen können.
9. Curry
Das Gericht Curry hat seinen Namen von Curry, dem Gewürz, und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, es zuzubereiten, mit verschiedenen Gewürzen und daher mit jeweils einem anderen Geschmack.
Es mag Sie überraschen zu erfahren, dass Curry nicht nur eine schmackhafte Gewürzmischung ist, sondern auch eine Quelle vieler gesunder Nährstoffe und Antioxidantien. Kein Wunder, ist Curry doch eine Mischung aus vielen verschiedenen Gewürzen, die alle positive Eigenschaften haben und viele davon kommen auch in dieser Liste vor. Das Ganze ist so gesehen also größer als die Summe seiner Teile. Wählen Sie einfach Ihre Lieblingsmischung. Sie können dabei eigentlich nichts falsch machen, da fast alle Currypulver aus gesunden Gewürzen bestehen.
Currypulver werden entzündungshemmende und sogar krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Sie müssen Currypulver nicht nur für die Zubereitung eines Currys verwenden, Sie können damit experimentieren und es in einer Reihe von verschiedenen Gerichten einsetzen. Versuchen Sie es bei Gemüsegerichten und lassen Sie sich überraschen.
10. Thymian
Thymian verleiht Speisen einen erdigen Geschmack, ohne dabei geschmacklich die ganze Aufmerksamkeit an sich zu reißen (außer man erwischt zu viel). In vielen Rezepten für Hackbraten und Faschiertes wird Thymian verwendet und Sie werden ihn in Suppen, Eintöpfen und als Teil von Gewürzmischungen für Fleisch sehen.
Thymian hat stark antioxidative Eigenschaften. Es ist wichtig, jeden Tag eine gute Menge an Antioxidantien aus einer Vielzahl von Lebensmitteln zu sich zu nehmen, denn es gibt unzählige unterschiedliche Antioxidantien und je mehr verschiedene Arten man konsumiert, desto besser. Hier kann Thymian helfen. Außerdem soll er positiv auf die Herzgesundheit wirken und gegen Krebs vorbeugen. Thymian hat auch antimikrobielle Eigenschaften.
Das waren zehn der gesündesten Gewürze der Welt. Wie Sie jetzt gesehen haben, tun Sie nicht nur Ihrem Gaumen, sondern auch Ihrer Gesundheit einen Gefallen, verwenden Sie diese ab sofort öfter beim Kochen. Die nächsten zehn Gewürze gibt es im nächsten Artikel.
11. Cayennepfeffer
Cayennepfeffer bringt Schärfe in viele pikante Gerichte. Die pulverisierte Form des Gewürzes hat einen scharfen Pfeffergeschmack und enthält Capsaicin, die Substanz, die Chilis ihre Schärfe verleiht.
Cayennepfeffer wird in vielen Rezepten verwendet, weil er ihnen Schärfe und einen pfeffrigen Geschmack verleiht. Aber er hat auch eine lange Liste von möglichen gesundheitlichen Vorteilen.
Cayennepfeffer hat eine reinigende Wirkung auf den Körper und er beruhigt, obwohl er scharf ist, die Verdauung. Er wird dank seiner reinigenden Eigenschaften auch oft in Entgiftungsprogrammen verwendet.
12. Süßholzwurzel
In einer Mahlzeit verwendet, fügt Süßholzwurzel dem Gericht eine gute Portion „Würzigkeit“ hinzu, aber seien Sie vorsichtig, nicht zu viel zu verwenden, sonst könnten Sie die anderen Aromen überdecken.
Süßholzwurzel hat einen eigenen Geschmack, den viele vielleicht nicht gewohnt sind. Aber dafür bringt sie viele Vorteile mit, wenn man sich erst an den Geschmack gewöhnt hat. Der größte davon ist die Fähigkeit zu helfen, Körper und Geist zu beruhigen und Stress und Angst zu vermindern.
Es gibt auch einige Beweise dafür, dass Süßholzwurzel in einer ganzen Reihe von Bereichen helfen kann, von kardiovaskulärer Gesundheit bis hin zur Linderung von Problemen in den Wechseljahren.
Eine beliebte Art, Süßholzwurzel zu verwenden, ist, einen Tee daraus zu machen. Dazu kocht man einfach Wasser mit Süßholzwurzel und trinkt es dann wie jeden anderen Tee. Es ist ein schneller und effektiver Weg, um sich zu beruhigen und die Stimmung zu verbessern, wenn die Dinge überwältigend scheinen.
