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● 1. Kategorie Prolog => ★ 1.d => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 15. Dezember 2020, 00:49:46

Titel: 😠 Der Unterdrücker 2
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 15. Dezember 2020, 00:49:46
IDENTIFIKATION DER UNTERDRÜCKERISCHEN PERSON
Wenn Sie die Merkmale der unterdrückerischen Person betrachten, werden Sie feststellen, dass Intelligenz kein Kennzeichen von unterdrückerischen Persönlichkeiten ist. Sie sind klug, dumm oder durchschnittlich begabt. Daher können solche, die ausserordentlich intelligent sind, bedeutende, ja sogar leitende Stellungen erreichen. Bedeutung und Fähigkeit oder der Wunsch, andere zu übertreffen, sind ebenfalls keine Anzeichen für antisoziale Persönlichkeiten. Wenn sie Bedeutung erlangen oder hohe Stellungen erreichen, sind sie jedoch an den ausgeprägten Konsequenzen ihrer Handlungen recht gut zu erkennen. Ebensogut allerdings können sie unbedeutende Menschen sein oder sehr geringe Stellungen einnehmen und durchaus nicht danach trachten, mehr zu erreichen. Nach der Lektüre des letzten Kapitels nehmen Sie vielleicht an, dass fünfzig Prozent Ihrer Bekannten mit Sicherheit Unterdrücker sind – möglicherweise sogar Sie selbst. Es gibt niemanden unter uns, der nicht irgendwann einmal einen anderen unterdrückt hätte. Leider ist das Identifizieren der antisozialen Persönlichkeit nicht immer so einfach wie das Unterscheiden von Schwarz und Weiss. Es gibt keine absoluten Engel oder totale Teufel unter uns. Die meisten von uns liegen irgendwo dazwischen. Um ein präzises Urteil fällen zu können, müssen wir das Gute und das Schlechte abwägen und entscheiden, ob der Einzelne insgesamt sich konstruktiv verhält und zum Überleben seiner selbst und seiner Mitmenschen beiträgt oder ob seine Bemühungen hauptsächlich auf destruktive Resultate hinauslaufen. Es kommt auf das Verhältnis an. Wie benimmt jemand sich meistens? Wenn er unablässig daran arbeitet, ein anständiges Leben zu führen und nur gelegentlich ausgleitet, gehört er mit Sicherheit auf die Habenseite des Kontos. Wenn er aber gewohnheitsmässig die meisten der unterdrückerischen Merkmale aufweist, dann können wir annehmen, dass er eine unterdrückerische Person ist. Jeder Mensch hat gewalttätige Handlungen oder Unterlassungen begangen, für die er getadelt werden könnte. Es gibt keinen perfekten Menschen. Aber es gibt Menschen, die versuchen, das Richtige zu tun, und solche, die sich auf das Unrecht spezialisieren, und an diesen Tatsachen und Merkmalen kann man sie erkennen. Wenn Sie an sich selbst Symptome von Achterbahn entdecken und vermuten, dass es in Ihrem Leben einen Unterdrücker gibt, dann halten Sie Ausschau nach jemandem, der sie immer wieder beunruhigt oder in Schwierigkeiten gebracht hat, jemanden, mit dem Sie in enger Verbindung stehen. Es könnte der Vater sein, die Mutter, der Ehegatte, Brüder, Schwester, Tanten, Onkel, Grosseltern, Geliebte, Vorgesetzte, Lehrer oder Freunde. Bei Familienangehörigen und bei Menschen, die einem sehr nahestehen, ist es verständlicherweise schwierig den Blick über die enge gefühlsmässige Verbindung hinauszuheben, aber es ist dieser Kreis, in dem wir oft den Unterdrücker finden. Unsere gefühlsmässigen und finanzielle Abhängigkeit macht uns um so verwundbarer. Basieren Sie Ihr Urteil darauf, dass Sie in Betracht ziehen, ob die betreffende Person Sie immer wieder herabzieht oder stoppt.
Verwenden Sie die folgende Tabelle der positiven und der negativen Merkmale als Unterstützung bei der Überprüfung eines möglichen Unterdrückers.

