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● 2. Kategorie Dialog => ★ 2.a => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 15. Januar 2021, 17:14:05

Titel: � ZUM THEMA ORDNUNG SCHAFFEN 2 ⭐️
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 15. Januar 2021, 17:14:05

DER MENSCHLICHE VERSTAND
Es ist eine verbreitete Vorstellung, dass der menschliche Verstand erst in der letzten
Generation aufgetreten sei – oder so ähnlich. In Wirklichkeit ist der Verstand selbst so alt wie
der Organismus. Und laut früheren Vermutungen und Nachweisen, die von dieser neuen Wissenschaft
erbracht wurden, ist der Organismus, also der Körper, ziemlich alt. Er geht auf das
erste Auftreten von Leben auf der Erde zurück. Zuerst gab es ein physikalisches Universum –
wir wissen nicht, wie es zustande kam. Und dann, während die Planeten abkühlten, erschien
in den Meeren ein bisschen lebende Materie. Dieses bisschen wurde schliesslich zu dem
komplizierten, aber immer noch mikroskopisch kleinen Einzeller. Äonen vergingen, und es
wurde zu pflanzlicher Substanz. Dann wurde es zur Qualle. Und dann wurde es zur Molluske
und erlebte seine Umwandlung zum Krustentier. Schliesslich, als landbewohnendes Tier,
entfaltete sich diese eigenartige Kette des Lebens, die einst den Menschen hervorbringen
sollte, zu immer komplexeren Formen, zum Gliederfüsser, zum Faultier, zum Menschenaffen,
und endlich zum Menschen. Es gab sehr viele Zwischenstufen.
Wenn der Mensch sehr materialistisch ist und nur das materielle Universum sieht, gerät
er über all das in Verwirrung und wird unsicher. Er versucht zu sagen, dass lebende Organismen
einfach soundso viel Lehm sind und zur Gänze Teil des materiellen Universums.
Er versucht zu sagen, dass letzten Endes nur der „endlose Protoplasma-Strom“, der
durch die Sexualität von Generation zu Generation weitergegeben wird, von Wichtigkeit ist.
Der sehr gedankenlose Mensch wird wahrscheinlich viele Fehler machen, nicht nur in bezug
auf den menschlichen Geist, sondern auch in bezug auf den menschlichen Körper.
Wir entdecken derzeit, dass die Wissenschaft vom Leben wie die Physik ein Studium
von Statik und Bewegung ist. Wir stellen fest, dass das Leben selbst, der lebendige Bestandteil
des Lebens, sich mit keinem Wesen im physikalischen Universum vergleichen lässt. Es
ist nicht bloss eine andere Form der Energie, oder einfach ein Zufall. Leben ist ein Statik, das
aber die Fähigkeit hat, Materie, Energie und Raum zu kontrollieren, zu beleben, zu mobilisieren,
zu organisieren und zu zerstören – und vielleicht sogar Zeit.
Leben ist eine URSACHE, die auf das physikalische Universum als eine WIRKUNG
einwirkt. Es gibt jetzt überwältigende Beweise dafür. Im physikalischen Universum gibt es
kein wirkliches Statik. Von jedem scheinbaren Statik hat es sich herausgestellt, dass es Bewegung
enthält. Aber das Statik des Lebens ist offensichtlich ein echtes Statik. Der grundlegende
Text der Axiome dieser neuen Wissenschaft demonstriert das überzeugend. Das Leben
begann offenbar mit reiner URSACHE. Mit dem ersten Photon begann es, sich mit Bewegung
zu beschäftigen. Und jedesmal, wenn es sich danach mit Bewegung beschäftigte, trug
es zu der gesammelten Erfahrung und den Bestrebungen bei, die in einem Körper enthalten
sind. Leben ist ein Statik, das physikalische Universum ist Bewegung. Die Wirkung, die von
URSACHE auf Bewegung ausgeübt wird, produziert die Kombination, die wir als die Einheit
eines lebenden Organismus sehen. Der Gedanke ist keine Bewegung in Raum und Zeit. Der
Gedanke ist ein Statik, das eine Vorstellung von Bewegung enthält. So könnte man sagen,
dass der erste Gedanke über das physikalische Universum damit begann, dass er zum ersten
Mal auf Bewegung stiess. Dieses Statik, ohne Masse, ohne Wellenlänge, Raum oder Zeit
zeichnet dennoch Bewegung auf, und ebenso ihre Auswirkungen in Raum und Zeit. Das ist
natürlich eine Analogie5. Aber es ist insofern eine besondere Analogie, als es mit den Problemen
des Verstandes und physischer Strukturen gründlich aufräumt.
