⚔ SMF Forum bodhie.eu ★ 📚 Akademie Bodhietologie ⚜ ●

● 1. Kategorie Prolog => ★ 1.d => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 17. Dezember 2020, 04:15:35

Titel: 😠 Der Unterdrücker 4
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 17. Dezember 2020, 04:15:35
DER FASTUNTERDRÜCKER
Wenn eine Person fortdauernder Unterdrückung ausgesetzt ist, ohne den Versuch zu unternehmen, daran etwas zu ändern, wird sie ihrerseits immer mehr zum Unterdrücker. Die Kurve der Achterbahn wird immer flacher, die Talsohlen immer breiter. Obwohl so eine Person viele unterdrückerische Merkmale aufweist, spüren wir darunter gute Absichten, und es fällt uns schwer zu glauben, dass sie ein echter Unterdrücker ist. Ist eine solche Person ein Unterdrücker? Ich glaube, dass es zwei Arten von antisozialer Persönlichkeit gibt: Den „hartgesottenen“ Unterdrücker, der so handelt, als habe er jahrhundertelang unter Unterdrückung gelitten, und den „funktionalen“ Unterdrücker, der es wahrscheinlich besser meint, aber es aufgegeben hat, Angriffen zu widerstehen, so dass er nicht anders kann, als selbst unterdrückerisch zu sein (zu guter Letzt schlägt er doch zurück, aber es ist zu spät; er attackiert den falschen Feind).
Auf jeden Fall ist der Unterschied zwischen dem hartgesottenen und dem funktionalen Unterdrücker lediglich ein theoretischer. Für praktische Zwecke brauchen wir uns nur zu fragen: Arbeitet die Person aktiv gegen andere? Ist er oder sie mehr schädlich als nützlich? Wenn die Antwort auf beide Fragen ja ist, dann sollten wir diese Person als Unterdrücker bezeichnen.

AUS DER VERGANGENHEIT
Bekannte können manchmal wirklich sehr viel Verwirrung stiften – ohne deswegen wirkliche Unterdrücker zu sein. Wir fahren Achterbahn, wenn uns jemand hinreichend an einen tatsächlichen Unterdrücker in unserer Vergangenheit erinnert. Eine Hausangestellte, die einmal bei mir arbeitete, war fast unfähig, Anweisungen entgegen zu nehmen. Trude war vom Saubermachen geradezu besessen (sie attackierte Staub, als sei er ihr Todfeind), aber immer wenn ich irgendeine Änderung oder Korrektur vorschlug, wurde sie verwirrt, geriet durcheinander und machte unglaubliche Fehler. Sie verteidigte sich, wenn niemand ihr einen Vorwurf machte, und versuchte, Kritik von sich abzuwenden, bevor sie überhaupt geäussert wurde. Jedesmal wenn sie erfuhr, dass ich Gäste erwartete, verlor sie völlig die Nerven. Sie sauste von einer Ecke des Hauses zur anderen, nahm Vorhänge ab, schrubbte die Möbel, polierte wild jede Oberfläche. „Trude“, pflegte ich dann zu sagen, „es ist nicht die Königin von England, die mich besucht. Es ist lediglich ein paar Freunde von mir, die nie auf die Idee kommen werden, unter die Couch zu schauen. Sie weigerte sich, Nippsachen zu waschen, weil die entsetzliche Angst hatte, sie zu zerbrechen. „Das ist in Ordnung, Trude“, versuchte ich sie zu beruhigen, „es gibt nichts in diesem Haus, das ich nicht zu entbehren bereit wäre. Nur zu, zerbrechen Sie alles, was Sie erreichen können.“ Sie zuckte zusammen: „Oh, sagen Sie so etwas nicht.“ Offensichtlich war ihr in der Vergangenheit einmal etwas derart schmerzhaft eingetrichtert worden, dass sie bei jeder gegenwärtigen Anweisung zurückschreckte. Wie sanft auch immer ich sie um etwas bat, sie reagierte, als schwänge ich eine Peitsche. Für sie war ich in solchen Momenten mit irgendeinem mysteriösen Perfektionisten aus der Vergangenheit identisch. Um einer Person, die derartig vor allem zurück zuckt, zu helfen, ist es erforderlich, den ursprünglichen Furchtverbreiter zu identifizieren und den Schaden, den er oder sie anrichtete, auszutilgen. In den meisten Fällen erfordert dies professionelles Wissen mit jemanden der in den Techniken ausgebildet wurde.

