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⚕ Wasser ➦ Das Geheimnis des hohen Alters!
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★ Ronald Johannes deClaire Schwab:
Mineralwasser und Wassersprudler im Vergleich
Von der Mineralisierung über den Kohlensäuregehalt bis zur Hygiene: Was sind die Eigenschaften von natürlichem Mineralwasser und Trinkwasser aus dem Wassersprudler? Wir gehen den Unterschieden auf den Grund.
Immer häufiger greifen Konsumentinnen und Konsumenten zu Trinkwasser aus dem Wassersprudler. Doch wie unterscheidet sich das mit Kohlensäure versetzte Leitungswasser vom natürlichen Mineralwasser aus der Flasche? „Österreich isst informiert“ macht den Faktencheck und stellt die Wässer einander gegenüber.
Natürliches Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser zählt zu den am strengsten reglementierten Lebensmitteln in Österreich und Europa. Seine Gewinnung, Abfüllung, Analyse, Definition und Kennzeichnung ist in Österreich in der Mineralwasser- und Quellwasserverordnung geregelt. Natürliches Mineralwasser kommt erst dann in den Verkehr, wenn es vom österreichischen Gesundheitsministerium geprüft und offiziell anerkannt wurde. Nur dann darf es als natürliches Mineralwasser bezeichnet werden.
Natürliches Mineralwasser behält die Kohlensäure im Glas wesentlich länger als das Leitungswasser aus dem Wassersprudler.
Ursprünglich rein: Natürliches Mineralwasser hat seinen Ursprung in unterirdischen, vor jeder Verunreinigung geschützten Wasservorkommen und zeichnet sich durch seine ursprüngliche Reinheit aus. Das bedeutet: Es ist rein, ohne behandelt worden zu sein. Das Naturprodukt wird direkt am Quellort in die Flaschen für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher abgefüllt und so auch vor nachträglicher Verunreinigung oder Verfälschung geschützt. Dadurch ist die ursprüngliche Reinheit des Mineralwassers bis zum Konsum garantiert.
Natürliche Mineralisierung: Mineralwasser hat einen natürlichen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen. Dadurch verfügt es über bestimmte ernährungsphysiologische Wirkungen. Ein hoher Mineralstoffgehalt ist gesetzlich mit mehr als 1.500 mg/l (Milligramm pro Liter) definiert.
Gleichbleibende Zusammensetzung und Qualität: Natürliches Mineralwasser hat eine charakteristische Zusammensetzung. Die wesentlichen Merkmale müssen von Gesetzes wegen innerhalb natürlicher Schwankungen konstant bleiben. Die Qualität und der charakteristische Geschmack des Mineralwassers bleiben garantiert.
Hohe Produktsicherheit: Natürliches Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel in Österreich, das vom Gesundheitsministerium amtlich anerkannt werden muss, bevor es in Verkehr gebracht wird. Auch danach wird es laufend kontrolliert. Vorgeschrieben sind vier laufende Kontrollen pro Jahr, eine erweiterte Kontrolle pro Jahr und eine Vollkontrolle alle zehn Jahre (siehe Österreichisches Lebensmittelbuch, Codexkapitel B 17). Darüber hinausgehende, erforderliche regelmäßige Kontrollen werden durch Eigenkontrollen der Unternehmen abgedeckt.
Garantierte Hygiene: Natürliches Mineralwasser wird direkt an der Quelle in Flaschen für den Letztverbrauch abgefüllt und verschlossen. Somit ist natürliches Mineralwasser vor Verunreinigungen optimal geschützt.
Mehr und länger haltbare Kohlensäure: Natürliches Mineralwasser kann einen wesentlich höheren Kohlensäuregehalt erreichen als Leitungswasser aus dem Wassersprudler. Im Glas und in der geöffneten Flasche bleibt die Kohlensäure beim Mineralwasser auch viel länger erhalten.
Große Vielfalt: Konsumentinnen und Konsumenten haben die Wahl aus etwa 30 natürlichen Mineralwässern aus Österreich. Jedes Mineralwasser hat einen unverwechselbaren Geschmack und eine individuelle Zusammensetzung an Mineralstoffen und Spurenelementen.
