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● 2. Kategorie Dialog => ★ 2.c => Thema gestartet von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 06. März 2021, 01:03:58

Titel: 💝 EMOTIONSSKALA - Fünftes Kapitel - Gram-Traurigkeit
Beitrag von: ★ Ronald Johannes deClaire Schwab am 06. März 2021, 01:03:58
Fünftes Kapitel - https://bodhie.eu/ton
Gram-Traurigkeit (0,5)
„Gram: nagender Kummer, tiefe Traurigkeit.“ Wahrig: Deutsches Wörterbuch
Martha beklagte sich in einem fort über ihr Eheleben. „Er liebt mich nicht! Er
behandelt mich schlecht! Und wenn ich daran denke, dass ich meine Karriere seinetwegen
aufgegeben habe! Es war alles besser, als ich noch ledig war.“ Nur um
etwas zu sagen (damals war ich noch ziemlich naiv), fragte ich, weshalb sie denn
noch bei ihm bleibe, wenn sie so übel dran sei. Als ich sie ein Jahr später wieder
sah, erklärte sie mir: „Weißt du, ich werde deinen Rat befolgen: Ich lasse mich jetzt
scheiden.“ Das war ein Schock für mich, denn ich hatte ihr ja gar nicht geraten, sich
scheiden zu lassen. Doch ein bekümmerter Mensch schluckt oft wie unter Suggestion
begierig alles in sich hinein, was man ihm sagt, und macht sich dadurch das Leben
noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Ein Jahr darauf jammerte Martha immer
noch. Geschieden war sie mittlerweile, doch ihr Sohn weigerte sich, bei ihr zu
wohnen. Obendrein löste sie ein von vielen Schauspielerinnen begehrtes Engagement
in einem erfolgreichen Stück, weil ihr das „ja auch nichts half“. Und nun, nachdem
sie diese ganze Misere angerichtet hatte, quengelte sie: „Ich hatte mal einen
Mann, einen Sohn, Geld und Beruf. Und jetzt? Jetzt hab ich gar nichts mehr.“
Gram schreit nach Hilfe, fleht um Mitleid. Der von ihm Befallene ist ein potentieller
Selbstmörder. Immerzu klagt er und zerfleischt schier vor Selbstmitleid. Er hat
versagt. Man hat ihn betrogen. Er hat alles verloren. Er ist am Ende. Gram und Apathie
sind Stimmungsbereiche, die viel Gemeinsames haben und oft nicht voneinander
zu unterscheiden sind.
Die Stufe 0,5 bedeutet Apathie, die vom Kummer ausgelöst worden ist. In diesem
Zustand ringt der Mensch gewissermaßen ohne Unterlass die Hände. Er fühlt,
dass er bald nicht mehr wissen wird, was er überhaupt noch anfangen soll, doch einen
letzten Protestschrei behält er sich immerhin noch vor. Wer einen geliebten
Menschen durch Tod oder Trennung verloren hat, kann für eine Zeitlang auf die
„Kummer“ – Ebene sinken. (Dasselbe gilt für Personen, denen es versagt geblieben
ist, ein gestecktes Ziel zu erreichen.)
Leute, die jedoch beharrlich auf dieser Stufe verweilen, verkörpern das Negative.
"Was habe ich denn bloß falsch gemacht? Warum straft mich der Herrgott auf
diese Weise?“ I Eine vom Gram überwältigte Frau ist ständig den Tränen nahe. Das
sieht man auf den ersten Blick. Wenn Sie ihr nähere Fragen stellen, wird sie sogleich
zu weinen beginnen. Freilich reagieren nicht alle Menschen auf dieser Stufe der Skala
so. Einige verbleiben kurz unterhalb der Tränengrenze (womit sie der Apathie einen
weiteren Schritt entgegenkommen). Bei Männern kann man diese Beobachtung
häufig machen, denn viele sind der Meinung, „dass große Jungen niemals weinen“(
dergleichen hat man ihnen im Elternhaus oder in der Schule eingebläut). Sie
können ihren Gemütszustand freilich an ihren Mienen ablesen: hängende Mundwinkel,
melancholisch blickende Augen. Schon der Ton ihrer Stimme verrät sie und das
mehr oder weniger oft zu hörende Seufzen. Wenngleich sie also nicht immer unbedingt
zu weinen brauchen, sind sie doch ständig weinerlich gestimmt.