POSITIVE UND NEGATIVE MERKMALE
Die soziale Persönlichkeit wird eine Mehrheit von positiven Merkmalen aufweisen, während die antisoziale Persönlichkeit eine Mehrheit von negativen Merkmalen zur Schau stellt. In einigen Fällen haben Sie vielleicht nicht genug Informationen, um jeden Punkt auf der Liste in Betracht ziehen zu können. Wenn Sie z.B. nicht wissen, ob die Bekannten einer Person krank, verängstigt und Versager sind oder nicht, lassen Sie sich nicht automatisch zu dem Schluss verführen, sie seien gesund und glücklich. Lassen Sie die Frage aus, bis Sie genug Information besitzen.

POSITIVE MERKMALE (a) vs NEGATIVE MERKMALE (b)
1a. Spricht bevorzugt über gute Neuigkeiten; bemüht sich, andere nicht zu verletzen. 1b. Beschäftigt sich hauptsächlich mit schlechten Neuigkeiten, Gerüchten, kritischen und feindseligen Bemerkungen und Abwertungen. 2a. Bekannte sind in der Regel gesund, stabil und glücklich. 2b. Bekannte fahren Achterbahn, sind oft eingeschüchtert und Versager. 3a. Gibt Kommunikation mit geringen Abänderungen weiter; neigt dazu schlechte Neuigkeiten auszulassen. 3b. Verändert Kommunikation zum Schlechteren, wenn sie sie an andere weitergibt; hält gute Neuigkeiten zurück und macht schlechte noch schlimmer. 4a. Folgt Anweisungen und akzeptiert Ratschläge; interessiert an Veränderungen und Verbesserungen; kann eingestehen, dass sie einen Fehler gemacht hat. 4b. Versucht, alles zu kontrollieren; lässt keine Wirkung auf sich zu; verändert sich nicht; kann Fehler nicht zugeben. 5a. Empfindet Scham über Missetaten; übernimmt Verantwortung für Fehler oder Übertretungen. 5b. Regelverletzer; unethisch; gewissenlos. 6a. Versucht, korrekte Lösungen zu finden. 6b. Fehlgeleitete Bemühungen; macht falsche Personen oder Dinge verantwortlich; strebt das verkehrte Ziel an. 7a. Unterstützt konstruktive Gruppen und Handlungen; protestiert gegen destruktive Aktivitäten. 7b. Unterstützt destruktive Lösungen; greift konstruktive Aktivitäten an. 8a. Versucht, Einzelheiten anzugeben, wenn sie über Umstände berichtet. 8b. Spricht unpräzise und verallgemeinernd, besonders wenn es darum geht, Gerüchte und schlechte Neuigkeiten zu verbreiten. 9a. Führt gewöhnlich Dinge zu Ende; respektiert die Zeit und die Bemühungen anderer; hält nicht an Groll fest. 9b. Verhindert, dass Dinge zu Ende gebracht werden; stoppt seine eigenen Zyklen oder die anderer; hält an Groll fest. 10a. Respektiert die Rechte anderer; miss 10b. Lässt Besitzrechte ausser acht; vernachlässigt billigt Diebstahl oder Missbrauch von fremden Eigentum. eigenen Besitz oder den Besitz anderer; oft materialistisch eingestellt. 11a. Möchte anderen helfen und ist fähig, sich helfen zu lassen. 11b. Weist Hilfe zurück; versucht im Namen von Hilfe zu zerstören.