13. Oregano
Es gibt viele Versionen von Oregano. Einige haben einen eher bitteren Geschmack, während andere mehr nach Minze schmecken. Die in Italien am häufigsten genutzte Sorte von Oregano ist vielleicht die beliebteste und wird oft in Soßen und Nudelgerichten verwendet.
Bei Oregano ist es einfach, ihn oft zu verwenden, weil es so gut zu einer großen Anzahl von Lebensmitteln passt. Die Menge an Vitaminen, die er enthält, ist ziemlich beeindruckend, und mit ihm kommt eine große Portion Antioxidantien.
Oregano enthält auch Mineralien, Ballaststoffe und sogar Omega-3-Fettsäuren, aber um den größten Nutzen daraus zu ziehen, sollten Sie ihn frisch anbauen.
Sie sollten sich nicht auf ein einzelnes Gewürz wie Oregano verlassen, um Ihren gesamten Bedarf an Antioxidantien zu decken. Aber er kann leicht zu Gemüse hinzugefügt werden, das seine eigenen Vitamine und Mineralien enthält, und dann bekommen Sie ein vollständigeres Spektrum an Nährstoffen.
14. Koriander
Frischer Koriander findet seinen Weg in viele Salsa-Rezepte und ist der Grund, warum sie diesen typischen Salsa-Geschmack haben. Er wird auch häufig in Soßen und als Beilage verwendet, weil er geschmacklich ergänzt, ohne überwältigend zu sein.
Die meisten Köche verwenden Koriander wegen seines erstaunlichen Geschmacks und der Art und Weise, wie er ein einfaches Gericht aufwertet. Aber Sie können Koriander nicht nur verwenden, weil er fantastisch schmeckt, sondern, weil er auch andere fantastische Eigenschaften hat.
Koriander soll dabei helfen, den Körper zu entgiften. Ihm wird auch eine gute Wirkung nachgesagt, wenn es darum geht, nervliche Anspannung zu mindern. Versuchen Sie also, zuerst Koriander zu verwenden, bevor Sie auf medizinische Mittel zur Beruhigung zurückgreifen.
15. Lavendel
Lavendel hat einen blumigen Geschmack, was man auch erwarten würde, da es eine Blume ist. Es wird auch beschrieben, dass er eine gewisse Süße hat, die bei übermäßigem Gebrauch bitter werden kann.
Lavendel hat nicht nur eine schöne Farbe, diese Blume sollte auch dank ihrer vielen gesunden Eigenschaften auf Ihrem Radar sein. Vielleicht wussten Sie schon, dass er eine beruhigende Wirkung hat und oft in der Aromatherapie verwendet wird, um den Geist zu entspannen und die Stimmung zu verändern. Lavendel enthält zudem viele Phytonährstoffe. Wenn Ihnen keine Möglichkeiten einfallen, Lavendel in Ihre Küche zu bringen, können Sie ihn auch einfach als Tee trinken.
16. Salbei
Salbei hat einen bitteren, adstringierenden Geschmack und wird oft zum Würzen von Füllungen verwendet. Er hat ein unverwechselbares Aroma, wenn er gekocht wird, und sein Geschmack kann andere übertönen, weshalb man nicht zu viel davon verwenden sollte.
Salbei ist dem Rosmarin sehr ähnlich, da sie beide aus der gleichen Pflanzenfamilie stammen. So sind auch die positiven Wirkungen, vor allem durch den hohen Gehalt an Antioxidantien, sehr ähnlich.
Antioxidantien gehören zu den Stoffen, die dem Körper Gutes tun, indem sie z. B. freie Radikale neutralisieren. Dazu kommt die entzündungshemmende Wirkung von Salbei, die Erleichterung bei Erkrankungen wie Arthritis oder allem anderen, das durch übermäßige Entzündungen im Körper hervorgerufen wird, bringen kann.
17. Ingwer
Ingwer kann ziemlich scharf sein, wenn er direkt verzehrt wird. Wenn er in Verbindung mit anderen Lebensmitteln beim Kochen verwendet wird, fügt er der Mahlzeit in der Regel ein wenig Bitterkeit und gleichzeitig ein wenig Süße hinzu.
