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💰 Was war Schwundgeld?
Schwundgeld, auch Freigeld genannt, war eine besondere Form von Währung, die in den 1920er- und 1930er-Jahren als wirtschaftliches Experiment eingeführt wurde. Der Grundgedanke stammte von dem deutsch-argentinischen Nationalökonomen Silvio Gesell, der eine „natürliche Wirtschaftsordnung“ schaffen wollte. Seine Idee war, den Geldumlauf zu beschleunigen und damit Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Kapitalanhäufung zu verhindern.
Das Besondere am Schwundgeld war, dass es einem regelmäßigen Wertverfall unterlag, meist um etwa 1 % pro Monat. Dieser künstliche Wertverlust – der sogenannte „Demurrage-Effekt“ – sorgte dafür, dass das Geld nicht gehortet wurde, wie es bei gewöhnlicher Währung oft der Fall ist. Statt das Geld zu sparen, gaben Menschen und Unternehmen es lieber rasch wieder aus, um den Wertverlust zu vermeiden. Das führte zu einer höheren Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und belebte so die lokale Wirtschaft.
Ein berühmtes Beispiel war das Experiment von Wörgl in Tirol (Österreich) im Jahr 1932. Die Gemeinde führte dort ein eigenes Schwundgeld ein, um der damaligen Wirtschaftskrise entgegenzuwirken. Mit dem neuen Geld wurden öffentliche Projekte finanziert, Straßen gebaut und Arbeitslose beschäftigt. Der Erfolg war beeindruckend: Innerhalb weniger Monate erlebte Wörgl einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings wurde das Experiment 1933 von der Österreichischen Nationalbank verboten, weil es das staatliche Geldmonopol gefährdete.
Das Konzept des Schwundgelds zeigte, dass eine zeitlich begrenzte Umlaufsicherung ein wirksames Mittel sein kann, um wirtschaftliche Aktivität zu fördern, besonders in Krisenzeiten. Auch wenn es heute kein offizielles Schwundgeld mehr gibt, lebt die Idee in modernen Regionalwährungen, Zeitbanken und Komplementärwährungen weiter – immer mit dem Ziel, lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken und soziale Gerechtigkeit zu fördern.
„Das Wunder von Wörgl“ ist eine faszinierende, auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte, die zeigt, wie mutiges wirtschaftliches Denken, kombiniert mit Kreativität und Gemeinschaftssinn, selbst inmitten einer tiefen Krise Hoffnung und Aufschwung schaffen kann. Das Experiment von Wörgl gilt bis heute als historisches Lehrstück für innovative Geldsysteme und regionale Wirtschaftsstärkung.
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🏔️ Hintergrund
Die Ereignisse spielten sich in den Jahren 1932–1933 in der Tiroler Gemeinde Wörgl ab. Die Weltwirtschaftskrise hatte Europa fest im Griff: Massenarbeitslosigkeit, Geldknappheit, wirtschaftlicher Stillstand und weit verbreitete Verzweiflung prägten das tägliche Leben. Viele Gemeinden waren machtlos gegenüber der ökonomischen Not ihrer Bürger, da staatliche und zentrale Institutionen keine ausreichenden Maßnahmen trafen.
In dieser Situation ergriff der damalige Bürgermeister Michael Unterguggenberger die Initiative. Er war überzeugt davon, dass lokale Handlungskraft und kreatives Geldmanagement helfen könnten, die Krise zu überwinden. Unterguggenberger führte eine komplementäre Regionalwährung ein, das sogenannte „Arbeitswert-Zertifikat“, das später als Schwundgeld bekannt wurde. Dieses Geld war einzigartig: Es verlor regelmäßig an Wert, um Horten zu verhindern und den schnellen Umlauf zu fördern.
Die Idee dahinter war einfach, aber revolutionär: Menschen und Betriebe sollten das Geld lieber ausgeben als sparen, wodurch lokale Projekte finanziert und Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Durch diese Mechanik wurden öffentliche Bauprojekte wie Straßen, Brücken und Infrastruktur finanziert, während gleichzeitig die Arbeitslosigkeit drastisch sank. Die Gemeinde profitierte nicht nur ökonomisch, sondern auch sozial und psychologisch: Die Bürger erlebten, dass sie aktiv etwas bewegen konnten, was Vertrauen und Gemeinschaftssinn stärkte.