ER UNTERSTÜTZT DESTRUKTIVE LÖSUNGEN UND ATTACKIERT KONSTRUKTIVE HANDLUNGEN
Ein Studium der Geschichte bestätigt, dass manches schwache Volk einen bösartigen Tyrannen zu seinem Führer auserwählte in der Meinung, dass auf diese Weise die Probleme der Nation gelöst werden könnten. Solche Personen waren klassische Unterdrücker, die Macht anstrebten, um zu zerstören. Napoleon, Hitler, Dschingis Khan, Stalin, Attila der Hunne und Julius Cäsar sind einige der berüchtigsten. Ihre Lösungen für die Probleme der Menschheit war Krieg, Blutvergiessen und Mord. Napoleon, ein brillanter militärischer Führer, vernichtete Europa in seinem fanatischen Trieb nach Macht und Herrschaft. Josef Stalin liess zigMillionen seiner eigenen Landsleute im Namen der nationalen Einheit ermorden. Und ein jüngeres Beispiel: Tschu En Lai, in seiner Eigenschaft als erster Henker Mao Tse Tungs, war für eine Politik verantwortlich, die in den ersten zehn Jahren der maoistischen Herrschaft den Tod von 30 bis 60 Millionen Menschen herbeiführte. Viele starben in Zwangslagern, mit einer Kugel im Kopf, an Hunger oder durch Folter. Jede militante Gruppe, die sich auf sinnlose Terrorakte wie Erpressung, Raub, ziellose Bombenanschläge, Entführungen oder Ermordung Unschuldiger (falsche Angriffsziele) spezialisiert, ist unterdrückerisch. Obwohl sie alle behaupten, aus hochgesinnten Motiven heraus zu handeln, rechtfertigt der Zweck nicht die Mittel. Tatsächlich zerstören sie nicht um irgendeiner Reform, sondern um der Zerstörung willen. Wenige von uns werden je auf einen Hitler oder Stalin treffen. Wir werden jedoch jenen Menschen begegnen, die mörderische Zerstörungsmassnahmen unterstützen. Einige Tage nach dem zweiten Mordanschlag auf Präsident Ford wartete ich in einem kleinen Lebensmittelladen auf die Rechnung. Während der Ladeninhaber die Beträge zusammen rechnete, ergingen wir uns gemeinsam über die Nachteile der Inflation; sowie die Tatsache, dass der Preis für meinen Einkauf früher einmal ein Wochenlohn gewesen sei. „Kein Wunder“, sagte er, „dass Leute auf den Präsidenten schiessen.“ Diese Bemerkung schockierte mich derart, dass ich eine Weile brauchte, bevor ich antworten konnte: „Nun, ich glaube nicht, dass die Ermordung des Präsidenten wirklich die Inflation beseitigen würde, oder meinen Sie das?“ Widerstrebend stimmte er mir zu. Seine Bemerkung enthielt drei Anzeichen für einen Unterdrücker:
1. Er schien eine zerstörerische Lösung zu billigen,
2. sie war eindeutig auf einen falschen Angriffspunkt gemünzt
und
3. war, was er sagte, eine irreführende Verallgemeinerung; es waren nicht „Leute“, die auf den Präsidenten geschossen hatten, sondern lediglich zwei Verrückte.

ER SPRICHT IN VERALLGEMEINERUNGEN
Es ist nicht schlimm, wenn man hin und wieder eine Verallgemeinerung verwendet; wir alle benutzen sie aus Bequemlichkeitsgründen. Der Chaosverbreiter spezialisiert sich jedoch darauf, beunruhigende Verallgemeinerungen unter die Leute zu bringen. Gewohnheitsmässig verwendet er Sätze wie „Glauben Sie nicht, dass alle...“, „Leute sind...“, „Immer...“, „Frauen... nie“, „Überall...“, während er seine schlechten Neuigkeiten verbreitet. Diese Gewohnheiten macht es schwierig, den Unterdrücker zu lokalisieren und zu identifizieren. Seine vagen Verallgemeinerungen zerstreuen unser Denken. Es sieht so aus, als ob „jeder“ es gesagt hätte. Beim Durchblättern einiger populärer Wochenmagazine (die zum grössten Teil mit schlechten Nachrichten angefüllt waren) bemerkte ich folgendes: „Die Menschen fragen sich nun...“, „Washington ist durch den Skandal wie betäubt...“, „Der heutige Lebensstil reflektiert...“, „Hiervon glaubt man, das...“, „Man hat das Gefühl, dass der Kandidat...“, „Die Nation erwartet, dass der Präsident Stellung nimmt...