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⚕ Blut
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★ Ronald Johannes deClaire Schwab:
Vereinfacht gesagt ist Blut eine Mischung aus Wasser, Salzen und Milliarden kleiner Zellen und Teilchen.
Blut besteht gut zur Hälfte (rund 55 Prozent) aus flüssigem Blutplasma. Die restlichen rund 45 Prozent sind feste Bestandteile, die Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen).
Blut ist eine Körperflüssigkeit, die mit Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems die Funktionalität der verschiedenen Körpergewebe über vielfältige Transport- und Verknüpfungsfunktionen sicherstellt. Blut wird als „flüssiges Gewebe“, gelegentlich auch als „flüssiges Organ“ bezeichnet.
--- Zitat ---In der Praxis sind wir als ErnährungsberaterInnen sehr häufig mit der Diagnose Blutmangel konfrontiert: Einerseits unser täglich Brot, andererseits nicht zu unterschätzen. Neben starken Regelblutungen bei Frauen, Schlafmangel, nächtlicher geistiger Anstrengung und Studium, sind es häufig falsche Ernährungsgewohnheiten, die zu einem Blutmangel führen.
Bei VeganerInnen und VegetarierInnen und Personen, die sich überwiegend von denaturierten und tiefgekühlten Speisen ernähren, ist die Folge eines Eisen- oder Vitamin B12-Mangels bekannt.
Aber auch wer scharfe Speisen bevorzugt, viel Kaffee und Schwarztee trinkt, trocknet damit die kostbaren Körpersäfte aus und verletzt stetig sein Blut. Auch sportliche Menschen, die durch körperliches Training, Sport und regelmäßige Saunagänge viel schwitzen, müssen ihr Blut ständig tonisieren, um nicht in einen Mangel dieses kostbaren Saftes zu geraten.
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Wie wird Blut gebildet?
Zwei Elemente sind wesentlich an der Blutproduktion beteiligt: das Element Erde und das Element Wasser. Die erste Ebene der Blutproduktion liegt in der Verwertung von fester und flüssiger Nahrung: Element Erde bzw. Milz und Magen. Da Blut jedoch dichtere Aspekte fordert, benötigen wir auch einen Anteil des Nieren-Jing, um von Blut sprechen zu können: das Element Wasser. Das Nieren-Jing drückt sich unter anderem durch unser Knochenmark aus. Der westlichen Vorstellung von Produktion des Blutes gar nicht so weit entfernt! Gespeichert wird das Blut vor allem in der Leber (Element Holz) und wird verteilt durch unser Herz (Element Feuer).
Wie macht sich Blutmangel bemerkbar?
Wir können davon ausgehen, dass bei einem Blutbild, das einen Eisen- oder Vitamin B12-Mangel aufweist, ebenfalls ein Blutmangel diagnostiziert werden wird. Da die TCM aber versucht, ein Ungleichgewicht zu erkennen, bevor es sich zu stark ausbreitet, sprechen wir häufig schon von einem Blutmangel, bevor er schulmedizinisch nachgewiesen werden kann. In der TCM unterteilen wir einen Herz Blutmangel und einen Leber Blutmangel.
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--- Zitat ---Gesichtsmerkmale
Blässe des Gesichts
blasse Lippen – häufiges Blinzeln
brüchige Fingernägel
dünne Haare, brüchige Haare
trockene Haut
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--- Zitat ---Leber Blutmangel
Anämie
Eisenmangel
Vitamin B1+B6+B12 Mangel
Lichtempfindlichkeit
trockene Augen
häufiges Blinzeln
trockener Stuhl, Verstopfungsneigung
Durchschlafstörungen
viele Träume
Taubheitsgefühle, «Hände schlafen leicht ein»
Menstruation: spärliche Blutung, unregelmässiger Zyklus, Ausbleiben der Blutung, schmerzhafte Menstruation (durch die Trockenheit des Blut Mangels sind Qi- und Blutstase die Folge)
evtl. Haarausfall
Juckreiz
emotionelle Empfindlichkeit
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--- Zitat ---Herz Blutmangel
Herzklopfen
Gedächtnisprobleme
Durchschlafstörungen
Schreckhaftigkeit
Unruhe
Vergesslichkeit
Konzentrationsschwäche
--- Zitat ---Zungenmerkmale Blasser und trockener Zungenkörper, schmale Zunge, evtl. zittrige Zunge, die Ränder können besonders blass oder auch rissig sein
Pulsbefund dünn (Xi Mai) und leer (Xu Mai), oft auch kurz (Duan Mai) und beschleunigt.