Nur die Vergangenheit zählt
Wer sein Gemütsleben auf der Stufe 0,5 führt, wandelt über einen schmalen
Grat: Er kann weder hinauf noch hinunter. Sein Stimmungsniveau bleibt sich stets
gleich. Er vermag weder Hilfe zu spenden, noch welche anzunehmen. Ihm bleibt nur
eines übrig: sich fest anzuklammern. Vor allem klammert er sich an die Vergangenheit.
Er sammelt Souvenirs aus besseren Zeiten: ein Theaterprogramm, einen Handschuh,
den sie trug, als er sie zum ersten Male küsste, gepresste Blumen, den alten
Sessel von Tante Melitta und so weiter und so fort.
Außer Gegenständen sammelt der chronisch traurige Mensch auch Erinnerungen.
Sehr häufig spricht er von vergangenen Tagen. Er hängt der guten alten Zeit
nach. Ein Mann trauert um seinen Hund, der an Altersschwäche starb. Er hebt die
Leine auf und wirft auch den Fressnapf nicht fort. Er hängt Fotos von seinem Tier an
die Wände und gedenkt wehmütig der schönen Tage, die beide gemeinsam verbracht
haben. "Mein Hund war der beste Freund, den ich jemals hatte. Immer war er
bei mir. Nie hat er mich verlassen“ Schließlich glaubt der Mann, er habe alles verloren.
Wenn Sie ihm nun den vernünftigen Rat geben, sich doch einen andern Hund
anzuschaffen, dann wird er abwehren: "Nein, nein. Kein Hund kann meinen alten
Bello ersetzen. Ich möchte mich nicht an einen neuen gewöhnen. Außerdem wird der
ja auch eines Tages sterben.“
Einsamkeit und Sehnsucht nach dem Vergangenen sind Anzeichen von Gram.
Wer seine ehemalige Schule wieder sieht, seine Heimatstadt oder sein früheres Bürohaus,
findet alles verändert. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Er wird traurig.
Wehmut überkommt ihn.
Immer dann, wenn ein Mensch schweren Herzens etwas aufgeben muss,
zeigt sein Widerstreben, sich von dem Vergangenen zu trennen, eine mehr oder weniger
tiefe Traurigkeit.

Aufrichtigkeit
Die Mitteilungen von chronisch traurigen Menschen sollte man mit einer gewissen
Vorsicht aufnehmen. Wer um Mitleid bettelt, ist imstande, die tollsten Geschichten
zu erzählen, um seine missliche Lage zu rechtfertigen.
Einmal hörte ich zwei Jungen zu, die sich mit einem Mädchen unterhielten,
das dauernd die „traurige“ spielte. Sie beklagte sich über ihre Mutter und jammerte:
"Sie schlägt mich.“ Betroffen und mitleidig fingen die Jungen an, sie auszufragen: „Im
Ernst? Wie oft hat sie dich denn schon verhauen?“ „Na, einmal bisher.“ „Ach. Und
wie oft hat sie dich denn dabei geschlagen?“ „Einmal.“ „Hat sie dich mit der Faust
oder mit der flachen Hand gehauen"!“ „Na ja, mit der flachen Hand, aber es hat ganz
schön wehgetan.“ „Also hat sie dich bloß einmal geschlagen. Stimmt das?“ „Ja,
schon, aber es hat wirklich furchtbar wehgetan.“
Das ist der Grad der Ehrlichkeit bei 0,5. Aus einer Ohrfeige werden Schläge.
