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🌍 🌐 WAS IST DAS GRUNDLEGENDE GEHEIMNIS?
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★ Ronald Johannes deClaire Schwab:
Beim allgemeinen Studium der Welt und ihrer Angelegenheiten stellen wir fest, dass der einzige Weg, einen Sklaven hervorzubringen – als ob irgend jemand einen wollte – darin besteht, die Frage, worum es bei allem geht, mit einer ungeheuren Menge Geheimnis zu umgeben und dann eine überwältigende Ladung auf der Geheimnislinie zu entwickeln.
Nicht nur ein Geheimnis aufzubauen, sondern es dann wirklich gut zu verkaufen; irgendeine falsche Antwort für das Geheimnis zu verkaufen. Der Mensch ist daran so sehr gewöhnt, dass er, wenn Sie daherkommen und ihm eine vollkommen gute Lösung in die Hände legen, sie fallen lässt wie eine heisse Kartoffel, denn er weiss, was alle Antworten sind: Alle Antworten entstammen Geheimnissen mit falschen Lösungen, und alle Geheimnisse haben früher oder später ihren Preis. Die Entwicklung des Geheimnisses selbst stammt aus den zwischenmenschlichen Beziehungen und dem allgemeinen Konflikt des Menschen mit seinen Mitmenschen und mit seiner Umwelt usw. Und das grundlegende Geheimnis ist: Wer ist er? Es gibt kein grundlegenderes Geheimnis als dieses – »Wer ist dieser Mensch dort?« Das ist der Beginn der Individualisierung, nicht des Individualismus, sondern der Individualisierung, wo man sich von allen zurückzieht und sagt: »Ich bin ich, und die sind eben, die, und Gott weiss, was die im Sinn haben!« Nach einer Weile nimmt der Bursche dies dann aus dem nahezu gotteslästerlichen Bereich heraus und setzt es in Anbetung um, und er sagt: »Nun, Gott weiss, was die im Sinn haben, und er wird mich schützen.« So, was haben wir also hier im Grunde? Im Grunde haben wir hier ein Geheimnis, wer der Mitmensch ist. »Wissenschaft« bedeutet ursprünglich Wahrheit, und heute bedeutet es Forschungsgelder. Die Wissenschaft hat das grundlegende Geheimnis so sehr aufgegeben, dass sie glaubt, es gäbe ein Geheimnis darüber, was ein Fussboden ist, was eine Decke ist, was Raum ist. Das ist wirklich ein sehr erfundenes Geheimnis, denn dieser Fussboden und diese Decke und dieser Raum sind das, was Sie und ich in Übereinstimmung hingesetzt haben, und das ist so ungefähr alles, was dazu zu sagen wäre. Überall, wo wir ein Geheimnis haben, haben wir normalerweise eine Nichtübereinstimmung oder ein Missverständnis oder ein AusderKommunikationherausSein gehabt. Und das ist im Grunde alles, worum es dabei geht. Jemand musste mit der Person, die er anschaute, eine Nichtübereinstimmung haben. Ursprünglich wusste er darüber Bescheid, und er wollte nicht wissen, wer dieser Bursche dort war. Er wollte nichts über die Situation wissen, denn er hatte eine Lektion gelernt: Wenn er damit kommunizieren würde, dann würde ihm nachgewiesen werden, dass er im Unrecht ist! Wir hatten also einige Leute in unserer Mitte – Sie eingeschlossen – , die »dieses« hinstellen würden und sagen, es sei ein »jenes«. Dann würden diese Dinge irgendwie so verdreht, und sie würden sagen: »Warum kommunizierst du nicht mit diesem?«, und dann würden Sie sagen: »Du hast mit jenem kommuniziert.« Und nach einer Weile sagt jemand: »Ahh. Ich möchte mit keinem von beiden kommunizieren. Zum Teufel damit. Wen kümmert’s, was die Ladung: Emotionelle Ladung oder Energie. se Sachen sind – ich will’s nicht wissen.« Und danach ist er erledigt. Er hat gesagt: »Ich will es nicht wissen«, und somit hatte er ein Geheimnis irgendwo ihm gegenüber sitzen. Und er ging so weit in diese Richtung des NichtwissenWollens, dass er nach einer Weile meinte, er wüsste nicht. Dann ging er von dort weiter und sagte: »Es ist unmöglich zu wissen.« Wo immer der Mensch feststellt, dass ihm Geheimnisse eingeflösst wurden, dass er völlig in sie versunken und von ihnen umgeben ist, steht er in Wirklichkeit in Konflikt mit sich selbst und nur mit sich selbst. Das ist der Grund, warum Prozessing funktioniert.