--- Zitat ---Merkmale, wenn Milz Qi Mangel zu Blutmangel führt:
die Haut wird nicht trocken sein
die Zunge wird geschwollen = breit sein und Zahneindrücke aufweisen
meist feuchter Zungenkörper – der Stuhlgang kann breiig sein
Haare können auch dünn und fettend sein
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--- Zitat --- Merkmale wenn Nieren Yin Mangel zu Blutmangel führt
Neigung zu Pigmentstörungen
Sehr trockene Haut
Trockene Haare
Ergrauen der Haare und / oder Haarausfall
Ein- und Durchschlafstörungen
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Behandlungsstrategie
In erster Linie werden wir direkt mit Nahrungsmitteln und Kräutern das Leber- und Herz-Blut nähren. Je nach Ursache wird es jedoch nötig sein, das Milz Qi zu stärken und möglicherweise Nässe zu transformieren. In einigen Fällen ist es unerlässlich, das Nieren Yin bzw. die Nieren Essenz (Jing) zu kräftigen. Vielen Personen fällt es schwer zu verstehen, dass ein Blutmangel – also eine Trockenheit der Körpersäfte – gleichzeitig mit einer Ansammlung von Nässe einhergehen kann. Wenn man jedoch die grundlegende Dynamik hinter allem versteht, ist es ein ganz logischer Zustand.
Milz Qi Mangel bedeutet Resorptionsschwäche. Dies bedeutet, Nahrung wird weder ideal verwertet, noch können ausreichend kostbare, für den Organismus nötige Substanzen aus den zugeführten Speisen gewonnen werden! Alles, was nicht verwertet wird, bleibt liegen, modert vor sich hin und beeinträchtigt in Folge den freien Fluss von Qi und Blut. Dies bezeichnen wir dann als Nässe.
Somit muss häufig die Verdauung optimiert werden, damit keine Nässe entsteht und ausreichend Kostbares produziert werden kann. Dies ist auch der Grund, weshalb es bei Blutmangel wichtig ist, warme Nahrungsmittel zu bevorzugen und gekochte statt kalter Nahrung zu essen.
--- Zitat ---Nahrungsmittel, die unser Blut verletzen können:
An dieser Stelle sind besonders Kaffee und Schwarztee zu erwähnen. In der TCM sind diese beliebten Getränke als bitter, trocknend und ausleitend klassifiziert. Selbst in der westlichen Medizin weiß man inzwischen, dass Teein und Koffein Eisen im Verdauungstrakt binden und dem Körper dadurch nicht mehr frei zur Verfügung steht. Zudem können wir davon ausgehen, dass alles, was unseren Schlaf negativ beeinflusst, dem Blut schaden wird!
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Ansonsten wirkt vor allem der scharf-heiße und aromatisch-warme Geschmack verletzend und trocknend auf Blut und Jing. Dementsprechend ist es unerlässlich, vor allem scharfe Gewürze wie Chili, Tabasco, Sambal Oelek, Harissa, Muskat, Curry, Garam Masala, Razelhanout, getrockneten Ingwer, Galgant, Zimt, Pfeffer, Cayenne, Senf, Yogi Tee und Ähnliches zu meiden. Vorsicht ist ebenso geboten mit Thymian und Rosmarin, zumindest in Form von Tee. Rosmarin mit einer blutaufbauenden Lammkeule oder einem Roastbeef kombiniert, wäre hingegen kein Problem – ganz im Gegenteil!
Nahrungsmittel, die unsere Verdauung schwächen
Im Weiteren sollte man auf Rohkost und vor allem bitter schmeckende Blattsalate verzichten, da diese dem Milz Qi und damit unserer Verdauungsenergie schaden. Ähnlich sieht es aus mit sauer-kühlenden Lebensmitteln wie Tomaten, Südfrüchten, Joghurt, Quark, saure Sahne und Crème Fraiche. In dieser Reihe ist auch Abkühlendes wie Gurken, Paprika, Eiscreme und eisgekühlte Getränke zu erwähnen. Der Verzicht auf tiefgefrorene, denaturierte und in der Mikrowelle aufgewärmte Nahrung versteht sich von selbst!