Der chronisch bekümmerte Mensch sucht immerfort Gründe, um seine Stimmung
verständlich zu machen. Eine Witwe beispielsweise piesackte ihren Mann mit ihrem
Gekeife so lange, bis er starb. Kaum war er unter der Erde, als sie ihn auch schon
als Muster eines Ehemannes zu glorifizieren begann. Dadurch erschien ihr Verlust
größer, und das wiederum half ihr zur Rechtfertigung ihrer trübsinnigen Gemütslage.
„Das Leben hat mich schwer mitgenommen“
Heiratet jemand von hohem Emotionsniveau einen ewig traurigen Partner,
dann wird er seinen Schritt bald bereuen, denn wie soll er ihn jemals aus seiner Misere
befreien? Eine Ehefrau auf Stufe 0,5 erwartet viel Zuneigung und die ständig
wiederholte Beteuerung der Liebe. Wird sie indessen diesen Versicherungen Glauben
schenken? Wenn sie nur die geringste Zurückweisung und Ablehnung fühlt (ob
mit Recht oder nicht), wird ihre Lebensspirale sinken. Fortan muss man sie als
Schmarotzerin bezeichnen, die im Zustand der Abhängigkeit vegetiert. Gibt der Mann
schließlich auf und packt sein Bündel, dann gilt er als herzloser Schuft. Was hat dieser
Mann ihr nicht alles angetan! So oder ähnlich wird sie nun unermüdlich jammern,
um das Mitleid anderer zu erregen.

Gemeinsam geht es besser
Zuweilen schließen sich Menschen dieser Art zu Gruppen zusammen und fordern
Mitleid und Hilfe. Sie selbst jedoch denken gar nicht daran, ihrerseits etwas zu
tun. Nichts genügt ihnen: Kein Entgegenkommen stellt sie zufrieden. Unisono geht
das Gejammere weiter. Solche Personen sind introvertiert. Ihr Benehmen ist unverantwortlich.
Barmherzigkeit, Mitgefühl und Zuneigung saugen sie geradezu wie ein
Schwamm in sich auf. Ihr Hunger nach Nächstenliebe ist unersättlich. Bessern aber
werden sie sich nie. (Die wahre Nächstenliebe äußert sich darin, einen anderen
Menschen auf eine höhere Empfindungsstufe zu heben – nicht aber, ihm den Kopf
zu streicheln und ihn mit Dauerlutschern zu versehen.)
Besitztümer
Ich kannte einige traurige Vögel, die ihr Nest tadellos in Schuss hielten, weil
sie dazu erzogen worden waren, auf eine saubere Umgebung zu achten. Wäre ein
derartiger Mensch freilich nicht dazu erzogen worden, dann würde es nicht lange
dauern, bis sich sein Hang zum Abgleiten lassen offenbarte. Bald wären ihm zerschlissene
Kleider ein willkommener Vorwand, um Mitleid zu wecken. Er möchte es
sich nicht „erlauben“, Besseres zu besitzen.
Manchmal sieht man ein Elendsviertel, das wiederaufgebaut wurde, in Kürze
jedoch abermals verkam. Die Ursache: Abgestumpfte Menschen, denen alles gleichgültig
ist, hatten darin Wohnung genommen.
Das Äußere eines Menschen
In diesen niedrigen Emotionsbereichen finden wir das Mädchen, das eigentlich
recht hübsch sein könnte, „wenn sie nur etwas aus sich machen wollte“. Das aber
will sie gerade nicht: Sie lehnt es ab, sich zu schminken. Sie hat Probleme mit ihrer
Frisur. Sie kauft sich die unvorteilhaftesten Kleider. Wenn Sie einer Frau begegnen,
deren Kleider schon vor zwanzig Jahren unmodern waren, können Sie getrost wetten,
dass sie ein chronisch trauriger Mensch ist. Sicher sind es jene Kleider, die gerade
schick waren, bevor ihr Mann starb. Auch so kann man dem Verlorenen nachhängen.