Das Wörgler Experiment zeigte, dass wirtschaftliche Kreativität und lokales Engagement Krisen überwinden können, auch wenn die staatlichen Strukturen zunächst versagen. Es machte Wörgl zu einem weltweit beachteten Modell für wirtschaftliche Selbstbestimmung, Regionalwährungen und soziale Innovation, das bis heute als Inspiration für alternative Wirtschaftsprojekte dient.
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🌱 Ergebnis des Wörgler Schwundgeld-Experiments
Innerhalb weniger Monate nach der Einführung des Schwundgeldes im Jahr 1932 erlebte die Tiroler Gemeinde Wörgl einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung. Zu dieser Zeit herrschte in Österreich wie in vielen anderen Ländern der Welt eine tiefe Wirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit, Armut und Stillstand prägten das tägliche Leben. Der damalige Bürgermeister Michael Unterguggenberger suchte nach einer Lösung, um die lokale Wirtschaft wiederzubeleben – und setzte auf das Konzept des Freigeldes nach Silvio Gesell.
Das Ergebnis war verblüffend: Mit Hilfe des Schwundgeldes konnte die Gemeinde zahlreiche öffentliche Bauprojekte in Angriff nehmen. Straßen, Brücken und Gehwege wurden erneuert, ein Skisprungturm und ein Stauwehr gebaut, und auch öffentliche Gebäude saniert. All diese Arbeiten wurden mit Freigeld bezahlt, das innerhalb der Gemeinde umlief und stetig im Umlauf bleiben musste.
Durch diese Maßnahmen sank die Arbeitslosigkeit in Wörgl drastisch, während sie im Rest des Landes weiterhin anstieg. Die Menschen hatten wieder Arbeit, Einkommen und damit auch Kaufkraft. Der lokale Handel, die Handwerksbetriebe und die Lebensmittelgeschäfte verzeichneten ein deutliches Wirtschaftswachstum, und das Gemeindeleben blühte auf. Die Bürger vertrauten wieder in ihre Gemeinde und in ihre eigene Leistungsfähigkeit – ein psychologischer Effekt, der den wirtschaftlichen Erfolg noch verstärkte.
Das Experiment erregte schnell internationale Aufmerksamkeit. Zeitungen aus den USA, Frankreich, Deutschland und der Schweiz berichteten über das „Wunder von Wörgl“. Ökonomen, Politiker und Journalisten reisten an, um sich selbst ein Bild von diesem ungewöhnlichen Erfolg zu machen. Selbst Vertreter aus den Vereinigten Staaten, wo die Große Depression noch tobte, sahen in Wörgl ein mögliches Vorbild für lokale Krisenlösungen.
Trotz des Erfolgs wurde das Experiment im Jahr 1933 von der Österreichischen Nationalbank untersagt, da es als Konkurrenz zur offiziellen Währung galt. Doch der „Wörgler Versuch“ blieb ein Meilenstein in der Geschichte alternativer Geldsysteme. Er zeigte, wie durch eine kluge Geldzirkulation, Gemeinschaftssinn und Vertrauen in lokale Strukturen selbst in schweren Zeiten Wohlstand und soziale Stabilität entstehen können – ein Prinzip, das bis heute in modernen Regionalwährungen und Solidarwirtschaftsprojekten nachhallt.
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⚖️ Das Ende des Wörgler Schwundgeld-Experiments
Trotz des beeindruckenden Erfolges von Wörgl blieb das Experiment nicht unangefochten. Die Österreichische Nationalbank, die das alleinige Recht auf Geldschöpfung innehatte, betrachtete das Schwundgeld zunehmend als Bedrohung für ihr Monopol. Das Freigeld-Experiment hatte gezeigt, dass Gemeinden durch eigene Geldschöpfung wirtschaftliche Aktivität und Beschäftigung ankurbeln konnten – eine Entwicklung, die den Zentralbanken politisch und wirtschaftlich missfiel.
1933 ordnete ein Gerichtsbeschluss die Beendigung des Wörgler Experiments an. Das Schwundgeld wurde eingezogen, und die Gemeinde musste wieder zur offiziellen Währung zurückkehren. Mit dem Wegfall des Freigeldes verschwand auch der besondere Anreiz, das Geld schnell auszugeben. Viele Projekte, die zuvor mit Schwung und finanzieller Eigeninitiative umgesetzt worden waren, konnten nicht weitergeführt werden.