DIE EINZIGE ABERRATION IST VERLEUGNUNG SEINER SELBST: Niemand anderes als Sie kann Ihnen irgend etwas tun. Das ist eine schreckliche Lage. Sie können sich selbst etwas antun, aber Ihr Postulat, Ihre Übereinstimmung oder Ihre Nichtübereinstimmung ist nötig, bevor Ihnen irgend etwas geschehen kann. Menschen müssen damit übereinstimmen, krank zu sein; sie müssen damit übereinstimmen, dumm zu sein; sie müssen damit übereinstimmen, in Geheimnissen zu stecken. Menschen sind die Opfer ihres eigenen Zurückschreckens. Sie sind die Opfer ihrer eigenen Postulate, die Opfer ihres eigenen Glaubens, dass sie unzulänglich seien. Eine Person muss ihre eigene Aberration ins Dasein postulieren, ihr eigenes Zurückschrecken, ihre eigene Dummheit, ihren eigenen Mangel an Vertrauen und ihr eigenes Unglück.
DIE SUCHE DES MENSCHEN NACH SEINER SEELE:
Seit zahllosen vergangenen Zeitaltern ist der Mensch mit einer Suche beschäftigt gewesen. Alle Denker in allen Zeitaltern haben ihre Meinung und ihre Betrachtung dazu beigetragen. Kein Wissenschaftler, kein Philosoph, kein Führer hat versäumt, etwas dazu zu bemerken. Milliarden von Menschen sind für die eine oder andere Meinung über diese Suche gestorben, und keine Zivilisation aus lang vergangenen oder gegenwärtigen Zeiten bestand ohne einen Kampf, der auf dieses Konto ging. Die menschliche Seele ist für den zivilisierten und für den barbarischen Menschen gleichermassen eine unerschöpfliche Quelle des Interesses, der Aufmerksamkeit, des Hasses oder der Anbetung gewesen. Zu sagen, dass ich die Lösung für alle Rätsel der Seele gefunden habe, wäre ungenau und anmassend. Das Wissen ausser Acht zu lassen, das ich gefunden habe, und es nicht bekannt zu machen, nachdem ich seinen Nutzen beobachtet habe, wäre eine Unterlassungssünde gegenüber der Menschheit. Nach 31 Jahren der Nachforschung und des Denkens und nach 25 Jahren öffentlicher Tätigkeit, in der ich das Material in der Praxis beobachtete und seine Ergebnisse sah, kann ich verkünden, dass in dem Wissen, das ich entwickelt habe, die Lösung für dieses Rätsel, für dieses Geheimnis, für dieses Problem – die menschliche Seele – liegen muss, denn ich habe gesehen, wie unter meinen Händen und den Händen anderer das Beste im Menschen wiederhergestellt wurde. Seit der Zeit, als ich zum ersten Mal einen Bodhie geschaffen habe, bin ich, mit einigem Widerstreben, ausserhalb jeglichen Bereichs des wissenschaftlich Bekannten gewesen; und jetzt, da ich selbst ein halbes Hundert geklärt habe, und die von mir trainierten Bodhietologe ein Vielfaches davon klärten, muss ich der Tatsache ins Auge sehen, dass wir diesen Grenzpunkt erreicht haben, wo sich Wissenschaft und Religion treffen, und wir müssen jetzt damit aufhören vorzugeben, dass wir uns nur mit materiellen Zielen beschäftigen. Wir können uns nicht mit dem Bereich der menschlichen Seele beschäftigen und diese Tatsache ignorieren. Der Mensch hat diese Suche zu lange verfolgt, als dass hier ihr glücklicher Höhepunkt durch vage und wissenschaftliche Begriffe gedämpft werden sollte. Religion, nicht Wissenschaft, hat diese Suche, diesen Krieg, durch die Jahrtausende hindurch vorangetragen. Die Wissenschaft hat fast den Menschen mit einer Ideologie verschluckt, die die Seele abstreitet – ein Symptom des Scheiterns der Wissenschaft auf dieser Suche.