Nahrungsmittel, die unser Blut stärken und die Blutproduktion unterstützen:
Der süß-warme Geschmack bildet das Fundament, um eine ausreichende Blutproduktion zu gewährleisten – diätetisch ebenso wie in der Pharmakologie. Mit süß-warmen Nahrungsmitteln, Kräutern und Speisen können wir das Blut direkt nähren und das Milz Qi bzw. unsere Verdauung unterstützen. Demnach gilt es als vorteilhaft, warme Mahlzeiten zu bevorzugen und den Tag mit einem warmen Frühstück zu beginnen. Diätetisch kann mit einer fleischreichen Kost sehr viel schneller Blut gebildet werden, als mit pflanzlicher Nahrung. Aber bereits wer Fisch und Eier isst, sollte mit etwas Mühe vor Blutmangel geschützt sein. Schwierig sieht es hingegen mit einer rein veganen Ernährung ohne Unterstützung von chinesischen Kräutern aus.
Vor allem Fleisch hilt dabei, dass schneller Blut gebildet werden kann. Im Besonderen kann man mit Hühnerfleisch und Hühnerkraftsuppen sein Blut und Jing nähren. Als nächstes wären Rind- und Kalbfleisch zu erwähnen, da sie das Milz Qi und unsere Mitte am stärksten stützen. Im Herbst sind natürlich Wildgerichte und Wildbrühen eine wahre Kostbarkeit!
Das stärkste diätetische Nahrungsmittel, um das Blut zu kräftigen, finden wir in allen traditionellen Naturheilverfahren erwähnt, da es der Signaturlehre entspricht: Gleiches mit gleichem – Leber! Hühner-, Enten-, Lamm oder Kalbsleber, um das Leber-Blut aufzufüllen!
Als nächstes sind Eier und Fisch zu nennen. Mit einem Thunfischsteak oder gegrilltem Lachs können wir ebenfalls unser Blut kräftigen. Gemüse ist bei jedem Ernährungsplan unentbehrlich.
Wenn es darum geht, das Blut zu nähren, ist die Karotte unsere Königin, gefolgt von Spinat, roter Beete, Mangold, Grünkohl, Brokkoli, Rosenkohl. Was die Getreide betrifft, gilt traditionell Weizen (Dinkel), dementsprechend auch Couscous, Bulgur und Gries als am wirkungsvollsten, um das Blut und Yin zu nähren.
Bei einer gleichzeitigen Nässe-Problematik sollte man damit jedoch vorsichtig sein! Süßreis oder roter Reis sind ebenfalls über eine Stärkung des Milz Qi förderlich. Um das Nieren Jing zu nähren, sollten wir auch Quinoa und Amaranth nicht vergessen.
Regelmäßig etwas Sesam – bevorzugt schwarzer Sesam – im Frühstücksbrei, auf Gemüse und Getreide zu essen, ist eine Kostbarkeit. Zudem gibt es einige Früchte, die die Eigenschaft haben, das Blut zu tonisieren. An erster Stelle finden wir Trockenfrüchte. Im Besonderen Datteln, Feigen, Maulbeerfrüchte und Gouji Beeren. Bei den frischen Früchten ist Kirsche die Prinzessin gefolgt von Litchis und Longan.
Im Bereich Küchenkräuter steht die Brennessel an erster Stelle, aber auch Petersilie sollte in großen Mengen verwendet werden. Chinesische blutnährende Kräuter, die wir leicht in den Küchenalltag integrieren können sind: Dang Gui (Radix angelicae sinensis), Gou Qi Zi (fructus lycii), Da Zao (fructus jujubae), He Shou Wu (Radix polygoni multiflori), Long Yan Rou (arillus longan)
Wichtig ist nicht zu vergessen, dass über zubereitete und warm genossene Nahrung, das Milz Qi bzw. unsere Verdauungsenergie darin unterstützt wird, ausreichend Blut zu produzieren! Somit sind Suppen und Zubereitungsarten wie Schmoren, Dünsten und Zubereitungen im Backofen unentbehrlich!
--- Zitat ---Ideen für Gerichte, die das Blut nähren:
• Leber mit Apfelspalten und viel Petersilie
• Hühnerkraftsuppe mit Dang Gui und Goujii Beeren gekocht
• Gemüsekraftsuppe mit viel Karotten, Petersilie, Goujii Beeren und Dang Gui gekocht. Die Brühe wird dann mit verquirltem Ei und Babyspinat serviert.