Nachhaltige Verpackung: Der größte Teil der Mineralwasserflaschen aus PET wird in Österreich recycelt (PET to PET). Der Recyclinganteil liegt bei über 75 Prozent und wird laufend erhöht. Manche Kunststoffflaschen bestehen schon zu 100 Prozent aus recycliertem Material, sogenanntem rePET. Glas- und PET-Mehrwegsysteme sind wesentlicher Bestandteil im Mineralwasserbereich und leisten einen wichtigen Beitrag zur Mehrwegquote. Mehr: Ökobilanz von Mineralwasserflaschen.
Transparente Kosten: Bei natürlichem Mineralwasser fallen ausschließlich die Kosten pro Flasche an.
Umfassende Information: Das Etikett von Mineralwasserflaschen informiert über die wichtigsten Inhaltsstoffe, etwa die enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente wie auch deren Menge (siehe Auszug aus der Vollanalyse). Auch sind Informationen zum Quellort, zur Eignung für Säuglingsnahrung und zur Lagerung ersichtlich (mehr: Mineralwasser-Etikett).
Transport-Aufwand: Die Mineralwasserflaschen müssen vom Einkaufsort nach Hause transportiert und anschließend beispielsweise in der „gelben Tonne“ entsorgt oder bei Mehrwegflaschen zurückgegeben werden. Darüber hinaus fällt für die Konsumentinnen und Konsumenten kein Aufwand an.
Trinkwasser aus dem Wassersprudler
Wassersprudler werden mit Trinkwasser aus der Wasserleitung befüllt, das durch den Zusatz von CO2 kohlensäurehaltig wird. Österreich gehört zu den Ländern, die ausreichend mit Trinkwasser versorgt sind. Trinkwasser ist aber nicht im gesamten Bundesgebiet von gleichermaßen guter Qualität. Die Anforderungen an Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung festgelegt.
Wassersprudler - hier mit einer Glasflasche - beinhalten die Gefahr von Keimbildung.
Eigenschaften von Trinkwasser aus dem Wassersprudler
Natives oder aufbereitetes Wasser: Leitungswasser wird in Österreich aus Grundwasservorkommen gewonnen, wenn erforderlich auch aus Oberflächenwasser und Niederschlagswasser. Wasser aus der Leitung wird routinemäßig kontrolliert und hat in Österreich grundsätzlich eine gute Qualität. Es muss aber – je nach Wohnort und lokalen Gegebenheiten – aufbereitet und mitunter desinfiziert werden. In Österreich sind folgende Desinfektionsverfahren zulässig: Chlorung, die Behandlung mit Chlordioxid oder Ozon und UV-Bestrahlung (Österreichisches Lebensmittelbuch, Codexkapitel B1 Trinkwasser).
Qualität und Geschmack regional sehr unterschiedlich: Die Qualität des gesprudelten Leitungswassers hängt vom Wohnort ab. Für die Unterschiede sind vor allem die Qualität des lokal verwendeten Grundwassers sowie die vorgenommenen Behandlungen verantwortlich. Die Unterschiede schlagen sich auch im Geschmack nieder. Ein Beispiel: Sehr kalkhaltiges Leitungswasser ist für viele Menschen geschmacklich gewöhnungsbedürftig.
Hoher Hygieneaufwand und „Last Mile“: Ohne regelmäßige Reinigung können die Sprudelflaschen und die Düsen von Wassersprudlern zur Brutstätte für Keime werden. Diese gehen auf das Wasser über und können eine Gefahr für immungeschwächte Menschen oder Säuglinge und Kleinkinder sein. Geschmackszusätze, die viel Eiweiß oder Stärke enthalten, können die Keimbildung begünstigen. Auch alte oder defekte Leitungen, Armaturen oder Wasserboiler können Verunreinigungen im Trinkwasser verursachen. Das kann sich – etwa im Fall von Schwermetallen wie Blei – auch auf die Gesundheit auswirken. Ein hoher Säuregehalt des Trinkwassers kann zudem zur Korrosion von Leitungen und somit zur Abgabe von Schwermetallen aus der Rohrleitung beitragen. Problematisch ist häufig die mangelnde Qualität und Hygiene der „Last Mile“ vom Gebäude bis zum Wasserhahn, für die die Eigentümerin oder der Eigentümer verantwortlich ist.