Das unmittelbare Ergebnis war dramatisch: Die zuvor stark gesunkene Arbeitslosigkeit stieg wieder an, und viele Bürger verloren die Motivation und das Vertrauen, das sie während des Schwundgeld-Experiments aufgebaut hatten. Die lokale Wirtschaft, die durch den stetigen Umlauf des Freigeldes beflügelt worden war, geriet erneut ins Stocken. Straßenbauprojekte, Brücken und andere öffentliche Arbeiten kamen zum Erliegen, und die zuvor so aktive und lebendige Gemeinde Wörgl musste wieder die Folgen der wirtschaftlichen Depression tragen.
Das Ende des Experiments zeigte auch die Grenzen politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen: Auch wenn alternative Geldsysteme kurzfristig sehr erfolgreich sein können, können sie von staatlicher Seite gestoppt werden, wenn sie bestehende Machtstrukturen und Monopole infrage stellen. Dennoch blieb der Wörgler Versuch ein historisches Lehrstück, das weltweit Beachtung fand und bis heute in Diskussionen über komplementäre Währungen, Regionalgeldprojekte und innovative Ansätze zur Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe zitiert wird.
Die Geschichte von Wörgl verdeutlicht, wie Geldgestaltung, Vertrauen und Gemeinschaftsinitiative zusammenwirken können, um wirtschaftliche Probleme zu lösen – und gleichzeitig, wie fragile solche Erfolge sein können, wenn sie außerhalb des gesetzlichen Rahmens stehen.
Der Wörgler Versuch zeigt eindrucksvoll, wie Ideale, Menschlichkeit und Kreativität auf die starren, oft unflexiblen Systeme von Politik und Banken treffen können. In einer Zeit der wirtschaftlichen Not ergriff ein kleines Dorf die Initiative, anstatt auf Lösungen von außen zu warten. Bürgermeister Michael Unterguggenberger und die Bürger von Wörgl nutzten das Schwundgeld nicht nur als Zahlungsmittel, sondern als Werkzeug zur Selbstorganisation, zur Förderung von Arbeit und Gemeinschaft.
Das Experiment machte deutlich, dass wirtschaftliche Selbstbestimmung möglich ist, wenn Menschen bereit sind, Verantwortung für ihre eigene Gemeinde und ihre eigenen Ressourcen zu übernehmen. Durch das schnelle Ausgeben des Geldes, die Finanzierung öffentlicher Projekte und die Belebung lokaler Geschäfte entstand eine dynamische Wirtschaft, die nicht von großen Banken oder staatlichen Eingriffen abhängig war. Wörgl wurde so zu einem Symbol für praktische Solidarität und gemeinschaftliches Handeln.
Gleichzeitig zeigt die Geschichte, wie traditionelle Machtstrukturen auf solche Experimente reagieren. Die Österreichische Nationalbank, die das Monopol über Geldschöpfung innehatte, sah die Erfolge des Dorfes als Bedrohung und unterband das Projekt per Gerichtsbeschluss. Damit wird deutlich, dass Innovationen, die bestehende Systeme herausfordern, oft auf Widerstand stoßen, selbst wenn sie nachweislich positive soziale und wirtschaftliche Effekte erzeugen.
Heute gilt Wörgl als historisches Lehrstück: Es verdeutlicht, wie kreative Lösungen in Krisenzeiten lokale Gemeinschaften stärken können und wie Menschlichkeit, Vertrauen und gemeinsames Handeln oft mehr bewirken als starre, zentralisierte Strukturen. Das kleine Dorf wurde so zu einem weltweit bekannten Symbol für wirtschaftliche Eigeninitiative, das bis heute Inspiration für Regionalwährungen, Freigeldprojekte und solidarische Wirtschaftskonzepte liefert. Es zeigt: Selbst die kleinsten Gemeinschaften können mit Ideenreichtum und Mut einen erheblichen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft haben.
★ Obmann Underground Life Club™ Chairman Staff Officer Ct Ronnie Schwab
⚔ ULClub e.V. LPD IV-Vr 442/b/VVW/96™ 🇦🇹 Wien/Vienna-Österreich/Austria-EU 🇪🇺
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