Bodhie: Eine Person, die durch BodhietologieProzessing die Gewissheit ihrer Identität als Wesen erreicht hat und getrennt von der Identität des Körpers ist. Die Begriffe Clear, Clearing (klären) usw. kamen ursprünglich durch Vergleich mit einer Addiermaschine in Verwendung. Wenn einige Zahlen in der Maschine heruntergehalten werden, kommt man bei der Addition einer Reihe von Zahlen zu falschen Lösungen. Wenn die heruntergehaltenen Zahlen dann geklärt (gelöscht, engl. cleared) werden, kommt man zu richtigen Lösungen. Aberration wird mit den heruntergehaltenen Zahlen verglichen. Daher kommt der Begriff »Clearing« (klären); ein BodhietologieClear ist jemand, der von Aberrationen geklärt worden ist und der eine äusserst hohe Stufe geistiger Freiheit und Fähigkeit erreicht hat.
Bodhietologe: Jemand, der die BodhietologieTechnologie an einer anderen Person anwendet.
Man kann jetzt nicht den Verräter an den Männern Gottes spielen, die in diesen vergangenen Zeitaltern versucht haben, den Menschen aus der Dunkelheit herauszubringen. Wir in Bodhietologie gehören in die Reihen der Wahrheitssucher, nicht in die Nachhut der Hersteller der Atombombe. Die Wissenschaft hat jedoch auch ihre Rolle in diesen Bemühungen gespielt; und die Kernphysik, ganz gleich, welches Verbrechen sie gegen die Menschheit begeht, kann doch noch gerettet werden, weil sie dabei geholfen hat, die Seele für den Menschen zu finden, derer die Wissenschaft ihn schlichtweg beraubt hatte. Kein Bodhietologe kann vor den Ergebnissen, die er heute erreicht, einfach seine Augen verschliessen oder es versäumen, sie den von ihm früher verwendeten, materialistischen Technologien übergeordnet zu sehen. Denn wir können mit allem anderen, was wir wissen, wissen, dass die menschliche Seele, befreit, die einzige wirksame therapeutische Kraft ist, die wir haben. Aber unsere Ziele gehen ungeachtet der Wunder, die wir heute an Körpern vollbringen, über körperliche Gesundheit und bessere Menschen hinaus. Bodhietologie ist die Wissenschaft des Wissens, wie man weiss. Sie hat uns gelehrt, dass ein Mensch seine eigene unsterbliche Seele IST. Wir haben kaum eine andere Wahl, als einer Welt zu verkünden, dass die Kernphysik und die Religion sich verbündet haben, ganz gleich, wie sie es aufnimmt, und dass wir in Bodhietologie jene Wunder vollbringen, auf die der Mensch während seiner ganzen Suche gehofft hat. Der einzelne mag Gott hassen oder Priester verachten. Er kann jedoch nicht den Beweis ignorieren, dass er seine eigene Seele ist. Somit haben wir unser Rätsel gelöst und sahen, die Antwort war einfach.mand, der zuhört.