Kohlensäure entweicht: Die Aufnahme und Bindung der Kohlensäure im Sprudelwasser ist schlechter als bei Mineralwasser. Der maximal erzielbare Kohlensäuregehalt liegt bei etwa vier Gramm pro Liter – das entspricht einem „Medium“-Mineralwasser. Die Kohlensäure entweicht außerdem rasch, wodurch der spritzige Geschmack verloren geht.
Mineralisierung zu erfragen: Das Vorhandensein und die Menge von Mineralstoffen sind je nach Wohnort und lokalem Trinkwasserbezug sehr unterschiedlich und müssen beim Wasserversorger erfragt werden. Ein Mineralstoffgehalt für Trinkwasser ist jedenfalls nicht vorgegeben.
Laufender Nachkauf: Als Argument für den Wassersprudler wird vielfach genannt, dass der Einkauf von Mineralwasserflaschen wegfällt. Bei Wassersprudlern sind die CO2-Zylinder ebenso wie die Kunststoffflaschen für das Wasser regelmäßig nachzukaufen und auch zu entsorgen.
Fixe Kosten: Damit sich ein Wassersprudler ökologisch und finanziell rechnet, muss er regelmäßig eingesetzt werden – laut Berechnungen für mehr als einen Liter pro Tag über fünf Jahre. Die Kosten für einen Liter selbst aufgesprudeltes Leitungswasser sind oft höher als die Preise für die meisten Mineralwässer im Supermarkt (teilweise um über 40 Prozent laut deutsche Stiftung Warentest 7/2019).
Trinkwasser aus dem Wassersprudler
Ursprung/Herkunft
Natürliches Mineralwasser stammt aus vor Umweltbelastungen geschützten, natürlichen Wasservorkommen tief in der Erde. Die regionale Herkunft ist auf dem Etikett angegeben (Quellort).
Leitungswasser (Trinkwasser) stammt überwiegend aus Grundwasser. Die Herkunft des Wassers ist je nach Wasserversorger am Wohnort unterschiedlich, so auch die Zusammensetzung und Qualität.
Reinheit
Natürliches Mineralwasser ist ursprünglich rein – von der Quelle bis zum Öffnen der Flasche. Es ist ein Naturprodukt, das eine konstante Zusammensetzung und Mineralisierung aufweisen muss und nicht behandelt werden darf. Bevor natürliches Mineralwasser in Verkehr gebracht werden darf, muss es vom Gesundheitsministerium anerkannt werden. Laufende Kontrollen sind vorgeschrieben.
Trinkwasser wird routinemäßig kontrolliert. Es wird nach Bedarf aufbereitet und desinfiziert (zum Beispiel mit Chlor) abgegeben. Trinkwasser kann durch alte oder defekte Leitungen, Armaturen oder Wasserboiler verunreinigt werden. Die Sprudelflaschen und die Düsen von Wassersprudlern können eine Brutstätte für Keime sein und sind daher laufend zu reinigen.
Abfüllung
Die Abfüllung erfolgt in Gefäße für den Letztverbrauch direkt beim Quellort: Der Verschluss schützt vor nachträglicher Veränderung und Verunreinigung.
Die Abfüllung erfolgt durch die Konsumentinnen und Konsumenten zuhause.
Aufwand
Die Mineralwasserflaschen müssen nach Hause getragen und später adäquat entsorgt beziehungsweise bei Mehrwegflaschen-Annahmestellen zurückgegeben werden.
Der Wassersprudler und Sprudelflaschen müssen ein- bis zweimal pro Woche gründlich mit Flaschenbürste und Spülmittel gereinigt werden. Sonst droht Verkeimung.