Ingwer ist im Laufe der Jahre immer beliebter geworden und man findet ihn heute in mehr Rezepten als je zuvor. Das ist eine gute Sache, denn Ingwer enthält sehr viele ätherische Öle, die eine Reihe an positiven gesundheitlichen Wirkungen entfalten können. Am faszinierendsten ist dabei, dass Ingwer effektiv gegen Krebs vorzubeugen scheint. Darauf deuten zumindest Untersuchungen hin. Teilweise sollen bestimmte, im Ingwer enthaltene Stoffe, sogar Krebszellen abtöten können – ob das tatsächlich der Fall ist, bedarf jedoch weiterer Untersuchungen.
Erwägen Sie die Zugabe von frischem Ingwer zu Suppen und Eintöpfen oder die Zugabe von Ingwerpulver zu Huhn und Fisch, um deren Geschmack zu verbessern und die gesundheitlichen Vorteile zu nutzen, die er bietet. Verwenden Sie nach Möglichkeit immer Bio-Ingwer, um den vollen Nutzen zu erhalten.
18. Zimt
Zimt schmeckt wie Zimt, es gibt nichts anderes, was ihm gleicht, und keine andere Möglichkeit, ihn zu beschreiben, als dass er eben so schmeckt, wie er schmeckt. Sie finden Zimt oft als eigenständige Komponente in Gerichten wie Zimtschnecken oder Apfelmus.
Zimt wird am häufigsten beim Backen und bei der Zubereitung von Desserts verwendet, aber er hat auch viele gesundheitliche Vorteile.
Sie können Zimt wegen seiner antiseptischen Eigenschaften verwenden, die helfen, den Körper von Bakterien zu reinigen, oder als eine Möglichkeit, Ihren Cholesterinspiegel zu verbessern. Er hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und soll die Entstehung von Krebs verhindern. Zimt soll auch bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels unterstützend helfen können und den Stoffwechsel ankurbeln.
Es gibt zwei Arten von Zimt: den häufiger vorkommenden Cassia-Zimt und den selteneren und teureren Ceylon-Zimt. Da Cassia-Zimt relativ viel Coumarin enthält, ein Stoff, der bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädliche Wirkungen haben kann, sollten Sie immer Ceylon-Zimt wählen. Diese Zimtart enthält zwar auch Coumarin, jedoch in so geringen Ausmaß, dass er als unbedenklich gilt.
19. Petersilie
Petersilie hat einen frischen, säuerlichen Geschmack und obwohl sie normalerweise als Garnierung für einen Teller verwendet wird, kann sie helfen, Ihren Atem nach einer Mahlzeit zu erfrischen. Wird sie in einem Gericht verwendet, tritt ihr Geschmack gegenüber den anderen Zutaten in den Hintergrund.
Petersilie ist eine Quelle für Antioxidantien. Sie enthält eine beeindruckende Menge an Vitamin K und Vitamin C. Das Vitamin C wird helfen, Ihr Immunsystem zu stärken und Schmerzen zu lindern, die durch entzündliche Zustände verursacht werden. Wenn Sie versuchen, sich mit Vitamin C zu versorgen, verlassen Sie sich nicht auf eine einzelne Frucht oder ein einzelnes Lebensmittel, sondern betrachten Sie es als eine Gruppenleistung und verwenden Sie am besten immer eine Kombination von Lebensmitteln, um das Ziel zu erreichen.
Petersilie kann auch bei der Gesundheit Ihres Herzens helfen, indem sie Sie mit B-Vitaminen versorgt, die gut für das Herz-Kreislauf-System sind.
20. Fenchel
Fenchel erinnert viele an den Geschmack von schwarzem Süßholz oder Süßholzwurzel. Fenchel hat jedoch eine gewisse Sanftheit im Geschmack, die ihn zu einer subtilen Ergänzung jeder Mahlzeit macht.
Fenchel ist ein Kraut, mit dem Sie sich vertraut machen sollten. Das liegt daran, dass er eine Kombination von Nährstoffen enthält, die es nur im Fenchel gibt. Die antioxidativen Vorteile sind das, woran wir am meisten interessiert sind, wenn es um Fenchel geht. Diese Stoffe helfen, den Körper vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Er enthält auch Vitamin C, das dem Körper nicht nur beim Immunsystem hilft.
Das Schöne an Fenchel ist, dass Sie eine große Knolle davon im Laden kaufen und sie auf vielfältige Weise verwenden können, z. B. in Suppen, Eintöpfen und Aufläufen.

Früher waren die Preise für Gewürze astronomisch. Im 19. Jahrhundert konnten sich aber schon viele Menschen Gewürze leisten, weil die Gewürzmonopole zusammengebrochen waren. Doch selbst heute gibt es noch viele Gewürze, bei denen ein Kilo den Preis eines Kleinwagens erreicht.