Der Verstand ist also kein Gehirn. Ein Gehirn und das Nervensystem sind einfach Leitungen
für die Schwingungen des physikalischen Universums. Das Gehirn und die Nervenbahnen
haben viel Ähnlichkeit mit einer Schaltzentrale. Und es gibt einen Punkt in dem System,
wo die Schwingungen sich in Aufzeichnungen verwandeln. Ein Organismus wird angetrieben
durch fortwährende, zeitlose, raumlose bewegungslose URSACHE. Diese Ursache
erzeugt Spiegelbilder von Bewegung, oder übernimmt Eindrücke von Bewegung. Diese Eindrücke
nennen wir „Erinnerungen“ oder genauer Faksimiles. Ein Faksimile ist, wie Ihr wisst,
ein einfaches Wort, das ein Bild von etwas bedeutet, eine Kopie von einem Ding, nicht das
Ding selbst. Um uns Verwirrung zu ersparen, und um uns in dieser neuen Wissenschaft diesen
Punkt vor Augen zu halten, sagen wir, dass die Wahrnehmungen des Körpers als Faksimiles
„gespeichert“ sind. Der Anblick, Geräusche, der Geschmack und all die anderen Wahrnehmungen
des Körpers werden als Faksimiles jenes Augenblicks gespeichert. in dem man
den Eindruck erhalten hat.
Die eigentliche Energie des Eindrucks wird nicht gespeichert. Sie wird schon deshalb
nicht gespeichert, weil der Körper nicht genügend molekulare Struktur enthält, um diese
Energie als solche zu speichern.
Physikalische Energie ist offenbar zu grob für eine solche Speicherung. Ausserdem bestehen
die Erinnerungen fort, obwohl die Zelle abstirbt, und existieren offensichtlich für immer.
Ein Faksimile von einer Zehe, die man sich gestern verletzt hat, kann heute mit der vollen
Kraft des Eindrucks wieder lebendig werden.
Alles, was rund um den Körper geschieht, ob er nun schläft oder wach ist, wird als Faksimile
aufgezeichnet und gespeichert. Es gibt Faksimiles von allem und jedem, was der Körper
jemals wahrgenommen hat - gesehen, gehört, gefühlt, gerochen, geschmeckt, erlebt - vom
ersten Augenblick der Existenz an. Es gibt erfreuliche Faksimiles und gelangweilte Faksimiles,
Faksimiles von plötzlichem Tod und raschem Erfolg, Faksimiles von zähem Ringen und
schweigendem Verfall. Unter Erinnerungen versteht man normalerweise das Zurückrufen
von Daten aus kurz zurückliegenden Zeiten; deshalb verwenden wir das Wort Faksimile,
denn während es jenes Ganze ist, von dem Erinnerung ein Teil ist, umfasst das Wort Erinnerung
nicht alles, was entdeckt worden ist.
Man sollte eine sehr gute Vorstellung davon haben, was ein Faksimile ist. Es ist eine
Aufzeichnung der Bewegungen und Situationen des physikalischen Universums, dazu die
Schlussfolgerungen des Verstandes, die auf früheren Faksimiles beruhen.
Jemand sieht, wie ein Hund einer Katze nachjagt. Lange Zeit, nachdem Hund und Katze
verschwunden sind, kann er sich immer noch daran erinnern, dass ein Hund eine Katze
gejagt hat. Während das Geschehen abgelaufen ist, hat er die Vorgänge gesehen, die Geräusche
gehört, hat er vielleicht sogar den Hund oder die Katze gerochen. Während er zugesehen
hat, hat sein eigenes Herz geschlagen, war der Salzgehalt seines Blutes soundso hoch; das
Gewicht seines eigenen Körpers und die Stellung seiner Gelenke, das Gefühl seiner Kleider,
die Berührung der Luft auf der Haut – alle diese Dinge wurden ebenso lückenlos aufgezeichnet.
Alles das zusammen ergibt ein komplettes Faksimile.