Kosten
Es fallen Kosten pro Mineralwasserflasche an.
Es fallen Kosten für die Anschaffung des Wassersprudlers sowie laufende Kosten für CO2-Zylinder und Wasserbehälter an (teilweise über 40 Prozent höhere Kosten laut der deutschen Stiftung Warentest 7/2019).
Kohlensäure/Lagerung
Ein spritziges Mineralwasser hat einen Kohlensäuregehalt von etwa sechs, mitunter sogar acht Gramm pro Liter. Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure ist so gut wie unbegrenzt lagerbar. Die Kohlensäure bleibt gut erhalten.
Wassersprudler können etwa vier Gramm Kohlensäure pro Liter erzielen. Die Kohlensäure entweicht rasch.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Natürliches Mineralwasser hat einen natürlichen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen (Vorgaben in der Mineralwasser- und Quellwasserverordnung). Es verfügt über bestimmte ernährungsphysiologische Wirkungen. Das Etikett gibt Auskunft über die enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente wie auch deren Menge.
Leitungswasser hat meist wenig Mineralstoffe, die Zusammensetzung ist je nach Wohnort und lokalem Trinkwasserbezug sehr unterschiedlich und muss beim Wasserversorger erfragt werden. Ein Mineralstoffgehalt ist nicht vorgegeben.
Nachhaltigkeit
Mineralwasserflaschen sind aus Glas, Einweg-PET oder Mehrweg-PET. Der Recyclinganteil liegt bei PET-Flaschen bei über 75 Prozent und wird laufend erhöht. Manche Kunststoffflaschen bestehen schon zu 100 Prozent aus recycliertem Material (rePET). Auch Glas- und PET-Mehrwegsysteme sind nachhaltig.
CO2-Zylinder müssen regelmäßig nachgekauft und entsorgt werden. Die Sprudelflaschen sind Kunststoffflaschen, die häufig gereinigt und somit schnell spröde werden, wodurch sie nicht lange einsetzbar sind.
Wie entsteht natürliches Mineralwasser?
Wie nimmt es Mineralstoffe und Spurenelemente auf?
Und welche Rolle spielt die Verpackung und Lagerung?
1. Allgemeines über Mineralwasser
Was ist natürliches Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser ist ein von Natur aus mit Mineralstoffen und Spurenelementen angereichertes Wasser aus einer unterirdischen, vor jeder Verunreinigung geschützten Mineralquelle (§ 2 Mineralwasser- und Quellwasserverordnung). Es wird unmittelbar am Quellort abgefüllt und darf nur mit amtlicher Anerkennung durch das Gesundheitsministerium als „natürliches Mineralwasser“ vertrieben werden. Natürliches Mineralwasser ist ein reines Naturprodukt von ursprünglicher Reinheit. Als solches darf es keiner Behandlung unterzogen werden, es bleibt also unberührt. Nur die Zugabe oder Entnahme von Kohlensäure oder der Entzug von Schwefel oder Eisen sind erlaubt (§ 5 Mineralwasser- und Quellwasserverordnung). Zudem ist es ein Produkt seiner Region, die seine Einzigartigkeit bestimmt.
Welche Wasserarten werden unterschieden?
Laut Österreichischem Lebensmittelbuch gehört natürliches Mineralwasser – ebenso wie Quellwasser, Tafelwasser und Trinkwasser – zur Gruppe der „abgefüllten Wässer“. Diese vier Wasserarten unterscheiden sich unter anderem durch ihren Ursprung, ihre Reinheit und die in ihnen enthaltenen Mineralstoffe. Einen Überblick finden Sie hier: Welche abgefüllten Wässer gibt es?
Was ist das Einzigartige an Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser ist eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel in der EU. Um seine ursprüngliche Reinheit zu bewahren, muss es direkt am Quellort abgefüllt werden. Durch den natürlichen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen hat das Mineralwasser eine ernährungsphysiologische Wirkung. Jede Veränderung der Zusammensetzung ist untersagt – davon ausgenommen sind lediglich die Zugabe oder Entnahme von Kohlensäure sowie das Entziehen von Schwefel oder Eisen (damit das Wasser klar bleibt und seinen Geschmack behält).