Gewürze sind Pflanzen oder Teile davon, die sich durch besonders viele Geruchs- und Geschmacksstoffe auszeichnen. Diese würzenden Zutaten sind unverzichtbar in jeder Küche, sollen die Gerichte nicht fad schmecken.
🪙 Safran
Das mit Abstand wertvollste Gewürz der Welt ist heute Safran. Die getrockneten Blütennarben des Safrankrokus können als Safranfäden gekauft werden. Ein Kilo davon kostet, je nach Qualität, zwischen 3.000 und 14.000 Euro.
Safrankrokus gehört zur Gruppe der Schwertliliengewächse. Diese Pflanze war ursprünglich in Kleinasien sowie im Mittelmeerraum beheimatet und wird heute vor allem in Südfrankreich, im Iran, in Spanien, in Italien, in Marokko und in Griechenland angebaut. Der Grund für die sehr hohen Preise liegt in der aufwendigen Ernte. Der Safrankrokus blüht einmal jährlich für nur zwei Wochen. Die Blütennarben, von denen jede Blüte drei besitzt, müssen mühsam von Hand geerntet werden und das früh morgens gleich nach dem Öffnen der Blüte, weil sonst das wertvolle Aroma verfliegt. Für ein Kilogramm müssen mindestens 150.000 Blüten geerntet werden bzw. benötigt man dafür eine Anbaufläche von rund 1.000 Quadratmetern.
Safran wird nebem dem Würzen auch zum Färben von Speisen eingesetzt. Das sehr ergiebige Gewürz wird vor allem zum Würzen von Reisgerichten verwendet.
🍪 Vanille
Auf dem zweiten Platz liegt die Vanille. Eine Schote kostet zwischen drei und fünf Euro, wobei es starke Qualitätsunterschiede gibt. Der Preis ergibt sich wiederum aufgrund des arbeitsintensiven Herstellungsprozesses. In den Handel kommen nämlich nur die fermentierten Schoten der Vanillepflanzen. Diese werden bis zu 30 Zentimeter lang. Kurz, bevor sie reif sind, werden sie händisch geerntet, mit Wasserdampf behandelt und in einem luftdichten Behälter vier Wochen lang gelagert, wo sie langsam fermentieren. Die Herstellung ist also sehr zeit- und arbeitsaufwendig.
Die Vanille stammt ursprünglich aus Mexiko, wird aber heute hauptsächlich auf den Inseln des indischen Ozeans und auf Madagaskar auf riesigen Plantagen angebaut. Von den weltweit über 100 Arten können nur 15 zum Verfeinern von Süßspeisen verwendet werden.
Vanilleschoten sind die getrockneten, reifen Früchte der Vanilleorchidee
In ihrer Heimat Mexiko wird die Vanilleorchidee von einer Sorte stachelloser Bienen bestäubt. Aus diesem Grund konnte Vanille außerhalb von Mexiko nicht kultiviert werden. Erst als der Sklave Edmond Albius, der auf der Insel Réunion lebte, im Jahre 1841 entdeckte, dass man Vanille auch von Hand an dem Tag bestäuben kann, an dem die Blume blüht, konnte die Pflanze auch in anderen Ländern angebaut werden. Diese arbeitsintensive händische Bestäubung wird auch heute noch angewandt, was auch ein Grund dafür ist, dass die Vanille heute noch eines der teuersten Gewürze der Erde ist.
 🧂 Kardamom
Verhältnismäßig billig im Vergleich zu Safran und Vanille ist Kardamom mit einem Preis von ungefähr 60 Euro pro Kilogramm. Dennoch ist dieser Preis weit über dem durchschnittlichen Gewürzpreis. Damit liegt Kardamom unangefochten auf Platz drei.
Es handelt sich bei dieser Pflanze um ein Ingwergewächs mit feurig-pikantem Geschmack. Seine Hauptanbaugebiete sind Indien und Madagaskar. Es gibt zwei Arten: schwarzen und grünen Kardamom. Der schwarze hat einen rauchigen, erdigen und herben Geschmack und wird vor allem zum Würzen von herzhaften Gerichten verwendet. Grüner Kardamom wird oft bei Süßspeisen eingesetzt.
