⚔ SMF Forum bodhie.eu ★ 📚 Akademie Bodhietologie ⚜ ●

● 2. Kategorie Dialog => ★ 2.a => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 12. Januar 2021, 16:38:08

Titel: ★ ★ Handbuch Bodhietologie 2
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 12. Januar 2021, 16:38:08
EIN IDEALER SEINSZUSTAND

Bevor man entscheiden kann, was an einem Seinszustand nicht in Ordnung ist, sollte man eine gewisse Vorstellung davon haben, wie ein idealer Seinszustand beschaffen sein  könnte.
In anderen Worten: Bevor man zum Beispiel ein Radio reparieren kann, muss man ungefähr wissen, was von dem Radio erwartet wird und wie gut es spielen kann, wenn es gut repariert ist.
Was, hätte man sich vor ein paar Jahrtausenden gefragt haben sollen, ist ein idealer Seinszustand für den Menschen?
In weicher Geistesverfassung gedeiht er am besten?
Was ist ein gesunder Mensch?
Was ist ein glücklicher Mensch?
Was sind die Ziele des Menschen?
Wie muss sein Geist, wie muss sein Körper beschaffen sein, damit er am längsten lebt und damit es ihm am besten geht?
Was möchte der Mensch vollbringen?
Was versucht er zu vollbringen?
Was ist der Mensch?