Nun könnte man sich ganz einfach die Tatsache ins Gedächtnis rufen, dass man gesehen
hat, wie ein Hund eine Katze gejagt hat. Das wäre Erinnern. Oder man könnte sich auf
die Sache konzentrieren und – vorausgesetzt, man ist in guter geistiger Verfassung – man
könnte abermals den Hund und die Katze sehen, könnte sie hören, könnte die Luft auf seiner
Haut fühlen, die Stellung seiner Gelenke, das Gewicht seiner Kleidung. Man könnte die Erfahrung
ganz oder zum Teil wiedergewinnen. Das heisst, man könnte sich ganz oder zum
Teil den „Datenspeicher“ ins Bewusstsein rufen – das komplette Faksimile des Augenblicks,
als ein Hund eine Katze jagte. Man muss nicht unter Drogen stehen oder hypnotisiert sein
oder an etwas glauben, um das zu tun. Menschen benützen diesen Rückruf auf mancherlei
Arten, ohne von dieser Wissenschaft auch nur das geringste zu wissen. Sie nehmen an, dass
„jeder das tut“. Ein Mensch mit einem guten Gedächtnis ist nichts anderes als ein Mensch,
der seine Faksimiles mit Leichtigkeit wiedergewinnen kann. Ein kleines Kind lernt in der
Schule heutzutage durch Wiederholung. Das ist nicht notwendig. Wenn es gute Noten bekommt,
dann liegt das meist daran, dass es ganz einfach das Faksimile jener Textseite, über
die es geprüft wird, „ins Gedächtnis“ zurückholt – das heisst, in sein Bewusstsein. Während
man durchs Leben geht, zeichnet man vierundzwanzig Stunden pro Tag die Umwelt auf;
wach oder im Schlaf, während man Schmerzen leidet, während der Narkose, ob man glücklich
ist oder unglücklich. Diese Faksimiles werden gewöhnlich mit allen Wahrnehmungen
aufgezeichnet, das heisst mit jedem Sinneskanal. Fehlt einem Menschen ein Sinneskanal, wie
zum Beispiel im Fall von Taubheit, dann fehlt auch der entsprechende Teil des Faksimiles.
Ein vollständiges Faksimile ist eine Art von dreidimensionalem Farbfilm mit Geräusch
und Geruch und allen anderen Wahrnehmungen. Dazu kommen noch die Schlussfolgerungen
oder Mutmassungen des Individuums.
Vor vielen Jahren bemerkte einmal jemand, der Studien über den Verstand betrieb, dass
Kinder die Gabe hatten, in der Erinnerung zu sehen und zu hören, was sie in Wirklichkeit
gesehen und gehört hatten.
Und es wurde festgestellt, dass die Fähigkeit nicht erhalten blieb.
Die Angelegenheit wurde nicht weiter verfolgt – ja, diese Studien waren so unbekannt,
dass nicht einmal ich während der frühen Stadien meiner Arbeit etwas darüber wusste.
Wir wissen mittlerweile eine ganze Menge über diese Faksimiles – warum sie von den
meisten Menschen nicht mit Leichtigkeit zurückgewonnen werden, wenn sie erwachsen werden;
wie sie sich verändern; wie die Phantasie beginnen kann, sie von neuem hervorzubringen,
zum Beispiel im Fall der Halluzination, oder im Traum.
Kurz gesagt: ein Mensch ist so aberriert6, wie er unfähig ist, mit seinen Faksimiles umzugehen.
Er ist geistig so gesund, wie er mit seinen Faksimiles umgehen kann. Er ist so
krank, wie er unfähig ist, mit seinen Faksimiles umzugehen. Er ist so gesund, wie er mit ihnen
umgehen kann. Jener Teilbereich dieser neuen Wissenschaft, der sich der Wiederherstellung
von Geist und Körper widmet, beschäftigt sich mit den Erscheinungen, die mit der
Handhabung dieser Faksimiles zusammenhängen. Ein Mensch sollte dazu imstande sein,
nach Belieben jedes seiner Faksimiles aufzunehmen, zu untersuchen und wieder beiseite zu
legen. Es ist keine der Zielsetzungen dieser neuen Wissenschaft, die volle Erinnerungsfähigkeit
mit sämtlichen Wahrnehmungen wiederherzustellen; sie will vielmehr die Fähigkeit eines
Menschen rehabilitieren, mit seinen Faksimiles umzugehen.
Wenn ein Mensch mit seinen Faksimiles NICHT UMGEHEN KANN, dann wird er sie
möglicherweise in die Gegenwart zerren und die Entdeckung machen, dass er sie nicht mehr
loswerden kann.
Was ist psychosomatische Krankheit? Wie sich demonstrieren lässt, ist psychosomatische
Krankheit nichts anderes als der Schmerz, der in einem vergangenen Erlebnis enthalten
ist – oder in der körperlichen Funktionsstörung in einem vergangenen Erlebnis. Das Faksimile
dieses Erlebnisses gerät in die Gegenwart und begleitet den Menschen, bis ein Schock es
wieder ausser Sichtweite befördert, oder bis es von dieser neuen Wissenschaft ausgelaufen
wird. Ein Schock oder eine Zwangslage können es freilich wieder in Erscheinung treten lassen.