EIGENTUM
Viele Unterdrücker haben das Gefühl, „dass niemand wirklich etwas besitzt“, und in ihrem Handeln missachten sie ihr eigenes Eigentum sowie das anderer vollkommen. Dieser Mangel an Eigentumsinn manifestiert sich oft darin, wie der Unterdrücker das Eigentum einer anderen Person behandelt. Er verbeult vielleicht Ihr Auto, verliert das geliehene Buch oder eignet sich grosszügig die Heckenschere an, die Sie ihm letzte Woche leihweise überliessen. Einig Unterdrücker leben in schäbigen Verhältnissen mit zerbrochenen Möbeln und nicht funktionierenden Einrichtungsgegenständen. Unter Umständen sind sie von Riesensammlungen von Trödel, unvollendeten Projekten und nicht benutzten Materialien umgeben. Unordnung und Schmutz herrschen vor. Bei der Arbeit ist er derjenige, der kein Verständnis hat für das Eigentum oder das Ansehen des Unternehmens. Seine Bemühungen resultieren in Bruchschaden, verlorenen Gegenständen und einem verletzten Ansehen. Vermutlich stiehlt er Vorräte und andere Gegenstände. Eine Gruppe von mir bekannten Universitätsstudenten vermietete das Haus, dessen Mieter sie ihrerseits waren, über den Sommer an einen Mann, der ihnen vorenthielt, dass das Haus als Zufluchtsort für Jugendliche verwendet werden sollte, die von Zuhause fortgelaufen waren. Nach vier Monaten kamen die ursprünglichen Mieter zurück und fanden das einst ansehnliche Haus vor, als wäre ein Wirbelsturm über es hinweggefegt. Vier Fenster waren eingeschlagen, mehrere Rolläden zerbrochen. Eine Türe fehlte. Viel Wände wiesen riesige Löcher auf. Das Waschbecken im Badezimmer war aus der Wand gerissen worden; das Wasser aus den geborstenen Leitungen hatte die Fliesen ruiniert. Persönliche Besitzgüter im Wert von über 10.000 Euro waren aus einer verschlossenen Dachkammer entwendet worden. Nicht jeder Unterdrücker verursacht physische Zerstörung. Viele von ihnen leben in ansehnlichen, teuren Umgebungen. Einige sind rücksichtslos ehrgeizig und werden recht wohlhabend. Sie haben keinerlei Gewissensbisse, wenn es darum geht, sich anderer Leute Eigentum (einschliesslich Geld) anzueignen, um ihre Ziele zu erreichen. danach verwenden sie ihr Geld, um andere Menschen zu kontrollieren und zu beherrschen. Eine wohlhabende Witwe verleiht fortwährend Geld an Freunde und Verwandte, um zweifelhafte Pläne zu unterstützen oder finanzielle Schwierigkeiten zu überbrücken. Niemand hat ihr das Geld je zurückbezahlt, was sie zum Anlass nimmt, unaufhörlich über die Undankbarkeit und Unzuverlässigkeit ihrer Freunde und Bekannten zu klagen. Dennoch scheint sie nie aus der Erfahrung zu lernen, denn sie fährt fort, Geld zu verleihen und zu verlieren. Sie liebt es, darüber zu jammern, dass die Menschen „nichts anderes als verstohlene Diebe“ seien. Das Produkt einer Person kann ebenfalls ihre unterdrückerische Haltung zum Ausdruck bringen. Der Rechtsanwalt, der sich geschickt Gesetzeslücken zunutze macht, um den Freispruch eines bekannten Mörders zu erwirken, leistet der Menschheit kaum einen Dienst. Auch ist der Drogenhersteller, der eine Droge auf den Markt wirft, eher gefährlich als wohltätig – oder der Bauunternehmer, der sich auf hohe Preise und billige, fehlerhafte Konstruktionen spezialisiert. Zu guter Letzt möchte ich noch einige Unterdrücker erwähnen, die in einer prächtigen Umgebung leben – deren materiellen Besitztümer jedoch ALLES sind, was ihnen etwas bedeutet. Sie schmähen jede geistige Beschäftigung und jeden Versuch, sich selbst zu verbessern. Freunde und Familienmitglieder betrachten sie lediglich als benutzbare und zu kontrollierende „Objekte“ und Aushängeschilder.
Ihr verdrehter Eigentumssinn manifestiert sich in völlig materialistischen Werten.