Wie viele verschiedene Mineralwässer gibt es in Österreich?
In Österreich sind 32 natürliche Mineralwässer zugelassen (Stand 31. Dezember 2018). Eine Aufzählung aller amtlich anerkannten Mineralwässer mit deren Handelsbezeichnung, dem Quellnamen und dem Ort der Gewinnung finden Sie hier: Liste der anerkannten Mineralwässer.
Was versteht man unter Flavoured Water oder Near Water?
In den letzten Jahren werden zunehmend auch sogenannte Flavoured-Water- oder Near-Water-Getränke angeboten. Ihre Grundlage ist zumeist Mineralwasser, ergänzt mit Fruchtsaft, natürlichen Aromen oder Extrakten sowie Fructose, Zucker oder Zuckerersatzstoffen zur Süßung. Diese Getränke haben einen geringeren Energiegehalt als herkömmliche Süßgetränke, zählen lebensmittelrechtlich aber zu den „Erfrischungsgetränken“ und sind auch so zu deklarieren.
2. Entstehung und Zulassung
Wie entsteht natürliches Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser entsteht aus Niederschlagswasser. Regnet oder schneit es, so sickert der Niederschlag durch Erd- und Gesteinsschichten. Dieser Prozess kann Tausende Jahre dauern. Das Wasser wird dabei gereinigt und nimmt Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Es bleibt so lange geschützt unter der Erde, bis es durch Eigendruck oder Pumpen an die Oberfläche gelangt. Hier erfahren Sie mehr: So entsteht natürliches Mineralwasser.
Wie kommt die besondere Zusammensetzung an Mineralstoffen und Spurenelementen zustande?
Jedes Mineralwasser hat einen spezifischen Mix an Mineralstoffen und Spurenelementen. Das wirkt sich unter anderem auch auf seinen Geschmack aus. Verantwortlich dafür sind vor allem die durchsickerten Boden- und Gesteinsschichten, der Fließweg und die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Welche Mineralstoffe in den Produkten der bedeutendsten österreichischen Mineralwassermarken enthalten sind, lesen Sie beim Forum Natürliches Mineralwasser.
Wie gelangt die Kohlensäure ins Mineralwasser?
Das Wasser nimmt auf seinem Weg ins Erdinnere das Gas Kohlendioxid (CO2) auf. Kohlendioxid kommt häufig in Vulkangestein vor. Wenn es sich mit Wasser (H2O) verbindet, entsteht Kohlensäure (H2CO3). Kohlendioxid kann auf natürlichem Weg in das Mineralwasser gelangen, es kann zugesetzt oder auch entfernt werden. Wie dies auf dem Etikett ausgewiesen ist (§ 10 Mineralwasser- und Quellwasserverordnung), beantworten wir bei den Fragen zur Qualität und Kennzeichnung von Mineralwasser.
Welche Voraussetzungen braucht ein Wasser für die Zulassung als natürliches Mineralwasser?
„Natürliches Mineralwasser“ ist eine gesetzlich geschützte Bezeichnung. Dafür muss das Wasser in Österreich vom Gesundheitsministerium anerkannt werden und die Anforderungen der Mineral- und Quellwasserverordnung für das Inverkehrbringen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise die Abfüllung am Quellort, die ursprüngliche Reinheit und der konstante Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen. Mehr erfahren Sie hier: Rechtliche Vorgaben für natürliches Mineralwasser.
3. Qualität und Kennzeichnung von Mineralwasser
Welche Informationen befinden sich auf dem Etikett einer Mineralwasserflasche?