“. Der Eindruck, den die Herausgeber hervorzurufen versuchten, ist: „alles ist überall schlecht“. Und das ist die Wirkung, die unser Untergangsapostel mit seinen negativen Verallgemeinerungen zu erreichen bestrebt ist. Das Paar speiste in einem teuren New Yorker Restaurant. Als beide ihren zweiten Drink genommen hatten, brachte der Ober die Suppe, dazu Brötchen. „Bringen Sie uns noch einen Drink.“ fuhr die Frau ihn an. Sie hatten die Suppe kaum gekostet, als sie in ein hitziges Streitgespräch gerieten. Der Ober servierte schliesslich den Hauptgang. Als suche sie etwas, das sie kritisieren könnte, blickte die Frau sich kampflustig um. Sie brach die Brötchen auf. „Ober“, mäkelte sie, „diese Brötchen sind kalt. Bringen Sie uns warme.“ „Na, na, Doris“, sagte ihr Begleiter, „ich bin sicher, sie waren warm, als er sie brachte. Aber Du wolltest ja noch einen Drink. Du isst ohnehin nie Brötchen.“ Der Ober zögerte. Doris fauchte ihn an: „Man sollte meinen, für Ihre Preise bekäme man wenigstens warme Brötchen.“ „Sehr wohl, gnädige Frau“, erwiderte der Ober und hastete davon. Während der wenigen Minuten, die er brauchte, um mit den Brötchen zurückzukehren, fuhr das Paar fort, einander in den Haaren zu liegen. „Zu spät.“, bellte die Frau abwinkend, „Nehmen Sie sie wieder mit.“ Der verwirrte Ober rührte sich nicht von der Stelle. Doris winkte den Geschäftsführer heran. „Hören Sie.“, rief sie ihm zu, „die Bedienung hier ist lausig. Was ist aus diesem Restaurant geworden? Es geht wie alles heutzutage vor die Hunde.“ „Was ist das Problem, gnädige Frau?“, fragte höflich der Geschäftsführer. „Ihr ganzes stinkiges Lokal ist das Problem.“ Sowohl der Ober als auch der Geschäftsführer versuchten herauszubekommen, ob noch irgendwelche anderen Beschwerden vorlägen (ausser denen über die Brötchen), aber sie wurde immer lauter und ausfallender. „Dies ist einfach ein lausiges Lokal. Das ist es, was ich Ihnen begreiflich zu machen versuche. Und Sie bringen nichts anderes zuwege, als mir immer mehr dumme Fragen zu stellen. Wir sind zahlende Gäste. Wir haben Ihnen gar nichts zu beweisen – dies ist nichts als eine lausige Bude.“
Wenn Sie einmal beginnen, die Ohren nach ihr zu spitzen, werden Sie hören, dass die antisoziale Persönlichkeit mit ihren falschen Verallgemeinerungen absichtlich Unruhe und Bestürzung heraufbeschwört.

ER VERHINDERT, DASS DINGE GETAN WERDEN
Viele von uns sind säumig, wenn es darum geht, Dinge zu erledigen. Wir sind nicht immer so effektiv, wie wir es gerne wären. Das heisst nicht, dass wir unterdrückerische Personen sind. Chaosverbreiter hinterlassen jedoch dauernd unvollendete Zyklen – entweder ihre eigenen oder die anderer. Ich kenne einen Unterdrücker, der von nicht beendeten und fallengelassenen Projekten umgeben ist. Sein Heim, sein Büro, sein Bastelkeller quellen über von unglaublichen Mengen Trödel und Plunder, die er allesamt „eines Tages einmal gebrauchen könnte“. Es ist unmöglich, Vorräte aufzufinden oder eine Arbeit fertig zu stellen. Der Gedanke an den Versuch, einen solchen Ort zu säubern oder aufzuräumen, würde bei den meisten von uns einen Weinkrampf verursachen. Ein anderer räumt nie Sachen fort. Er repariert vielleicht den Rasenmäher, aber die Werkzeuge lässt er überall in der Garage liegen. Ein unterdrückerischer Typ führt Arbeiten in der Regel so schlecht aus, dass sie jedesmal wieder ganz von vorne begonnen werden müssen. Er schreibt zum Beispiel einen Bericht so unvollständig, dass man gezwungen ist, zu ihm zurückzugehen und ihn nach weiteren Informationen zu fragen. Eine andere Art Unterdrücker huscht flüchtig über jede Arbeit. Keine bringt er bis zu ihrer vollen Durchführung. Er setzt eine neue Tür ein, aber sie so anzustreichen, dass sie zum Raum passt, gelingt ihm nie. Ich kannte einige Unterdrücker, die, wenn sie irgendwo eingeladen waren, nicht wieder gehen wollten. Es ist fast notwendig, sie zur Tür hinaus zu schieben, will man sie daran hindern, dass sie sich permanent einrichten. Obwohl Sie finden werden, dass viele antisoziale Persönlichkeiten in einer sehr ordentlichen Umgebung leben, zeigt