🍪 Zimt
Was Sie als Zimt kennen ist vielleicht gar kein Zimt
Der Zimt, den man gewöhnlich im Supermarkt vorfindet, ist die Rinde von Bäumen der Cassia-Familie; er sieht ein wenig aus wie kleine, harte Stöcke. Die Bäume der Cassia-Familie sind verwandt mit echtem Zimt, Cinnamomum verum, der auch Ceylon-Zimt genannt wird. Dieser ist brüchiger und delikater, hat er doch ein feineres Aroma. Ceylon-Zimt ist für gewöhnlich teurer als Cassia-Zimt, weil es ihn seltener gibt.
Hier muss zunächst einmal unterschieden werden. Für Europa sind nämlich zwei Arten von den vielen Zimtgewächsen als Gewürz relevant: der Chinesische oder Cassia-Zimt und der Echte Zimt, auch Ceylon-Zimt genannt. Hier geht es um letzteren. Da er seltener ist als der Chinesische Zimt, ist er auch teurer.
Bei Zimt handelt es sich um die getrocknete Rinde von Zimtbäumen. Es ist eines der ältesten Gewürze der Welt und wird vor allem zum Würzen von Süßspeisen verwendet. Ursprünglich war der Ceylon-Zimtbaum in Sri Lanka beheimatet, wird heute aber in vielen tropischen Ländern angebaut. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert galt Zimt als besonders wertvoll und war eines der teuersten Gewürze der Welt. 1530 verbrannte der Kaufmann Anton Fugger zum Beispiel die Schuldscheine von Karl V., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in einem Feuer aus Zimtstangen, um seinen enormen Reichtum zu demonstrieren.
 🏺 Pfeffer
Unangefochten auf Platz eins der Liste der historisch teuersten Gewürze steht der Pfeffer. Das heute am öftesten verwendete Gewürz der Welt war jahrhundertelang auch das teuerste. Pfeffer war einmal so wertvoll, dass es bewaffnete Konflikte um seine Anbaugebiete gab und viele Entdecker und Seefahrer aufbrachen, um einen Seeweg nach Indien zu finden, damit er billiger nach Europa gebracht werden konnte. Eigentlich eine Ironie der Geschichte: Kolumbus brach auf, um für den Pfeffer- und Gewürzhandel einen Seeweg nach Indien zu finden, und entdeckte dabei einen neuen Kontinent mit unzähligen neuen Gewürzen. Das führte schließlich dazu, dass Pfeffer seine Bedeutung verlor. Mit Chili gab es nämlich plötzlich ein weiteres Gewürz, das Schärfe in die Speisen brachte.
Ursprünglich stammt Pfeffer aus Indien, heute wird er aber in vielen Ländern Südostasiens und auch in Brasilien angebaut. Die Pfefferpflanze ist eine Kletterpflanze, von der pro Jahr zweimal Pfefferkörner geerntet werden können.
🏺 Weißer, grüner und schwarzer Pfeffer stammt von derselben Pflanze: Piper nigrum
Es stimmt, unser Pfeffer kommt nicht von verschiedenen, sondern nur von einer Pflanze. Es kommt auf den Erntezeitpunkt an bzw. welchen Teil der Pflanze man verwendet. Grüne Pfefferkörner werden unreif geerntet und verarbeitet, damit sie ihre Farbe behalten. Sie haben ein helleres, frischeres Aroma als schwarze Pfefferkörner. Diese werden geerntet, wenn sie beinahe reif sind und dann in der Sonne getrocknet, wodurch sie schwarz werden. Weißer Pfeffer dagegen ist der innere Samen des Pfefferkorns. Diese werden ein paar Tage in Wasser eingeweicht und dann wird die schwarze Schale weggerieben.
🌶 Chilischärfe betont das Aroma von Speisen
Verleiht man einem Gericht ein wenig Schärfe, stimuliert das die Geschmacksknospen. Das Essen schmeckt dann süßer und aromatischer, als es das ohne Chili tun würde. Diesen Trick kann man also nutzen, um die Menge an verwendetem Zucker zu reduzieren. Statt Chili kann man auch Szechuanpfeffer (https://de.wikipedia.org/wiki/Szechuanpfeffer) nutzen.
🌶 Chilis
Das Rätsel, warum Chilis scharf schmecken, konnte erst im Jahr 1997 gelöst werden. Dort entdeckten Wissenschaftler im Gehirn Capsaicin-Rezeptoren. Da Chilis viel Capsaicin enthalten, ist es also dieser Stoff, der beim Verzehr von Chilis das Hitzegefühl auslöst. Die gleichen Rezeptoren sind nämlich auch bei heißen Temperaturen aktiv.