• Lammkeule in Rotwein mariniert mit Trockenfrüchten, Karotten und Süßskartoffeln
• Perlhuhnbrust mit Spinat gefüllt
• Huhn mit Bier, Petersilie und Goujii gekocht
• Lamm Gomesabsi
• Spiegelei mit Bratkartoffeln und Spinat
• Thunfischtartar auf rotem Reis
• Hirschfilets gegrillt mit Rosenkohl in Feigensauce
• Brennesselsuppe
• Dinkelcongee mit Datteln und Longanfrüchten
• Pochierte Eier auf Blattspinat
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--- Zitat ---Nahrungsergänzungsmittel aus chinesischen Kräutern (Diolosa Linie)
• IRON DROPS bei Eisenmangel und allgemeinem Blutmangel aus TCM Sicht
• PEACEFUL NIGHTS bei Schlafstörungen wegen Blutmangel und vielen Träumen
• MINDFULNESS bei Herzblut Mangel, viel Studium, geistiger Anstrengung, Prüfungsstress und Vergesslichkeit
• BLACK CROWN bei Haarausfall aufgrund Blutmangel und feinen, dünnen oder gesplissten Haaren
• POWERSOUP BLOOD & QI als Suppenmischung für eine Hühner- oder Enten Kraftsuppe
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--- Zitat ---Energetische Folgen von Blutmangel
Ein Blutmangel besteht nicht lange allein. Die energetischen Folgen eines Blutmangels können wir vor allem in Bluthitze, Blutstase, Blutungen und Yin Mangel finden.
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Bluthitze
Eine Bluthitze zeigt sich vor allem in starker innerer Unruhe, Hautausschlägen, Juckreiz und Hitzegefühlen. Bei Frauen kann sich der Zyklus verkürzen und die Blutung sehr stark sein. Bei Bluthitze besteht überhaupt eine erhöhte Blutungsneigung. In diesem Falle ist es extrem wichtig auf folgende Nahrungsmittel zu verzichten:
– Scharfe Gewürze
– Thai-Essen, Indisches Essen
– Knoblauch, Lauch, Zwiebeln
– Meeresfrüchte und Muscheln
– Lammfleisch und Wildfleisch
– Rotwein und hochprozentiger Alkohol im Besonderen, Alkohol allgemein
– geschwefelte Nahrungsmittel: Achtung Trockenfrüchte und Nüsse
– Essig
--- Zitat ---Rotebeete Saft ist ein Bluterfrischer!
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Blutstase
Dies ist ein sehr komplexes Thema und unterliegt mehr dem pharmakologischen Bereich.
Um Fehler zu vermeiden, ist eine präzise Differenzierung unerlässlich!
Diätetisch können wir nur darauf achten, der Ursache entgegenzuwirken und regelmässig Kurkuma und Safran zu verwenden. Im Falle einer kältebedingten Blutstase können Essig und Rotwein hilfreich sein. Bei Yin Mangel, Leere Hitze und Bluthitze wäre dies hingegen kontraindiziert.
Allgemeine Therapie-Beispiele
Nieren Jing und Leber Blut tonisieren (vorgeburtliche Quelle des Blutes) Pharmakologie: Radix Rhemmaniae Präp (Shu Di Huang) Ernährung: Hühnerkraftsuppe oder Datteln mit Tahin gefüllt
Nachgeburtliche Quelle des Blutes tonisieren Pharmakologie: Rhizoma Atractylodes Macrocephalae (Bai Zhu), Radix Angelicae Sinensis (Dang Gui) Ernährung: Rindertajine mit Datteln und Möhren
Leber Yin nähren, Leere Hitze und Bluthitze klären Pharmakologie: Radix Rhemanniae (Sheng Di Huang), Cortex Moutan (Mu Dan Pi) Ernährung: Salat von Hühnerleber mit Babyspinat und roter Beete
Eingedrungene Feuchte Hitze Toxine aus der Leber und Blutebene sanieren Pharmakologie: Radix Lithospermi (Zi Cao) Ernährung: Radicchio Risotto
Leber Feuer und Bluthitze klären um Entzündung und Errötung zu vermeiden Pharmakologie: Herba Viola (Zi Hua Di Ding), Herba Taraxacum (Pu Gong Ying) Ernährung: Löwenzahn als Salat oder gedämpft
Leber Feuchte Hitze und Blut Feuchte Hitze ausleiten zur Entgiftung des Blutes Pharmakologie: Smilacis Glabrae (Tu Fu Ling) Ernährung: Weißkraut und Grünkohl mit Tofu und Pilzen
Leber Feuchte Kälte und Blut Feuchte Kälte über die Diurese ausleiten, um das Gewebe zu entlasten Pharmakologie: Rhizoma Atractylodes Lanceatae (Cang Zhu), Sclerotium Poriae Cocos (Fu Ling) Ernährung: geschmorter Fenchel mit Bockshornklee
--- Zitat ---Der Magen steht in Opposition zu Kreislauf und Blut: Wann immer der Magen in Fülle oder Leere gerät, wird das Blut dadurch beeinflusst!