DAS MOTIV?:
Das Leben kann man am besten verstehen, wenn man es mit einem Spiel vergleicht. Da wir bei vielen Spielen Aussenstehende sind, können wir diese sachlich und unparteiisch betrachten. Ständen wir dem Leben als Aussenstehende gegenüber, anstatt darin verwickelt und versteckt zu sein, würden wir es etwa so sehen, wie wir jetzt andere Spiele von unserem günstigen Beobachtungspunkt aus sehen. Trotz der Vielzahl an Leiden und Schmerzen, Elend, Kummer und Mühsal, die im Leben vorhanden sein können, ist der Sinn des Daseins derselbe wie bei einem Spiel – nämlich: Interesse, Wettstreit, Aktivität und Besitz. Die Wahrheit dieser Behauptung wird dadurch nachgewiesen, dass man die Spielfaktoren untersucht und sie anschliessend auf das Leben überträgt. Wir werden dann finden, dass keiner dieser Faktoren im Leben fehlt. Unter Spiel verstehen wir den Wettstreit zwischen zwei Personen oder zwei Mannschaften (Teams). Wenn wir Spiel sagen, dann denken wir an Spiele wie Fussball, Tennis, Schach oder an einen ähnlichen Zeitvertreib. Vielleicht hat es Sie schon einmal seltsam berührt, dass Menschen auf dem Spielfeld nur des »Amüsements« wegen körperlichen Schaden riskieren. So mag es Ihnen ebenso seltsam vorkommen, dass sich Menschen am Leben beteiligen oder sich ins »Spiel des Lebens« stürzen, mit dem Risiko von Sorgen, Mühsal und Schmerz, nur um etwas zu tun zu haben. Offenbar gibt es keinen grösseren Fluch als völligen Müssiggang. Natürlich gibt es auch die Situation, wo ein Mensch ein Spiel weiterspielt, an dem er nicht mehr interessiert ist. Wenn Sie sich nur einmal in Ihrem Zimmer umsehen, um Dinge zu entdecken, an denen Sie nicht interessiert sind, werden Sie etwas Bemerkenswertes feststellen. Sie werden schnell herausfinden, dass sich in dem Zimmer nichts befindet, was nicht Ihr Interesse besässe. Sie interessieren sich für alles. Nichtinteresse gehört aber auch zu den Spielmechanismen. Will man beispielsweise etwas verbergen, braucht man nur zu erreichen, dass sich niemand für den Ort interessiert, an dem der Gegenstand versteckt liegt. Nichtinteresse ist nicht eine unmittelbare Folge von erloschenem Interesse. Nichtinteresse ist eine eigenständige, nützliche Sache. Man kann es fühlen; es ist tatsächlich vorhanden. Durch das Studium der Elemente (Faktoren) von Spielen (Wettstreiten) kommen wir in den Besitz der Elemente des Lebens. Das Leben ist ein Spiel. Ein Spiel besteht aus Freiheit, Schranken und Absichten. Das ist wissenschaftlich bewiesen, nicht nur eine Beobachtung. Freiheit gibt es da, wo es Schranken gibt. Alles begrenzende Schranken und absolute Freiheit sind gleichermassen Umstände, unter denen kein Spiel existiert. Beide Situationen wären gleichermassen grausam und sinnlos. Grosse revolutionäre Bewegungen schlagen fehl. Sie versprechen unbegrenzte Freiheit. Das ist der Weg zum Misserfolg. Nur einfältige Phantasten faseln von unendlicher Freiheit. Nur der Ängstliche und der Unwissende sprechen über endlose Schranken und bestehen auf ihnen.
Wenn sich das Verhältnis zwischen Freiheit und Schranken zu sehr auf eine Seite verlagert, wird der Mensch unglücklich. »Freiheit von« ist in Ordnung, solange es die Möglichkeit gibt, die Freiheit w etwas zu haben. Endloses Trachten nach der Freiheit von ist eine perfekte Falle, eine Furcht vor allen möglichen Dingen. Schranken bestehen aus hemmenden (einschränkenden) Ideen, Raum, Energie, Massen und Zeit. Totale Freiheit wäre gänzliches Fehlen dieser Dinge – aber es wäre auch eine Freiheit ohne Denken und Handeln, ein unglücklicher Zustand des absoluten Nichts. Wenn der Mensch durch zu viele Schranken fixiert ist, sehnt er sich nach Freiheit. Ist er dagegen plötzlich völliger Freiheit ausgeliefert, wird er ziellos und unglücklich. Er braucht einen Gradienten (ein graduelles oder stufenweises Herangehen an etwas). Freiheit existiert zusammen mit Schranken. Sobald Schranken und Freiheit bekannt sind, gibt es Leben, Glücklichsein und ein Spiel. Die Einschränkungen, die einem Menschen durch eine Regierung oder eine Arbeitsstelle auferlegt werden, geben ihm seine Freiheit. Ohne bekannte Schranken ist der Angestellte ein Sklave, der bei all seinen Handlungen zu angstvoller Ungewissheit verurteilt ist. Es gibt drei Fehler, die leitende Angestellte der Geschäftswelt und führende Beamte des Staates begehen können, wodurch sie Chaos in ihrem Bereich anrichten würden.