sich ihre Unfähigkeit, Dinge zum Abschluss zu bringen, auf andere Weise. Zum Beispiel hält jeder Unterdrücker, den ich kennenlernte, endlos an seinem Ärger fest. Er vergibt nicht, er vergisst nicht. Seine Verstimmungen heilen nicht. Er kann sie nicht loslassen. Wochen, Monate, selbst Jahre später wird er sich bitter über alle Beleidigungen, Missgeschicke und Ungerechtigkeiten (wirkliche oder eingebildete) beklagen. Einige wenige antisoziale Persönlichkeiten bezahlen nie ihre Rechnungen. Eine, mit der ich bekannt bin, scheint ausserordentlich wohlhabend und erfolgreich zu sein. Ich kenne jedoch fünf Menschen, denen sie seit mehreren Jahren Geld schuldet. Deren fortdauernden Versuche, die Schulden einzutreiben, blieben fruchtlos. Neben seiner eigenen Unfähigkeit, Zyklen zu beenden, hält der Unterdrücker andere davon ab, ihre Zyklen abzuschliessen. dies ist eine seiner Hauptmethoden, Verwirrung zu stiften. Wenn Sie versuchen, eine Arbeit zu Ende zu bringen, hört er vielleicht nicht auf, Sie zu unterbrechen. Falls dieser Zerstörer Ihr Chef ist, kann es sein, dass er auf der Neuanfertigung von Arbeiten besteht, die bereits in zufriedenstellendem Masse durchgeführt wurden. (Tatsächlich ist der nie zufriedenstellende Perfektionist ein Unterdrücker.) Ein anderer Typ treibt Leute ständig an, wirft sie aus dem Gleichgewicht und zwingt sie dazu, ihre Arbeit schon zu beenden, wenn sie noch gar nicht fertig ist. Ein unterdrückerischer Vater versprach seinem Sohn Roland, ihm bei dem Bau eines Modelflugzeuges zu helfen, und er ermunterte ihn immer wieder zum Weiterbauen, bis die Aufmerksamkeit des Jungen total von dem Projekt gefesselt war. Dann, als Roland ein wichtiges Teil brauchte, um das Flugzeug fertigzustellen, „vergass“ sein Vater immer wieder, es für ihn zu finden. Frustriert versuchte Roland, das fehlende Teil im Bastelkeller des Vaters zu finden, aber das war unmöglich, weil dort überall Werkzeuge und andere Geräte durcheinander lagen. Nach weiterem Bitten und ebenso vielen gebrochenen Versprechen gab Roland schliesslich auf. das Flugzeug lag unvollendet auf der Werkbank – wo es nach und nach von anderem Zeug überwuchert wurde. Eine weitere UnterdrückerSpezialität besteht darin, dass andere daran gehindert werden, Kommunikation zu beenden. Ihre Geschichten werden unterbrochen, Ihre Sätze werden abgeschnitten, damit über irgendeinen unwesentlichen Punkt diskutiert wird. Ihnen zu antworten wird versäumt – wobei es Ihnen überlassen bleibt, sich darüber Gedanken zu machen, ob Sie gehört wurden oder ob Sie das Gesagte wiederholen sollten. Einer, der jetzt auch auf meiner schwarzen Liste steht, unterbrach mich einmal korrigierend, als ich gerade die Pointe eines Witzes erzählen wollte. Eine erstaunliche Zahl von antisozialen Persönlichkeiten hat sich im Kommunikationsbereich angesiedelt. Ich habe die unterdrückerischen Techniken eines solchen Typs, eines Talkmasters, studiert. Er stellt eine Frage, und bevor sein Gast sie beantworten kann, unterbricht er ihn mit zwei oder drei anderen Fragen – alles mit einer grossen Schau von geheucheltem Interesse. Die eingeladene Persönlichkeit ist auf diese Weise von mehreren unbeantworteten Fragen umgeben. Welche auch immer sie zu beantworten versucht, sie macht immer den Eindruck, als wiche sie aus. Wenn sie ein ausserordentliches Gedächtnis hat und absolut nicht aus der Ruhe zu bringen ist, gelingt es ihr vielleicht, jede Frage zu behalten und sie der Reihe nach zu beantworten. Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass der unterdrückerische Interviewer ihr jemals diese Chance geben wird. Solche Taktiken machen den Gast nervös und zerstreut.

Am Ende ist er erschöpft (das geschieht, wenn wir unsere beabsichtigten Handlungen nicht durchführen können); es kann sein, dass er ins Stocken gerät, sich verhaspelt und dumm auszusehen beginnt – was natürlich die heimliche Absicht des Verwirrungsstifters ist.