Was macht das Blut?
Blut ist eine für den Körper lebenswichtige Flüssigkeit. Es ist dickflüssiger als Wasser und fühlt sich etwas klebrig an. Die Temperatur des Blutes beträgt etwa 38°C, das ist rund ein Grad mehr als die Körpertemperatur. Die Blutmenge hängt vor allem von der Größe und dem Gewicht eines Menschen ab. Ein circa 70 kg schwerer Mann hat etwa 5 bis 6 Liter Blut in seinem Körper.
--- Zitat ---Das Blut hat drei wichtige Aufgaben:
Transport
Das Blut transportiert Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen, wo Sauerstoff für den Stoffwechsel gebraucht wird. Das beim Stoffwechsel entstehende Kohlendioxid bringt das Blut zurück zur Lunge, über die es ausgeatmet wird. Außerdem versorgt das Blut die Körperzellen mit Nährstoffen, transportiert Hormone und entsorgt Abfallstoffe, die beispielsweise über die Leber, die Nieren oder den Darm ausgeschieden werden.
Regulation
Das Blut hilft, bestimmte Werte des Körpers im Gleichgewicht zu halten. Es sorgt zum Beispiel für die richtige Körpertemperatur. Dies geschieht zum einen über den flüssigen Anteil des Blutes – das Blutplasma. Es kann Wärme aufnehmen oder abgeben. Außerdem hängt die Temperatur davon ab, wie schnell das Blut fließt: Wenn sich die Blutgefäße erweitern, fließt das Blut langsamer und dies begünstigt die Wärmeabgabe. Bei einer niedrigen Umgebungstemperatur können sich die Blutgefäße verengen, so dass möglichst wenig Wärme abgegeben wird. Auch der sogenannte pH-Wert des Blutes wird auf einem für den Körper idealen Wert gehalten. Der pH-Wert sagt etwas darüber aus, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist. Ein konstanter pH-Wert ist für die Körperfunktionen sehr wichtig.
Schutz
Hier spielen feste Blutbestandteile wie die sogenannten Blutplättchen und einige im Blutplasma gelöste Stoffe eine Rolle. Wird ein Blutgefäß verletzt, klumpen sie nach kurzer Zeit zusammen und sorgen beispielsweise dafür, dass eine Schürfwunde bald zu bluten aufhört. So wird der Körper vor Blutverlusten geschützt. Weiße Blutkörperchen und bestimmte Botenstoffe spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr.
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Die einzelnen Bestandteile des Blutes
Das Blut besteht zu etwa 55 % aus Blutplasma und zu rund 45 % aus verschiedenen Blutzellen. Blutplasma ist eine hellgelbe, leicht trübe Flüssigkeit. Es besteht zu über 90 % aus Wasser und zu weniger als 10 % aus gelösten Stoffen. Davon sind die meisten Eiweiße. Außerdem enthält Blutplasma unter anderem Elektrolyte, Vitamine und Nährstoffe wie Glukose und Aminosäuren. Die festen Bestandteile des Blutes sind zu über 99 % Zellen, die wegen ihrer roten Farbe rote Blutkörperchen (Erythrozyten) heißen. Den Rest machen blasse oder farblose weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) aus.
Das Blut besteht aus dem Blutplasma und den Blutzellen
Rote Blutkörperchen sehen aus wie Scheiben, die in der Mitte eingedellt sind. Sie können sich leicht verformen und so durch enge Blutgefäße „hindurchschlüpfen“. Rote Blutkörperchen haben im Gegensatz zu vielen anderen Zellen keinen Zellkern. Jedes rote Blutkörperchen enthält den roten Farbstoff Hämoglobin. An ihn bindet Sauerstoff, der so durch den Körper transportiert werden kann. In winzigen Blutgefäßen in der Lunge nehmen die roten Blutkörperchen Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft auf und bringen ihn mit dem Blutstrom in alle Bereiche des Körpers. Am Ziel angelangt, geben sie den Sauerstoff ab. Die Zellen brauchen Sauerstoff für ihren Stoffwechsel, bei dem als „Abfallprodukt“ Kohlendioxid entsteht. Dieses wird vom Blutplasma und zum Teil auch vom Hämoglobin aufgenommen und so zurück zur Lunge transportiert. Dort gelangt es mit der ausgeatmeten Luft aus dem Körper.