Sie können:
1. scheinbar grenzenlose Freiheit gewähren,
2. scheinbar zahllose Schranken auferlegen,
3. weder Freiheit noch Schranken eindeutig bestimmen.
Die Fähigkeit zu führen besteht also darin, fähig zu sein, den Untergebenen das richtige Gleichgewicht zwischen Freiheit und Schranken aufzuerlegen und es durchzusetzen und dabei Freiheit und Schranken genau festzulegen und konsequent einzuhalten. Wenn solch ein leitender Angestellter zusätzlich noch Initiative und Zielstrebigkeit zeigt, wird sich auch seine Abteilung durch Initiative und Zielstrebigkeit auszeichnen. Ein Angestellter, der nur auf Freiheit pocht und auf ihr beharrt, wird zum Sklaven werden. Wenn er die obigen Tatsachen kennt, muss er auf einem vernünftigen Gleichgewicht zwischen Freiheit und Schranken bestehen. Es gibt verschiedene Einstellungen, die zum Glücklichsein führen. Die Einstellung, die ausschliesslich auf Freiheit pocht, kann nur Unglück bringen. Es wäre besser. Gedankengänge zu entwickeln, mit deren Hilfe man nach neuen Wegen zum Eingeschränktsein und Einschränkungen sucht, als schliesslich unter totale Versklavung zu fallen, die entsteht, wenn man nur auf Freiheit baut. Der Mensch, der bereitwillig Hindernisse und Schranken akzeptiert und sich nicht vor ihnen fürchtet, ist frei. Wer immer nur gegen Schranken und Hindernisse kämpft, wird gewöhnlich gefangen. Wie man bei jedem Spiel beobachten kann, stossen Absichten gegen Absichten. Bei fast jedem Spiel, das von zwei Teams auf dem Spielfeld ausgetragen wird, gibt es die Situation AbsichtgegenAbsicht. Jede Mannschaft möchte bei der anderen Tore schiessen. Ihre Absichten stehen im Kampf gegeneinander, und dieser Kampf der Absichten ist es, der ein Spiel ausmacht. Aus dem Kampf der Absichten ergibt sich für uns das, was wir Probleme nennen. Ein Problem besteht aus zwei oder mehreren Absichten, die gegeneinander gerichtet sind. Gleichgültig, welchem Problem Sie gegenüberstehen oder gegenüberstanden, der grundlegende Aufbau jenes Problems ist AbsichtgegenAbsicht. In der Bodhietologie hat man durch tatsächliche Untersuchungen entdeckt, dass ein Mensch unter Problemen zu leiden beginnt, wenn er zu wenige davon hat. Es gibt eine alte Weisheit, die sagt: »Soll etwas erledigt werden, gib es einem beschäftigten Mann.« Ebenso: »Wenn du einen guten Partner oder Freund willst, dann suche einen, der imstande ist, viele Probleme zu haben.« Wir erleben die Eigentümlichkeit, dass es eine grosse Anzahl neurotischer Verhaltensweisen in wohlhabenden Familien gibt. Diese Leute haben sehr wenig zu tun und haben sehr wenige Probleme. Die Grundprobleme Ernährung, Kleidung und Obdach sind für sie bereits gelöst. Wenn es wahr wäre, dass das Glücklichsein des Menschen allein von seiner Freiheit abhinge, so könnten wir annehmen, dass diese Leute glücklich wären. Sie sind es aber nicht. Was macht sie unglücklich? Es ist der Mangel an Problemen. Unglücklich ist der Mensch, der andauernd Betrachtungen darüber anstellt, wie er frei werden kann. Man sieht das beispielsweise an dem Büroangestellten, der ständig versucht, sich vor der Arbeit zu drücken. Obwohl er eine Menge Freizeit hat, kann er sich überhaupt nicht daran erfreuen. Er versucht, den Kontakt mit Leuten, Gegenständen, Energien und Räumen zu meiden. Schliesslich wird er in einer Art Lethargie (Teilnahmslosigkeit, Interesselosigkeit) gefangen. Könnte