Einmal kannte ich zwei Schwestern, die sich in Größe, Haarfarbe und Aussehen
ziemlich glichen. Sie ähnelten sich so sehr, dass sie Zwillinge hätten sein können.
Dennoch waren sie leicht zu unterscheiden: Die eine stand auf hohem Emotionsniveau
und wirkte demnach elegant und gepflegt, während ihre Schwester sich
sehr schlicht kleidete, an eine Maus erinnerte und viel älter erschien, als sie war. Als
ich eine Bemerkung über die große Ähnlichkeit machte, antwortete mir die Ungepflegte:
„Das mag schon sein, aber bloß Maria hat die Schönheit geerbt.“
Diese Worte verrieten so gut wie alles über das Gefühlsleben des Mädchens.
Sie hätte genauso großartig aussehen können wie ihre Schwester. Sie hatte sich jedoch
entschlossen, unattraktiv zu sein: Sie heischte um Mitleid, denn das Leben hatte
ihr übel mitgespielt. Der chronisch traurige Mensch bevorzugt Anteilnahme in
Form von Mitleid statt Bewunderung.

Freundschaft
Derartige Typen kennen wir wohl alle: Der so genannte Freund wirkt als
Hemmschuh. Er hängt sich an Sie wie eine Klette. Er wünscht Ihren Rat, Ihre Leitung,
Ihre Fürsorge. Da er abhängig ist wie ein Kind, lehnt er sich buchstäblich an
Sie. Wenngleich er Demut vorschützt, ist er überzeugt davon, dass er ein „ganz besonderer“
Mensch sei. Demnach ist es die Aufgabe der andern, sich seiner anzunehmen.
Er verliert seine Arbeit, weil er sie nie richtig gemacht hat. Von Ihnen jedoch
erwartet er, dass Sie ihn durchfüttern. Man kündigt ihm die Wohnung, weil er die Miete
nicht bezahlt hat. Er hingegen erzählt in herzzerreißendem Ton, die Vermieterin
sei grausam. Folglich liegt es nun natürlich bei Ihnen, diesen armen Tropf unterzubringen.
Seine Freunde wollen nichts mehr von ihm wissen. Selbstverständlich ist es
nun Ihre Pflicht, ihn in seiner Verlassenheit zu trösten. Er stiehlt Ihnen die Zeit, Güte,
Kraft, Geld. „Sie lassen mich ja nicht!“
Der immerzu in seinem Gram befangene Mensch erweckt den Anschein, als
gebe er sich selber stets die Schuld an allen Widrigkeiten seines Daseins. Wäre er
jedoch imstande, wirklich die Verantwortung für sein destruktives Treiben zu tragen,
dann könnte er auch auf der Skala steigen. ächte er es über sich, offen einzugestehen,
dass er im Büro Geld unterschlagen hat und seine Entlassung demnach kein
Wunder sei, dann ginge es ihm vermutlich besser. Doch eben dies will ihm nicht über
die Lippen. Stattdessen meint er verdrießlich: "Ich habe wirklich mein Bestes versucht.
Aber sie lassen mich ja nie richtig zum Zuge!" kommen! Ich weiß nicht, wieso
ich versagt habe. Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur, dass sie mich gefeuert haben.
Anscheinend mach ich nie was richtig.“ Und damit klebt er noch fester an seinem
Gram.

Falsche Ratschläge
Der Mensch auf Stufe 0,5 geht sozusagen mit der Scham und der Angst hausieren.
Er erregt sich über die Verhältnisse. Seine Unterhaltung dreht sich bis zum
Steinerweichen um Krankheiten, Tod und Tragödien. Er selbst allerdings unternimmt
gar nichts. Er bedient sich seiner Ängste, um Arglosen Fallen zu stellen. "Ach, was
soll ich bloß machen?“ jammert er. Schlagen Sie ihm jedoch eine Lösung vor oder
wollen Sie ihm eine Arbeit verschaffen, dann vergießt er heiße Tränen und beteuert
Ihnen, dass sei ganz und gar unmöglich.
