● 1. Kategorie Prolog > ★ 1.c

✨ Stimmungen des Seins-Hoffnung

(1/1)

★ Ronald Johannes deClaire Schwab:
Hoffnung
Die Hoffnung ist eine wunderbare Sache, falls sie sich sogleich in Taten äußert. Jeder große „Macher“ fängt mit einem Traum an. Auf der Stufe der Furcht jedoch finden wir lediglich blinde Hoffnung. Sie tötet jedwede Initiative. Der Mensch kommt nicht voran. Er gibt indessen auch nicht auf. Er „verschiebt“ sein Leben anstatt es wirklich mit Leben zu erfüllen. Was auch immer geschehen mag: Für ihn ist es zu beängstigend. Er wartet, doch worauf wartet er? Auf irgendein Ereignis. Doch auf welches Ereignis? Ich habe Menschen Jahr um Jahr warten sehen, aber das große Ereignis blieb aus. Sie verbringen ihre Tage, indem sie – was ihren Geist betrifft – sozusagen „aus dem Koffer leben“. Niemals packen sie ihn aus. Sie werden auch nirgendwo sesshaft, um etwas Handfestes in den Griff zu bekommen. Ebenso wenig jagen sie einem Ziel nach. Sie warten einfach. Sie träumen in den Tag hinein. Sie schmachten sehnsüchtig: Die nächste Minute, die nächste Stunde, der nächste Tag werden ganz gewiss das große Ereignis bringen, das ihre Zweifel aus der Welt schaffen muss. Das verstehen wir unter blinder Hoffnung: Warten und Unentschlossenheit. Wer dort angelangt ist, befindet sich am „toten Punkt“ der Furcht.

Navigation

[0] Themen-Index

Zur normalen Ansicht wechseln