dieser Mann nur seine Einstellung ändern und beginnen, sich darüber »Sorgen zu machen«, wie er mehr Arbeit erledigen könnte, würde er sichtlich glücklicher werden. Wer immer nur daran denkt, wie er aus bestimmten Situationen wieder herauskommt, wird sich elend fühlen. Jemand, der sich bemüht und versucht, an allem teilzunehmen, hat eine viel grössere Chance, glücklich zu werden. Natürlich gibt es auch den Fall, in dem man gezwungen wird, an Spielen teilzunehmen, an denen man kein Interesse hat. – Ein Krieg, zu dem man eingezogen wird, ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür. Man ist nicht an den Zielen des Krieges interessiert und stellt dennoch fest, dass man in ihm kämpft. Es muss also noch ein weiteres Spielelement geben, und das ist die »freie Entscheidungsfähigkeit«. Man könnte also sagen, dass das Leben ein Spiel ist und dass die Fähigkeit, es zu spielen, aus Toleranz für Freiheit und Schranken besteht und einem Einblick in Absichten, wobei Entscheidungsfreiheit über Teilnahme gewährleistet sein muss. Diese vier Elemente – Freiheit, Schranken, Absichten und Entscheidungsfreiheit – sind die leitenden Faktoren des Lebens. Nur zwei Faktoren stehen noch darüber, die aber beide mit ihnen verknüpft sind. Der erste ist die Fähigkeit zum Erschaffen – natürlich mit dem dazugehörigen Gegenstück, der Fähigkeit zum Nichterschaffen – , der zweite Faktor ist die Fähigkeit, ein Postulat aufzustellen (eine Betrachtung anzustellen, etwas zu sagen und es wahr zu machen). Das ist also im grossen und ganzen das Leben. Diese Elemente werden benutzt, um das Leben zu verstehen, es richtig einzustellen und es weniger verwirrend zu machen.
WAS IST WISSEN?
Wissen ist Gewissheit; Wissen ist nicht Daten. Wissen selbst ist Gewissheit. Geistige Gesundheit ist Gewissheit, vorausgesetzt lediglich, dass diese Gewissheit nicht ausserhalb der Überzeugung eines anderen liegt, wenn er es anschaut. Um eine Gewissheit zu erlangen, muss man fähig sein zu beobachten. Was aber ist die notwendige Gewissheitsstufe? Und was ist das notwendige Beobachtungsniveau, damit es eine Gewissheit oder ein Wissen geben kann? Wenn ein Mensch vor einem Baum stehen kann und aufgrund seines Sehvermögens durch Berührung oder durch eine andere Wahrnehmung wissen kann, dass er einem Baum gegenübersteht, und wenn er imstande ist, seine Form wahrzunehmen und sich ganz sicher sein kann, dass er einem Baum gegenübersteht, dann haben wir das erforderliche Gewissheitsniveau. Wenn dieser Mensch nicht auf den Baum schauen will oder wenn er – obwohl es für andere offensichtlich ein Baum ist – entdeckt, es sei ein Grashalm oder eine Sonne, dann ist er unterhalb des erforderlichen Gewissheitsniveaus. Eine andere hilfreich geneigte Person müsste seine Wahrnehmung auf den Baum hinlenken, bis der Mann ohne Zwang wahrnähme, dass es wirklich ein Baum ist, dem er gegenübersteht. Das ist das einzig erforderliche Gewissheitsniveau, um Wissen zu bestimmen, denn Wissen ist Beobachtung und denjenigen gegeben, die schauen. Um Wissen und Gewissheit zu erlangen, ist es notwendig, imstande zu sein, drei Universen zu beobachten, in denen es Bäume geben könnte. Das erste davon ist das eigene Universum; man sollte imstande sein, aus eigener Beobachtung einen Baum in seiner vollständigen Form mit dem Ergebnis einer vollständigen