Zusätzlich können die roten Blutkörperchen Wasserstoff und Stickstoff aufnehmen oder abgeben. Durch die Aufnahme oder Abgabe von Wasserstoff halten sie den pH-Wert des Blutes konstant; durch Abgabe von Stickstoff erweitern sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Rote Blutkörperchen leben etwa 120 Tage. Sind sie zu alt oder beschädigt, werden sie in Knochenmark, Milz oder Leber abgebaut.
Weiße Blutkörperchen haben einen Zellkern und enthalten kein Hämoglobin. Es gibt verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen. Man unterscheidet sie danach, wie ihr Zellkern geformt ist und wie das Zellinnere unter dem Mikroskop aussieht. Granulozyten enthalten kleine Körnchen („Granula“) in ihrem Zellinneren. Monozyten und Lymphozyten enthalten zwar auch Körnchen, diese sind aber sehr klein und unter dem Mikroskop nicht zu sehen. Im Blut gibt es wesentlich mehr rote als weiße Blutkörperchen. Weiße Blutkörperchen können dafür jedoch auch die Blutbahn verlassen und ins Gewebe wandern.
Die weißen Blutkörperchen spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Dabei haben die verschiedenen Blutzellen unterschiedliche Aufgaben: Einige wehren selbst Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze ab und machen sie unschädlich. Andere produzieren Abwehrstoffe, die sich gezielt gegen Fremdstoffe oder Erreger wie Viren richten. Außerdem spielen Leukozyten bei allergischen Reaktionen eine Rolle: Sie sind es, die beispielsweise dafür sorgen, dass einem Menschen mit Hausstauballergie die Nase läuft, wenn er mit Staub in Kontakt kommt. Bestimmte Lymphozyten können zudem Krebszellen abtöten, die irgendwo im Körper entstanden sind. Die meisten weißen Blutkörperchen leben nur einige Stunden bis Tage. Einige Lymphozyten können aber viele Jahre im Körper bleiben.
Blutplättchen sehen ebenfalls wie die roten Blutkörperchen aus wie kleine Scheiben, haben auch keinen Zellkern, sind aber wesentlich kleiner als rote Blutkörperchen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung: Wird ein Blutgefäß verletzt – etwa durch einen Messerschnitt –, beginnt der Heilungsprozess damit, dass sich Blutplättchen innen an die verletzte Gefäßwand setzen. So entsteht rasch ein Blutpfropf, der die Verletzung vorläufig verschließt. Der Körper sorgt gleichzeitig dafür, dass an dieser Stelle feste Fäden aus Eiweiß entstehen, die den Pfropf fest an der Wunde verankern. Thromobozyten leben normalerweise nur 5 bis 9 Tage. Alte Thrombozyten werden hauptsächlich in der Milz abgebaut.
Entstehung der Blutzellen
Alle festen Bestandteile des Blutes entstehen aus gemeinsamen Vorläuferzellen, den sogenannten Stammzellen. Bei Erwachsenen werden Blutzellen vor allem im Knochenmark gebildet. Die verschiedenen Blutzellen entwickeln sich über mehrere Zwischenschritte von Stammzellen zu Blutkörperchen oder Blutplättchen. Weiße Blutkörperchen wie Lymphozyten reifen aber beispielsweise nicht nur im Knochenmark, sondern auch in den Lymphknoten. Wenn die Zellen fertig sind, werden sie in den Blutstrom abgegeben. Dort findet man neben den ausgereiften Zellen auch immer eine geringe Anzahl von Vorläuferzellen.
Bestimmte Botenstoffe regulieren die Produktion der Blutzellen. So fördert beispielsweise das Hormon Erythropoetin, das in der Niere produziert wird, die Herstellung der roten Blutkörperchen. Sogenannte Cytokine stimulieren wiederum die Produktion weißer Blutkörperchen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blut
Blutgruppen
Eine Blutgruppe ist eine Beschreibung der individuellen Zusammensetzung von Strukturen auf der Außenhaut der roten Blutkörperchen von Wirbeltieren innerhalb eines Blutgruppensystems.
https://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppe
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