Das Flaschenetikett enthält alle wichtigen Informationen über das Produkt. Zusätzlich zu den allgemeinen Vorgaben für die Kennzeichnung von Lebensmitteln wie Nettofüllmenge oder Mindesthaltbarkeitsdatum muss das Mineralwasseretikett laut Mineral- und Quellwasserverordnung (§ 10 ff) folgende Pflichtangaben umfassen:
Bezeichnung: „Natürliches Mineralwasser“
Quelle: Name der Quelle und Ort der Gewinnung
Analysenauszug: Zusammensetzung des Mineralwassers und Nennung der charakteristischen Bestandteile (Analysenauszug eines unabhängigen Analyseinstituts mit Analysedatum)
Behandlungsverfahren: Wurde eine der folgenden Behandlungen – Abtrennen von Eisen-, Mangan- und Schwefelverbindungen sowie von Arsen – mithilfe von mit Ozon angereicherter Luft durchgeführt, ist folgende Angabe zwingend in unmittelbarer Nähe zum Analysenauszug anzubringen: „Dieses Wasser ist einem zugelassenen Oxidationsverfahren mit ozonangereicherter Luft unterzogen worden“. Angaben über den vollständigen oder teilweisen Entzug von Kohlendioxid durch physikalische Verfahren sind folgendermaßen zu deklarieren: „Kohlensäure ganz entzogen“ oder „Kohlensäure teilweise entzogen“.
Fluoridgehalt: Überschreitet der Fluoridgehalt des Mineralwassers 1,5 Milligramm pro Liter (mg/l), so ist der tatsächliche Fluoridgehalt anzugeben. Außerdem ist folgender Hinweis verpflichtend: „Enthält mehr als 1,5 mg/l Fluorid: Für Säuglinge und Kinder unter 7 Jahren nicht zum regelmäßigen Verzehr geeignet“.
Gemäß der Mineral- und Quellwasserverordnung sind für natürliche Mineralwässer eine Reihe weiterer Angaben wie „calciumhaltig“ zulässig, sofern die in Anhang I aufgeführten Kriterien dafür erfüllt wurden. Für den Hinweis „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" gelten spezielle Grenzwerte.
Wie lautet die korrekte Bezeichnung des Mineralwassers auf dem Etikett?
Die Bezeichnung auf dem Etikett einer Mineralwasserflasche ist rechtlich vorgeschrieben (siehe Mineralwasser- und Quellwasserverordnung und Österreichisches Lebensmittelbuch):
„Natürliches Mineralwasser“: Dies ist die handelsübliche Bezeichnung.
„Natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser“: Das in Verkehr gebrachte Mineralwasser hat denselben Kohlendioxidgehalt wie am Quellaustritt. Dazu darf das Kohlendioxid auch mit einer entsprechenden Menge an Kohlendioxid aus demselben Quellvorkommen ersetzt werden.
„Natürliches Mineralwasser mit eigener Quellkohlensäure versetzt“: Der Gehalt des Mineralwassers an Kohlendioxid aus dem gleichen Quellvorkommen ist höher als am Quellaustritt.
„Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt“: Das Mineralwasser wurde mit Kohlendioxid versetzt, das eine andere Herkunft hat als das quelleigene Kohlendioxid.
„Natürliches Mineralwasser ohne Kohlensäure“: Der Zusatz „ohne Kohlensäure“ ist möglich, wenn er am Etikett abgesetzt von der Bezeichnung „Natürliches Mineralwasser“ angeführt wird.
„Säuerling“: Natürliches Mineralwasser kann zusätzlich als „Säuerling“ bezeichnet werden, wenn es folgende Voraussetzungen erfüllt: Der natürliche Kohlendioxidgehalt liegt über 250 Milligramm pro Liter (mg/l) und das Mineralwasser wurde nicht behandelt (abgesehen von einem Zusatz an Kohlendioxid).
„Sprudel“: Die Bezeichnung „Sprudel“ statt Säuerling ist zulässig, wenn der Säuerling unter natürlichem Druck aus der Quelle tritt. Der Zusatz von Kohlendioxid zu einem Sprudel ist erlaubt.
In Verbindung mit „Natürliches Mineralwasser“ werden Ergänzungen wie „Bio“, „Öko“, „biologisch“, „ökologisch“, „organisch“, „organic“ oder sinngemäße Hinweise nicht verwendet.