Wahrnehmung zu erschaffen. Das zweite Universum wäre das materielle Universum, das Universum aus Materie, Energie, Raum und Zeit, und der gemeinsame Boden, auf dem wir alle stehen. Das dritte Universum ist in Wirklichkeit eine Klasse aus Universen, und sie könnte »das Universum des anderen« genannt werden, denn er und die Klasse »der anderen« haben ihre eigenen Universen. Ein Arzt kann zum Beispiel über die Ursache einer Krankheit vollständig sicher scheinen; dennoch hängt es von der Gewissheit des Arztes ab, dass der Laie die Ursache der Krankheit akzeptiert. Für den Arzt ist es eine Gewissheit, dass Penicillin bestimmte Dinge kuriert, selbst wenn es plötzlich in unerklärlicher Weise etwas nicht heilt. Irgendein unerklärbares Versagen bringt eine Ungewissheit herein, die das Fach danach aus dem Bereich, in dem man leicht Gewissheit erlangen kann, entfernt. Folglich haben wir hier eine Parallele zwischen Gewissheit und geistiger Gesundheit. Je weniger Gewissheit jemand bezüglich irgendeiner Sache hat, um so weniger geistig gesund könnte er in bezug auf diese Sache genannt werden. Je weniger gewiss er sich dessen ist, was er im materiellen Universum anschaut, was er in seinem eigenen oder dem Universum eines anderen anschaut, um so weniger geistig gesund könnte er genannt werden. Der Weg zur geistigen Gesundheit ist nachweislich der Weg zu gesteigerter Gewissheit. Ganz gleich auf welcher Stufe man beginnt, braucht man lediglich ein ordentliches Mass an Gewissheit über das materielle Universum zu erlangen, um sein "Sein" (die Annahme oder Wahl einer Identitätsart, z.B. der eigene Name, der Beruf, den man hat, körperliche Merkmale) beträchtlich zu verbessern. Darüber hinaus erlangt man einige Gewissheit über sein eigenes Universum und einige Gewissheit über das Universum des anderen. Gewissheit ist also Klarheit in Beobachtung. Darüber steht natürlich – und das ist äusserst wichtig – Gewissheit im Erschaffen. Hier finden wir den Künstler, den Meister und den wirklich grossen Geist. Beim Vorwärtsgehen entdeckt man, dass das, was man anfangs als Gewissheit wahrnahm, beträchtlich verbessert werden kann. Wir sehen Gewissheit somit als eine Gradientenskala. Sie ist kein Absolutum, sondern sie ist als die Gewissheit definiert, dass man wahrnimmt, oder die Gewissheit, dass man erschafft, was man wahrnimmt, oder die Gewissheit, dass es Wahrnehmung gibt. Geistige Gesundheit und Wahrnehmung, Gewissheit und Wahrnehmung, Wissen und Beobachtung, sind also alle von derselben Art, und mitten unter ihnen haben wir geistige Gesundheit. Der Weg in die Ungewissheit führt auf psychosomatische Krankheit, Zweifel, Ängste, Furcht, Sorgen und schwindendes Bewusstsein hin. In dem Masse, wie Bewusstsein verVerstandert wird, nimmt Gewissheit ab. Es ist für Leute auf höheren Bewusstseinsstufen sehr rätselhaft, warum die Menschen sich ihnen gegenüber so verhalten, wie sie sich verhalten. Solche Leute auf höheren Stufen haben nicht erkannt, dass sie nicht gesehen und noch viel weniger verstanden werden. Menschen auf niedrigen Bewusstseinsstufen beobachten nicht, sondern ersetzen Beobachtung durch Vorurteile, Bewertung und Vermutungen und sogar durch körperlichen Schmerz, um damit ihre Gewissheiten zu erlangen. Die fälschliche Verwendung von Schockbehandlung an Geisteskranken bei den alten Griechen, die Verwendung von