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● 1. Kategorie Prolog => ★ 1.d => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 20. Dezember 2020, 00:09:59

Titel: 😠 Der Unterdrücker 7
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 20. Dezember 2020, 00:09:59
IN DER FAMILIE
In auseinanderbrechenden Familien finden wir gewöhnlich eine oder mehrere Personen mit solchen Merkmalen. Den vorbildlichen Vater oder die tugendhafte Mutter möchte ich kennenlernen, die noch nie ihre Kinder unterdrückt haben. Manchmal werden wir einfach müde, ungeduldig oder erschöpft und dann sagen oder tun wir unterdrückerische Dinge. Zu anderen Zeiten müssen wir ein kleines Kind um seines Schutzes willen stoppen, obwohl es das in einem solchen Moment selten versteht. Sie brauchen sich jedoch nicht der Polizei zu stellen, wenn Sie gelegentlich derartige unterdrückerische Akte begangen haben. Kinder wollen bestimmte Kontrolle und Führung. Wenn Ihre Absichten von Liebe geprägt sind, werden Ihre Kinder das erkennen und Sie, wenn sie heranwachsen, schätzen lernen. Die echt unterdrückerische Mutter (oder der echt unterdrückerische Vater) kann mit falscher Behandlung und andauernder Herabsetzung das Selbstvertrauen eines Kindes in fast kaum wiederherstellbarer Form zerstören. Der Tyrann ist nur ein Typ des elterlichen Unterdrücker. Ich kenne ein Mädchen, das gezwungen wurde, jeden Sommer ihrer Kindheit bei einer beschützenden Oma zu verbringen, die ständig davon redete, „dass man vorsichtig sein müsse“ – vorsichtig bei der Wahl von Spielgefährten, vorsichtig, um das eigene Ansehen zu schützen, vorsichtig vor Ansteckung, vorsichtig, was Spielplätze betraf, vorsichtig mit ihren Kleidern. Vorsichtig zu leben. Jahre später erzählte mir das Mädchen: „Ich kam mir vor wie lebendig begraben.“ Kürzlich beschrieb mir ein junges Mädchen eine Situation, die sowohl mit Absicht als auch einfach versehentlich zustande gekommen sein konnte: „Was soll man von Eltern halten, die sich nie hinstellen und Nein sagen? Ständig heisst es: ‘Das willst du nicht wirklich tun.’ Es sieht so aus, als wollten sie einen dazu bringen, dass man seine eigenen Entscheidungen trifft. Nach einer Weile hat man den Eindruck, dass man eigentlich überhaupt nichts tun möchte... Und man beginnt, es zu glauben.“ Viel Eltern unterdrücken ein Kind unabsichtlich, indem sie ihm den eigenen Raum nicht lassen. Eine solche Beraubung des Raumes kann jeden entmutigen, ob jung oder alt. Jedes Kind muss seinen eigenen Raum haben dürfen – einen Bereich, in dem er Herr und Meister ist. Machen Sie diesen Bereich nicht sauber, sagen Sie dem Kind nicht, was es damit machen soll. Ich habe mich oft gefragt, ob ein Kind, das, wenn es heranwächst, zu einem nie sesshaften Wanderer wird, nicht einfach ein Mensch ist, der nie einen sicheren Platz für sich selbst fand; er muss von einem Ort zum nächsten gehen. Eltern wollen eine sichere Umgebung für ihre Kinder, aber die physikalischen Örtlichkeit ist nur ein Teil davon. Wir dürfen die weniger handgreiflichen Einflüsse in der Umgebung unseres Kindes nicht übersehen. Ein einziger Unterdrücker kann den Geist und das Vertrauen eines kleinen Kindes auf irreparable Weise zerstören. Es ist fast kein Preis zu hoch, um einem Kind dies zu ersparen. Ein gemeiner Typ von elterlichem Unterdrücker ist die Mutter oder der Vater, die zu nachsichtig, zu mitleidig sind. Wenn jemand seinem Kind zwanghaft Dinge gibt, ohne je eine Gegenleistung zu fordern, könnte sich dieses Kind leicht zu einem Kriminellen entwickeln, der sein Leben lang immer wieder verlangt, ohne zu geben. Ehegatten machen einander oft Schwierigkeiten. Das heisst nicht notwendigerweise, dass einer von ihnen ein Unterdrücker ist. Gewohnheitsmässig lassen wir unsere Frustrationen an denen aus, die uns am nächsten stehen. (Wer sonst würde unsere schlechten Launen ertragen?) Wenn keiner von beiden solche Entgleisungen nachträgt, kann gute Kommunikation gewöhnlich jedes zurückgebliebene Verletztsein heilen.

SEXUALVERHALTEN
Zwanghaft und wahllos ausgeübter Geschlechtsverkehr ist ein Blutsbruder der Psychose. Einige Unterdrücker sind in ihrem Sexualverhalten ausserordentlich zügellos und oft pervers. Hier findet man chronische Ehebrecher, heimlich Perverse, Sexverrückte. Robert schildert seinen unterdrückerischen Bruder: „Er war so anders als ich, wie man es nur sein konnte. Zum Beispiel war sein Sexualleben absolut frenetisch. Er war unersättlich. Er hatte buchstäblich hunderte von Frauen gehabt. Mindestens zehn von ihnen wurden schwanger, und er musste die Kinder abtreiben lassen. Dennoch beharrte er stets darauf, dass er in bezug auf Sex ‘gesund und natürlich veranlagt’ sei.“

RELIGION
Hin und wieder werden Sie auf einen Unterdrücker stossen, der einer religiösen Leidenschaft frönt. Seine frömmelnde Haltung verdeckt jedoch einen totalen Mangel an Empfindsamkeit für den menschlichen Geist. Von ihm kommt kein echter Versuch der Heilung, der Hilfe oder der Liebe. Statt dessen benutzt er die Religion, um zu verdammen, zu stoppen und andere sich schuldig fühlen zu lassen.