Bevor es sich jemand anmasst, Libidotheorien, präfrontale Lobotomie und magische Heilkristalle anzupreisen, sollte er eine Vorstellung davon haben, was er mit seinen Bemühungen anstrebt.
Der Techniker, der eine Brücke reparieren soll, muss wissen, welchen Zweck eine Brücke erfüllen soll, weiche Belastungen sie ertragen soll, wie stark sie sein soll und wovon man annimmt, dass es sie wieder zerstören würde.
Das ist ein einfacher Schluss.
Der Techniker schaut sich diese Brücke, die er instand setzen soll, nicht bloss an, seufzt, stellt fest, dass das Problem zu kompliziert ist, streitet mit verschiedenen anderen „Autoritäten“ für Brücken, deponiert ein paar Stangen Dynamit an der falschen Stelle, sprengt es in die Luft, fragt sich dann, warum da keine Brücke mehr ist – und beginnt den Vorübergehenden zu erklären, dass er zu spät gerufen worden ist, sonst nichts und dass Brücken überhaupt nicht besonders viel taugen.
Allerdings drängt sich einem die Befürchtung auf, dass dies die Methode war, wie man an die Probleme des menschlichen Geistes und des menschlichen Körpers herangegangen ist.
Um mit einer Wiederherstellung des menschlichen Geistes und des menschlichen Körpers zu beginnen, sollte man über ihren optimalen Zustand Bescheid wissen.
Das wäre der Anfang einer Antwort auf die Frage, wie Körper und Geist wieder in Ordnung gebracht werden können. Ausserdem wäre es der Anfang einer Antwort auf die Frage, welche Umwelt und welche Lebensumstände die günstigsten für den menschlichen Körper und den menschlichen Geist sind.
Danach könnte man Mittel erfinden, mit deren Hilfe sich ein optimaler Zustand erreichen lässt.
In dieser neuen Wissenschaft gibt es über zweihundert Axiome, die, aufeinander aufbauend, ein logisches Gefüge formen, das sich auf den Geist und den Körper bezieht.
Die Entdeckung vieler neuer Phänomene zeigt, dass dieses Gefüge brauchbar ist.
Ausserdem sagt es voraus, wo Phänomene gefunden werden könnten – und wenn man die Wahrheit der Voraussage nachprüft, stellt man fest, dass sie eingetroffen ist.
Durch die Logik und die Phänomene dieser Axiome lassen sich Ergebnisse erzielen, die von den Menschen als Wunder bezeichnet werden.
Das Ziel des Menschen hierauf dieser Erde ist allem Anschein nach „Überleben“.
Und mit „Überleben“ ist alles gemeint, was für das Überleben notwendig ist, einschliesslich Ehre und Moral und Idealismus und anderer Dinge, die das Leben erträglich machen.
Ein Mensch überlebt, solange es in einem Menschenleben möglich ist, mit der höchsten Aktivität und Lebensfreude, die er erreichen kann.
Wenn er die Hoffnung verliert, dieses Ziel zu erreichen, stirbt er.
Und obwohl der Autor nicht gern Ungläubigkeit hervorruft – die Tatsache kann auf  zu vielfältige Weise, zu leicht und mit präziser wissenschaftlicher Folgerichtigkeit bewiesen werden: Man sollte sich mit der Tatsache vertraut machen, dass der Mensch offensichtlich nur körperlich stirbt und eines Tages wieder zur Weit kommt.
Die Bedeutung des Todes ist keineswegs gering. Ohne den Tod wäre der Mensch noch immer eine Alge im Meer.
Ohne den Tod wäre der Mensch gezwungen, in einem Körper zu leben, der nicht länger seiner Umgebungentspricht.
Wenn Ihr nicht sehr abgesperrt seid, kann Euch Euer Auditor ein Geschehnis wie einen früheren Tod vorführen.
In dieser neuen Wissenschaft hat der Tod seinen Stachel verloren; eigentlich betrachtet man ihn als ziemlich praktische Einrichtung.
Auf der Evolutionskette erreicht der Mensch in physischer Beziehung eine immer grössere Kontrolle über seine Umgebung.
Über einen gesunden Menschen übt die Umwelt keine Kontrolle aus.
Er kontrolliert die Umwelt. Die Umgebung eines Kranken, eines Neurotikers oder Geisteskranken neigt dazu, über ihn Kontrolle auszuüben.
Man kann das deutlich beobachten, da man sich durch diese neue Wissenschaft in Richtung auf eine glücklichere Gemütsverfassung entwickelt.
Die Gesundheit und die Fähigkeit eines Menschen nehmen in dem Ausmass zu, wie er sich zu grösserer und sicherer Kontrolle über seine Umwelt aufschwingt.
Umgekehrt erreicht man bessere und bessere Kontrolle über seine Umgebung, je gesünder und glücklicher man wird.
Es gibt daher ein zweites Ziel.
Der Mensch lebt sichtlich zu dem Zweck, bessere und stärkere Kontrolle über das physikalische Universum zu erlangen.
Das physikalische Universum setzt sich zusammen aus Materie, Energie, Raum und Zeit.
In dieser neuen Wissenschaft ist das neu geprägte Wort für das physikalische Universum „MEST.
Das ist leicht zu behalten, denn es wird aus den Anfangsbuchstaben der vier englischen Wörter „Matter“ (Materie), Energy“(Energie), „Space“ (Raum) und „Time“ (Zeit) gebildet.
Natürlich kann der Mensch andere Ziele haben, die ausserhalb des physikalischen Universums liegen, aber wir stellen fest, dass er hier auf der Erde mit der Eroberung von MEST beschäftigt ist.
Es entspricht seiner Natur, dass er sich für seine Mitmenschen und für lebende Organismen im allgemeinen interessiert, denn er lebt in einer Art von Bruderschaft mit allem Lebendigen.
Das gesamte Leben ist an dieser Eroberung beteiligt, und der Mensch ist die höchste Form des Lebens auf der Erde.
Eine Unterwerfung des physikalischen Universums, ja selbst Überleben auf einer Grundlage der blanken Notwendigkeit, wäre ohne die kooperative Unterstützung allen Lebens unmöglich.
Der Mensch ist als Mechanismus bereits so kompliziert, dass er von niedrigeren Lebensformen leben muss.
Diese sind ihrerseits fähig, Sonnenlicht und Chemikalien aufzunehmen und komplexe Nährstoffe wie z.B. Proteine zu entwickeln.
Der Autor hofft natürlich, dass sein Leser nicht jene üble Angewohnheit hat, die vielen  Lesern gemeinsam ist – sie suchen und erinnern sich oft nur an Dinge, die ihre eigenen alten Ideen bestätigen.
Nimmt man ein Buch in die Hand, das von einem Leser gelesen worden ist, der mit einem Bleistift unterstreicht – wird man feststellen, dass er die meisten vollständigen Banalitäten angemerkt hat; es wurden nur Dinge unterstrichen, die mit den alten Ideen des Lesers ÜBEREINSTIMMTEN.
Man fragt sich oft, warum ein solcher Knabe überhaupt liest.
Die Daten in dieser neuen Wissenschaft sind keine voneinander isolierten Meinungen, sondern ein strukturiertes Ganzes.
Dieses Ganze kann hie und da Wunder wirken, und so gut wie immer kann es deutliche Verbesserungen an einem Individuum erzielen.
Das wurde nie zuvor mit einiger Verlässlichkeit erreicht, der Autor hofft daher, dass diese Daten ein bisschen um ihrer selbst willen studiert werden, nicht bloss um festzustellen, wie gut sie vielleicht mit alten Ideen übereinstimmen.
Denn sie stimmen nicht mit alten Ideen überein – und alte Ideen haben Unglück, Hungersnöte, schnellen Tod, Krieg, Irrenhäuser und eine Menge anderen unerwünschten Kram produziert. Das ist nicht nur eine Bitte um Verständnis.
Wenn Ihr möchtet, dass es Euch besser geht, als es je möglich gewesen wäre, probieren wir sie an und stellen fest, ob die Grösse passt.
Tragen wir sie, bis wir uns ein Urteil über ihre Brauchbarkeit bilden können.
Wenn Ihr nach einer gründlichen Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass sie nicht funktionieren, habt Ihr jedes Recht, ihnen mit Vorsicht zu begegnen.
Diesen Vorschlag macht Euch der Autor, ohne befürchten zu müssen, dass Ihr ihn eines Besseren belehren werdet – zu viele Wunder sind geschehen, während die Übungen in diesem Band durchgeführt wurden.
Die Liste von Axiomen am Ende dieses Buches wird Euch die Definitionen für Schmerz, Freude, Angst und dergleichen liefern, falls Ihr neugierig sein solltet.
Hier behandeln wir nur den idealen Seinszustand in dem Schema, das Ihr brauchen werdet, um die Übungen in diesem Band auszuführen.