Peitschen im alten Bedlam, all das waren Versuche, dem Geisteskranken in genügendem Masse Gewissheit zu vermitteln, um sie weniger geisteskrank zu machen. Gewissheit, vermittelt durch Schläge und Strafen, ist eine nichtselbstbestimmte Gewissheit. Sie produziert ReizReaktionsVerhalten. Ein Hund zum Beispiel, der geschlagen worden ist, wird auf einen gegebenen Reiz hin immer auf dieselbe Weise reagieren, vorausgesetzt, dass er genügend geschlagen wurde. Wurde er aber zu sehr geschlagen, wird der Reiz lediglich zu einer verwirrten Bestürzung führen. Daher erzeugt Gewissheit, vermittelt durch Schläge, durch Anwendung von Zwang, schliesslich eine Gewissheit, die so absolut ist, wie man es sich nur wünschen könnte – absolute Unbewusstheit. Bewusstlosigkeit selbst ist eine Gewissheit, die von vielen Personen angestrebt wird, die wiederholt daran gescheitert sind, irgendeine hohe Stufe von Bewusstseinsgewissheit zu erreichen. Diese Leute ersehnen dann.
Gradientenskala: Eine Skala, mit der man sich Stück für Stück oder mit leichten Stufen auf etwas vorwärts bewegt – eine Skala von Abstufungen. Zwischen schwarz und weiss gibt es z.B. viele Grauschattierungen; diejenigen am weissen Ende beginnen sehr hell, sie werden aber immer dunkler, bis sie schliesslich in ein sehr dunkles Grau und dann in schwarz übergehen. Selbst beim Schwarz und beim Weiss kann man immer noch ein tieferes Schwarz oder ein weisseres Weiss finden. Keines von ihnen ist also absolut schwarz oder absolut weiss.
Bedlam: volkstümliche Abkürzung für das Bethlem Royal Hospital in London, die älteste Heilanstalt der Welt für Geisteskranke eine Gewissheit der Unbewusstheit. Es scheint also, dass der Hunger nach Gewissheit jemanden zum Vergessen hinführen kann, wenn man sie als Wirkung anstrebt. Eine Ungewissheit ist das Produkt zweier Gewissheiten. Die eine von diesen ist eine Überzeugung, ob man nun durch Beobachtung (ursächlich) oder durch einen Schlag (als Wirkung) dahin gekommen ist. Die andere ist eine negative Gewissheit. Man kann sicher sein, dass etwas ist, und man kann sicher sein, dass etwas nicht ist. Man kann sicher sein, dass etwas vorhanden ist, ganz gleich, was es ist, und dass nichts vorhanden ist. Die Vermengung dieser zwei Gewissheiten erschafft einen Zustand der Ungewissheit, welcher als »Vielleicht« bekannt ist. Ein »Vielleicht« bleibt im Verstand einer Person einfach deshalb fortwährend in der Schwebe, weil sie nicht entscheiden kann, ob es nichts oder ob es etwas ist. Sie ergreift und hält die Gewissheiten jedesmal, wenn ihr ein Beweis gegeben wird oder sie die Entscheidung getroffen hat, dass es ein »Etwas« ist, und jedesmal, wenn sie zu der Annahme gekommen ist, dass es ein »Nichts« ist. Wo diese zwei Gewissheiten von »etwas« und »nichts« mit dem Fortbestehen in einem Seinszustand zu tun haben und diesen wesentlich beeinflussen können, oder wo man lediglich annimmt, dass sie einen solchen Seinszustand beeinflussen können, entsteht ein Zustand der Besorgtheit. Folglich können Besorgtheit, Unentschlossenheit, Ungewissheit, ein Zustand des »Vielleicht« nur in der Gegenwart schlechter Beobachtung oder der Unfähigkeit zu beobachten existieren. Solch ein Zustand kann behoben werden.
Man bringt die Person lediglich dazu, im Hinblick auf das Universen zu beobachten.
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