ERZIEHUNG
Wenn sie in die Schule kommen, sind kleine Kinder fast immer begeistert und lernwillig. Zu oft jedoch kommt es vor, dass sie bald gegenüber dem Klassenraum Hass empfinden. Unterdrücker sind zu grossen Anteilen für diese Lernunwilligkeit verantwortlich. Der antisoziale Lehrer unterdrückt in mehrfacher Weise. Er macht das Fach langweilig und unattraktiv; er kümmert sich nicht darum, den praktischen Nutzwert des Faches zu erläutern (auf diese Weise sieht der Schüler keine Verbindung zwischen dem, was er zu lernen gezwungen wird, und den Fertigkeiten, die er später im Leben braucht); er überspringt Zwischenschritte und lässt so den Schüler hilflos herumtappen; Missverständnisse klärt er nicht auf; er wertet das Kind ab. Unter einem solchen Einfluss bleiben viele Schüler bereits im frühen Alter stecken und holen das Versäumte nie wieder auf.
Die meisten Lehrer sind wohlmeinende soziale Persönlichkeiten, aber ihre Absichten werden häufig dadurch vereitelt, dass man sie zwingt, unterdrückerisch geschriebene Lehrbücher zu verwenden (unzureichende Definitionen, ausgelassenes wichtiges Lehrmaterial, überkompliziert). Wenn ich heute vorhabe, ein neues Thema zu studieren, stelle ich drei oder vier Bücher über dieses Thema zusammen und wähle das am klarsten geschriebene aus. Es ist unvermeidlich, dass mindestens eins der Bücher von einem Unterdrücker geschrieben ist. Der Unterschied zwischen ihnen ist verblüffend. Lernen ist ein Prozess, der Feingefühl erfordert. Ein Fach muss dem Studierenden (Schüler oder Studenten) so gut dargeboten werden, dass er es aufnehmen kann. Wenn wir beim Lernen auf Schwierigkeiten stossen, neigen wir oft eher dazu, unsere eigene Fähigkeit in Frage zu stellen, als dazu, den Fehler in der Art und Weise zu suchen, wie der Stoff vermittelt wird. Ein geschickter Unterdrücker kann einen Studierenden ohne Weiteres sich dumm fühlen lassen, und diese Idee geistiger Unzulänglichkeit plagt dann vielleicht das Opfer für den Rest seines Lebens. Andererseits habe ich viele Menschen gesehen, die, sobald sie von ihren „Ich bin dumm“Komplexen befreit wurden, ihr Selbstvertrauen und ihre Lernfähigkeit zurück gewannen. Andersherum betrachtet gibt es immer die Möglichkeit, dass der Unterdrücker im Klassenzimmer der Schüler und nicht der Lehrer ist. Wenn der Lehrer unablässig von demselben Schüler belästigt oder gestört wird, sollte er davon ausgehen, dass dieser Ruhestörer nicht da ist, um zu lernen, sondern um so viel Unruhe wie möglich zu stiften. Der Versuch, einen Unterdrücker zum Lernen anzureizen, kann in eine Sackgasse der Entmutigung führen. IN IHRER GEMEINDE Ein Unterdrücker, der für viele von uns existiert, ist der namenlose unsichtbare Kriminelle, der uns nachts die Strasse meiden lässt, den wir so fürchten, dass wir Sicherheitsschlösser anbringen, der uns um die Sicherheit unserer Kinder besorgt sein lässt. Was können wir gegen ihn unternehmen? Wir wissen nicht, wer er ist; wir wissen nicht, wo oder wann er zuschlagen wird. Aus den Zeitungen erfahren wir, die Kriminalität nehme zu. Heisst das, dass jeder Fremde, dem wir auf der Strasse begegnen, ein Ganove oder ein Einbrecher ist? Als das FBI kürzlich sein Archiv auf Computersystem umstellte, wurde folgende aufmerksamkeitseregende Tatsache bekannt: In den Vereinigten Staaten leben etwa 550’000 Berufsverbrecher, die wenig Neigung besitzen, ihre Lebensart zu ändern. Aus Aufzeichnungen über aufgeklärte Verbrechen allein geht hervor, dass auf das Konto dieser Berufsverbrecher 81% aller Einbrüche und 6877% der Vergewaltigungen, tätlichen Angriffe, Raubüberfälle, Autodiebstähle und Fälschungen gehen. Diese erschütternden Zahlen zeigen uns, dass Strassen nicht „mit Kriminellen gespickt“ sind. Tatsache ist im Gegenteil, dass eine relativ kleine Zahl immer und immer wieder Vergehen verübt. Einige Städte haben neu „BerufsverbrecherBüros“ gegründet, um diese hartnäckigen Dauerkriminellen zu identifizieren und ihre Verfolgung zu erleichtern. Die Ergebnisse sind sehr ermutigend. Seit der Entstehung des Büros in Bronx (einem Distrikt New Yorks) gingen die Raubüberfälle auf Supermärkte in diesem Bezirk von 31 auf 3 pro Monat zurück. Und in dem einen Jahr, seitdem in Houston das BerufsverbrecherProgramm läuft, ist die Zahl der Raubüberfälle zum erstenmal in 22 Jahren gesunken – um erstaunliche 24%. Dies sind hartnäckige Unterdrücker.
Man kann etwas gegen sie unternehmen.