Welche Angaben auf Mineralwasserflaschen sind verboten?
Angaben, die nicht der Wahrheit entsprechen oder zur Irreführung geeignet sind, dürfen nicht gemacht werden. Auch Hinweise, dass mithilfe des natürlichen Mineralwassers eine Krankheit verhütet, behandelt oder geheilt werden kann, sind verboten. Informationen über gesundheitsförderliche Wirkungen oder nährwertbezogene Angaben dürfen nur dann auf das Etikett, wenn sie wissenschaftlich fundiert und zugelassen sind und den Anforderungen der EG-Verordnung Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel beziehungsweise der Mineral- und Quellwasserverordnung entsprechen.
Wie wird die Qualität des natürlichen Mineralwassers gesichert?
Das natürliche Mineralwasser muss direkt am Quellort in die für die Verbraucherinnen und Verbraucher bestimmten Flaschen abgefüllt werden. Die Quelle oder der Quellaustritt muss gegen die Gefahren einer Verunreinigung geschützt sein. Regelmäßige strenge Kontrollen in den Abfüllanlagen und Prüfungen durch das Gesundheitsministerium garantieren die Reinheit und Qualität des Wassers.
4. Verpackung und Lagerung
Welche Funktion hat die Verpackung von Mineralwasser?
Die Verpackung von natürlichem Mineralwasser muss wichtige Qualitätskriterien erfüllen: Die Getränkeflasche muss etwa so dicht sein, dass weder Fremdstoffe eindringen können noch Kohlensäure entweichen kann. Der Geschmack des Wassers darf sich bei richtiger Lagerung nicht verändern. Außerdem wird die Flasche auch als Ausdruck der Ästhetik verwendet: Für viele Abfüller soll durch eine spezielle Flaschenform das Besondere der Mineralwassermarke widergespiegelt werden.
Wie wird gewährleistet, dass die Flasche verschlossen bleibt?
Der Verschluss der Mineralwasserflasche muss so gestaltet sein, dass erkennbar ist, ob die Flasche originalverschlossen ist. Dafür sorgt beispielsweise das Frischesiegel bei Verschlüssen aus Aluminium oder der Sicherheitsring bei Kunststoffverschlüssen.
Können Mineralwasserflaschen recycelt werden?
Ja. Der Großteil der Mineralwasserflaschen in Österreich sind Einwegflaschen aus PET. Sie werden in den österreichweiten Sammelstellen gesammelt und wiederverwertet. Auch PET-Pfandflaschen oder PET-Zweiwegflaschen mit Pfandsystem werden recycelt. Ebenso Einwegflaschen aus Glas. Lesen Sie hier mehr über PET, Glas und Recycling von Mineralwasserflaschen.
Gibt es in Österreich auch Mehrwegflaschen für Mineralwasser?
Die meisten Mineralwasserflaschen aus Glas sind Mehrwegflaschen. Sie werden nach dem Gebrauch in den Handel zurückgebracht, gereinigt und können bis zu 40 Mal wiederbefüllt werden. Der Einsatz von Mehrwegflaschen ist vor allem in der Gastronomie verbreitet.
Wie lange hält natürliches Mineralwasser?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum am Etikett der Mineralwasserflasche gibt an, wie lange das Produkt nach Angabe des Herstellers jedenfalls seine typischen Eigenschaften – etwa in Bezug auf Geschmack oder Kohlensäure – behält. Auch nach Ablauf dieser Frist lässt sich Mineralwasser vielfach noch bedenkenlos genießen. Die Kohlensäure konserviert es und macht es so sehr lange haltbar – vorausgesetzt, dass das Wasser richtig gelagert wird.
Wie wird natürliches Mineralwasser gelagert?
Die Mineralwasserflasche sollte vor Wärme und direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Kohlensäurehaltiges Wasser ist nach dem Öffnen gleich wieder zu verschließen, damit die Kohlensäure nicht entweichen kann. Offene Flaschen sollten im Kühlschrank gelagert und innerhalb der nächsten Tage ausgetrunken werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkwasser
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