Isst nun jemand ein Gericht mit Chili, dann kommt im Gehirn das Signal an, dass diese Person sich gerade die Zunge verbrennt. Kein Wunder also, dass einem heiß wird. 🌶 Wie scharf ist Chili?
Die Schärfe von Chili wird in sogenannten “Scoville” gemessen. Die höchste Stufe beträgt 16 Millionen Scoville, was reines Capsaicin wäre. In der Natur kommt diese hohe Stufe aber nicht einmal annähernd vor. Die schärfsten Chilisorten der Welt haben rund 100.000 Scoville. Zu diesen Sorten zählen z. B. die karibischen Scotch-Bonnet-Chilis oder die mexikanischen Habaneros. Ein normales Chili-Gericht kommt da maximal auf 30.000 Scoville, dann ist es aber schon sehr scharf.
Chilis und das daraus gewonnene Gewürz Cayennepfeffer sind nicht nur aufgrund ihrer Schärfe belebend, sie tun dem Körper auch gut. So regen sie den Appetit an, aber nicht nur das. Auch der Kreislauf wird angekurbelt und die Durchblutung verstärkt. Außerdem soll Chili gegen Verdauungsschwäche und Blähungen sowie bei Muskelschmerzen und Verspannungen helfen und hat zudem antibakterielle Eigenschaften.
Außerdem enthalten die knallig bunten Schoten - von rot über orange bis hin zu gelb - die Vitamine A, B1, B2, B3, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen und Calcium. Der Vitamin-C-Gehalt einiger Chilisorten ist sogar doppelt so hoch wie der von Zitronen. Das Capsaicin schützt des Weiteren die Magenschleimhaut und soll die Blutfettwerte positiv beeinflussen können.
Warum scharfe Lebensmittel glücklich machen
Scharfe Lebensmittel machen glücklich, weil sie so etwas Ähnliches sind wie eine natürliche, vollkommen harmlose, sogar gesunde Droge. Die Erklärung dafür ist einfach: Schärfe wird von vielen Menschen oft mit Schmerz gleichgesetzt. Das ist nicht nur eine subjektive Wahrnehmung im Gehirn, sondern es scheint, als könne der menschliche Körper tatsächlich nicht zwischen Schärfe und Schmerz unterscheiden. Die Reaktion des Körpers auf Schärfe ist also dieselbe wie auf Schmerz - es werden Endorphine ausgeschüttet, damit der Schmerz nachlässt. Diese Endorphine dämpfen nicht nur den Schmerz, sondern lösen auch ein Glücksgefühl aus. Es gibt sogar einen eigenen Namen für dieses Phänomen, da es beim Verzehr von Chilis regelmäßig vorkommt: Pepper-High-Effekt.
Was, wenn ich keinen Chili vertrage?
Wie bereits erwähnt, gibt es viele Menschen, die mit scharfem Essen ihre Probleme haben. Hier heißt es nicht verzagen. Sollten Sie bei scharfem Essen nur tränende Augen und brennende Schleimhäute sowie übermäßigen Schweiß davontragen, können Sie etwas dagegen tun. Der Körper gewöhnt sich nämlich gegen alles und damit auch gegen Chilischärfe - regelmäßiges Training vorausgesetzt. Je öfter jemand Chili konsumiert, desto mehr gewöhnen sich die Geschmacksknospen daran. Mit der Zeit steigt also die Schärfetoleranz. Will man diese verbessern, sollte man einfach regelmäßig scharf essen. Und zwar so scharf, dass es gerade noch in Ordnung ist oder sogar schon ein wenig über der Grenze. Mit der Zeit erhöht sich die Toleranz so ganz automatisch.
Wenn wir beim Training einmal zu viel erwischen, sollten wir übrigens als kurzfristige “Löschmethode” Reis, Milch oder Gurkensalat nutzen.
 🍻 Wasser oder Bier macht es dagegen nur noch schlimmer.
Zitat
Gewürznelken stammen vom Gewürznelkenbaum. Das ist eine Pflanzenart, die aus Südostasien kommt. Die getrockneten Blütenknospen duften stark und schmecken brennend scharf, süß und würzig. Durch den sehr hohen Anteil an ätherischen Ölen wirken Gewürznelken stark entzündungshemmend und antiseptisch. Sie werden deshalb aufgrund ihrer schmerzstillenden Wirkung gerne bei Zahn- und Zahnfleischproblemen eingesetzt. Außerdem unterstützen sie den Körper bei Verdauungsproblemen.

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