Ich bekam einst einen Brief von einer Lehrerin in New York. Sie berichtete mir,
dass sie an einer Privatschule für schwer erziehbare Kinder tätig sei. In bitteren Worten
beklagte sie sich über die Rebellion ihrer Schüler, über ihre trotzigen Widerwillen,
über das endlose Debattieren und über die „leeren Gehirne“ ihrer Prüflinge. Dann
schilderte sie die vergammelte Einrichtung der Schule: Die Fensterscheiben seien
eingeschlagen, die Pulte demoliert, die Abwasserrohre verstopft, und all diese Schäden
würden nie behoben. Die Unterrichtsstunden seien auf knappe dreißig Minuten
beschränkt, in denen sie nichts Vernünftiges anfangen könne. Die Hälfte aller vorgeschriebenen
Lehrbücher sei überhaupt nicht vorhanden. „Ich bin entsetzlich nervös
und entmutigt. Was soll ich nur tun?“
Hier unternahm offenbar irgendein Anonymus alles nur Denkbare, um den Unterricht
zu stören. Nur eine resolute Person mit hohem Emotionsniveau würde in der
Lage sein, dieses heillose Durcheinander zu beseitigen. Die Briefschreiberin schaffte
es offensichtlich jedoch bloß bis zur Stufe des Mitleids (weswegen sie wohl auch diesen
Posten übernommen hatte). Höher kam sie gewiss nicht – und das war in diesem
Fall zu wenig. Ich antwortete ihr: „Wechseln Sie die Stellung. Um eine solche
Situation zu meistern, müssten Sie besser ausgebildet sein. Suchen Sie sich einen
Posten, auf dem Sie wirklich etwas ausrichten können.“ Ich wusste, dass sie meinen
Rat angenommen hätte, wenn, sie flexibler gewesen wäre. Dies aber war sie nicht,
und deshalb befolgte sie meine Empfehlung auch nicht. Ihre Antwort war typisch für
jemanden, der sich in der Wirrnis von Gram und Mitleid verfangen hat. Diese Antwort
lautete nämlich so: „Ich kann meine Stellung nicht aufgeben, denn es ist schwierig,
woanders etwas zu finden.“ Dann fügte sie hinzu, dass sie auf den Verdienst angewiesen
sei. Und schließlich meinte sie: „Ich möchte diesen Kindern doch wirklich helfen.“
Wie jeder Mensch auf der Stufe des Grams vermochte sie sich nicht von ihrem
Problem zu lösen. Sie genoss gerade zu die Kläglichkeit ihrer Lage. Sie hätte eine
gewaltige Anstrengung auf sich nehmen müssen, um etwas zu erreichen. Mein Ratschlag
war natürlich zu einfach gewesen: Keine Person auf niedriger Gefühlsebene
akzeptiert eine einfache Lösung. Und ein traurig veranlagter Mensch akzeptiert überhaupt
keine Lösung.

Zusammenfassung
Traurigkeit und Gram kann man – wenn überhaupt – nur dadurch beheben,
indem man das Emotionsniveau zu steigern trachtet. Machen Sie sich weiter keine
Sorgen über die Ursachen, die der Betroffene nennt, um seine Misere zu erklären.
Was er erzählt, wird wahrscheinlich nicht stimmen: Menschen in derartigen Situationen
neigen zum Erfinden „interessanter Geschichten“. Jede Person auf niedriger
Stimmungsstufe versucht, die Probleme des Lebens durch Gefühle zu lösen. Der
Mensch auf 0,5 tut es, wobei er durch die Welt trippelt und sich an seinen Gram
klammert wie an eine Geliebte, die er zu verlieren fürchtet. Er „sammelt“ Ungerechtigkeiten
wie ein anderer Briefmarken oder Bierdeckel.

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