Kummer, Sorge, Ärger, Furcht und jede andere emotionelle Verfassung beruhen einfach
auf einem oder mehreren dieser Faksimiles. Nehmen wir an, ein Todesfall verursacht
jemandem Kummer. Dann besitzt er ein Faksimile, das Kummer enthält. Irgend etwas veranlasst
den Menschen, dieses Faksimile in die Gegenwart zu bringen. Er ist sich seiner nicht
bewusst, er schaut es nicht an, aber nichtsdestoweniger übt es eine Wirkung auf ihn aus. So
kränkt er sich in der Gegenwart und weiss nicht, warum. Die Ursache ist das alte Faksimile.
Der Beweis dafür, dass es wirklich die Ursache ist, liegt im Prozessing. In demselben Augenblick,
wo das Faksimile von seiner schmerzvollen Emotion entlastet wird, erholt sich das
Individuum. Das ist eines der Stadien des Prozessing.
Das menschliche Gedächtnis ist nur ein Abschnitt des fortwährenden Gedächtnisses.
Bereits der erste Funken Leben, der auf der Erde damit begann, Materie zu beseelen, begann
auch damit, Faksimiles aufzuzeichnen. Und von da an zeichnete es sie immer weiter auf. Es
ist interessant, dass der gesamte Speicher jedem einzelnen Gedächtnis zur Verfügung steht.
Während früherer Untersuchungen fand ich manchmal Faksimiles, die weder Halluzination
noch Einbildung waren; sie schienen viel weiter zurückzugehen als das gegenwärtige Leben
des Preclears. Es gab damals bereits das Werkzeug des Anstrengungsprozessing. So war es
möglich, ein Faksimile mit allen Wahrnehmungen nach Belieben „einzuschalten“. Und so
gelang es auch, die frühestmöglichen Perioden zu untersuchen. Der genetische Bauplan kam
auf diese Weise zum Vorschein, und ich war verblüfft darüber, die Faksimiles der Evolutionskette
blossgelegt zu haben, die nun für jeden zukünftigen Forscher zugänglich waren.
Seither haben viele Auditoren dieselben Resultate erzielt. Der Biologe und der Anthropologe
kommen damit in den Besitz einer wahren Fundgrube faszinierender Daten.
Dann gibt es hier jene Leute, die zwar nichts über den Verstand wissen, aber dennoch
reichlich dafür bezahlt werden. Sie werden kluge Dinge über Sinnestäuschungen und Wahnvorstellungen
erzählen. Es gibt aber zufällig exakte und präzise Gesetze für Wahnvorstellungen.
Ein eingebildetes Erlebnis folgt einem bestimmten Muster. Ein echtes Geschehnis ist
vollkommen unverkennbar. Das Faksimile einer echten Erfahrung verhält sich auf ganz typische
Art und Weise: es reagiert auf ganz bestimmte Art; das Individuum bekommt die Anstrengungen
und die Wahrnehmungen klar und deutlich, und der Inhalt des Geschehnisses
erweitert sich und bleibt während öfteren Wiedererzählens ziemlich konstant. Ein eingebildetes
Erlebnis verringert sich gewöhnlich im Inhalt, und das Individuum versucht dann, sein
Interesse aufrechtzuerhalten, indem es das Erlebnis ausschmückt. Ausserdem enthält es keine
konstante Anstrengung. Jene Leute, die sich nicht die Zeit nehmen können, die Echtheit eines
Faksimiles festzustellen, bevor sie so klug über „Selbsttäuschung“ sprechen, täuschen sich
vielleicht selber über mancherlei.
Der menschliche Verstand, zur Zeit allen anderen Denksystemen überlegen, unterscheidet
sich in keiner Weise von dem aller elementarsten Verstand – dem des Einzellers -
ausser durch die Kompliziertheit des damit verbundenen Gehirns. Das menschliche Wesen
verwendet Faksimiles, um Erfahrungen auszuwerten, Schlüsse zu ziehen und Pläne für die
Zukunft zu formen, wie es in der bestmöglichen Weise überleben kann – oder wie es sterben
und danach von neuem beginnen kann. Der menschliche Verstand ist zu sehr komplizierten
Kombinationen von Faksimiles imstande. Darüber hinaus kann er auf der Grundlage alter
Faksimiles neue Faksimiles hervorbringen. Nichts geht schief mit dem Verstand – ausser mit
seiner Fähigkeit, Faksimiles handzuhaben.
Manchmal ist ein Verstand nicht mehr dazu fähig, ein Faksimile als vergangene Erfahrung
zu betrachten. Dann beginnt er, es andauernd in der Gegenwart als Entschuldigung für
sein Versagen zu verwenden. Damit haben wir Aberration und psychosomatische Krankheit.
Eine Erinnerung an Schmerz enthält Schmerz und kann zu gegenwärtigem Schmerz werden.
Eine Erinnerung an Emotion enthält Emotion und kann zu gegenwärtiger Emotion
werden.

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